Von „La nazionale italiana raggiunge un titolo internazionale“ zu „Abbiamo vinto tutti“. Ein Vergleich der italienischen TV-Kommentare bei den Fußball-Endspielen 1968, 1982 und 2006


1. Einleitung

Die Betrachtung von Aufzeichnungen bereits vergangener Fußballspiele, bei denen man das Ergebnis bereits kennt, übt selbst auf die größten Fußballliebhaber auf den ersten Blick nur einen geringen Reiz aus. Aus wissenschaftlicher Perspektive lohnt es sich jedoch durchaus, sich mit den Live-Kommentaren vergangener Spiele zu beschäftigen. Von den Medien geht unbestritten ein erheblicher Einfluss auf die Gesellschaft aus, im Speziellen auch auf Prozesse des Sprachwandels (vgl. zur Mediengeschichte Raible 2006). Das Fernsehen gilt auf der einen Seite als entscheidender Faktor für die Entwicklung und Etablierung eines mündlichen italienischen Standards (De Mauro 1963) und gleichzeitig maßgeblich für Sprachwandelprozesse in diesem Standard (vgl. Maraschio 2011). Dennoch wurde Medienlinguistik in der romanistischen Forschung lange Zeit wenig beachtet, erst in jüngerer Zeit häufen sich die Studien dazu (zu einem Forschungsüberblick s. Bedijs/Maaß 2017). Im italienischsprachigen Raum entstand 2010 erstmals ein Korpus zur Fernsehsprache namens LIT (Lessico Italiano Televisivo). In der Einleitung des gleichnamigen Sammelbands stellt Nicoletta Maraschio fest:

[N]onostante la riconosciuta centralità dell’italiano televisivo nell’attuale quadro linguistico del nostro Paese […], gli studi sulla televisione […] si sono finora prevalentemente concentrati sugli aspetti storici, giuridico-istituzionali, sociologici, psicologici e massamediologici.(Maraschio 2010, 9)

Ähnlich verhält es sich mit dem Themenfeld Sport, das Joachim Born in der Einleitung des Sammelbands Sportsprache in der Romania als ein „Stiefkind der romanistischen Forschung“ (Born/Lieber 2008, 3) bezeichnet. Eine der wenigen Ausnahmen bildet die Arbeit La cronaca calcistica von Wolfgang Schweickard (1987), die sich mit der Sprache der italienischen Sporttageszeitungen beschäftigt. Dabei spielt Sport, allen voran der Fußball, eine wichtige Rolle für die Gesellschaft und ist sehr präsent in den Medien. In besonderem Maße gilt dies für Italien, wo täglich drei Sporttageszeitungen verkauft werden, die hauptsächlich über Fußball berichten. Ereignisse wie der Gewinn der Fußball-WM 2006 in Deutschland sind fester Bestandteil des kulturellen Gedächtnisses Italiens. Der Ausruf Andiamo a Berlino von Sky-Reporter Fabio Caressa nach dem 2:0 von Alessandro Del Piero im Halbfinale gegen Deutschland hat Einzug in die Alltagssprache erhalten und wird noch heute sogar in fußballfernen Kontexten zitiert, um ausgelassene Freude zum Ausdruck zu bringen. Auch in die Politik hat die Sportsprache Einzug gefunden, spätestens seitdem Silvio Berlusconi seine Partei nach dem Anfeuerungsruf von Fußballfans für die Nationalmannschaft, Forza Italia, benannte.

In der vorliegenden Arbeit werden die italienischen TV-Live-Kommentare bei den Fußball-Endspielen 1968 (Europameisterschaft in Italien), 1982 (Weltmeisterschaft in Spanien) und 2006 (Weltmeisterschaft in Deutschland) miteinander verglichen. Alle drei Spiele, bei denen die italienische Nationalmannschaft jeweils als Sieger hervorging, wurden von der staatlichen Rundfunkanstalt Rai übertragen, das Finale 2006 zusätzlich vom Pay-TV-Sender Sky Italia. Die Kommentare werden im Hinblick auf phonologische und prosodische, lexikalische, morphosyntaktische und pragmatische Auffälligkeiten untersucht. Die Untersuchung verfolgt im Wesentlichen zwei Ziele:
Erstens wird anhand konkreter Beispiele untersucht, wie sich das im Fernsehen gesprochene Italienisch in diachronischer Perspektive verändert. Nicoletta Maraschio spricht von einem

cambiamento sostanziale da varietà orale, particolarmente rigida e modellata sullo scritto (parlato-scritto di tipo esecutivo) a varietà più vicina al parlato spontaneo, flessibile e almeno intenzionalmente per certi aspetti dialogica.(Maraschio 2014, 278)

Es soll überprüft werden, ob dieser Wandel nachzuweisen ist und – wenn ja – woran er sich festmachen lässt. Zweitens lassen sich dadurch Unterschiede und Konstanten der telecronaca calcistica sowohl auf der diachronen (Kommentare 1968, 1982 und 2006) als auch auf der synchronen Ebene (Vergleich des Rai- und Sky-Kommentars 2006) analysieren.

Aus theoretischer Perspektive sind vor allem zwei Aspekte von Bedeutung: Zum einen die Entwicklung des im italienischen Fernsehen gesprochenen Italienisch, zum anderen die Eigenschaften der italienischen Sportberichterstattung. Zunächst wird die Rolle des Fernsehens bei der ’sprachlichen Einigung‘ Italiens skizziert. Dabei wird, nach einem Rückblick auf die massenmediale Sprachpolitik des Faschismus, auf die Phase des Rai-Monopols (1954-1976) und die anschließenden, vom Prinzip der spettacolarizzazione und der Publikumsbindung geleiteten Veränderungen bis hin zur heutigen Situation mit einer Vielzahl von Fernsehsendern inklusive Pay-TV und Streamingangeboten eingegangen. Anschließend wird die Theorie aufgezeigt, nach der sich das im Fernsehen gesprochene Italienisch vom Modell der scuola di lingua zu einem specchio a due raggi entwickelt. Dies führt zu der Frage, ob man heute noch von einer Varietät des italiano televisivo sprechen kann. Schließlich soll versucht werden, die neben anderen Aspekten maßgeblich von Fernsehen und Radio beeinflusste Standardisierung des Italienischen theoretisch einzuordnen, vor allem im Hinblick auf die Pole Mündlichkeit und Schriftlichkeit sowie den Markiertheitsabbau des Standarditalienischen.

Im zweiten theoretischen Teil wird die soziokulturelle Bedeutung des Sports bzw. des Sportjournalismus in Italien analysiert und auf die besonderen Wechselbeziehungen zwischen Fernsehen und Fußball eingegangen. Daraufhin wird die Forschung zur Sprache der Sportberichterstattung und insbesondere des TV-Live-Kommentars, der telecronaca calcistica, dargelegt.

Anschließend wird anhand von Transkriptionen der vier verschiedenen TV-Übertragungen untersucht, inwiefern sich die TV-Kommentare den verschiedenen Phasen des Fernsehens zuordnen lassen können. Zudem wird die diachrone Entwicklung der telecronaca calcistica nachvollzogen, ebenso wie die synchronen, maßgeblich von den verschiedenen Sendern (staatliche Rai vs. Pay-TV Sender Sky) abhängigen Unterschiede.

Die Untersuchung dient damit zum einen der besseren Einordnung der Wechselwirkungen zwischen Sprachwandel und Mediengeschichte, zum anderen wird erstmals ein ausführlicher systematischer Vergleich italienischer TV-Kommentare bei Fußballspielen in synchroner wie diachroner Ebene durchgeführt.

2. Die Rolle des Fernsehens bei der sprachlichen Einigung Italiens

Nel processo novecentesco di diffusione e ristandardizzazione dell’italiano, un processo certo non lineare e generatore di numerose varietà linguistiche, la televisione ha svolto, secondo un giudizio largamente condiviso, un ruolo molto rilevante.(Maraschio 2010, 7)

Es herrscht, wie Maraschio feststellt, weitgehend Einigkeit in der Forschung, dass das Fernsehen eine wichtige Rolle bei der ’sprachlichen Einigung‘ Italiens gespielt hat. Damit ist vor allem der zunächst passive und anschließend aktive Spracherwerb des italiano standard bei der zuvor vorwiegend dialektophonen Bevölkerung gemeint. Maßgeblich für diese These war Tullio De Mauros Storia linguistica dell’Italia unita (1963). Das Fernsehen hat aber nicht nur einen Einfluss auf die Diffusion, sondern auch auf Veränderungen des Standarditalienischen, die sich unter anderem an der Diskussion um die Entstehung vermeintlich neuer Varietäten namens italiano neo-standard (Berruto 1987, 62-103) oder italiano dell’uso medio (Sabatini 1985) zeigen.

2.1. Mediengeschichtliche Entwicklungen in Italien im 20./21. Jahrhundert

Medien spielen grundsätzlich eine wichtige Rolle im Hinblick auf Sprachwandelprozesse.1 So ist bereits die Etablierung des schriftlichen italienischen Standards auf Basis des Florentiner Modells nach Bembo eng mit der Erfindung des Buchdrucks verknüpft. Die weitere Ausbreitung des von Manzoni erneuerten Standards hängt zudem mit der Verbreitung des Pressewesens zusammen (vgl. Krefeld 2011, 272). Im gesprochenen Italienisch war der Standard jedoch lange kaum etabliert. Maraschio (2010, 161) stellt fest: „l’italiano come ‚lingua tetto‘ è stato per secoli sopratutto quello scritto“. De Mauro nennt als einzige Ausnahmen die Toskana als Modell-Varietät und Rom (vgl. De Mauro 1963, 28). Koch/Oesterreicher sprechen von einer lange bestehenden Diglossie-Situation zwischen dialetto im Nähe- und italiano im Distanzbereich (vgl. Koch/Oesterreicher 2011, 191-196). Ein Beispiel für die geringe Standardkompetenz in weiten Teilen der Bevölkerung liefern etwa die von Leo Spitzer während des Ersten Weltkriegs gesammelten Kriegsgefangenenbriefe (Link 1). Koch/Oesterreicher (2011, 194) nennen als wichtige Elemente zur Verbreitung des Standarditalienischen neben anderen Faktoren wie Schulbildung, Industrialisierung und Urbanisierung sowie dem Militärdienst vor allem die audiovisuellen Medien: Rundfunk, Film und Fernsehen. Wie De Mauro festhält, förderten vor allem die Migrationsbewegungen innerhalb Italiens, „dalle campagne alle città, dal Veneto e dal Sud verso le città industriali“ (De Mauro 2014, 96) die Notwendigkeit der mündlichen Standardkompetenz zu Tage, um sich mit L1-Sprechern anderer Dialekte verständigen zu können. De Mauro konstatiert: „Quella lingua comune, cercata, desiderata, la televisione la offriva alla portata di audio e di video.“ (De Mauro 2014, 96) 

Bereits zur Zeit des Faschismus wurden sowohl das Radio als auch Kinofilme vom Regime zur Propaganda genutzt. Damit verbunden war auch der Versuch, Italienisch als gesprochene Sprache zu etablieren. De Mauro gesteht den Radioübertragungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Vergleich zum Fernsehen aber einen relativ geringen Einfluss zu:

L’apparecchio radio restó però a lungo un oggetto costoso, al di sopra delle possibilità di molti, e nel 1938 gli abbonati erano solo un millione, poco più del 2% della popolazione. Non si può sottovalutare l’influenza linguistica dei momenti di ascolto collettivo attraverso altoparlanti in bar, adunate, scuole, ma la radio non ebbe la penetrazione capillare e quindi l’incidenza linguistica che, nella seconda metà del secolo, hanno contraddistinto le trasmissioni televisive.(De Mauro 2014, 92) 

2.1.1. Die Sprachpolitik während des Faschismus

Die Verbreitung des gesprochenen Italienisch durch die Radio-Übertragungen war deutlich weniger erfolgreich als später mit Hilfe des Fernsehens,2 doch die Sprachpolitik in Bezug auf die Massenmedien während des Faschismus beruhte auf ähnlichen Ansätzen wie in der Nachkriegszeit. Sergio Raffaelli (1997) beschreibt die sprachlichen Entwicklungen von 1924 bis 1943. 1924 erfolgte die Gründung der URI (Unione Radiofonica Italiana), 1927 wurde sie in EIAR (Ente Italiano Audizioni Radiofoniche) umbenannt, ehe 1944, während der temporären Teilung Italiens in das Regno d’Italia und die faschistische Repubblica Sociale Italiana im Norden die erneute Umbenennung, zunächst nur im Regno d’Italia, in das heute noch verwendete Akronym Rai (Radio Audizioni Italiane) erfolgte. 

Der Faschismus ist für seine Bemühungen zur Vereinheitlichung und in diesem Zusammenhang auch die rigide Sprachpolitik im Umgang mit Minderheitensprachen und Dialekten bekannt. Trotz aller Vereinheitlichungs-Ansprüche des Faschismus nahm während des Krieges im Radio gesprochener Dialekt aber sogar zu. So wurde etwa in Live-Reportagen aus Kriegsgebieten Dialekt verwendet, aber auch in Unterhaltungsprogrammen wie Musik und Theater kam man den Wünschen vieler Hörer nach Dialektanteilen nach, um die Stimmung im Volk positiv zu beeinflussen (vgl. Raffaelli 1997, 39-42).

Wie alle Medien wurde auch das Radio vor allem zur Verbreitung der faschistischen Propaganda genutzt. Auf der anderen Seite gab es aber bereits damals Bildungsprogramme, die explizit dem „insegnamento dell’italiano“ (Raffaelli 1997, 47) dienen sollten. Auch durften Zuhörer mittels Briefen Fragen zur italienischen Sprache stellen, vor allem zur ‚korrekten‘ Aussprache, aber auch zu Graphie, Morphologie, Syntax oder Lexikon, etwa zur gestatteten (bar, sport) oder nicht gestatteten (chauffeur, garage) Verwendung von Fremdwörtern. Vonseiten der Politik war die Verbreitung einer einheitlichen standarditalienischen Aussprache gewollt. Geplant war auch ein explizit an Lehrer gerichtetes Programm, „da destinarsi ‚ai maestri e ai professori proprio per contribuire all’unificazione della pronuncia‘.“ (Atti parlamentari. Senato. Legislatura XXIX. Discussioni, Rom, Tip. del Senato 1938, Bd. 4, 3719, zitiert nach Raffaelli 1997, 48). 1939 gab die Eiar ein von Giulio Bertoni und Francesco Ugolini verfasstes Handbuch heraus, das aufgrund der hohen Nachfrage mehrfach neu aufgelegt wurde, das Prontuario di pronunzia e di ortografia (1939). Darin sprechen sich die Autoren – wohl auch aus politischen Gründen – bei Unterschieden zwischen florentinischer und römischer Aussprache für die römische aus, was zu teils deutlicher Kritik von Verfechtern des Florentiner Modells führte (vgl. Raffaelli 1997, 56-60).

Die Veröffentlichung des Handbuchs sowie die Debatte um korrekte Aussprache zeigt deutlich, dass ein mündlicher Standard noch keineswegs etabliert war und auch für die Radiosprecher, die das Modell eines korrekten Italienisch verbreiten sollten, lange keine klaren Vorgaben herrschten. So gab es auch eine Reihe von Publikationen, in denen sich über ‚Fehler‘ der Radiosprecher beklagt wurde. Trotz der Veröffentlichung des Handbuchs setzte sich offenbar keine einheitliche Aussprache durch, wie Bruno Migliorini, von 1949 bis 1963 Präsident der Accademia delle Crusca, 1948 (zitiert nach Raffaelli 1997, 60) feststellte:

L’EIAR seguì dapprima con fermezza le regole formulate nel Prontuario dal Bertoni e dall’Ugolini, imponendole ai proprî annunziatori, ma dové accettare da un lato la salda tradizione della pronunzia fiorentina dei proprî attori, e tollerare dall’altro le pronunzie, ahi quanto disformi, dei locutori occasionali. Poi prevalse anche presso gli annunziatori una maggiore tolleranza per ambedue le pronunzie, fiorentina e romana.

Nach dem Ende des Faschismus und dem Übergang der EIAR in die Rai änderte sich zwar der Name der Rundfunkanstalten, es war jedoch kein eindeutiger Bruch erkennbar, die meisten Techniker, Journalisten und selbst Programmdirektoren blieben im Amt (vgl. Raffaelli 1997, 63). Auch die Sprachpolitik wurde im Kern fortgesetzt und das Prontuario wurde nach dem Krieg 1949 wieder aufgelegt, zwar offiziell in einer überarbeiteten Fassung, jedoch in Wirklichkeit, wie Raffaelli feststellt, „emendata solo politicamente e corredata d’una nuova prefazione“ (Raffaelli 1997, 64).

Diese Kontinuität ist für die Einordnung der Standardisierungsprozesse von Bedeutung. So ist das Modell der Medien als scuola di lingua und auch der konkrete Italienisch-Unterricht in einzelnen Sendungen in seinen Grundzügen bereits während des Faschismus entstanden, auch wenn der Einfluss aufgrund der geringen Anzahl an Hörern wohl begrenzt war.

2.1.2. TV pedagogica: Der erziehungsorientierte Ansatz der Nachkriegszeit

1954 beginnt die RAI mit den ersten Fernsehübertragungen. Das neue Medium Fernsehen orientierte sich zu Beginn deutlich am ‚älteren Bruder‘ Radio:

Del resto, quanto al parlato, gli storici sottolineano la forte continuità esistente, soprattutto agli inizi, tra la neonata televisione (1954) e la vecchia radio […] negli sceneggiati, nelle trasmissioni divulgative, in quelle educative e persino nel TG (telegiornale Nachrichtensendung, Anm. TE)(Maraschio 2011, 166)

Diese Zeit des staatlichen Monopols bezeichnet Umberto Eco, der selbst für die Rai gearbeitet hat, in einem Artikel für die Zeitschrift l’Espresso als paleotelevisione, im Gegensatz zur  sogenannten neotelevisione, ab dem Aufkommen des Privatfernsehens (vgl. Eco 1983); Begriffe, die sich in der italienischen Forschung etabliert haben (vgl. z.B. Arcangeli 2014, Alfieri/Bonomi 2012, Maraschio 2011, Nacci 2003).

Helfrich nennt folgende Hauptfunktionen der audiovisuellen Medien:

Radio und Fernsehen [verstehen] sich von Anfang an als Medien der Information (Nachrichten, Bildung), Meinungsbildung und Unterhaltung, wohingegen sich das Kino vornehmlich auf die Unterhaltungsfunktion und daneben, in geringerem Maße, auch auf die Bildungsfunktion konzentriert.(Helfrich 2006, 2264)

Das italienische Fernsehen gilt während der Phase des Rai-Monopols jedoch als geprägt von einem erzieherischen Ansatz (TV pedagogica). Zwar sind auch unterhaltende und informative Elemente vorhanden, die Erziehungsfunktion funzione educativa ist jedoch laut Maraschio dominierend (vgl. Maraschio 2011, 166). Die Kulturpolitik der christdemokratischen Regierung führt zu einem relativ hohen Anteil an kulturell hochwertigen Programmen. Die Genres sind klar voneinander getrennt. Besonderes Augenmerk haben aus Sicht De Mauros Bildungsprogramme wie Non è mai troppo tardi verdient, mit denen erwachsenen Analphabeten Lesen und Schreiben beigebracht wurde (De Mauro 2014, 96-97). Aber nicht nur durch bestimmte Sendungen, sondern durch das Fernsehschauen an sich, sieht De Mauro enorme Auswirkungen auf die Standardkompetenz der Zuschauer. Er kommt sogar zu dem Schluss, regelmäßiger Fernsehkonsum sei ebenso wertvoll wie fünf Jahre Schulbildung:

Pochi anni dopo l’esordio della tv, in aree ancora completamente dialettofone, al riparo, per dir così, da ogni altra fonte di italofonia, fu possibile stabilire che l’ascolto abituale della televisione valeva, ai fini della padronanza dell’italiano, cinque anni di scuola: gli analfabeti e senza scuola imparavano a parlare e capire l’italiano come se avessero preso la licenza elementare; chi aveva la licenza si trovava proiettato tra gli italofoni dell’inizio delle secondarie superiori; con l’ascolto televisivo una licenza media portava all’italiano degli aspiranti universitari.(De Mauro 2014, 96)

Der Großteil des im Fernsehen gesprochenen Italienisch wurde damals nicht spontan gesprochen, sondern war geplantes Sprechen. Ausnahmen bildeten Unterhaltungssendungen und Live-Übertragungen wie die hier untersuchten Fußballübertragungen. Dazu Maraschio: 

il trasmesso dalla televisione fino agli anni Settanta si inserisce in generi ben definiti ed è in grandissima parte un parlato-scritto esecutivo, o letto o recitato. A questo si affiancano il parlato programmato (su scaletta) che ricorre nelle tante e fortunate trasmissioni di intrattenimento […] e il parlato più spontaneo, perché condizionato dal reale svolgersi degli avvenimenti, che è quello della diretta (dalle telecronache sportive, calcistiche e ciclistiche […] alla storica telecronaca dello Sbarco sulla luna). (Hervorhebung TE)(Maraschio 2011, 168)

Telecronache dirette wie das später analysierte Finale der Fußball-EM 1968 unterscheiden sich durch das nicht vorher geplante Sprechen also vom übrigen Fernsehen der Zeit. Daher stellt sich die Frage, ob diese dennoch einen ähnlich kontrollierten Stil pflegen bzw. inwiefern sie davon abweichen.

2.1.3. Spettacolarizzazione: Die Veränderungen des italienischen Fernsehens seit dem Aufkommen des Privatfernsehens

1976 endet das Rai-Monopol und das Privatfernsehen wird eingeführt. Die Unterhaltungsfunktion rückt in den Vordergrund und Genres vermischen sich. Es wird immer mehr die Nähe zum Publikum gesucht, etwa durch Eingriffsmöglichkeiten der Zuschauer wie Anrufe. Auch neue Formate wie Talk-Shows enstehen (vgl. Menduni 2010, 27). Dabei passt sich auch die Rai den Veränderungen an, wenngleich weiterhin Unterschiede zwischen Privatsendern und Öffentlich-Rechtlichen bestehen. Maraschio stellt fest: „La spettacolarizzazione oggi domina trasversalmente ogni tipo di trasmissione in un flusso continuo che crea sovrapposizioni fra generi e varietà linguistiche.“ (Maraschio 2014, 278) Diese Entwicklung setzt in Italien laut Helfrich schon früher ein und ist intensiver zu beobachten als anderswo in Europa:

Bereits Ende der 1980er Jahre liegt der Anteil von Unterhaltungssendungen (an Moderatorenstars wie z.B. Maurizio Costanzo gebundene (Talk-, Quiz-)Shows, Fußballübertragungen), Filmen und Serien mit 51% in den öffentlichen und 91% in den privaten Sendern um ein Vielfaches höher als in den übrigen europäischen Ländern(Helfrich 2006, 2267).

Die Zahl der Fernsehsender steigt im Laufe der Jahre deutlich an, auch die Konkurrenzsituation sorgt dafür, dass der Kontakt zum Publikum immer wichtiger wird und die Nähe gesucht wird („per creare un rapporto più colloquiale e ‚complice‘ con il suo pubblico“; Nacci 2003, 69). Ab den Neunzigerjahren kommen noch Pay-TV-Sender hinzu. Deren Einführung hat große Auswirkungen auf den Sport, vor allem den Fußball (s. DEFAULT). Die spettacolarizzazione zeigt sich auch hier deutlich, die Präsenz von Live-Fußball erhöht sich: Fußballspiele werden zu Events, Fußballprofis zu Stars. In den vergangenen Jahren hat sich die Fernsehlandschaft noch weiter verändert, etwa durch das digitale Fernsehen, Mediatheken, Streamingdienste und soziale Medien. Die Auswirkungen dieser jüngsten Veränderungen sind bisher noch wenig erforscht.

2.2. Modelle des gesprochenen Italienisch im Fernsehen: Von der scuola di lingua zum specchio a due raggi

Der pädagogische Ansatz während der Phase des Rai-Monopols wirkt sich auch sprachlich aus. Zur TV pedagogica passend ist das Modell des Fernsehens als scuola di lingua. Das Fernsehen gilt als „modello linguistico“ (Nacci 2003, 68), mit dem Ziel der Programmdirektoren, „di elevare il livello culturale del pubblico“ (Nacci 2003, 68). Auf die Sprecherausbildung wurde großen Wert gelegt. Wichtig war unter anderem die standarditalienische Aussprache ohne regionale Einflüsse, der diatopisch neutrale accento della Rai (Koch/Oesterreicher 2011, 198), was sich auch daran zeigt, dass das Lexikon DOP (Dizionario d’ortografia e di pronunzia) 1969 von der Rai herausgegeben wurde.3 Das Italienisch dieser frühen Phase weist viele Eigenschaften auf, die gemeinhin als typisch für das italiano scritto gelten, wie Luca Serianni und Giuseppe Antonelli feststellen:  

Indipendentemente dal genere della trasmissione, l’italiano di questa prima televisione è molto vicino alla lingua scritta: normativamente accurato (non si trascurano per esempio i congiuntivi, né l’uso dei pronomi personali egli, ella come soggetto); dotato di un patrimonio lessicale e di una sintassi sufficientemente complessa; basato su una pronuncia affidata alla voce di speaker professionisti e molto attenta a evitare regionalismi.(Serianni/Antonelli 2011, 160)

Ab dem Aufkommen der Privatsender und der damit einhergehenden Veränderungen der Ausrichtung der Fernsehsender wandelt sich auch das im Fernsehen gesprochene Italienisch, unter anderem wegen der zunehmenden Präsenz von nicht-professionellen Sprechern. Von der „scuola di lingua nazionale“ (De Mauro 1963) wird das Fernsehen zum „specchio degli usi lingustici parlati, medi e comuni“ (Simone 1987, zitiert nach Maraschio 2010, 9). „Si moltiplica dunque un parlato non professionale, a cui […] si adeguano anche i conduttori professionali della tv.“ (Menduni 2010, 27). Aufgrund der damit einhergehenden Veränderungen vermutet Bonomi, erst ab dieser Phase habe sich durch das Fernsehen in der breiten Bevölkerung auch die aktive Sprachkompetenz verbessert, während das Rai-Monopol vor allem für Aussprache und die passive Sprachkompetenz gesorgt habe:

Nella prima fase il medium audiovisivo domestico sembra aver influito sull’acquisizione della pronuncia e sulla conoscenza passiva dell’italiano, ma non sull’apprendimento di un riuso attivo e semanticamente complesso della lingua […]. Rispetto all’italiano del periodo del monopolio radiotelevisivo pubblico (1954-1976), controllato e monocolore (Raffaelli, 1994), l’italiano del sistema misto, pubblico e privato, si configura come una lingua fluida, condizionata dalla varietà dei programmi e dal flusso continuo del trasmesso, che perciò facilita il rispecchiamento e l’imitazione da parte dei telespettatori.(Alfieri/Bonomi 2012, 19)

In einer dritten Phase des Fernsehens geht Maraschio von einer wechselseitigen Beeinflussung zwischen Fernsehen und Publikum aus, einem „specchio a due raggi“ (2014, 9). Dieser Spiegel sei

capace non solo di riprodurre, consolidare, amplificare e deformare tendenze linguistiche (magari solo allo stato nascente) presenti nella società e negli altri mezzi di comunicazione di massa […], ma anche di produrre significative novità, nella veloce, artificiosa e inedita mescolanza di livelli, tipi e usi linguistici, talvolta molto distanti gli uni dagli altri.(Maraschio 2010, 9)

Laut Maraschio werden alle Fernsehsendungen im italienischen Fernsehen heute von der Unterhaltungsfunktion und dem Prinzip der spettacolarizzazione dominiert. In diesem Zusammenhang beschreibt sie Veränderungen der Fernsehsprache, vom distanzsprachlichen Schüler-Lehrer-Verhältnis der TV pedagogica zum dialogischen, nähesprachlichen Sprechen: „varietà più vicina al parlato spontaneo, flessibile e almeno intenzinalmente per certi aspetti dialogica“ (Maraschio 2014, 278). In nahezu allen Sendungen gibt es mehrere Sprecher, zudem wird auch aufgrund der Konkurrenzsituation zwischen den verschiedenen Sendern großen Wert darauf gelegt, eine Verbindung zum Publikum herzustellen.

Charakteristische Elemente des heute im Fernsehen gesprochenen Italienisch sind laut Maraschio (2011, 168) das Fehlen einer einheitlichen, normierten Aussprache, morphosyntaktische Vereinfachungen, eine hohe Frequenz von Dislokationen, die Häufigkeit von Wiederholungen, phatischen Formen, Adverbien und segnali discorsivi (Koch/Oesterreicher verwenden den Begriff Gesprächswörter; vgl. Koch/Oesterreicher 2011, 42-70).

2.3. Italiano televisivo oder italiani televisivi?

Nimmt man die Existenz einer Varietät namens Italiano trasmesso televisivo an, so hat sich diese seit ihrer Entstehung stark verändert. Während zur Zeit des Rai-Monopols ein bestimmtes Sprachmodell dominant war, das Maraschio als „varietà orale, particolarmente rigida e modellata sullo scritto (parlato-scritto di tipo esecutivo)“ (Maraschio 2014, 268) beschreibt, bei der man von einer diatopisch neutralen Aussprache sowie einer diastratisch und diaphasisch hoch markierten Morphosyntax und Wortwahl ausgeht, hat sich durch die Vervielfachung von Fernsehsendern und Fernsehsendungen eine Vielzahl von italiani televisivi (Arcangeli 2014, 64) gebildet, die sich je nach Sender und der angesprochenen Zielgruppe unterscheiden:

Arrischiare una definizione onniconprensiva di italiano televisivo, e tentarne un adattamento agli scenari presenti, significherebbe immettersi in un vicolo cieco. Sono gli italiani televisivi, per la consistenza numerica delle varietà interne al mezzo, l’imprescindibile punto d’avvio di una qualunque ricerca sulla lingua oggi circolante in televisione.(Arcangeli 2014, 64)

Maraschio spricht von einem Wandel vom „monolinguismo controllato“ zu einem „multilinguismo creato per filtrare, reinventare e amplificare il panorama sonoro dell’Italia contemporanea“ (Maraschio 2014, 278). So gibt es klar nähesprachliche Tendenzen bis zu hin zu einem iperparlato, z.B. in Reality-Shows, aber auch weiterhin ein parlato medio-alto, etwa in Wissenschafts-Sendungen (vgl. Maraschio 2011, 168). Das italiano della Rai hat sich im Zuge der vielen verschiedenen Modelle nicht durchgesetzt. Dazu stellt Krefeld fest: „Wenn Massenmedien konkurrierende Modelle verbreiten, dann wirken sie im Ganzen gesehen eher destandardisierend“ (Krefeld 2011, 273).

Maraschio versucht dennoch, die Varietät zu definieren:

Il ‚trasmesso‘ radiotelevisivo è una varietà linguistica artificiale e complessa, fortemente asimmetrica dal punto di vista comunicativo, che presenta tratti sia dello scritto che del parlato e permette combinazione inedite tra lontananza / estraneità e dialogicità / privatezza.(Maraschio 2014, 278)

Es stellt sich allerdings die Frage, ob man angesichts dieser Veränderungen von einer eigenen Varietät sprechen sollte, da derart große Unterschiede zwischen den einzelnen Sendungen und Sendern bestehen, dass es schwerfällt, gemeinsame Eigenschaften zu definieren. Wie Krefeld bemerkt, ist die Annahme einer Vielzahl von Varietäten, und nicht nur einzelnen Varianten, ohnehin problematisch (vgl. Krefeld 2018).

2.4. Enstehung von italiano neostandard oder Markiertheitsabbau von italiano standard?

Koch/Oesterreicher (2011, 3-20) teilen die verschiedenen Varietäten den universalsprachlichen Merkmalen Nähe und Distanz zu. Damit einher geht die Unterscheidung zwischen ‚Konzeption‘ und ‚materieller Realisierung‘ (der ursprünglich verwendete Begriff ‚Medium‘ ist für die gesprochene Sprache nicht angebracht, s. Anmerkung 1) sprachlicher Äußerungen, die ursprünglich auf Söll 1974 zurückgeht, der deutliche Unterschiede zwischen schriftlichem und mündlichem Französisch nachweisen konnte. Auch in der italienischsprachigen Forschung wird, wie auch die bisher genannten Beispiele zeigen, zwischen den Polen ‚Konzeption‘ und ‚materielle Realisierung‘ unterschieden, mit der Bildung von Komposita wie parlato-parlato, parlato-scritto, scritto-parlato oder scritto-scritto.

Dass diese Einteilung jedoch Schwächen aufweist, zeigt die Diskussion um das im Fernsehen gesprochene Italienisch. Besonders seit dem Ende des Rai-Monopols und der damit einhergehenden Zunahme informellen Sprechens fällt es schwer, das im Fernsehen gesprochene Italienisch einem bestimmten Pol zuzuordnen. Als Varietät zwischen italiano parlato und italiano scritto siedelt Sabatini das italiano trasmesso an, das sowohl Elemente des scritto als auch des parlato beinhalte. Dieser Versuch der Klassizifierung hängt möglicherweise damit zusammen, dass lange Zeit das Mündliche dem Dialekt, das Schriftliche dem Italienischen vorbehalten war und es somit schwerfiel, einen mündlichen, aber informelleren Gebrauch des Standarditalienischen einzuordnen (s. DEFAULT).

In Zuge der Reorganisation des Nähebereichs (vgl. Koch/Oesterreicher 2011, 191-196) ist teilweise von der Entstehung einer neuen Varietät die Rede, dem italiano dell’uso medio (Sabatini 1985) oder italiano neo-standard/neostandard (Berruto 1987). Bei einer Klassifizierung des heute im Fernsehen gesprochenen Italienisch schreibt Maraschio dieses ebenfalls der neuen Varietät zu: „Il parlato radiotelevisivo, complessivamente considerato, si può ascrivere a quella varietà che Sabatini ha definito ‚italiano dell’uso medio‘ e Berruto ‚italiano neostandard“. Es stellt sich jedoch die Frage, ob in diesem Zusammenhang von der Entstehung einer neuen Varietät gesprochen werden sollte oder eher einer Veränderung des italiano standard. Dieser ist in der Konzeption von Koch/Oesterreicher (2011, 3-20) als präskriptive Norm bzw. Referenzvarietät im rechten Rand des Nähe-Distanz-Kontinuums zu finden. Wegen Faktoren wie der Schulbildung, aber auch aufgrund des akustischen Vorbilds der audiovisuellen Medien Fernsehen und Radio ist diese Markierung heute nicht mehr vorhanden. 

Krefeld stellt fest: „Es lässt sich, genauer gesagt, ein zunehmender und inzwischen weit fortgeschrittener Markiertheitsabbau des Standards feststellen, denn von seiner grundsätzlichen diastratischen und diaphasischen Markierung kann in Zeiten völliger Alphabetisierung nicht mehr die Rede sein.“ (Krefeld 2011, 271) Eine solche Definition des Standards verwendet auch D’Agostino:

non rinvia a questo o quel gruppo di parlanti (o di situazioni comunicative) né si caratterizza per la presenza di tratti linguistici connotati. […] la nozione di standard (opposta a quella di <<non standard>>) viene utilizzata in primo luogo per indicare una varietà di lingua non marcata su nessuno degli assi di variazione; essa si caratterizza sostanzialmente per quello che non ha piuttosto che per ciò che ha.(D’Agostino 2007, 121)

Die Abweichungen vom Standard lassen sich als Markierungen festhalten, die reine Verwendung des Standards ist jedoch heute kein Distanz-Signal mehr an sich, im Gegensatz zur Phase des Rai-Monopols. Es wird davon ausgegangen, dass sich das im Fernsehen gesprochene Italienisch deutlich verändert. Dabei ist damit zu rechnen, dass die Verwendung nähesprachlicher Varianten zunimmt (zu den Schwächen des Nähe-Distanz-Modells siehe etwa Krefeld 2018). Dabei erscheint es jedoch sinnvoller, nicht von der Entstehung eines italiano neostandard zu sprechen, sondern davon, dass sich der Standard ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts etabliert, unter anderem wegen der verbreiteten Schulbildung, aber auch durch massenmediale Einflüsse wie das Fernsehen, und im Zuge dessen seine Markiertheit einbüßt. 

Krefeld (2011, 269) sieht Medien aus sprachwissenschaftlicher Perspektive „unweigerlich immer dort und nur dort im Spiel, wo die sprachliche Kommunikation stattfindet, ohne dass die elementare Situation des Sprechens bei physisch unmittelbarer Anwesenheit der Gesprächspartner gegeben ist,.“ Diese Definition macht den großen Einfluss der Medien deutlich, denn wenn die Kommunikation aus dem situativen Kontext gelöst werden kann, können sich folgerichtig ihre Auswirkungen erhöhen. Irreführend ist laut Krefeld dagegen die Bezeichnung von Mündlichkeit und Schriftlichkeit als unterschiedliche Medien (vgl. Koch/Oesterreicher 2011), da Schriftlichkeit, im Gegensatz zur Mündlichkeit per se mediatisiert ist.
Laut Menduni unterschätzt De Mauro jedoch insgesamt den Einfluss des Radios: „È ormai largamente condivisa la tesi di Tullio De Mauro, espressa prima in Storia linguistica dell’Italia unita […] in cui è disegnato a forti tratti il fondamentale apporto della televisione alla costruzione di una lingua nazionale. Ho cercato di dimostrare […] che questa tesi, sostanzialmente fondata, sottovaluta l’apporto della radio.“ (Menduni 2010, 18) Laut Menduni gehen sprachliche Neuerungen hauptsächlich vom Radio aus und werden dann vom Fernsehen übernommen.
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3. Eigenschaften der italienischen Sportberichterstattung

Als besondere Ausprägung der Fernseh-Berichterstattung wird die Sportberichterstattung untersucht. Deren Bedeutung und Anteil in den Medien ist insgesamt hoch, eine besonders große Rolle spielt sie traditionell in Italien. 

3.1. Die soziokulturelle Bedeutung des Sports und des Sportjournalismus in Italien

Sport ist in der italienischen Medienlandschaft sehr präsent, besonders der Fußball, aber auch andere Sportarten wie Radsport. Das wichtigste Radsport-Event, der Giro d’Italia, wird von der meistverkauften Sporttageszeitung, der Gazzetta dello Sport, veranstaltet. Sie ist neben Tuttosport und dem Corriere dello Sport eine von drei täglich erscheinenden Zeitungen, die sich nahezu ausschließlich mit Sport und davon zu einem Großteil mit Fußball beschäftigen. Die Sporttageszeitungen richten sich dabei an alle Bevölkerungsschichten, während die übrigen Zeitungen hauptsächlich an ein gebildetes Publikum adressiert sind. Der Sport spielt auch eine Rolle bei der unificazione Italiens. Die Serie A ist ein gemeinsames Gesprächsthema, unabhängig von Bildungsstand oder Herkunft. In einem Buch über Rekordmeister Juventus Turin schreibt die in Italien lebende deutsche Journalistin Birgit Schönau in Bezug auf die inneritalienischen Migrationsbewegungen: „Zuwanderer aus Süditalien, die in Piemont als Maruchìn (Marrokaner) oder Terùn (Erdfresser) beargwöhnt […] waren, […] wurden zu Juventini, weil sie sich auf diese Weise zugehörig fühlen konnten, integriert.“ (Schönau 2018, 105) Angelo Stella betont zudem die Rolle der Sportsprache beim Spracherwerb wenig gebildeter Schichten. Stella schreibt 1973 im von Gianluigi Beccaria herausgegebenen Sammelband I linguaggi settoriali:

È ancora frequente il caso di dialettofoni che articolano un enunciato italiano solo quando parlano di calcio, ciclismo o pugilato. Questo prova, come ha pure rilevato l’Altieri-Biagi (La lingua italiana, Eri, 1968, p. 310), che apprendono la lingua, meglio certe ‚frasi-fatte‘ in lingua, attraverso le cronache e i commenti sportivi.(Stella 1973, 151)

In Bezug auf die kulturelle Einigung des Landes spielt der Sport eine nicht zu unterschätzende Rolle, wie Nicoletta Maraschio feststellt, nicht nur durch die Zeitungen, sondern vor allem auch mittels der audiovisuellen Medien. Sie spricht von einer

funzione ’nazionalizzante‘ dei grandi mezzi di comunicazione […] creando nei cittadini, innanzi tutto, un comune senso di appartenenza, attraverso la riconosciuta condivisione di un mondo sonoro e visivo variegato e ricco di tradizioni letterarie e popolari, di musica, di nuovi divi e di avvenamenti di ogni tipo, a cominciare da quelli sportivi.(Maraschio 2014, 277) (Hervorhebung: TE)

Diese Wirkung ist nur möglich, wenn über die jeweiligen Sportereignisse auch ausführlich berichtet wird. Dies geschieht gerade bei Großereignissen wie dem Sieg der italienischen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM 1982 in Spanien, an dessen Folgen sich Giovanardi (2009) wie folgt erinnert:

Fiumi d’inchiostro corsero per celebrare l’identità ritrovata di un popolo e la riscoperta del tricolore grazie ai valori supremi dello sport, unico vero fattore di aggregazione dell’era sociale contemporanea.(Giovanardi 2009, 293)

Er ergänzt: „Più o meno lo stesso è accaduto in occasione del nuovo successo al campionato del mondo del 2006“ (Giovanardi 2009, 293). Etwas in Vergessenheit geraten ist dagegen der medial wenig beachtete EM-Titel 1968 (vgl. Caremani 2017)

3.2. Wechsel-Beziehungen zwischen Fernsehen und Fußball

Ilaria Bonomi geht von drei Phasen im Verhältnis zwischen Sport und Fernsehen aus:

1. sudditanza della tv allo sport 2. dalla metà degli anni settanta, di progressivo protagonismo dello sport 3. con la metà degli anni novanta inizia la terza fase, quella della TV digitale e della interattività, in cui si moltiplicano le reti e nascono canali tematici dedicati unicamente allo sport.(Alfieri/Bonomi 2012, 117)

In der ersten Phase ist das Fernsehen dem Sport untergeordnet. Die Sportereignisse sind nicht nach dem Fernsehen ausgerichtet, von Fußballspielen laufen in der Regel lediglich Zusammenfassungen, mit Ausnahme von Länderspielen. Ab Mitte der Siebziger Jahre verbessern sich auch die technologischen Voraussetzungen deutlich. Neuerungen wie Wiederholungen, Zeitlupen und besondere Kameraeinstellungen sorgen für neue Blickwinkel beim Fernsehzuschauer. Sogar auf die Regeln des Sports selbst beginnt das Fernsehen Einfluss zu nehmen. So wird etwa im Fußball nicht mehr mit einem dunklen, sondern mit einem hellen Ball gespielt, damit dieser für die Kameras besser sichtbar ist (vgl. Alfieri/Bonomi 2012, 117). Mit der Fußball-WM 1978 in Argentinien wird das Farbfernsehen in Italien eingeführt (vgl. Menduni 2010, 17). Es entstehen zudem zusätzliche, neuartige Programme, in denen über Sport diskutiert wird, Mischformen aus Sport- und Unterhaltungsprogrammen oder Satiresendungen (Bonomi spricht aufgrund der Vermischung von Unterhaltung und Information von sportainment Alfieri/Bonomi 2012, 117). Die dritte Phase beginnt ab den Neunziger Jahren. In ganz Europa nimmt der Einfluss des Fernsehens auf den Sport zu, der Boom der Fernsehgelder beginnt, auch das Privatfernsehen sichert sich Übertragungsrechte, eigene Sportsender und thematische Pay-TV-Sender entstehen. 

Inzwischen hat im Fußball der Einfluss des Fernsehens, zu dem sich nun auch noch Streamingdienste wie DAZN gesellt haben, enorm zugenommen. Die Wichtigkeit vor allem des Bezahlfernsehens wurde besonders deutlich während des Höhepunkts der Corona-Pandemie 2020. Da die Fußballvereine auf die Einnahmen aus den Fernsehgeldern angewiesen waren, taten sie alles für eine Saisonfortsetzung, auch wenn es sich um Spiele ohne Zuschauer in den Stadien, partite a porte chiuse, handelte (in Deutschland semantisch negativer konnotiert als Geisterspiele bezeichnet) – ein deutlicher Beleg für den von Bonomi festgestellten Bedeutungsgewinn des Fernsehens. Man könnte sogar von einer Umkehrung sprechen von der sudditanza della tv allo sport zur sudditanza dello sport alla tv.

Diese Entwicklungen – vor allem in Bezug auf den Fußball – scheinen in Italien bereits früher begonnen zu haben und noch stärker ausgeprägt zu sein als in Deutschland. Die mediale Omnipräsenz des Fußballs zeigt sich auch durch eine Vielzahl von Unterhaltungs- und Diskussionssendungen, die sich mit Fußball beschäftigen. Während in Deutschland der Fußball-Stammtisch Doppelpass auf dem 1993 gegründeten Sportsender DSF (seit 2010 Sport1) erstmals 1995 ausgestrahlt wird, existieren ähnliche Sendungen in Italien schon deutlich länger, hinzu kommen beispielsweise Radiosender, die sich nahezu ausschließlich mit Fußball beschäftigen (vgl. Alfieri/Bonomi 2012, 117)

3.3. Die Sprache der Sportberichterstattung

Die umfassendste Studie zur Sprache der italienischen Sportberichterstattung stammt von Wolfgang Schweickard, der sich mit der Sprache der Fußballberichterstattung in italienischen Sportzeitungen auseinandergesetzt hat. Treffend stellt er im Vorwort fest:

[P]auschale Klassifizierungen von ‚Sportsprache‘ als Fach-, Sonder-, Standes- oder Berufssprache [bleiben] ohne substantielle Aussagekraft. […] Am ehesten trifft noch die Einstufung als sondersprachliche Äußerungsform (linguaggio settoriale) zu.(Schweickard 1987, 4)

Eine solche Einstufung nahm erstmals Stella (1973) vor. Zu Recht bezeichnet Schweickard diese jedoch als inhaltlich sehr vage. Von Sportsprache als eigener Varietät zu sprechen, erscheint ebenfalls wenig sinnvoll. Es gibt jedoch sportsprachliches, von den einzelnen Sportarten abhängiges Vokabular, das sich im steten Wandel befindet .

Teilweise werden bestehende Wörter ersetzt oder es wird versucht, sie zu ersetzen. Wie Mario Piotti etwa in einer Analyse von Sportnachrichten in Nachrichtensendungen feststellt, wird anstelle des italienischen Wortes contropiede Konter inzwischen häufig ripartenza verwendet, „la parola che ha sostituito o con cui si tende a sostituire l’italiano contropiede“ (Piotti 2010, 347). Beide beschreiben das Konzept SCHNELLER GEGENANGRIFF NACH BALLGEWINN, haben jedoch leichte Bedeutungsunterschiede, wie sich aus einem Artikel der Gazzetta dello Sport über die Weltmeisterschaft 1994 ablesen lässt:

Già, il contropiede si chiama ripartenza nel nuovo linguaggio calcistico dell’era sacchiana, perché la parola contropiede è legata al vecchio calcio all’italiana e al difensivismo. (Gazzetta.it, 28. Mai 2014, Andrea Schianchi, Link 3)

Ähnliches lässt sich auch in Deutschland beobachten, wo man häufig anstelle von Kontern von Umschaltspiel spricht. Immer wieder kommen Neologismen hinzu. Diese können beispielsweise als Reaktionen auf Regeländerungen entstehen. So besteht seit den Neunzigerjahren die sogenannte Rückpassregel, zwischenzeitlich gab es das Golden Goal, zuletzt wurde der Videobeweis eingeführt. Während in Deutschland ein neues Wort gebildet wird, verwendet man in Italien das Akronym VAR, das für Video Assistant Referee steht. Mit der Frage, ob dazu der männliche oder weibliche Artikel verwendet wird, hat sich auch schon die Accademia della Crusca (Link 4) beschäftigt. Teilweise werden nicht mehr gebräuchliche Wörter ersetzt, teilweise entstehen durch neue taktische Ideen auch neue Vokabeln wie etwa die falsche Neun, falso nove (oder auch falso nueve, da die Taktik ohne echten Mittelstürmer besonders in Spanien, sowohl beim FC Barcelona mit Lionel Messi, aber auch bei der spanischen Nationalelf zur Anwendung kam). Eine wichtige Rolle für die Verbreitung spielen zum einen die Trainer, zum anderen aber auch die Medien, die die Sprache der Akteure verbreiten oder selbst neue Termini prägen. So war etwa der Libero eine von vielen Wortschöpfungen des italienischen Sportjournalisten und Schriftstellers Gianni Brera, die auch über die Landesgrenzen hinaus verwendet wurde (s. Link 5). Auch wenn das Spielsystem mit Libero inzwischen aus der Mode gekommen ist, ist er Fußballkennern noch immer ein Begriff. In den vergangenen Jahren erkennt Giovanardi (2009) eine zunehmende Verfachsprachlichung. Ein typisches Phänomen sind Derivationen von Eigennamen, die den bestimmten Stil eines Trainers bezeichnen, wie im oben genannten Gazzetta-Beispiel adjektiviert sacchiana als Ableitung des für seinen offensiven Stil bekannten ehemaligen Milan-Trainers Arrigo Sacchi oder als Nomen in -ismo, z.B. der von Treccani 2018 unter der Rubrik Neologismi verzeichnete  sarrismo (Link 6), nach dem ehemaligen Napoli-Trainer Maurizio Sarri.

In der Sprache der Sportberichterstattung werden Begriffe aus der Alltagssprache in einem anderen Kontext verwendet, was mit einer Bedeutungsänderung einhergeht, z.B. servire, insaccare, macinare, suggerimento, pesante (Alfieri/Bonomi 2012, 118). Gleichzeitig finden aber auch Begriffe aus der Sportsprache Einzug in die Alltagssprache, z.B. giocare in casa, salvarsi in angolo (vgl. Alfieri/Bonomi 2012, 118) oder andere Themenfelder, etwa die Politik. Auffällig war die Verwendung von Fußballmetaphern zunächst beim Einstieg Silvio Berlusconis in die Politik Mitte der Neunziger Jahre, zu diesem Zeitpunkt schon jahrelanger Inhaber eines Medienimperiums und Besitzer des Fußballvereins AC Milan. Seinen Einstieg kündigte er in einem Video mit den Worten an: „Ho scelto di scendere in campo“ (Link 7), er werde also ‚das Spielfeld betreten‘. Seine Partei benannte er nach dem Schlachtruf „Forza Italia“, seine Minister bezeichnete er als giocatori (vgl. Wisniewski 2008, 47), sich selbst als deren centravanti Mittelstürmer (vgl. Giovanardi 2009, 294). Während Wisniewski die Verwendung von Fußballmetaphern noch hauptsächlich Berlusconi zuschrieb, scheint sich diese inzwischen, unabhängig von der politischen Ausrichtung, zu einem der beliebtesten Bildspenderbereiche von in der Politik verwendeten Metaphern entwickelt zu haben, wie Francesco Sabatini 2016 in einem Interview (Link 8) vermutet. Ein rezentes Beispiel liefert der Tweet von Matteo Renzi vom 2. September 2020, kurz nach Bekanntwerden der Covid-19-Erkrankung von Berlusconi, mit dem er dem politischen Rivalen wünscht, bald wieder auf das ‚Spielfeld‘ zurückzukehren, verbunden mit dem bekannten Anfeuerungsruf: „Un affettuoso abbraccio a Silvio Berlusconi con l’augurio di tornare presto in campo. Forza Presidente.“ (Link 9). Insbesondere führt Sabatini die Nähe zur Kriegsmetaphorik an. Semantisch bestehen viele Gemeinsamkeiten zwischen den Wortfeldern Krieg und Sport, die gerade in der Print-Berichterstattung einen episch-kriegerischen Stil fördern. Beccaria konstatiert: „Per scrivere di calcio, ma anche di imprese ciclistiche, ci si butta sull’epico […]. Il linguaggio della cronaca di calcio sembra dettato da un guerriero, da uno stratega.“ (Beccaria 2006, 71-73)

Besonders in der Sprache der Fans und der Identifikation spielt auch die diatopische Ebene eine Rolle, etwa in Bezug auf scritte murali Graffiti oder striscioni Spruchbänder im Stadion (Giovanardi 2009, 318-319). Dass ein dialektales Wort wie das neapolitanische cazzimma eine semantische und funktionelle Erweiterung erfahren kann und im Rahmen der Fußballberichterstattung panitalienisch verwendet wird, zeigt Sara Matrisciano (2015).

Es bestehen zwar viele Gemeinsamkeiten, aber auch deutliche Unterschiede zwischen der Sportberichterstattung in den unterschiedlichen Ländern. So unterscheidet sich etwa der epische, metaphernreiche Stil italienischer Sportzeitungen deutlich vom nüchtern-sachlichen, zahlenbasierten Stil des deutschen Fachmagazins Kicker. Auch bei den Live-Kommentaren ist davon auszugehen, dass spezifisch italienische Traditionen und Konventionen eine wichtige Rolle spielen.

3.4. Eigenschaften der telecronaca calcistica

Zunächst war die Live-Berichterstattung von Fußballspielen dem Radio vorbehalten, doch früh wurden die Möglichkeiten erkannt, die das Fernsehen als neues Medium bot, Fußballspiele zu übertragen. Bereits vor dem landesweiten Start des Rai-Fernsehens wurde mit ersten Übertragungen auf regionaler Ebene experimentiert, bereits am 29. Januar 1954 und damit in dem Jahr, in dem das Fernsehen in Italien eingeführt wurde, fand schließlich die erste landesweit übertragene Live-Übertragung eines Fußballspiels statt: Das WM-Qualifikationsspiel der italienischen Nationalmannschaft gegen Ägypten. Die telecronaca nahm insofern einen Sonderstatus ein, da es sich um eine der wenigen dirette Live-Übertragungen handelte und damit kein geplantes Sprechen möglich war. Interessant ist jedoch, auf welche Art und Weise die telecronaca erfolgen sollte: „l’informazione che più si avvicina al concetto di trasmissione di notizie da un emittente a un ricevente, con il minimo di elaborazione possibile“ (Abbiezzi 2001, 143, zitiert nach Piotti 2008, 341). Das Ideal der italienischen telecronaca sieht also ursprünglich möglichst wenig sprachliche Aufbereitung vor, sondern eine an den Fakten orientierte Begleitung des Geschehens.

Was die diachronische Entwicklung der telecronaca betrifft, so verändert sich diese deutlich ab dem Zeitpunkt, an dem sich die Sprecherzahl erhöht und dem Kommentator ein Experte zur Seite gestellt wird. Giovanardi bewertet dies sehr kritisch, da damit die Zahl der tecnicismi deutlich zunehme. Er spricht von einem „linguaggio ‚disinfettato'“ (Giovanardi 2009, 319), wünscht den heutigen Reportern mehr „allegria e disinvoltura“ (Giovanardi 2009, 319) und verspürt daher „nostalgia del vecchio calcio in bianco e nero“ (Giovanardi 2009, 319). Dieses Urteil überrascht aufgrund der bisher beschriebenen Entwicklung des Fernsehens, die eher einen Trend in die entgegengesetzte Richtung vermuten lässt.

In Bezug auf die heutigen Übertragungen wird in der Forschung (Giovanardi 2009, Alfieri/Bonomi 2012, Piotti 2008) festgehalten, dass die Unterschiede weniger von den einzelnen Kommentatoren als mehr vom Wechsel der Sender abhingen. Bonomi nennt die auch in der Untersuchung der Kommentare des Endspiels 2006 verglichenen Marco Civoli für Rai und Fabio Caressa für Sky jeweils als repräsentativ für den gesamten Sender:

Esiste, infatti, un condizionamento stilistico delle singole reti sui telecronisti, che si evidenzia nella creazione di uno stile individuale di quelli capaci di interpretare lo stile della rete: esempi emblematici possono essere Marco Civoli per la RAI, più serio e denotativo, Sandro Piccinini per Mediaset e Fabio Caressa per Sky, più brillanti, creatori di formule e stilemi personali, celebratori della ritualità linguistica.(Alfieri/Bonomi 2012, 119) (Hervorhebung: TE)

Zu früheren telecronache ist dagegen so gut wie keine Forschung vorhanden, das Urteil etwa von Giovinardi in Bezug auf Veränderungen beruht vor allem auf persönlichen Erinnerungen.

Krefeld (2011, 269) sieht Medien aus sprachwissenschaftlicher Perspektive „unweigerlich immer dort und nur dort im Spiel, wo die sprachliche Kommunikation stattfindet, ohne dass die elementare Situation des Sprechens bei physisch unmittelbarer Anwesenheit der Gesprächspartner gegeben ist,.“ Diese Definition macht den großen Einfluss der Medien deutlich, denn wenn die Kommunikation aus dem situativen Kontext gelöst werden kann, können sich folgerichtig ihre Auswirkungen erhöhen. Irreführend ist laut Krefeld dagegen die Bezeichnung von Mündlichkeit und Schriftlichkeit als unterschiedliche Medien (vgl. Koch/Oesterreicher 2011), da Schriftlichkeit, im Gegensatz zur Mündlichkeit per se mediatisiert ist.
Laut Menduni unterschätzt De Mauro jedoch insgesamt den Einfluss des Radios: „È ormai largamente condivisa la tesi di Tullio De Mauro, espressa prima in Storia linguistica dell’Italia unita […] in cui è disegnato a forti tratti il fondamentale apporto della televisione alla costruzione di una lingua nazionale. Ho cercato di dimostrare […] che questa tesi, sostanzialmente fondata, sottovaluta l’apporto della radio.“ (Menduni 2010, 18) Laut Menduni gehen sprachliche Neuerungen hauptsächlich vom Radio aus und werden dann vom Fernsehen übernommen.
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4. Methodisches Vorgehen

4.1. Kombination aus quantitativ-qualitativen Verfahren

Vier verschiedene TV-Kommentare von insgesamt drei verschiedenen Fußballspielen werden miteinander verglichen: 

EM-Finale, 10. Juni 1968 (Rai) – Italien-Jugoslawien 2:0 (2:0)
Quelle: 1. Halbzeit: https://www.youtube.com/watch?v=1RMx4cgoMKU
2. Halbzeit: https://www.youtube.com/watch?v=RreANKM1wh8
Sprecher: Nando Martellini (Kommentator)

WM-Finale, 11. Juli 1982 (Rai) – Italien-Deutschland (BRD) 3:1 (0:0) Quelle: https://vimeo.com/12300745
Sprecher: Nando Martellini (Kommentator)

WM-Finale, 9. Juli 2006 (Rai) – Italien-Frankreich 5:3 n.E. (1:1, 1:1,1:1)
Quelle: private Aufnahme
Sprecher: Marco Civoli (Kommentator), Alessandro Mazzola (Experte), Carlo Paris (Feld-Reporter)

WM-Finale, 9. Juli 2006 (Sky Italia) – Italien-Frankreich 5:3 n.E. (1:1, 1:1,1:1)
Quelle: Italia. Campione del Mondo 2006. La squadra che ha fatto l’impresa!, DVD 3/4
Sprecher: Fabio Caressa (Kommentator), Giuseppe Bergomi (Experte)

Bei den Spielen handelt es sich um die drei im Fernsehen übertragenen Partien, in denen die italienische Fußball-Nationalmannschaft einen internationalen Titel gewinnen konnte (die Weltmeistertitel 1934 und 1938 sowie der Olympiasieg 1936 wurden im Radio übertragen). Beide entstehen in unterschiedlichen Phasen der Fernsehgeschichte: 1968 zur Zeit des Rai-Monopols, 1982 kurz nach der Einführung der Privatsender, 2006 zur Zeit der Vervielfachung des Angebots inklusive Pay-TV. Die drei Partien wurden zudem deswegen ausgewählt, da sich bei den Spielen der Nationalmannschaft und besonders bei Titelgewinnen deutlich die soziokulturelle Bedeutung und funzione nazionalizzante des Fußballs zeigt. 

Die Untersuchung verläuft auf zwei Ebenen. Zum einen wird auf der diachronen Ebene, dem relativ kurzen, aber in Anbetracht der erst 1954 erfolgten Gründung der Rai in Bezug auf sprachliche Veränderungen durchaus aussagekräftigen Zeitraum von 38 Jahren, untersucht, welche Veränderungen in den TV-Kommentaren nachweisbar sind und wie diese mit der Forschung zu den unterschiedlichen Phasen des im Fernsehen gesprochenen Italienisch in Verbindung stehen. Zudem wird auf der synchronen Achse die Übertragung von 2006 des privaten Pay-TV-Senders Sky mit der Übertragung der staatlichen Rai verglichen, da in der Forschung von deutlichen Unterschieden zwischen den TV-Sendern ausgegangen wird. Da TV-Live-Kommentare zu Fußballspielen in allen Phasen des Fernsehens vorkommen – im Gegensatz etwa zu erst später eingeführten und ohnehin kurzlebigen Talk-Shows oder den eingestellten Bildungsprogrammen wie Non è mai troppo tardi – eignen sie sich prinzipiell gut für einen diachronischen Vergleich. Allerdings nimmt die telecronaca calcistica als nicht genuines Fernsehereignis auch eine gewisse Sonderrolle ein. Neben allgemeinen Erkenntnissen über das im Fernsehen gesprochene Italienisch sollen auch die Besonderheiten der telecronaca calcistica in den Blick genommen werden. Dabei werden nicht nur Unterschiede, sondern auch Konstanten aufgezeigt. 

Im ersten Teil der Untersuchung werden die TV-Kommentare anhand der Transkription allgemein untersucht. Dazu wird eine Mischung aus quantitativen und qualitativen Methoden angewandt, da einerseits Frequenzphänomene, andererseits aber auch einzelne Auffälligkeiten herausgearbeitet werden. Anschließend werden noch einzelne, entscheidende Spielszenen (Übertragungsbeginn und Anpfiff, Tore, Abpfiff und Siegerehrung) qualitativ analysiert.

Von den insgesamt vier TV-Übertragungen wurden jeweils die ersten und die letzten 15 Minuten des Spiels vollständig transkribiert sowie der Zeitraum von Übertragungsbeginn bis Anpfiff, vom Abpfiff bis zur Pokalübergabe und der Kommentar bei den einzelnen Toren. Bei quantitativen Analysen werden, wenn nicht anders angegeben, der Zeitraum vor Spielbeginn sowie die ersten 15 und die letzten 15 Minuten des Spiels untersucht. Die letzten 15 Minuten sind bei den Übertragungen von 2006 aufgrund der Verlängerung die Minuten 105-120, bei den anderen 75-90. Der Zeitraum nach Abpfiff bis zur Pokalübergabe sowie die Transkriptionen des Kommentars bei den einzelnen Toren fließen in die quantitativen Analysen nicht mit ein.

Die Beschaffung des nötigen Materials verlief nicht ohne Schwierigkeiten. Mehrfache Anfragen bei verschiedenen Rai-Rundfunkanstalten sowie bei Sky Italia wurden abgelehnt oder blieben unbeantwortet, eine Anfrage bei der FIFA – auf die von der Rai weiterverwiesen wurde –  sowie beim Deutschen Rundfunkarchiv (DRA) brachte ebenfalls keinen Erfolg, da diese nicht im Besitz der Aufzeichnungen sind. Bei den Endspielen 1968 und 1982 finden sich die kompletten TV-Übertragungen jedoch frei verfügbar im Internet. Einziges Problem dabei war, dass sich diese nur auf das Spiel beschränkten, so dass weitere Analysemöglichkeiten wie etwa Interviews ausgeschlossen werden mussten. Vom WM-Endspiel 2006 finden sich diverse Highlight-Videos im Internet. Zunächst wurde erwogen, sich auf diese zu beschränken. Dies hätte jedoch Probleme für die Vergleichbarkeit bedeutet, zum einen in Bezug auf die Sky- und die Rai-Übertragung 2006, zum anderen zu den früheren Übertragungen, da die Highlight-Videos immer nur kurze Kommentar-Ausschnitte beinhalten. Letztlich ist es jedoch gelungen, auch vom Endspiel 2006 die TV-Kommentare zu erhalten, sowohl von Rai als auch von Sky. Die Sky-Übertragung befindet sich auf der nur noch gebraucht zu findenden DVD Italia Campione del mondo, die der Arbeit beigelegt wird. Für die Rai-Übertragung wurde eine private Aufnahme genutzt. Aus rechtlichen Gründen ist es jedoch nur erlaubt, den Kommentar zu transkribieren. Audio- oder Videoaufnahmen in die Arbeit einzubetten war somit nicht möglich. Daher verweisen die Sprachbeispiele ausschließlich auf den transkribierten Text.

4.2. Analysekriterien

Die TV-Kommentare werden im ersten Teil der Untersuchung umfassend untersucht. Dafür wird eine Einteilung in folgende Kategorien vorgenommen: Phonologie/Prosodie, Lexikon, Morphosyntax, Pragmatik.

In den einzelnen Kategorien werden die TV-Kommentare im Hinblick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede untersucht. Dabei steht zum einen der Wandel der Fernsehsprache im Fokus – vom monologisch ausgerichteten italiano televisivo zu den dialogorientierten und in einem Konkurrenzverhältnis zueinander stehenden italiani televisivi – zum anderen die kulturell bedingten Eigenschaften und Veränderungen der italienischen telecronaca calcistica, auch in Bezug auf die beschriebene funzione nazionalizzante der Medien. Besonderer Wert wird auf die pragmatischen Veränderungen in Bezug auf das Sprecherverhältnis sowie das Verhältnis zum Publikum gelegt, die nahezu auf alle anderen Kategorien ausstrahlen. Der prosodische Aspekt konnte lediglich angerissen werden, da keine Sound-Aufnahmen gespeichert werden konnten und damit auch keine genaue technische Analyse etwa von Ausschlägen bei Exklamationen durchgeführt werden konnte. Die phonologischen Besonderheiten wurden ebenfalls nur oberflächlich diskutiert. In der ersten Arbeitsphase war angedacht, den Fokus auf die zunehmende Destandardisierung und Abkehr vom diatopisch neutralen Konstrukt des accento della Rai zu legen. Eine genauere Analyse mit Hilfe von Tonbandaufnahmen war jedoch aufgrund der rechtlichen Beschränkungen nicht möglich. Daher liegt das Augenmerk mehr auf den pragmatisch bedingten Unterschiede zwischen den verschiedenen TV-Kommentaren. Der zweite Teil dient zur Illustration der vorhergehenden Untersuchung anhand konkreter Vergleichs-Beispiele sowie einer besseren Einordnung des Kommentar-Stils. 

4.3. Transkriptionsverfahren

Ein wichtiges Kriterium des Transkriptions- bzw. Transliterationsverfahrens war aufgrund der Masse an Text eine möglichst intuitive und einfache Lesbarkeit. Das Verfahren orientiert sich dabei weitgehend an den Konventionen des italienischen Fernseh-Korpus LIT (Mauroni/Piotti 2010, 561). Die TV-Kommentare werden nach der italienischen Standard-Orthographie transkribiert. Nicht erfasst werden phonetische Besonderheiten. Zudem wäre eine parallele Beschreibung des Spielgeschehens nicht realisierbar gewesen. Bei den Transkriptionen im Anhang werden die Sprecher der TV-Übertragungen von 2006 aus Gründen der besseren Übersicht farblich voneinander unterschieden.

Notation

/ Sprechpause
// Sprechpause länger als 5 Sekunden
eh Überbrückungslaut (hesitation phenomenon)
(xxx) unverständlich
(Text in Klammern) schwer verständlich
Rede-Abbruch
aa / ee / ii / oo / uu  Dehnung
MAJUSKELN Ausrufe
[Italienische Nationalhymne]  [begleitende Ereignisse] 

Im Anhang sind die Transkriptionen folgendermaßen gegliedert:

EM-Finale, 10. Juni 1968 (Rai) – Italien-Jugoslawien 2:0 (2:0)
Start, 0-15, 75-90, Siegerehrung, Tore

WM-Finale, 11. Juli 1982 (Rai) – Italien-Deutschland (BRD) 3:1 (0:0)
Start, 0-15, 75-90, Siegerehrung, Tore

WM-Finale, 9. Juli 2006 (Rai) – Italien-Frankreich 5:3 n.E. (1:1, 1:1,1:1)
Start, 0-15, 105-120, Siegerehrung, Tore

WM-Finale, 9. Juli 2006 (Sky Italia)– Italien-Frankreich 5:3 n.E. (1:1, 1:1,1:1)
Start, 0-15, 105-120, Siegerehrung, Tore

Sprecherkürzel:
2006 Rai: Civ = Marco Civoli, Maz = Sandro Mazzola, Par = Carlo Paris

2006 Sky: Car = Fabio Caressa, Ber = Giuseppe Bergomi

Zitiert wird aus den Transkriptionen nach folgendem Prinzip: Jahr Sender, Sprecherkürzel, Transkriptionsblock. Beispiel: (2006 Rai, Civ, 0-15).

Bei den TV-Kommentaren 1968 und 1982 ist Nando Martellini der einzige Sprecher und beide Spiele wurden nur von der Rai übertragen, daher werden Sprecher und Sender dabei nicht extra angegeben. Beispiel: (1982, 75-90).

Krefeld (2011, 269) sieht Medien aus sprachwissenschaftlicher Perspektive „unweigerlich immer dort und nur dort im Spiel, wo die sprachliche Kommunikation stattfindet, ohne dass die elementare Situation des Sprechens bei physisch unmittelbarer Anwesenheit der Gesprächspartner gegeben ist,.“ Diese Definition macht den großen Einfluss der Medien deutlich, denn wenn die Kommunikation aus dem situativen Kontext gelöst werden kann, können sich folgerichtig ihre Auswirkungen erhöhen. Irreführend ist laut Krefeld dagegen die Bezeichnung von Mündlichkeit und Schriftlichkeit als unterschiedliche Medien (vgl. Koch/Oesterreicher 2011), da Schriftlichkeit, im Gegensatz zur Mündlichkeit per se mediatisiert ist.
Laut Menduni unterschätzt De Mauro jedoch insgesamt den Einfluss des Radios: „È ormai largamente condivisa la tesi di Tullio De Mauro, espressa prima in Storia linguistica dell’Italia unita […] in cui è disegnato a forti tratti il fondamentale apporto della televisione alla costruzione di una lingua nazionale. Ho cercato di dimostrare […] che questa tesi, sostanzialmente fondata, sottovaluta l’apporto della radio.“ (Menduni 2010, 18) Laut Menduni gehen sprachliche Neuerungen hauptsächlich vom Radio aus und werden dann vom Fernsehen übernommen.
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5. Allgemeiner Vergleich der TV-Kommentare bei den Fußball-Endspielen 1968 (RAI), 1982 (RAI) und 2006 (RAI / Sky Italia)

Im Folgenden werden die italienischen TV-Kommentare der Fußball-Endspiele der EM 1968, der WM 1982 und der WM 2006 miteinander verglichen. Seit 1954 wurden die Spiele der Nationalmannschaft von der staatlichen Rundfunkanstalt Rai übertragen, kommentiert wurden die Finals der EM 1968 und der WM 1982 vom langjährigen Nationalmannschaftsreporter Nando Martellini. Die WM 2006 wurde erstmals auch vom Pay-TV-Sender Sky übertragen, weswegen nicht nur die Veränderungen im Zeitverlauf, sondern auch die Unterschiede zwischen den beiden Sendern analysiert werden können, bei denen ein Sprecher-Trio (Rai: Marco Civoli, Alessandro Mazzola, Carlo Paris) beziehungsweise Sprecher-Duo (Sky: Fabio Caressa, Giuseppe Bergomi) die Spiele kommentierte.

5.1. Phonologie/Prosodie

5.1.1. Sprechdauer und Pausen

Beim Vergleich der unterschiedlichen Übertragungen fällt auf, dass sich der Redeanteil im Laufe der Jahre deutlich erhöht hat, während die Pausen immer weniger werden. Überprüft man mit Hilfe eines beliebigen Textverarbeitungsprogramms anhand der Transkription die Zahl der gesprochenen Wörter und rechnet die metasprachlichen Daten heraus, kommt man 1968 auf 1408 Wörter in den ersten 15 Minuten und 1182 Wörter in den letzten 15 Minuten, 1982 auf 1218 in den ersten und 1052 in den letzten 15 Minuten; 2006 bei Rai dagegen in den ersten 15 Minuten auf 2359 Wörter, in den letzten 15 Minuten auf 2445 Wörter, bei Sky 2006 in den ersten 15 Minuten auf 2493, in den letzten 15 Minuten auf 2326 Wörter.

Tabelle 1: Gesprochene Wörter

1968 Rai (0-15, 75-90) 1982 Rai (0-15, 75-90) 2006 Rai (0-15, 105-120) 2006 Sky (0-15, 105-120)
0-15: 1408 0-15: 1218 0-15: 2359 0-15: 2493
75-90: 1182 75-90: 1052 105-120: 2445 105-120: 2326
Gesamt: 2590 Gesamt: 2270 Gesamt: 4804 Gesamt: 4819

Auch wenn die Anzahl der vom Programm erkannten Wörter nicht das einzig ausschlaggebende Element ist (u.a. auch Sprechtempo und Wortlänge spielen eine Rolle), so ist das Ergebnis dennoch auffällig und bestätigt den Eindruck beim Zusehen: In früheren Übertragungen wird deutlich mehr geschwiegen. Allein in den ersten 15 Minuten sowohl des Rai- als auch des Sky-Kommentars von 2006 wird der Wortanzahl nach mehr als doppelt so viel gesprochen wie in 30 Minuten der Rai-Übertragung von 1982. Bei dieser Erhöhung spielt die Sprecherzahl und der damit verbundene Wandel vom Monolog zum Dialog eine wichtige Rolle. In den Momenten, in denen der Kommentator Sprechpausen macht, entstehen in den früheren Übertragungen Lücken. Diese werden bei den Übertragungen 2006 durch die Kommentare des Experten oder Feld-Reporters gefüllt.

Wie Müller (2004, 427-456) anhand einer vergleichenden Untersuchung zwischen Deutschland und Frankreich zeigt, scheinen hier deutliche Unterschiede zwischen dem deutschen Kommentarstil und den romanischsprachigen Ländern zu bestehen. Während die Kommentatoren in Deutschland im Vergleich wenig reden, wird in den romanischen Sprachen nahezu ununterbrochen gesprochen. Diese Tendenz wird durch das Kommentatorenduo, bei Rai sogar Trio, noch verstärkt. Es entstehen nahezu keine Pausen, da – ähnlich wie im Radio – fast alles, was der Zuschauer ohnehin sieht, ausführlich beschrieben wird (Giovanardi 2009, 355: „le voci dei telecronisti tendono a riempire ogni momento“).

5.1.2. Sprechrhythmus und Intonation

Das Bemühen, ununterbrochen zu sprechen, hat auch zur Folge, dass sogenannte Überbrückungsphänomene (hesitation phenomena) (Koch/Oesterreicher 2011, 54) mit einfachen Lauten wie eh deutlich zunehmen: 1968 und 1982 kommt der Reporter nahezu ohne diese aus. Als konventionalisierte Überbrückungs-Technik des italiano della Rai dient dagegen das Einbauen eines unbestimmten Vokals im Auslaut nach auf Konsonanten endenden Wörtern. Das in der Transkription als eh festgehaltene Überbrückungselement findet sich 1968 kein einziges Mal, 1982 viermal, bei Sky 2006 zehnmal, bei Rai 2006 37x eh, 4x beh. Ein weiteres Beispiel wäre die Dehnung des Vokals im Auslaut, wie bei der Diskussion um den vermeintlich unberechtigten frühen Strafstoß gegen Italien: non lo prende propriooo Beppe (2006 Sky, Car, 0-15).

In Bezug auf die Intonation lassen sich deutliche Unterschiede nachweisen. Charakteristisch für den accento della Rai ist ein gleichmäßiges Sprechtempo sowie eine gleichmäßige Lautstärke. Auch in Momenten wie Torchancen, Toren oder dem Schlusspfiff hebt der Kommentator Nando Martellini beim EM-Finale 1968 nur wenig die Stimme. 1982 ändert sich dies bereits ein wenig, es wird etwas mehr variiert. So hebt Martellini etwa im Vorfeld einer aussichtsreichen Gelegenheit die Stimme und senkt sie wieder, wenn die Gelegenheit nichts eingebracht hat, z.B.:

calcio di punizione in favore dell’Italia / BATTUTO / SU CONTI / AVANZA CONTI / CROSS / E DEVIAZIONE / di Karlheinz / Förster in calcio d’angolo

(1982, 75-90)

Diese Ausrufe scheinen gegen Ende des Spiels zuzunehmen, auch wenn es sich nicht um Torszenen handelt, z.B. hier bei einer Verwarnung: Littbarski e Gentile / è entrato / di spalla / E C’È L’AMMONIZIONE / per Littbarski che ha protestato mentre Bearzot manda in campo / Causio (1982, 75-90). Nach dem Schlusspfiff ruft Martellini CAMPIONI DEL MONDO / CAMPIONI DEL MONDO / CAMPIONI DEL MONDO (1982, 75-90). Insgesamt ist die Tonlage und Sprechgeschwindigkeit meist gleichmäßig. Es scheint jedoch, als würde Martellini sich in Momenten emotionaler Beteiligung nicht mehr strikt an die Norm halten, auch Autokorrekturen nehmen gegen Spielende zu (s. zum Ausruf Campioni del Mondo DEFAULT).

Bei den Übertragungen 2006 ist insgesamt mehr Variation im Hinblick auf die Intonation zu erkennen. Torchancen oder vermeintliche Torchancen werden mit Exklamationen kommentiert. Beim Betrachten der Zeitlupe des Kopfstoßes von Frankreich-Kapitän Zinedine Zidane gegen den italienischen Verteidiger Marco Materazzi in der Verlängerung folgen auch unkontrollierte Ausrufe wie uuuh (2006 Rai, Civ, 105-120) bzw. NOOO (2006 Sky, Car, 105-120). Bei der Rai wird allerdings noch eher der gleichmäßige Stil der früheren Übertragungen eingehalten. Sky-Reporter Caressa variiert deutlich mehr. Seine Ausrufe sind unkontrollierter, dabei überschlägt sich die Stimme teilweise. Gleichzeitig spricht er aber auch sehr leise, etwa wenn er seine Enttäuschung zeigt. Auch das Sprechtempo wechselt öfter.
Dadurch wirkt der Stil Caressas mehr wie der eines Fußballfans, während es sich bei Civoli um kontrollierteres Sprechen handelt. Allerdings sind beides bewusst gewählte Register. Civoli ist bemüht, in der ‚Rai-Tradition‘ zu bleiben, Caressa hingegen pflegt einen eigenen Stil. Schon Eco hatte in Bezug auf den Rhythmus der Neotelevisione festgestellt: „Così il tempo della Neo Tv è un tempo elastico, con strappi, accelerazioni e rallentamenti.“ (Eco 1983, 178). Dieser Wandel scheint in den Sky-Fußballübertragungen vollzogen zu sein. Der Stil erfährt jedoch auch oft Kritik, gegen die sich Caressa verteidigt:

Chi pensava di aiutarmi continuava a dire che parlavo troppo, che andavo troppo veloce, che non c’era bisogno di urlare. Non sono mai stato d’accordo. Vengo da studi classici e ho imparato presto, studiando latino e greco, l’importanza della metrica. Musica e ritmo.(Caressa 2006, 109-110)

Die häufigen Ausrufe sowie die Wechsel des Sprechrhythmus sind Mittel der Expressivität. Ziel Caressas, der die Bedeutung des Sprechrhythmus betont, scheint es zu sein, den Zuschauer von den Sitzen zu reißen:

Sono convinto che la cronaca di una partita funzioni come la colonna sonora dei film. Quando il momento è significativo la musica lo sottolinea cambiando l’atmosfera a te. Se senti un certo tipo di commento musicale, sai che sta per succedere qualcosa, te lo aspetti, sei pronto a vivere l’emozione e quindi sei più coinvolto da quello che vedi […] L’emozione deve partire dal campo e deve arrivare così com’è a a casa.(Caressa 2006, 110-111)

Auffällig ist dies etwa wenige Minuten vor Abpfiff der Partie, als Caressa über einen längeren Zeitpunkt schreiend kommentiert, auch wenn an dieser Stelle keine Torchancen oder ähnlich Spektakuläres zu vermelden sind:

e adesso sale il grido Italia Italia / E ADESSO È IL MOMENTO DI EH CREDERCI OTTO MINUTI / PROVA AD ANDARE PIRLO / C’È DE ROSSI CHE CHIEDE PALLA IN MEZZO / VA IN PROFONDITÀ GATTUSO / NON RIESCE A RAGGIUNGERE IAQUINTA ABIDAL / TIENE IL PALLONE IN PROFONDITÀ / C’È WILTORD / DENTRO PER TREZEGUET CHE FA LA SPONDA / ANCORA ABIDAL / rallenta la Francia

(2006 Sky, Car, 105-120)

Bei den Übertragungen 1968 und 1982 scheint das Einhalten einer Norm wichtiges Ziel des Kommentators zu sein. Vom Reporter erwartet wird eine seriöse, gleichmäßige Stimmlage ohne Ausrufe. Besonders deutlich zu erkennen ist dies bei der Übertragung 1968, bei der der Sprecher Martellini nahezu ohne Ausrufe auskommt und auch nach Abpfiff ruhig weiterkommentiert, die Emotionen nahezu ausschließlich über die Wortwahl vermittelt (s. DEFAULT). 1982 werden die Ausrufe bereits mehr, bleiben allerdings großteils kontrolliert.4 Das gleichmäßige Sprechtempo, das aus heutiger Perspektive ungewohnt wirkt, lässt sich ebenfalls als Einhalten der vorgegebenen Normen interpretieren, und wird vermutlich noch dadurch verstärkt, dass auch das Spieltempo geringer ist als bei späteren Fußballspielen. Bei den Übertragungen 2006 scheinen die Sprecher freier zu sein, einen eigenen Stil zu pflegen. Wohl auch aufgrund der Konkurrenzsituation zwischen verschiedenen Sendern nimmt die Variation zu. Caressa versuchte von Beginn seiner Karriere an, sich von anderen Kommentatoren abzuheben, wie er in seinem noch im Jahr des WM-Titels erschienenen Buch Andiamo a Berlino beschreibt (vgl. Caressa 2006, 109-112). Im Laufe der Zeit entstehen neue Konventionen. So wird heute von einem Kommentator ein gewisses Maß an emotionaler Beteiligung erwartet, während das frühere Ideal war, Emotionen über den Inhalt zum Ausdruck zu bringen. Denn im Modell der scuola di lingua sind Exklamationen und schnelles, unkontrolliertes Sprechen nicht vorgesehen.5

Nicht genauer analysiert wurden diatopisch geprägte Unterschiede. Es lässt sich jedoch festhalten, dass bei den Sprechern der Übertragungen von 2006 regionalitalienische Prägungen zu erkennen sind, besonders beim Römer Fabio Caressa, etwa ein teilweise ausgeprägtes radoppiamento fonosintattico, aber auch bei Rai-Feld-Reporter Carlo Paris (Herkunft: Abbruzzo). Der accento della Rai hat sich nicht etabliert. Welche Rolle die regionale Komponente spielt, gerade von Rom und Mailand als Fernseh-Zentren, bedarf noch weiterer Untersuchungen, ebenso wie eine eventuell zunehmende Destandardisierung durch die neuen Medien. 

5.2. Lexikon

5.2.1. Zunahme von Gesprächswörtern

Auffällig im diachronischen Vergleich der TV-Kommentare ist die deutliche Zunahme von ‚Gesprächswörtern‘ (Koch/Oesterreicher 2011, 42-70). Neben der bereits festgestellten Zunahme der Artikulation des ‚Überbrückungslautes‘ eh (s. DEFAULT) steigt auch die Anzahl von Gesprächswörtern wie comunque, insomma, dunque, quindi, infatti, allora, invece.

1968 verwendet Martellini im untersuchten Zeitraum ein einziges Mal quindi, einmal infatti, einmal invece, ansonsten fehlen Gesprächwörter komplett. Dies scheint zur ersten Phase des Fernsehens und dem kontrollierten Sprechen zu passen. Im Zeitverlauf steigt die Zahl deutlich an.

Tabelle 2 Gesprächswörter:

 

1968 Rai (Start, 0-15, 75-90)

1982 Rai (Start, 0-15, 75-90) 2006 Rai (Start, 0-15, 105-120) 2006 Sky (Start, 0-15, 105-120)
comunque 0 0 9 1
insomma 0 1 1 1
dunque 0 0 0 3
quindi 1 7 24 4
allora 0 0 2 4
infatti 1 1 0 0
invece 0 0 1 8
Gesamt 2 9 37 21

Dass diese in den frühen Übertragungen kaum vorkommen, deutet auf die Kontrolliertheit des Sprechens in der frühen Phase des Fernsehens hin. Gleichzeitig hängt ihre Zunahme auch mit der Erhöhung der Sprecherzahl im Zuge des strukturellen Wandels der telecronache calcistiche zusammen, denn diese haben in der Regel eine oder mehrere Funktionen in Bezug auf den Dialog, als Gliederungs- bzw. Turn-Taking-Signale oder hesitation phenomena in Wortform (vgl. Koch/Oesterreicher 2011, 42-70, s. DEFAULT).

5.2.2. Fußball-Lexikon

In allen vier Übertragungen finden sich – wenig überraschend – häufig Fußball-Grundbegriffe wie tiro Schuss, fallo Foul, calcio d’angolo Eckball und Ähnliches. Auch die Bezeichnung der italienischen Nationalmannschaft als squadra azzurra oder gli azzurri aufgrund der Trikotfarbe bleibt konstant. Auffällig ist die Verwendung der heute nicht mehr gebräuchlichen Positionsbezeichnungen stoppatore Vorstopper (1968, 0-15) und libero Libero (1968, Start; 1982, 0-15). Dies hat außersprachliche Gründe, da sich die Fußballtaktik verändert hat und heute in der Regel ohne diese Positionen gespielt wird (s. DEFAULT). Der von Giovanardi (2009) festgestellte Trend zur Verwendung von tecnicismi in Folge des Einsatzes von Experten zeigt sich teilweise. Der Anteil an Äußerungen, die sich mit der Taktik des Spiels beschäftigen und diese analysieren, nimmt zu, wobei dies hauptsächlich durch die Experten geschieht, (z.B. Bergomi: buona l’iniziativa comunque / a stringere poi portare la palla dentro al campo poi aspettare la sovvraposizione di Grosso; 2006 Sky, Ber, 105-120, movimento contrario tra i due esterni della Francia con Ribéry che era venuto incontro e Sagnol che ha attaccato la profondità; 2006 Sky, Ber, 0-15) Auch weitere Begriffe, die von den Zuschauern ein gewisses Fachwissen erfordern, werden ohne Erklärung verwendet, etwa rigore a cucchiaio Panenka-Elfmeter IN DIE MITTE DES TORES GELUPFTER STRAFSTOSS, la veronica Zidane-Trick DREHUNG UM DEN GEGNER, BEI DER DER BALL ZWEIMAL MIT DER SOHLE BERÜHRT WIRD, fare la sponda Ball tropfen lassen DIREKTER PASS NACH HINTEN MIT DEM RÜCKEN ZUM GEGNERISCHEN TOR. Dieser Anteil erscheint auf Sky höher, dessen Übertragungen als Pay-TV-Sender ja auch eher an ein ‚Fachpublikum‘ gerichtet sind (s. DEFAULT). Dasselbe zeigt sich auch bei ausführlichen Positionsbeschreibungen wie centrocampista avanzato di fatto però quasi seconda punta poi quando la Francia prende in mano il pallone (2006 Sky, Car, Start). Diese Fachsprache wird jedoch dem Publikum nicht erklärt, das Wissen wird vorausgesetzt.

Eine wichtige informative Funktion der TV-Kommentare besteht im Nennen der Spielernamen. Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass bei der Übertragung 1968 keinerlei Vornamen, ausschließlich Nachnamen verwendet werden. 1982 werden die Vornamen lediglich zur Unterscheidung der deutschen Brüder Karlheinz und Bernd Förster verwendet. 2006 hingegen werden die Spieler nicht nur mit dem vollständigen Namen, vor allem im Rai-Kommentar, sondern teilweise auch mit den Vornamen in abgekürzter Form (Gigi fai il miracolo; 2006 Rai, Civ, 0-15, E FERMATO DAL RITORNO DI RINO / RINO GATTUSO; 2006 Sky, Car, 105-120) oder, im Sky-Kommentar, mit den in der Presse geläufigen Beinamen angesprochen (Zizou Zidane; 2006 Sky, Car, 0-15, Titi Henry; 2006 Sky, Car, 105-120). Gerade die Verwendung der Beinamen deutet darauf hin, dass die Nähe zu den Spielern demonstriert werden soll (s. DEFAULT). Zwar existierte beispielsweise auch für den 1968er-Torschützen Gianluigi „Gigi“ Riva der expressive Beiname rombo di tuono Donnerschlag, dieser wird im Live-Kommentar aber nicht verwendet.

5.2.3. Fernseh-Lexikon

In allen Übertragungen finden sich Ausdrücke, die zum fernsehsprachlichen Wortschatz zählen. Häufig erfolgt der Verweis auf bestimmte Kameraeinstellungen oder Zeitlupen mit vedere, rivedere oder guardare, entweder in der zweiten oder der ersten Person Plural (vedete bzw. vediamo, 2006 im Dialog zwischen Caressa und Bergomi auch vedi, s. DEFAULT), inquadrare sowie ecco. Auffällig ist, dass 1968 die Zuhörer signori all’ascolto (1968, Start) begrüßt werden, möglicherweise noch eine zunächst aus dem Radio übernommene Konvention, 1982 dagegen die Fernsehzuschauer telespettatori italiani (1982, Start). Ab 1982 erfolgt auch die Benennung einzelner Kameraperspektiven wie der panoramica (1982, Start). 2006 werden zudem Anglizismen verwendet wie flycam (Rai, Start) und superspot (2006 Sky, Start). Die Verbesserung der Technik sowie die gestiegene Bedeutung von Zeitlupen zeigt sich besonders 2006. Nach dem Elfmeterpfiff äußert Bergomi sofort seinen Zweifel und verweist auf die Zeitlupe: lo voglio rivedere (2006 Sky, 0-15). Noch eklatanter zeigt sich die gestiegene Bedeutung anhand des Platzverweises von Frankreich-Kapitän Zinedine Zidane in der Verlängerung nach einem Kopfstoß gegen den italienischen Verteidiger Marco Materazzi. Dieser kam – wie von Sky- und Rai-Reportern vermutet – wohl dadurch zustande kam, dass der vierte Offizielle Medina Cantallejo die Szene auf der Videoleinwand im Stadion sehen konnte. Rai-Kommentator Civoli betont viermal: è intervenuta la tecnologia (2006 Rai, 105-120) und legt sich fest: è chiaro che il supporto delle immagini c’è stato (2006 Rai, 105-120). Sky-Kommentator Caressa hingegen verwendet in einer Ad-Hoc-Komposition den Begriff prova tv: questa è prova tv (2006 Sky, 105-120). Dieser Ausdruck hat sich jedoch seit der tatsächlichen Erlaubnis der Hinzunahme von Fernsehbildern 2017 im Italienischen nicht etabliert (s. DEFAULT, il/la var). In Deutschland dagegen spricht man heute vom Videobeweis.

5.3. Morphosyntax

5.3.1. Holophrastische Äußerungen

In der telecronaca calcistica wird das Spielgeschehen beschrieben und dabei schnell auf unvorhergesehene Ereignisse reagiert. Das hat Auswirkungen auf die Komplexität des Satzbaus. Subordinazioni kommen nahezu nicht vor, auch nicht in den frühen Kommentaren (vgl. auch Alfieri/Bonomi 2012, 120). In allen Übertragungen finden sich dagegen zahlreiche Beispiele für, nach Koch (1985, 57), ‚holophrastische Äußerungen‘, die also „vollwertige Äußerungen sind, aber keine Satzform haben (sofern man für Sätze ein finites Verb als definierend ansieht)“ (Koch 1985). Oftmals treten diese in enger Abfolge hintereinander auf, z.B.:

Fallo laterale per gli slavi / la rimessa in giuoco di Acimovic / Pavlocic / colpo di testa di Dragic / parata senza difficoltà di Zoff

(1968, 0-15)

primo tiro della partita Littbarski / un minuto esatto dall’inizio / parata di Zoff / tiro di Littbarski

(1982, 0-15)

il rilancio di Barthez il colpo di testa di Materazzi / controllo poi di Malouda che prova a passare fra le linie azzurre

(2006 Rai, Civ, 0-15)

FALLO di Zambrotta / entrata dura di Zambrotta calcio di punizione / giallo

(2006 Sky, Car, 0-15)

In der Regel wird die Aktion genannt, meist ohne Artikel, und definiert, welcher Spieler oder welche Mannschaft sie ausführt, also im Stil Nomen + di + Eigenname. Teilweise wird auch nur die Aktion genannt, was Holophrasen im engeren Sinne zur Folge hat wie im eben genannten Beispiel calcio di punizione und giallo, wobei es sich bei giallo um die apokopierte Form von cartellino giallo gelbe Karte handelt. Sehr häufig werden Tore mit Holophrasen kommentiert, mit dem Ausruf gol oder rete.

Ebenfalls charakteristisch für die telecronaca ist die reine Nennung von Spielernamen, wenn die Akteure gerade am Ball sind, z.B. Burgnich / De Sisti / bello il passaggio smarcante per Rosato / Mazzola / Riva (1968, 0-15) sowie die Nennung von Zeitangaben (1) oder des Spielstandes (2), häufig auch in Verbindung miteinander, z.B. quindici minuti (1) uno a zero per la Francia (2) (Sky 2006, Car, 0-15). Besonders auffällig ist in dieser Hinsicht die Rai-Übertragung 1968, als kurz vor Spielende eine Art Countdown verlesen wird: quarantacinque secondi // quaranta secondi // trenta secondi // venticinque secondi // colpo di testa di Burgnich non riesce palla a Dracic / quindici secondi / cross di Dzajic esce Zoff para / e c’è il fischio dell’arbitro (1968, 75-90).

Koch ordnet Äußerungen dieser Art als „typisch für die lingua parlata oder das italiano popolare(Koch 1985, 57) ein. Gerade bei der frühesten Übertragung von 1968, bei der ein formelleres, am schriftsprachlichen Standard orientiertes Italienisch vermutet wird, erscheint dies überraschend. Die Vermutung, die früheren Kommentare, besonders der frühesten Übertragung von 1968 während der ersten Phase des Fernsehens, wäre durch komplexere Syntax geprägt (s. DEFAULT), lässt sich in Bezug auf die telecronaca calcistica nicht grundsätzlich bestätigen. Die holophrastischen Äußerungen des Typs Nomen + di + Eigenname sowie Zeitangaben oder Spielstände (ohne reine Nennung von Spielernamen) sind bei der Übertragung 1968 einer händisch erfolgten Auswertung nach sogar am häufigsten zu finden:

Tabelle 3: Holophrastische Äußerungen

1968 Rai (0-15, 75-90) 1982 Rai (0-15, 75-90) 2006 Rai (0-15, 105-120) 2006 Sky (0-15, 105-120)
0-15: ca. 56 0-15: ca. 38 0-15: ca. 44 0-15: ca. 38
75-90: ca. 63 75-90: ca. 57 75-90: ca. 59 75-90: ca. 42
Gesamt: ca. 119 Gesamt: ca. 95 Gesamt: ca. 103 Gesamt: ca. 80

Die absoluten Zahlen sind nicht weit auseinander. Setzt man diese jedoch in Relation dazu, dass die Sprecher 2006 fast doppelt so viel reden (s. DEFAULT), bestätigt sich der Eindruck, dass viele dieser Äußerungen in den früheren Übertragungen aneinandergereiht werden. Die konkrete Beschreibung des Spielgeschehens macht 1968 den Großteil des Kommentars aus. Dafür werden meist ähnliche, formelhafte Strukturen wiederholt, vom Typ palla a X, tiro di X, fallo laterale in favore di X, oder einfache Konstruktionen, bei denen oft das Subjekt nachgestellt wird, z.B. allontana il portiere Pantelic (1968, 0-15), batte la punizione Rosato (1968, 0-15).

1982 ist der Kommentar ähnlich strukturiert, auch wenn die Zahl an holophrastischen Sequenzen wie oben beschrieben aufgrund der Verwendung einiger verwandter Strukturen leicht sinkt, z.B. die häufigere Verwendung von essere (il lancio è su Fischer; 1968, 0-15), è fallo di Collovati su Fischer; 1982, 0-15) oder Konstruktionen mit c’è (c’è fallo su Altobelli da parte di Bernhard Förster; 1982, 0-15). 

Dennoch sollte man die hier untersuchten holophrastischen Äußerungen nicht mit den von Koch/Oesterreicher beschriebenen, typischen Beispielen des italiano popolare vergleichen. Es handelt sich nicht um ungeplante Äußerungen, sondern um Konventionen, die charakteristisch für die telecronaca calcistica sind, was sich auch daran zeigt, dass diese in allen Übertragungen häufig vorkommen. Besonders häufig werden diese nach Toren wiederholt (s. DEFAULT).

5.3.2. Komplexität der Syntax und Satz-Abbrüche

In den späteren Übertragungen wird deutlich mehr spekuliert, analysiert und diskutiert, der Anteil an reiner Beschreibung des Spielgeschehens nimmt ab. Erkennbar ist eine Zunahme von Satz-Abbrüchen, gerade an den Stellen, an denen nicht nur das Spielgeschehen beschrieben wird, etwa bei der strittigen Elfmeterszene zu Beginn des Spiels, die Italien in Rückstand brachte:

Bergomi: non- Materazzi tira via la gamba vediamo se involontariamente lo tocca
Caressa: non lo prende si butta prop- da questo sembra proprio che si butti anche in malo modo eh / non lo prende per prop- non lo prende propriooo Beppe

(2006 Sky, Car/Ber, 0-15)

Ähnliches findet sich auch auf Rai bei der Verletzung von Frankreichs Angreifer Thierry Henry kurz nach Spielbeginn, als dessen Bewusstsein kontrolliert wird, indem ihm Salz unter die Nase gehalten wird. Hier sucht Mazzola eigentlich nach einem Verb (cercare di + Verb), aber Kollege Civoli nennt ein Nomen, wodurch ein Anakoluth entsteht: Mazzola: eh beh è che chiaramente era intontito quindi cercavano di di (Civoli: di sali) di sali (2006 Rai, Civ/Maz, 0-15)

Der in der Zeitlupe gezeigte Kopfstoß von Zinedine Zidane führt in beiden Übertragungen zu Satzabbrüchen:

Civoli: si eh un- vedremo naturalmente nella riprosozione che cosa è successo esattamen- esattemente probabilmente una scorettezza e se Buffon-
Paris: sì Buffon anche sta parlando con Domenech ha indicato Domenech con-

(2006 Rai, Civ/Par, 105-120)

Civoli: secondo me è intervenuta la tecnologia / non c’è- non c’è altro / altrimenti ci sarebbe stata- ci sarebbe stato il provvedimento immediato

(2006 Rai, Civ, 105-120)

Caressa: niente non è successo- indecente / un’indecenza
Bergomi: sicuramente l’avrà anche provocato a parole ma questo non vuol dire che uno-

(2006 Sky, Car/Ber, 105-120)

Solche Abbrüche kommen im untersuchten Zeitraum der Übertragungen 1968 und 1982 nahezu gar nicht vor. Dies lässt sich auf mehr Sprechpausen zurückführen, die ein Innehalten ermöglichen, sowie die monologische Gesprächssituation. Möglicherweise wird auch aus Gründen der Fehlervermeidung beim ungeplanten Sprechen eine einfache Syntax bevorzugt. 

Während bei den Übertragungen 1968 und 1982 die holophrastischen Äußerungen und kurzen Sätze meist nicht miteinander verknüpft werden, nimmt die Zahl der Konjunktionen maperò, perché, mentre 2006 – ähnlich wie der Gesprächswörter – deutlich zu, was auf etwas komplexere Satzstrukturen schließen lässt: 

Tabelle 4: Anzahl Konjunktionen ma, però, perché, mentre

  1968 Rai (Start, 0-15, 75-90) 1982 Rai (Start, 0-15, 75-90) 2006 Rai (Start, 0-15, 105-120) 2006 Sky (Start, 0-15, 105-120)
ma 7 6 26 29
però 1 1 9 21
perché 2 0 11 20
mentre 1 8 10 2
Gesamt 11 15 56 72

Insgesamt ist die Syntax jedoch in allen Übertragungen geprägt von „brevità“ (Alfieri/Bonomi 2012, 120) und „incisività“ (Alfieri/Bonomi 2012, 120). Caressa beschreibt die Gründe dafür in seinem Buch wie folgt:

Gli incisi sono la morte della cronaca sportiva. Se cominci a mettere virgole, a infilarti negli incisi, rischi di perderti nei labirinti del linguaggio. L’errore più facile che si possa commette è quello di iniziare un discorso, poi interrompersi, poi riprenderlo, lasciando sempre la frase in sospeso […] Una tragedia. Il punto, la scansione metrica, ti permettono di fare frasi brevi e nette.(Caressa 2006, 110)

Dass bei den früheren Übertragungen, besonders 1968, immer wieder die gleichen Strukturen wiederholt werden, passt nicht zu der Annahme einer grundsätzlich komplexen Syntax von Serianni, aber dazu, dass in der Phase der paleotelevisione die Fernseh-Genres noch klar definiert und voneinander getrennt waren (vgl. Menduni 2010, 25, s. DEFAULT). Die Sprache der telecronaca diretta war zwar, anders als ein Großteil des sonstigen Fernsehprogramms, kein parlato programmato, aber dennoch geprägt von Konventionen, die Martellini durch seine stetige Wiederholung ähnlicher Strukturen strikt einhält, während die Reporter später freier in ihren Umsetzungsmöglichkeiten sind.

5.3.3. Präsenz von dem neostandard zugeordneten Varianten

Bei den Übertragungen von 2006 finden sich darüber hinaus, im Gegensatz zu 1982 und 1968, morphosyntaktische Auffälligkeiten, die gemeinhin dem italiano neostandard zugerechnet weden, wie das che polivalente (TU STAI ZITTO CHE NON HAI VISTO; 2006 Sky, Car, 105-120), das auch von Bonomi (vgl. Alfieri/Bonomi 2012, 121) genannte ci ridondante (c’aveva il piede alzato da un quarto d’ora; Sky 2006, Car, 0-15, e c’ha dell’esperienza Thuram; Rai 2006, Maz, 0-15), das c’è presentativo (vgl. Maraschio 2011, 168), (c’è ancora Pirlo che può intervenire; 2006 Sky, Car, 105-120) oder esclamazioni (vgl. Alfieri/Bonomi 2012, 120) wie che partita (Sky 2006, Ber, 105-120 / Rai 2006, Civ, 105-120). Insgesamt nimmt die Verwendung von c’è deutlich zu: 1968: 3x c’è, 1982: 13x c’è, 2006 Rai: 50x c’è, 2006 Sky: 63x c’è, (siehe unter anderem zur Verwendung von c’è im italiano neostandard auch die korpuslinguistische Untersuchung von Crocco/Marzo 2015); auch Wendungen wie ci sta (2006 Sky, Ber, 0-15) und ce la fa (2006 Sky, Car, 0-15) werden verwendet. Diese lassen auf die grundsätzlichen Veränderungen des Standards in Bezug auf die Akzeptanz vorher als diaphasisch und diastratisch niedrig markierter Varianten schließen (s. DEFAULT)

Was die Verwendung von Konjunktiven angeht, ist festzuhalten, dass diese in allen Übertragungen, auch denen von 2006 korrekt verwendet werden. Dazu Bonomi:

Nella morfosintassi [delle telecronache, TE], si evidenziano da un lato il rispetto della norma, dall’altro fenomeni di oralità. Il rispetto della norma […] si evidenzia nell’uso corretto del congiuntivo.(Alfieri/Bonomi 2012, 120)

Auffällig ist zudem die Verwendung des Indikativ Perfekt anstelle des condizionale passato in allen Übertragungen. Dies ist ein Indiz für die schon seit langem bestehende Akzeptanz dieser Form sowie dafür, dass die telecronache weniger streng am literarischen Standard orientiert waren als andere Sendungen der Frühphase des Fernsehens.

5.3.4. Zunehmende Verwendung der ersten Person Plural

Maraschio erkennt im Verlauf der Entwicklung des im Fernsehen gesprochenen Italienisch eine deutliche Zunahme der Verwendung der ersten Person Plural, da das Publikum immer mehr eingebunden werden soll (s. DEFAULT):

E se la confronteremo (la retorica televisiva attuale) con quella della televisione del passato, molto meno orientata a coinvolgere (e quindi a intrattenere-trattenere) il proprio pubblico, usando strategie linguistiche diverse (dalla prima persona plurale ai molti colloquialismi lessicali)“ (Maraschio 2010, 13) (Hervorhebung: TE)

Diese Entwicklung lässt sich auch in den untersuchten TV-Kommentaren nachweisen: Die Anzahl verwendeter Verbformen in der ersten Person Plural ist bei den Übertragungen von 2006 deutlich höher als bei den Kommentaren von 1968 bzw. 1982.

Tabelle 5: Verwendete Verbformen in der ersten Person Plural

1968 Rai (0-15, 75-90) 1982 Rai (0-15, 75-90) 2006 Rai (0-15, 105-120) 2006 Sky (0-15, 105-120)

10

rivediamo (2x)
abbiamo visto (2x)
dobbiamo
abbiamo rivisto
abbiamo corso
potevamo
attacchiamo
lodiamo

2

siamo (2x)

38

dobbiamo (10x)
rivediamo (6x)
vediamo (3x)
ricordiamo (3x)
abbiamo (2x)
vedremo (2x)
troveremo
auguriamo
rivediamo
attachiamo
restiamo
avevamo detto
battiamo
possiamo
potevamo
siamo
dicevamo
abbiamo giocato

44

dobbiamo (5x)
andiamo (4x)
vediamo (4x)
siamo (3x)
eravamo (3x)
abbiamo (3x)
dovevamo (2x)
dovremo (2x)
abbiamo visto (2x)
intendiamoci
prendiamo
lasciamo
restiamo
partiamo
possiamo
avevamo messo
facciamola girare
abbiamo messo
abbiamo restituito
abbiamo sviluppato
siamo stati
ci siamo fatti sorprendere
abbiamo iniziato
abbiamo tirato
ci eravamo procurati

Damit wird nicht nur eine Verbindung zu den Zuschauern hergestellt, sondern auch eine enge Bindung zur Nationalmannschaft demonstriert, wie in DEFAULT noch genauer ausgeführt wird.

Zudem wird die erste Person Plural auch als Höflichkeitsform benutzt, z.B.:

dobbiamo dire che questo gol di Riva è anche / una vendetta / della / sorte

(1968, 0-15)

è con grande emozione / che prendiamo la linea

(1982, Start)

e ci dispiace che / termini la sua carriera se davvero la terminerà stasera 

(2006 Rai, Civ, 105-120)

Sky-Reporter Caressa übernimmt dagegen nicht diesen bescheidenen Gestus (s. DEFAULT).

Giovanardi (2009) stellt im Laufe der Zeit eine Verringerung von Variation und Rhetorik fest. Diese Entwicklung erscheint folgerichtig, anhand der gemeinhin angenommenen Senkung des registro des im Fernsehen gesprochenen Italienisch, im Verlauf von Paleo– zu Neotelevisione. In den untersuchten TV-Kommentaren gestaltet sich die Entwicklung jedoch differenzierter. Bei den früheren Kommentaren werden häufiger ähnliche Strukturen wiederholt und es findet weniger syntaktische Variation statt. Mögliche Gründe sind zum einen die eindeutigeren Vorgaben an den Reporter und die gegenüber der Unterhaltung im Vordergrund stehende Erziehungsfunktion, die vor allem Korrektheit erfordert, vor allem aber, dass nahezu ausschließlich das Spielgeschehen beschrieben wird. Bei den seltenen erklärenden Passagen in Einschüben sowie vor und nach dem Spiel wird die Syntax hingegen komplexer. Teilweise ist auch davon auszugehen, dass es sich um geplantes Sprechen handelt (s. DEFAULT). Mit der Erhöhung der Sprecherzahl und der Wende zum dialogorientierten Sprechen nimmt der Anteil repetitiver holophrastischer Äußerungen ab, auch wenn diese weiterhin einen wichtigen Anteil an den Kommentaren haben.

5.4. Pragmatik

5.4.1. Vom Monolog zum Dialog

Beim EM-Finale 1968 ist, ebenso wie beim WM-Finale 1982, der Journalist Nando Martellini einziger Sprecher. Bei den Übertragungen des WM-Finales 2006 erhöht sich die Sprecherzahl. Die Sky-Übertragung wird kommentiert vom Duo Fabio Caressa (telecronista Kommentator) und Giuseppe Bergomi, Weltmeister von 1982 (tecnico Experte). Bei der Rai gibt es drei Sprecher, neben dem telecronista Marco Civoli und dem 1968er-Europameister Sandro Mazzola steht mit dem Journalisten Carlo Paris auch noch ein dritter Mann am Spielfeldrand (inviato a bordocampo Feld-Reporter). Diese bei italienischen Fußball-Übertragungen, anders als in Deutschland, inzwischen vollständig etablierte Änderung hat die Charakteristik der Live-Reportagen deutlich verändert, wie Bonomi festestellt:

„Elemento fondamentale nella storia linguistica delle telecronache, che si riflette nella caratterizazione odierna, è il passaggio alle due voci: al giornalista si affianca un tecnico (ex calciatore o ex allenatore)“ (Alfieri/Bonomi 2012, 120). Piotti spricht von einem „momento di rottura“ (Piotti 2008, 352).

Der Dialog der Sprecher ist darauf ausgerichtet, das Publikum einzubinden – und an den Sender zu binden. Die Form des Dialogs sorgt dafür, dass das Spielgeschehen anders kommentiert wird als in den frühen Übertragungen. 1968 und 1982 wird die überwältigende Mehrheit des Kommentars zur Beschreibung des Spielgeschehens verwendet. Zwischen den unterschiedlichen Aktionen schweigt der Reporter. Die Kombination mit einem Journalisten und einem Experten hat zur Folge, dass nach nahezu jeder beschriebenen Aktion eine Einschätzung und Bewertung des Experten erfolgt: Auf die Beschreibung des Spielgeschehens

in profondità cercato Zidane che adesso è la punta più avanzata in anticipo Materazzi / prova Malouda / dentro ancora per Ribéry / chiuso da Gattuso commette fallo c’è calcio di punizione per l’Italia era lì vicino Elizondo

(2006 Sky, Car, 0-15)

folgt die Analyse:

Bergomi: sì subito grande pressione abbiam visto anche qui nella prima azione quando la palla l’aveva presa Toni c’è stato subito il radoppio di Vieira che era venuto bene fuori a centrocampo poi c’è stato il contrasto su Henry

(2006 Sky, Ber, 0-15)

Oft reicht auch die Nennung eines Spielernames aus, um zusätzliche Informationen zu liefern:

Civoli: eccolo qui Ribéry 
Mazzola: Ribéry mi eh sembra eh la rivelazione di quel- di questo mondiale giocatore molto rapido / sa rientrare al centrocampo e poi partire

(2006 Rai, Civ/Maz, 0-15)

Bei den frühen Übertragungen nimmt die Analyse hingegen einen deutlich geringeren Anteil ein. Anstelle weiterer Informationen wird die Beschreibung der Szene stattdessen wiederholt, in diesem Beispiel sogar dreimal (im Beispiel mit 1, 2, 3 markiert):

Anastasi / tira in mezza rovesciata Anastasi la palla sfiora il palo sinistro della porta jugoslava (1) / dopo un colpo di testa di Riva / ha tirato Anastasi in mezza rovesciata (2) ecco rivediamo l’azione / tiro di Anastasi la palla avete visto ha sfiorato proprio di pochi centimetri il palo sinistro (3)

(1968 Rai, 0-15) 

5.4.2. Verhältnis Kommentator – Experte

1968 und 1982 gibt es nur einen einzelnen Sprecher, der sich monologisch an das unbestimmte Publikum wendet. Bei den Übertragungen 2006 ist die Situation komplizierter. Einerseits sprechen alle Sprecher in Richtung des Publikums vor dem Bildschirm, andererseits treten sie auch miteinander in einen Dialog. Die Sprecher reagieren, anders als in einem spontanen Dialog in einem anderen Kontext, vor allem auf das gemeinsam betrachtete Spielgeschehen. Das Sprechen bezieht sich daher oft nicht auf das vorher Gesagte des Gegenübers, sondern kann auch die unvermittelte Beschreibung eines neuen Ereignisses sein. 

Meist äußern die Experten zunächst Zustimmung zu dem vorher Gesagten. Oft beginnen Bergomis oder Mazzolas Äußerungen mit sì (Mazzola: 14x, inklusive einmal wiederholt: sì sì, Bergomi: 14x, inklusive einmal per me sì invece, einmal: forse sì), während die Zustimmung des Reporters seltener erfolgt (Civoli: 4x , Caressa: 3x, inkl. einmal sì sì sì. Dies lässt sich möglicherweise damit erklären, dass ohnehin davon ausgegangen wird, dass der Reporter dem Experten zustimmt und dieser nach der Einschätzung des Experten meist zum nächsten Thema übergeht.

Auffällig ist, dass bei der Sky-Übertragung, deren Ziel es deutlich ist, eine enge Verbindung zum Publikum aufzubauen, auch die Nähe zwischen den Sprechern ausgeprägter ist. Dies zeigt sich etwa anhand der Sprecherwechsel. Koch/Oesterreicher stellen fest:

Je stärker eine Kommunikation zum Pol der Nähe tendiert, desto rascher und unvermittelter kann sich der Sprecherwechsel (turn-taking) vollziehen. Dies ist notwendig auf Grund der hohen Spontaneität und der emotionalen Beteiligung; ermöglicht wird es durch die Vertrautheit und physische Nähe der Partner. (Koch/Oesterreicher 2011, 47)  

Beim Sky-Kommentar sind häufigere und schnellere Wechsel der Sprecher zu erkennen als bei Rai. An einigen Beispielen zeigt sich die Vertrautheit, etwa wenn versucht wird, die Äußerung des anderen zu vollenden:

Caressa: Henry che sembra stordito // eccolo
Bergomi: e l’ha preso anche sulla-
Caressa: forse più che sulla testa l’ha preso sull’aria sullo sterno quella spallata / o sotto la gola
Bergomi: secondo me sotto la gola / o sulla mascella (Caressa: si) ha colpito

(2006 Sky, Car/Ber, 0-15)

Auch über Schiedsrichterentscheidungen wird zwischen dem Reporterduo diskutiert (s. Punkt Identifikation) wie in folgendem Beispiel, dabei gibt es viele schnelle Sprecherwechsel, zwischenzeitlich reden beide unverständlich durcheinander (=[xxx]):

Bergomi: lo voglio rivedere Fabio secondo me si è lasciato andare / lo voglio rivedere
Caressa: non lo prende
Bergomi: non- Materazzi tira via la gamba vediamo se involontariamente lo tocca
Caressa: non lo prende si butta prop- da questo sembra proprio che si butti anche in malo modo eh / non lo prende non lo prende per prop- non lo prende propriooo Beppe
Bergomi/Caressa: [xxx]
Caressa: forse gli ha levato leggermente la scarpa ma lui ci aveva già il piede sollevato / il rigore non c’era

(2006 Sky, Car/Ber, 0-15)

Bei der Rai-Übertragung wird ebenfalls teilweise durcheinander gesprochen, es ist jedoch deutlicher das Bemühen zu erkennen, das Turn-Taking zu kontrollieren, was etwa an Formulierungen deutlich wird wie vorrei far intervenire Carlo Paris (2006 Rai, Civ, 0-15), Sandro commenta questa immagine (2006 Rai, Civ, 0-15) oder grazie Carlo preziosa questa precisazione (2006 Rai, Civ, 105-120).

Auffällig ist, dass die Rollenverteilung bei Rai klarer verteilt ist. Civoli kommentiert das Spielgeschehen, Mazzola bewertet es, Feld-Reporter Paris beschreibt, was am Spielfeldrand geschieht. Bei Sky hingegen äußert auch Caressa häufiger seine eigene Meinung und überlässt dies nicht dem Experten, z.B. bei Spielerwechseln: sta per effetuare un nuovo cambio // ma ho visto un numero ma non credo (Bergomi: undici) ma non credo ESCE HENRY (2006 Sky, Car/Ber, 105-120)

Bei der Rai stellt telecronista Civoli den Spielerwechsel lediglich fest und überlässt die Bewertung Mazzola:

Civoli: e adesso c’è un cambio / un cambio nelle file dei francesi / con Thierry Henry che lascia il terreno dell’Olympiastadion e al suo posto c’è Sylvain Wiltord
Mazzola: beh un giocatore con carratteristiche completamente diverse un giocatore rapido un giocatore che fa movimento / e uno che / si può integrare bene anche con eh con Trezeguet / però Henry è meglio / secondo me / aveva fatto un primo tempo così così / un secondo tempo molto buono

(2006 Rai, Civ/Maz, 105-120)

 

Damit bewegt sich Civoli in der Rai-Tradition. Der Spielerwechsel nach wenigen Minuten bei der WM 1982 aufgrund einer Verletzung wird von Reporter Martellini ebenfalls lediglich festgestellt, aber nicht bewertet: ecco che Graziani dolorante al braccio destro esce e al suo posto entra Altobelli // sostituzione dopo sette minuti e mezzo (1982, 0-15).

Caressa tritt insgesamt mehr in den Vordergund der Übertragung, gibt auch Persönliches preis, wie im Zuge des Platzverweises für Zinedine Zidane:  È IL GIOCATORE CHE HO AMATO DI PIÙ NELLA MIA VITA (2006 Sky, Car, 105-120) und äußert deutlich seine Meinung: SE NON LO CACCIANO È UNO SCANDALO (2006 Sky, Car, 105-120), während Civoli in Bezug auf den Platzverweis nüchterner kommentiert: questo è un gesto sconsiderato (2006 Rai, Civ, 105-120).

Bonomi stellt in Bezug auf die Rollenverteilung Journalist-Experte fest:

i due seguono e illustrano l’evento sportivo (o la partita) in un dialogo più tecnico da un lato, spesso informato a toni colloquiali ed espressivi dall’altro.(Alfieri/Bonomi 2012, 120)

Diese Beschreibung ist für das Sky-Duo zutreffend, Caressa ist für Expressivität und toni colloquiali wie È UNO SCANDALO zuständig, Bergomi für den fachsprachlicheren Aspekt. Allerdings mischt sich Caressa ebenfalls in taktisch-fußballspezifische Belange ein, z.B.: e dentro Sylvain Wiltord / cioè mette uno di ruolo in quella posizione lì / perché Wiltord nel Lione ha giocato anche da seconda punta però ha fatto molto l’esterno (2006 Sky, Car, 105-120). Bei Rai ist die Rollenverteilung inhaltlich eindeutiger, zudem sind die Beteiligten insgesamt um einen ’seriöseren‘ Stil bemüht. Zusätzlich wird noch Feld-Reporter Carlo Paris zugeschaltet, der näher am Geschehen ist und z.B. von der Reaktion des Trainers berichtet.

5.4.3. Verhältnis Sprecher – Fernsehpublikum

Zum einen verändert sich im diachronischen Verlauf die Zahl der Sprecher, gleichzeitig verändert sich auch das Verhältnis von Sprechern und Angesprochenen. Sprecher ist sowohl bei der Übertragung 1968 als auch bei der 1982 Nando Martellini. Zu Beginn der Übertragung begrüßt er das Publikum mit einer Begrüßungsformel, 1968 mit Signori all’ascolto (1968, Start), 1982 mit telespettatori italiani (1982, Start). Bei den Kommentaren von 2006 von Rai mit den Sprechern Marco Civoli, Sandro Mazzola und Carlo Paris sowie denen von Sky 2006 mit den Sprechern Fabio Caressa und Giuseppe Bergomi konnte der Übertragungsbeginn nicht verglichen werden. Kurz vor Spielbeginn wird jedoch bei Rai das Publikum von Reporter Civoli direkt angesprochen und eine Verbindung zwischen Mannschaft, Publikum und Reporterteam hergestellt, mit den Worten: e allora diciamo caro Sandro / noi con voi e voi / con noi ancora questa volta e questa volta più che mai eh Sandro (2006 Rai, Civ, Start). Dabei lässt sich das noi con voi zum einen als Verbindung zwischen den Reportern (noi) und der Mannschaft (voi) verstehen, aber auch als Verbindung zwischen Reportern (noi) und Publikum (voi) oder zwischen Reportern und Publikum auf der einen (noi) und der Mannschaft auf der anderen Seite (voi). In der Sky-Übertragung wird einmal, kurz vor Spielende, das Publikum direkt von Reporter Caressa angesprochen, mit den Worten: tredici sul cronometro amici (2006 Sky, Car, 105-120). 

Anhand der Ansprachen wird deutlich, dass die Distanz zum Publikum sich im Laufe der Zeit verringert, besonders bei Caressas Kommentar, der alle Zuschauer unbekannterweise als amici bezeichnet. Hinzu kommt bei Sky, dass es sich um einen Pay-TV-Sender handelt, die Zuschauenden dem Sender also gewissermaßen schon im Vorfeld das Vertrauen geschenkt haben und dieses gerechtfertigt werden muss. Dazu ist beim Sky-Publikum davon auszugehen, dass es sich bei allen Zuschauern – im Gegensatz zur Rai – um eingefleischte Fußball-Fans, also in diesem Sinne um Caressas amici handelt. Der grundsätzliche Versuch, Kontakt zum Publikum herzustellen, ist bei allen Übertragungen zu sehen. Während dies bei den älteren Aufnahmen gelegentlich durch die Verweise wie avete visto oder vedete geschieht, wird hierfür 2006 häufig die erste Person Plural verwendet. Auch die Zunahme an Exklamationen lässt sich dahingehend interpretieren. Am deutlichsten wird jedoch versucht, die Nähe zum Publikum aufzubauen, indem die Identifikation mit der Nationalelf betont wird. 

5.4.4. Identifikation mit  der italienischen Nationalmannschaft und Objektivitätsanspruch

Die eigentlich zur Objektivität verpflichteten Reporter halten bei allen Spielen, da es sich um die Nationalmannschaft des eigenen Landes handelt, zu Italien. Diese Einstellung findet sich bei allen vier Übertragungen und ließe sich vermutlich auch bei Übertragungen der heimischen Nationalmannschaften in anderen Ländern nachweisen – allerdings auf unterschiedlich deutliche Art und Weise. Als Indikator lässt sich dafür die Häufigkeit sowie die Art und Weise der Verwendung der ersten Person Plural verwenden, wenn über die italienische Nationalmannschaft gesprochen wird. Durch die Verwendung wird vorausgesetzt, dass sich sowohl die Kommentatoren, aber auch alle Zuschauer mit der Nationalmannschaft identifizieren, sich als Teil der Gemeinschaft fühlen. Der Gedanke, dass eine Mannschaft der besten Spieler eines Landes eine Nation repräsentiert, steht grundsätzlich hinter der Austragung von Länderspielen, und ist bei allen Übertragungen zu sehen. Schon 1968 wird die Mannschaft als la nostra rappresentativa (1968, 0-15) bezeichnet. Als Repräsentanten des Volkes sind auch bei allen drei Endspielen namhafte Politiker anwesend.

Die Nähe der Sprecher zur Mannschaft und das Ausmaß der Identifikation wird jedoch bei den unterschiedlichen Übertragungen unterschiedlich deutlich zur Schau gestellt. Bei der Übertragung 1968 findet sich während der ersten 15 Minuten des Spiels außer nostri avversari als Bezeichnung für die jugoslawische Mannschaft keine Formulierung, mit der der Reporter sich als zur Nationalmannschaft zugehörig bezeichnet, statt noi ist von l’Italia, der squadra italiana oder den azzurri die Rede (azzurri 12x in den ersten 15 Minuten). In den letzten 15 Minuten verwendet Martellini jedoch einmal nach einer vergebenen Torchance die erste Person Plural und stellt sich damit als einen Teil der Nationalmannschaft dar: peccato / potevamo mettere al sicuro definitivamente il risultato (1968, 75-90). In diesem Moment tritt er aus der Rolle des Beobachters heraus und nimmt die Rolle des Italien-Fans an, was auch an der Verwendung von peccato zu erkennen ist. 

1982 wird kein einziges Mal die erste Person Plural in Bezug auf die Nationalmannschaft verwendet. Dennoch wird auch 1982 die Zugehörigkeit zur Mannschaft grundsätzlich deutlich, etwa durch die Bezeichnung der deutschen Mannschaft als i nostri avversari und der italienischen als la nostra squadra, eines einzelnen Spielers als il nostro attaccante oder Formulierungen wie la rimessa in giuoco è nostra. Auch durch die häufigere Verwendung von Ausrufen wird die Identifikation im Vergleich zu 1968 etwas deutlicher gezeigt, allerdings ist die journalistische Distanz weiterhin spürbar.

Bei der Rai-Übertragung von 2006 wird das Gemeinschafts-Gefühl in Bezug auf die Nationalmannschaft hingegen deutlich häufiger betont. Zuständig ist dafür in erster Linie der Experte, Sandro Mazzola. Nach der Beschreibung der Spielszenen durch Marco Civoli gibt Mazzola Einschätzungen und Vorschläge dazu ab, wie die Spieler seiner Ansicht nach spielen sollten, etwa:

sopratutto secondo me dobbiamo cercare di giocare sugli esterni / per poi servire Totti che può andare al tiro oppure innescare Toni

(2006 Rai, Maz, 0-15)

dobbiamo stare attenti alle due fasce secondo me è dove loro ci possono dare molto molto fastidio

(2006 Rai, Maz, 0-15)

l’ho già detto in altre eh in altre trasmissioni non è questo il modo di eh affrontare gli avversari dobbiamo cercare di giocare palla a metàcampo / andare avanti uniti per poi innescare le punte o Totti

(2006 Rai, Maz, 0-15)

comunque adesso eh è così che dobbiamo giocare / abbiamo giocato molto sulla parte sinistra adesso sulla parte destra alternare sinistra e destra e cercar di mettere dentro le palle per Toni

(2006 Rai, Maz, 0-15)

Auffälligerweise überlässt Civoli diese Formulierungen hauptsächlich Mazzola, der als ehemaliger Nationalspieler – und Europameister von 1968 – auch eher die Berechtigung hat, von der Nationalmannschaft in der ersten Person Plural zu sprechen. Der Journalist hingegen ist wie bei den früheren Rai-Übertragungen auch bemüht, seine Parteinahme nicht überdeutlich zur Schau zu stellen, wie etwa an folgender Aussage kurz vor Spielbeginn deutlich wird:

La flycam entra nel cuore dell’Olympiastadion e una festa / di tricolori questa sera / uno stadio che è un monumento nazionale che trasuda storia / e questa sera è il proscenio di questa che- di questa finale che ci auguriamo sia / bella / e naturalmente felice per noi ma / accetteremo qualsiasi verdetto che arriverà dal / terreno di gioco

(2006 Rai, Civ, Start)

Bei der Sky-Übertragung hingegen verwenden sowohl Experte Bergomi als auch Journalist Caressa häufig Verbformen in der ersten Person Plural. Kurz vor Spielbeginn sagt Caressa: siamo in azzurro / a quanto pare cominciamo noi (2006 Sky, Car, 0-15), kurz nach dem Anpfiff sagt er, da die italienische Nationalmannschaft den Anstoß ausführt: partiamo noi (2006 Sky, Car, 0-15). Anders als Civoli ist er überhaupt nicht darum bemüht, den Anschein von Neutralität aufrechtzuerhalten. Die Identifikation mit der Mannschaft geht stattdessen so weit, dass es sich teilweise so anhört, als wäre Caressa selbst Teil der Mannschaft und auf dem Feld beteiligt. Als die Italiener nach der Verletzung von Henry aus Fairplay-Gründen den Ball ins Aus spielen möchten, der Franzose Abidal diesen jedoch kurz vor der Linie selbst ins Aus bugsiert, kommentiert Caressa dies geradezu empört und verwendet dreimal noi

va detto però che Abidal / ha toccato il pallone per ultimo / noi lo avevamo messo fuori / Abidal ha toccato per ultimo / quindi adesso bisognerà vedere che noi il pallone non lo dovevamo restituire / perché eravamo noi che eravamo in possesso di palla lo abbiamo messo fuori e Abidal ha ritoccato quindi si è preso la rimessa laterale alla fine

(2006 Sky, Car, 0-15)

An dieser Stelle erhöht sich die Sprachfrequenz deutlich, Vokale werden verschliffen und Caressa spricht undeutlich. Kurz danach wiederholt Caressa seinen Unmut: „noi abbiamo correttamente restituito il pallone ai francesi ma era nostro“ (2006 Sky, Car, 0-15). Nach dem frühen Rückstand kommentiert Caressa: siamo sotto al settimo minuto un brutto inizio di finale (2006 Sky, Car, 0-15). Bei der Rai-Übertragung wird hingegen von Mazzola die Ausführung des Elfmeters gelobt (un rigore da grande campione, niente da dire; 2006 Rai, Maz, 0-15). Die anschließende Reaktion der italienischen Mannschaft wird von beiden gefordert, aber auf unterschiedliche Weise: Während Caressa wie ein Mitspieler oder Trainer sein Team antreibt (dobbiamo scuoterci subito; 2006 Sky, Car, 0-15), beschreibt Civoli eher als Außenstehender: calcio di punizione per gli azzurri che si devono / riorganizzare colpiti a freddo / non era mai successo a questi campionati del mondo (2006 Rai, Civ, 0-15).

Caressa erweckt so stark den Eindruck, Teil der Mannschaft zu sein, dass er sogar die vermeintlich auf dem Feld gesprochenen Wörter wiedergibt, ohne diese hören zu können:

Trezeguet ha detto continua continua gli italiani sono dal guardalinee / C’È STATO UNA GOMITATA DICE BUFFON / C’È STATA UNA GOMITATA DI TREZEGUET DICE BUFFON

(2006 Sky, Car, 105-120)

Es wird jedoch im Nachhinein deutlich, dass diese Dialoge von Caressa frei erfunden werden, denn anstelle einer gomitata Ellbogencheck von David Trezeguet reklamierte Buffon bekanntlich eine testata Kopfstoß von Zinedine Zidane. Er geht sogar so weit, einzelne Spieler der französischen Mannschaft wie David Trezeguet (TU STAI ZITTO; 2006 Sky, Car, 105-120) oder den Trainer Raymond Domenech direkt anzusprechen: STAI SEDUTO DOMENECH (2006 Sky, Car, 105-120). Die Abneigung gegenüber Domenech wird deutlich zum Ausdruck gebracht, allerdings ohne ins Vulgärsprachliche abzudriften, sondern mit einer Umschreibung: e Domenech non voglio dire cosa sia (2006 Sky, Car, 105-120).

Für viele gilt Caressa als ‚der‘ telecronista der WM 2006, der mit seinen emotionalen Reportagen in Erinnerung geblieben ist. Dies hängt möglicherweise auch damit zusammen, dass die Identifikation mit dem Team kontinuierlich betont wird. In seinem Buch über seine Zeit in Deutschland (2006) wird zudem deutlich, dass die Identifikation tatsächlich so weit ging, dass er sich selbst als Weltmeister fühlte, wenn er schreibt: „Anch’io ho vinto. Ho vinto anch’io.“ (Caressa 2006, 234) Durch das Einfügen des Kommentators in die Gemeinschaft wird auch der Eindruck vermittelt, das Publikum sei Teil derselben. Besonders deutlich wird dies nach Spielende und bei der Übergabe des Pokals, wenn Caressa betont: ABBIAMO VINTO TUTTI (2006 Sky, Car, Siegerehrung, s. DEFAULT). Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Betonung der Identifikation der Kommentatoren mit der Mannschaft bei den Rai-Übertragungen von 1968 bis 2006 kontinuierlich zunimmt. Noch einmal klar sichtbar ist schließlich der Unterschied zwischen der Rai- und der Sky-Übertragung, was auch das folgende Schema verdeutlicht: 

Tabelle 6: Verwendung erste Person Plural für italienische Nationalmannschaft

1968 Rai (0-15, 75-90) 1982 Rai (0-15, 75-90) 2006 Rai (0-15, 105-120) 2006 Sky (0-15, 105-120)
1 0 18 (3x Civoli, 15x Mazzola) 36 (18x Caressa, 18x Bergomi)

 

Tabelle 7: Verwendung Personalpronomen noi

1968 Rai (0-15, 75-90) 1982 Rai (0-15, 75-90) 2006 Rai (0-15, 105-120) 2006 Sky (0-15, 105-120)
1 0 9 9

 

Krefeld (2011, 269) sieht Medien aus sprachwissenschaftlicher Perspektive „unweigerlich immer dort und nur dort im Spiel, wo die sprachliche Kommunikation stattfindet, ohne dass die elementare Situation des Sprechens bei physisch unmittelbarer Anwesenheit der Gesprächspartner gegeben ist,.“ Diese Definition macht den großen Einfluss der Medien deutlich, denn wenn die Kommunikation aus dem situativen Kontext gelöst werden kann, können sich folgerichtig ihre Auswirkungen erhöhen. Irreführend ist laut Krefeld dagegen die Bezeichnung von Mündlichkeit und Schriftlichkeit als unterschiedliche Medien (vgl. Koch/Oesterreicher 2011), da Schriftlichkeit, im Gegensatz zur Mündlichkeit per se mediatisiert ist.
Laut Menduni unterschätzt De Mauro jedoch insgesamt den Einfluss des Radios: „È ormai largamente condivisa la tesi di Tullio De Mauro, espressa prima in Storia linguistica dell’Italia unita […] in cui è disegnato a forti tratti il fondamentale apporto della televisione alla costruzione di una lingua nazionale. Ho cercato di dimostrare […] che questa tesi, sostanzialmente fondata, sottovaluta l’apporto della radio.“ (Menduni 2010, 18) Laut Menduni gehen sprachliche Neuerungen hauptsächlich vom Radio aus und werden dann vom Fernsehen übernommen.
Heute ist dieses Lexikon online abrufbar: Link 2.
Der dreifache Ausruf Campioni del Mondo am Spielende scheint sich gerade deshalb so ins kollektive Gedächtnis (Fußball-)Italiens festgesetzt zu haben, da er ein Ausbrechen aus der Konvention bedeutete. Ähnlich verhält es sich in Deutschland mit den Ausrufen Helmut Zimmermanns beim WM-Finale 1954, die ihm zwar im Anschluss viel Kritik einbrachten, an die man sich aber vermutlich noch heute gerade deswegen erinnert, da sie nicht den Konventionen entsprachen.
Die zelebrierte emotionale Beteiligung führt teilweise zu einem Exzess an Ausrufen, wie in einer Sky-Übertragung von 2018, in der der späte Einzug ins Achtelfinale der Champions League von Inter Mailand von Reporter Riccardo Trevisani und Experte Daniele Adani zelebriert wird (Link 10). Nicht immer wird das Übermaß an Ausrufen jedoch vom Publikum goutiert, wie etwa in dieser Kritik am Duo Trevisani-Adani deutlich wird: „Toni entusiastici, urla, strepitii durante i gol dell’Inter alternati a toni funerei allorquando è stato annullato il gol di Lukaku del possibile 2-0 per passare all’1-1 col rigore concesso ai cechi. Il web e i social si sono scatenati: da interisti a esaltati non sono mancati gli epiteti che i due telecronisti si son prontamente beccati con i tifosi delle altre squadre che ovviamente non gradiscono queste telecronache particolarmente sbilanciate.“ (Link 11).

6. Konkreter Vergleich einzelner Abschnitte bei den Fußball-Endspielen 1968 (RAI), 1982 (RAI) und 2006 (RAI / Sky Italia)

Im Folgenden werden konkrete Spielszenen miteinander verglichen. Dabei wird neben dem Kommentar auch auf die Semantik nicht-sprachlicher Zeichen der Fernsehübertragung eingegangen.

6.1. Übertragungsbeginn und Anpfiff

Es konnten nicht alle Übertragungen unter den gleichen Voraussetzungen analysiert werden. Bei den Übertragungen 1968 und 1982 beginnen die im Internet verfügbaren Aufzeichnungen mit der Begrüßung der Zuschauer kurz vor Spielbeginn, also zu dem Zeitpunkt, an dem zum Kommentator geschalten wird. Die private Rai-Aufnahme von 2006 startet jedoch, während beide Mannschaften sich kurz vor Spielbeginn in den Katakomben befinden, die Sky-Aufnahme auf der DVD während des Abspielens der italienischen Nationalhymne. Daher kann die Art und Weise des Übertragungsbeginns nicht genau verglichen werden. Anhand der Hymnen lassen sich jedoch bereits erste Unterschiede feststellen. 1968 ist auf der Übertragung kein Abspielen der Hymnen zu sehen, jedoch ist zu erkennen, wie eine Militärparade gerade den Platz verlässt. Die Übertragung beginnt erst wenige Minuten vor Spielbeginn, einige Spieler machen sich noch auf dem Feld warm, andere sitzen auf dem Boden, zudem befinden sich einige Personen, wohl Funktionäre und Fotografen auf dem Spielfeld. Eher beiläufig wird der Anpfiff der Partie kommentiert, nach Aufzählung der anwesenden Politiker und Funktionäre folgen kurz nach Anpfiff die Worte iniziata la partita (1968, 0-15).

1982 sind kurz vor Anpfiff ähnliche Bilder zu sehen, allerdings nicht mehr in Schwarz-Weiß, sondern in Farbe. Insgesamt wird die Verbesserung der Kameratechnik sichtbar, es finden mehr Perspektivenwechsel und Nahaufnahmen statt. Diesmal beginnt die Übertragung zwar vor dem Abspielen der Hymnen, Reporter Martellini spricht jedoch sogar während der Nationalhymnen weiter. Die meisten Spieler singen die Hymnen nicht mit. Nach Abspielen der Hymnen machen sich beide Mannschaften ebenfalls noch kurz warm. Die Bedeutung der Partie wird deutlicher betont als 1968, etwa durch die Worte zu Beginn der Übertragung: è con grande emozione / che prendiamo la linea (1982, Start). Auch an frühere Weltmeisterschaften und frühere Aufeinandertreffen mit Deutschland wird verwiesen. Kurz nach dem Anpfiff stellt Martellini – der wohl aufgrund des Finalorts Madrid das spanische tri-campeon verwendet – aber klar, dass es sich um ein historisches Ereignis handelt:

calcio d’inizio degli italiani che giocano il primo tempo alla destra dei nostri teleschermi / è iniziata / la finale / del campionato del mondo / o Brasile / che ha già i tre / campionati del mondo / o Germania o Italia saranno questa sera tri-campeon cioè tre volte campioni del mondo

(1982, 0-15)

Die Partie 2006 wird vor Anpfiff deutlich aufwendiger inszeniert. Bereits vor dem Anpfiff sind die Spieler in den Katakomben zu sehen, die Spieler laufen mit dem Fußballnachwuchs an der Hand ein, während des Abspielens der Hymnen wird jeder einzelne Spieler in Nahaufnahme gezeigt. Die Spieler beteiligen sich auch selbst an der Inszenierung durch lautes Mitsingen der Hymne oder, falls sie nicht mitsingen wie Zinedine Zidane, einem festen Blick in die Kamera. Von den Reportern wird die Bedeutung der Partie betont, Feld-Reporter Carlo Paris spricht bei Rai von einer atmosfera incredibile unglaubliche Atmosphäre (2006 Rai, Par, Start) und der pelle d’oca Gänsehaut (2006 Rai, Par, Start), die alle Anwesenden haben. Vor den Hymnen betont Civoli die Emotion des Moments, während der Hymnen wird geschwiegen: è fra qualche istante / come non mai sarà emozionante ascoltare / i due inni / nazionali per cui / ci fermiamo anche noi ad ascoltarli a sentirli (2006 Rai, Civ, Start). 

Die historische Bedeutung wird betont durch den Verweis auf das geschichtsträchtige Berliner Olympiastadion (uno stadio che trasuda storia / e questa sera è il proscenio di questa che- di questa finale, 2006 Rai, Civ, Start) sowie die Berliner Mauer: Cannavaro muro di Berlino c’è scritto su un- su uno striscione / quel muro è durato ventotto anni speriamo che duri molto di più quello del / nostro capitano (2006 Rai, Par, Start). Sekunden vor dem Anpfiff wird erneut betont, einem historischen Ereignis beizuwohnen: Italia Francia sta per essere consegnata alla storia del calcio (2006 Rai, Civ, Start). Schließlich beginnt das Spiel mit einem Ausruf: pronti a partire / ancora qualche istante / VIA (2006 Rai, Civ, Start).

Auch bei Sky findet sich der Verweis auf die Geschichte, etwa dadurch, dass Caressa nach dem Ertönen der französischen Hymne in einem narrativen Einschub von deren Entstehung im Rahmen der Französischen Revolution spricht:

La Marsigliese fu composta da Claude Joseph Rouget de la Lisle / un generale dell’armata d’Egitto Francois Rivet recatosi a Marsiglia per mettere appunto la marcia per i volontari di Montpellier a Marsiglia l’ha adotta come canto di guerra per l’armata a la frontiera / e il canto fa il suo ingresso a Parigi con la truppa marsigliese diventa la Marsigliese

(2006 Sky, Car, Start)

Wie Martellini 1982 (è con grande emozione, 1982, Start), Civoli 2006 (come non mai sarà emozionante, 2006 Rai, Civ, Start) betont auch Caressa bei Sky, wie sehr er selbst emotional bewegt ist. Er nutzt dies als Entschuldigung, nachdem er bei der Aufstellung einen Fehler begangen und vergessen hat, Andrea Pirlo zu nennen: è l’emozione (2006 Sky, Car, Start). Die Nähe zum Publikum wird gleich zu Beginn gesucht, und dadurch ebenfalls die Einmaligkeit des Ereignisses hervorgehoben: vi faccio entrare dentro lo stadio / sentiamo com’è adesso l’Olympiastadion a trenta secondi dall’inizio (2006 Sky, Car, Start). Das Publikum wird erst direkt angesprochen (vi faccio entrare), anschließend stellt der Reporter sich selbst auf eine Stufe mit dem Publikum (sentiamo) und stellt so eine Verbindung her (s. DEFAULT). Wie Civoli, so zelebriert auch Caressa die letzten Sekunden vor dem Beginn des Spiels: cala un silenzio di attesa / mille flash illuminano la serata di Berlino (2006 Sky, Car, Start).

Bei allen Übertragungen ähneln sich die Worte vor dem Anpfiff, es werden die Aufstellungen beider Mannschaften genannt, die Erwartungen geäußert und die anwesenden Politiker und Funktionäre vorgestellt. Allerdings ist im Laufe der Zeit eine deutliche Zunahme der Betonung von Geschichtsträchtigkeit und Bedeutung des Ereignisses festzustellen. Diese wird auch durch die Kameraaufnahmen verstärkt und von den Spielern selbst angenommen, die vor dem Anpfiff die Hymne mitsingen und vor Spielbeginn nicht mehr locker die Bälle hin- und herspielen. Außerdem werden die Aufstellungen ausführlicher analysiert, wobei wieder die Rolle des Experten in den Blickpunkt rückt. Zudem zeigt sich die zunehmende Kommerzialisierung (s. DEFAULT). Sowohl bei Sky als auch bei der staatlichen RAI wird vor Spielbeginn noch ein kurzer Werbeblock (superspot, 2006 Sky, Car, Start) eingefügt. Während 1968 und 1982 im Stadion keine Sponsoren zu sehen sind, sind diese 2006 präsent, nicht zuletzt durch die Einlaufkinder, die für die Fast-Food-Kette McDonald’s werben.

6.2. Tore

Tore sind die emotionalsten Momente während eines Fußballspiels. Wie entscheidende Tore kommentiert werden, prägt sich oft auch in das Gedächtnis der Zuschauer ein. Die Art und Weise, wie ein Tor beschrieben wird, ist auch kulturell unterschiedlich und mit gewissen Konventionen verbunden. So hat es sich etwa in Südamerika etabliert, Tore mit einem lang anhaltenden Ruf goool zu kommentieren. Reporter können Tore besonders expressiv kommentieren oder betont ruhig bleiben. Ein Vergleich, wie die Tore bei den unterschiedlichen Spielen kommentiert werden, liefert auch Rückschlüsse über die Veränderungen bei den TV-Übertragungen im Laufe der Zeit. Besonderes Augenmerk wird auf Lautstärke, Wiederholungen und die Beschreibung des Tores gelegt.

1968 fallen zwei Tore (2:0), 1982 vier (3:1), 2006 zwei während des Spiels (1:1), anschließend folgt ein Elfmeterschießen. Da es sich beim Elfmeterschießen um eine Sondersituation handelt, werden die darin gefallenen Tore nicht analysiert.

Tore EM-Finale 1968:

1968 fällt in der 12. Minute das 1:0 durch Gigi Riva, in der 32. Minute erhöht Pietro Anastasi auf 2:0. Beim ersten Tor hebt Kommentator Martellini nur leicht die Stimme. Er kommentiert das Tor nahezu ebenso ruhig wie das sonstige Spielgeschehen. Allerdings wird der Name des Torschützen dreimal wiederholt: Riva / Riva / rete / rete di Riva (1968, Tore). Auch die Spielminute wird zweimal wiederholt:

al tredicesimo minuto / del primo tempo / il tiro era stato di Domenghini / Riva lo ha fermato e a sua volta / ha messo in rete sulla sinistra del portiere / ha segnato Riva / al tredicesimo minuto / del primo tempo / Italia uno / Jugoslavia zero

(1968, Tore)

Anschließend folgt ein narrativer Einschub im passato remoto, der zeigt, dass der Reporter – wenn er von der reinen Beschreibung des Geschehens abweicht – auch durchaus komplexere Konstruktionen verwendet:

il gol di Riva conclude una fase iniziale nettamente in favore italiana / e dobbiamo dire che questo gol di Riva è anche / una vendetta / della / sorte / per il giuocatore del Cagliari che proprio su questo campo l’ultima volta in cui indossò la maglia azzura subì un grave infortunio contro il Portogallo / ora al tredicesimo minuto del primo tempo Riva ha portato in vantaggio l’Italia 

(1968, Tore)

Beim zweiten Tor dagegen ruft Martellini den Namen des Torschützen laut aus. Auch hier erfolgt eine dreifache Wiederholung: RETE SPLENDIDA RETE DI ANASTASI / RETE DI ANASTASI MERAVIGLIOSA (1968, Tore). Auch die Spielminute wird anschließend erneut zweimal wiederholt, ebenso wie ha radoppiato:

Anastasi / ha radoppiato / fantastico il tiro al volo di Anastasi al trentaduesimo del primo tempo / Italia due Jugoslavia zero / ha radoppiato Anastasi / guardate il tiro al volo di Anastasi / splendido imprendibile // due a zero al trentaduesimo del primo tempo

(1968, Tore)

Es erfolgt auch eine Bewertung des Tores, das als splendida und meravigliosa rete und der Schuss in einer asyndetischen Aneinanderreihung als splendido imprendibile bezeichnet wird. 

Tore WM-Finale 1982:

Beim ersten Tor von Giuseppe Rossi hebt Martellini 1982 ebenfalls nur beim Tor selbst kurz die Stimme. Es folgen erneut Wiederholungen:

GOL / ha segnato / Rossi / Rossi // Rossi // Gol di Rossi / al / dodicesimo del secondo tempo // vediamo le congratulazioni / di Juan Carlos a Pertini / e l’esultanza / dei nostri tifosi / ecco rivediamo / Rossi / di testa // uno a zero per gli azzurri / dodicesimo del secondo tempo

(1982, Tore)

Beim zweiten Tor hebt der Reporter, ähnlich wie beim zweiten Tor 1968, länger anhaltend die Stimme. Wie 1968 folgt auch hier beim zweiten Tor eine Bewertung des Tores (splendido). Wiederholungen lassen sich erneut feststellen, nahezu alles wird, wortgleich oder in ähnlicher Form (z.B. radoppio di Tardelli, Tardelli ha radoppiato), wiederholt:

GOOL / GOL / TARDELLI / RADOPPIO / TARDELLI / UNO SPLENDIDO GOL DI TARDELLI / ESULTIAMO CON PERTINI / DUE A ZERO TARDELLI HA RADOPPIATO / UNO SPLENDIDO GOL / AL VENTIQUATTRESIMO // radoppio di Tardelli / ventiquattresimo del secondo tempo

(1982, Tore)

Beim dritten italienischen Tor beginnt Martellini bereits zu rufen, bevor das Tor fällt, während der aussichtsreichen Kontergelegenheit für die italienische Mannschaft. Die Freude über das Tor fällt am deutlichsten aus. Anders als bei allen anderen Toren, ob 1968 oder 1982, verlässt Martellini das sonstige Schema, den Spielstand anzusagen, also in diesem Fall tre a zero, sondern ruft, auch hier mit Wiederholung: E SONO TRE / E SONO TRE (1982, Tore) was auch der Ausruf eines tifoso sein könnte. Es folgt erneut eine Bewertung des Tores: capolavoro di Altobelli (1982, Tore).

Beim direkt im Anschluss erfolgenden Anschlusstreffer zum 1:3 durch Paul Breitner nennt Martellini wieder nüchtern den Spielstand, auch hier jedoch mit mehrfachen Wiederholungen: allontana Gentile tiro di BREITNER / che accorcia le distanze / Breitner tre a uno / è il trentottesimo minuto / trentottesimo tre a uno / ha segnato Breitner (1982, Tore)

Tore WM-Finale 2006 Rai/Sky:

Im WM-Finale 2006 geht Frankreich nach wenigen Minuten durch einen verwandelten Foulelfmeter von Zinedine Zidane in Führung, der von der Unterkante der Latte ins Tor springt, wobei im ersten Moment nicht klar ist, ob der Ball die Torlinie überschritten hat. Daher rufen sowohl in der Sky-Übertragung als auch bei Rai die Reporter zunächst E C’È LA TRAVERSA / LA TRAVERSA (2006 Rai, Civ, Tore) bzw. TRAVERSA TRAVERSA (2006 Sky, Car, gol), anschließend folgt jedoch die Erkenntnis, dass der Ball im Tor war. Während Civoli dies sofort erkennt (MA C’È IL GOL HA SEGNATO ALLA FRANCIA; 2006 Rai, Civ, Tore), jubelt Caressa zunächst über das vermeintlich nicht gegebene Tor, seine Stimme überschlägt sich: NON È GOOL / NON È GOL (2006 Sky, Car, Tore). Anschließend erkennt Experte Bergomi jedoch, dass der Treffer gegeben wurde: è gol è gol (2006 Sky, Ber, Tore), woraufhin die Stimme Caressas schlagartig wieder auf eine niedrigere Lautstärke absinkt (s. DEFAULT). 

Dies scheint dahingehend nicht verwunderlich, dass Caressa sich insgesamt parteiischer gibt als Civoli; durch das Absinken der Lautstärke wird die Enttäuschung deutlich. Wie bei den vorherigen Übertragungen auch folgen auf das Tor Wiederholungen, diesmal sogar in folgender Abfolge (2x non è gol, 6x è gol): Caressa: NON È GOOL / NON È GOL (Bergomi: è gol è gol) Caressa: È GOL (Bergomi: è gol è gol) è gol ha toccato dentro (2006 Sky, Car/Ber, Tore). Kurze Zeit später, beim Anblick der Wiederholung, wird noch einmal bekräftigt: Caressa: gol netto (Bergomi: gol) gol netto (2006 Sky, Car/Ber, Tore)

Ein ähnliches Bild zeichnet die Rai-Übertragung, bei der viermal wiederholt wird, dass der Ball die Linie überquert hat: LA PALLA (Mazzola: si) DENTRO (Mazzola: era dentro era dentro) NETTAMENTE DENTRO. Zudem wird hier viermal wiederholt, dass der Elfmeter in die Mitte gelupft wurde, was in Deutschland als Panenka-Elfmeter bezeichnet wird, während man in Italien vom cucchiaio, Löffel spricht (s. DEFAULT)6

IL CUCCHIAIO DI ZIDANE / LA SEGNALAZIONE CHE È ARRIVATA / DALL’ASSISTENTE RODOLFO OTERO / ALL’ARBITRO ELIZONDO RIVEDIAMO ANCORA / POSSIAMO CAPIRNE DI PIÙ / IL CUCCHIAIO DI ZIDANE / LA PALLA (Mazzola: si) DENTRO (Mazzola: era dentro era dentro) NETTAMENTE DENTRO (Mazzola: calciato molto bene) IL RIGORE A CUCCHIAIO DI ZIDANE
Mazzola: ha guardato Buffon / Buffon si è spostato sulla propria destra e Zidane ha messo la palla a cucchiaio sulla mezza sinistra / un rigore da grande campione / niente da dire (2006 Rai, Civ/Maz, Tore)

Das Tor selbst und die Entstehung des vorausgegangenen Elfmeters werden deutlich ausführlicher diskutiert. Dies ist auch den Experten geschuldet sowie bei Rai dem Feld-Reporter Carlo Paris, der von der unmittelbaren Reaktion des Trainers Marcello Lippi berichtet. Insgesamt ist die Beschreibung des Treffers deutlich ausführlicher und setzt sich fort, auch während das Spiel bereits weiterläuft. Bei der Rai wird zwar kurz zuvor der Torhüter Buffon beschworen (Gigi fai il miracolo; 2006 Rai, Civ, Tore), anschließend jedoch die Klasse des Torschützen Zidane gelobt (un rigore da grande campione; 2006 Rai, Maz, Tore) und auch die Rechtmäßigkeit des Elfmeters nicht angezweifelt, während bei Sky dem Ärger über den Rückstand Luft gemacht wird. Experte Bergomi versucht die Fehler der italienischen Abwehr vor der Entstehung des Elfmeters nachzuvollziehen und wiederholt dessen Unrechtmäßigkeit (e poi il rigore non c’era; 2006 Sky, Ber, Tore), Caressa wiederholt seine Einschätzung (il rigore non c’era; 2006 Sky, Car, Tore), auch die Ausführung des Elfmeters wird weniger positiv bewertet (ha rischiato tantissimo; 2006 Sky, Ber, Tore). Beide bewerten die Situation, als wären sie Teil des Teams, was sich auch an der häufigen Verwendung der ersten Person Plural zeigt (s. DEFAULT).

Ähnlich verhält es sich beim Ausgleich Italiens durch Marco Materazzi wenige Minuten später, bei dem Caressa mit hoher Lautstärke das Tor ausruft und das Kollektiv beschwört (SIAMO ANCORA VIVI; 2006 Sky, Car, Tore) und Bergomi die Fehler des Gegners anspricht: loro solo disattenti / non riescono a marcare come marchiamo noi (2006 Sky, Ber, Tore).

Bei der Rai-Übertragung ist das Ausrufen erneut länger, aber weniger laut. Die Nähe wird ebenfalls durch die Bezeichnung ragazzo zum Ausdruck gebracht (QUESTO RAGAZZO RIESCE SEMPRE A SORPRENDERCI; 2006 Rai, Civ, Tore), gleichzeitig aber auch der teils diaphasisch höher markierte Stil beibehalten, wenn zur Beschreibung des Sprungs Materazzis die Metapher verwendet wird: È ANDATO IN CIELO (2006 Rai, Civ, Tore).

Konstant bleibt, dass in der Regel bei Toren der Name des Torschützen genannt wird, ebenso wie die Spielminute und der Spielstand. Während sich die früheren Übertragungen jedoch auf diese Fakten konzentrieren und diese häufig wiederholen, wird bei den Kommentaren 2006 deutlich ausführlicher über das Tor gesprochen und mehr analysiert. Die Tore werden nicht nur beschrieben, sondern auch die Ursachen der Entstehung genannt, vor allem von den Experten. Insgesamt wird über die einzelnen Treffer ausführlicher gesprochen und in kürzerer Zeit ohne Pausen gesprochen. Besonders bei Sky zeigt sich außerdem bei den Toren auch anhand der Verbform die Identifikation mit der italienischen Mannschaft. Bei Sky ist ebenfalls anhand der Beschreibung der Tore erkennbar, dass der Dialog teilweise eher einem spontanen Dialog ähnelt, denn Journalist und Experte unterbrechen sich, sprechen zwischenzeitlich durcheinander, während bei Rai das Sprechen reglementierter und kontrollierter ist. Zudem zeigt sich bei den Toren eine Tendenz zu mehr und lauteren Ausrufen, bereits von 1968 zu 1982, aber auch von 1982 zu 2006. 

6.3. Abpfiff und Siegerehrung

Die Momente nach dem Abpfiff und die Übergabe des Pokals sind neben den Toren jene, an die später am häufigsten erinnert wird, und mit denen für die Sportler und Zuschauer, aber auch für die Kommentatoren die meisten Emotionen verknüpft sind. Während die Reporter während des Spiels auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren müssen, besteht die Möglichkeit, im Vorfeld die Reaktion im Falle eines Sieges oder einer Niederlage vorzubereiten. 1968- und 1982-Kommentator Martellini erklärt dieses geplante Vorgehen auch in einem Interview: „Usavo preparare per ogni partita una cartella in caso di vittoria e una cartella in caso di sconfitta.“ (Link 12)

Erkennbar ist ein solches Vorgehen nach dem Ende des EM-Finales 1968, als Reporter Martellini unmittelbar nach dem Abpfiff komplexe syntaktische Mittel wie periodo ipotetico (1), Gerundivkonstruktion (2) und Passivkonstruktion (3) verwendet:

Signori all’ascolto / qualunque cosa io ora dicessi stonerebbe (1)/ stonerebbe di fronte allo spettacolo che sta svolgendosi (2) all’Olimpico / spettacolo che ci porta alla commozione perché / dopo trent’anni / dopo trent’anni la Nazionale italiana raggiunge un titolo internazionale / trent’anni che sono stati spesso di delusione / tra l’altro di amarezza ma che in ogni caso possono essere ora bene accettati (3)/ per la gioia che ci procurano in questo momento / Italia batte Jugoslavia tre a zero / Italia è campione d’Europa / ha vinto la Nazionale azzura la terza edizione della coppa d’Europa per nazioni

1968, Siegerehrung

 

In diesem Fall bewegt er sich somit innerhalb des Ideals der frühen Phase des Fernsehens. Beim WM-Finale 1982 hatte Martellini zwar ebenfalls etwas vorbereitet, erklärte jedoch hinterher:

Le emozioni immaginate dalla macchina da scrivere erano così diverse da quelle provate sul campo che buttai via tutto e comincai a parlare […]. Nell’emozione di quel giorno tutto quello che avevo detto era indubbiamente dettato così dall’entusiasmo da un fervore, da una specie di raptus e venne fuori così quel triplice ‚campioni del mondo‘ che è rimasto forse la cosa più bella di tutta la mia carriera. (Link 12)

Der dreifache Ausruf Campioni del mondo geht in die Geschichte ein. Auf der Website der Rai wird Martellini wie folgt beschrieben:

Martellini passa alla storia per il suo triplice grido ‚Campioni del Mondo‘ al termine della partita Italia-Germania Ovest, l’undici luglio 1982, in occasione della conquista del titolo da parte della Nazionale di calcio italiana ai Mondiali 1982. (Link 13)

Auch in der Popkultur wird er rezipiert, so etwa in dem Lied Italia des italienischen Sängers Jovanotti auf dem Album Oh Vita (2017), in dem Martellinis dreifacher Ausruf im Refrain mehrfach wiederholt wird. (Link 14)

Das vierfache CAMPIONI DEL MONDO (2006 Sky, Car, Siegerehrung) von Caressa und Bergomi nach dem Schlusspfiff wirkt zwar aufgrund der Art und Weise der Realisierung ekstatisch und ebenfalls völlig ungeplant, ist dagegen aber schon vor dem Spiel vorbereitet und ein bewusster Verweis auf Martellinis dreimaligen Ausruf 1982, den Caressa auch davor ankündigt: quattro volte (2006 Sky, Car, Siegerehrung). Während der emotionale Ausruf früher die Ausnahme bildete, wird er nun Teil des ‚journalistischen Repertoires‘ und bewusst eingesetzt. Caressa erklärt: „ho pensato a fare una cosa corale, di invitare chi è a casa a dirlo con me“ (Caressa 2006, 219). Auch hier wird wieder die Kontaktfunktion deutlich, denn der Reporter ruft nicht nur Experte Bergomi, sondern auch das Publikum dazu auf, zu Hause vor dem Fernseher mitzuschreien: tutti insieme (2006 Sky, Car, Siegerehrung). Civoli hingegen entscheidet sich bewusst (vgl. Caressa 2006, 219) dagegen, sondern formuliert poetisch: Il cielo è azzurro sopra Berlino (2006 Rai, Civ, Siegerehrung). Dies zeigt erneut den zurückhaltenderen Stil des Kommentators.

Die Reporter verweisen in den Kommentaren zudem, einmal direkt, einmal indirekt, auf frühere Übertragungen. Der grundsätzliche Stil des Rai-Reporters orientiert sich an der Traditionslinie der früheren Rai-Kommentare, während Caressa freier ist und sich auch bewusst abgrenzt. Während es sich bei Caressas vierfacher Wiederholung um einen impliziten Verweis auf Martellini handelt, erinnert Civoli auch explizit an seine Vorgänger als Kommentatoren, sowohl an Martellini als auch an dessen Nachfolger als Nationalmannschaftsreporter, Bruno Pizzul:

e se mi permettete adesso una cosa personale / io vorrei mandare un grandissimo / saluto lassù / a Nando Martellini che ebbe la fortuna / di commentare la finale dell’Ottantadue / vorrei mandare un grande abbraccio a Bruno Pizzul / perché questo mondiale è anche suo

(2006 Rai, Civ, Siegerehrung)

Schon Martellini verwies 1982 auf seinen Vorgänger Niccolò Carosio, der zunächst als Radio-Reporter bei der EIAR die Spiele der Nationalmannschaft kommentierte und dies anschließend bei der Rai auch als Fernseh-Kommentator fortsetzte: 

ed ora / mi rendo conto di quello che provò / l’amico Niccolò Carosio nel millenovecentotrentaquattro e millenovecentotrentotto / quando disse dal microfono dell’EIAR quello che questa sera modestamente posso ripetere io / l’Italia è campione del mondo / campione del mondo / il titolo più grande che possa essere conquistato / nello sport più popolare del mondo

(1982, Siegerehrung)

Der Verweis auf Carosio und die während des Faschismus errungenen Titel zeigt auch, dass rundfunkpolitisch kein klarer Bruch nach Kriegsende erfolgte (s. DEFAULT).

Anhand des Vergleichs wird zudem die spettacolarizzazione deutlich, ebenso wie die zunehmende Bedeutung der Fernsehbilder, die auch auf das Protokoll nach Abpfiff Einfluss haben. 1968 vergehen drei Minuten zwischen dem Schlusspfiff und der Übergabe des Pokals. Der Moment der Pokalübergabe wird kaum zelebriert, es fliegt kein Konfetti, es ist nicht einmal klar, wer als erster den Pokal in den Händen halten darf. Reporter Martellini hebt nicht die Stimme und fährt in seiner Aufzählung der Sieger nach der Pokalübergabe ungerührt fort: ed ecco Facchetti che alza per l’applauso / degli spettatori dell’Olimpico che continuano la loro fiaccolata / la coppa d’Europa per nazioni / Anastasi / ecco Rosato (1968, Siegerehrung)

Nach der Prämierung der siegreichen Italiener erhält die jugoslawische Nationalmannschaft die Silbermedaille. Diese lobt der Reporter ausdrücklich und ausführlich für ihre starke Leistung und ihre tolle Technik gelobt und verwendet dafür sogar einen in der Regel sonst nur selten verwendeten Superlative:

ed ecco ora la premiazione / meritatissima / di medaglia d’argento della giovane rappresentativa jugoslava / che ha offerto sul piano tecnico / la prova senza dubbio migliore / in queste finali del campionato d’Europa / i jugoslavi sono stati superati questa sera nella seconda finale / dall’agonismo / dallo slancio dalla determinazione della squadra azzurra ma non dobbiamo dimenticare sportivamente la loro splendida prova nella prova di / sabato sera / e / la dimostrazione di una tecnica / raffinata / che pone la squadra jugoslava senza dubbio / al primo posto sul piano tecnico in questa / manifestazione

(1968, Siegerehrung)

1982 vergeht nur wenig mehr Zeit zwischen dem Abpfiff und der Übergabe des Pokals (4:25 Minuten). Die Pokal-Übergabe verläuft erneut relativ unspektakulär: Gleich der erste Spieler, Kapitän Zoff, erhält den Pokal. Ähnlich wie 1968 wird dieser Moment einfach in die Aufzählung der Sieger integriert: ed ecco che Juan Carlos Re di Spagna / consegna a Zoff campione del mondo / la coppa del mondo / e nominiamo anche Antonioni che non ha potuto giocare la partita più importante (1982, Siegerehrung).

2006 dauert es dagegen deutlich länger bis zur Pokalübergabe, insgesamt vergehen 29:30 Minuten. Diesmal werden zuerst die Verlierer des Finales prämiert, alles ist auf den Moment ausgerichtet, in dem der Pokal dem Kapitän Fabio Cannavaro übergeben wird, in den Minuten zuvor wird Musik eingespielt. Genau im Moment der Pokalübergabe fliegt Konfetti vom Himmel, es startet sogar ein Feuerwerk. All diese nicht-sprachlichen Zeichen dienen ähnlich wie vor dem Anpfiff dazu, bei den Zuschauern vor Ort, vor allem aber auch im Fernsehen spektakuläre Bilder zu liefern und das Ereignis mit Bedeutung aufzuladen. Auch die Reporter tragen dazu bei. Im Moment der Pokalübergabe gehen beide zu Ausrufen über:

ECCOLA / TE LA CONSEGNIAMO / ITALIA CAMPIONE DEL MONDO A BERLINO / PER LA QUARTA VOLTA NELLA SUA STORIA / senza commento

(2006 Rai, Civ, Siegerehrung)

Caressa:

ALZA LA COPPA CAPITANO / ALZA LA ALTA AL CIELO CAPITANO / PERCHÉ QUESTA È LA COPPA DI TUTTI GLI ITALIANI / PERCHÉ OGGI GRAZIE A VOI ABBIAMO VINTO TUTTI / ALZALA ALTA PERCHÉ OGGI È PIÙ BELLO ESSERE ITALIANI / ALZALA ALTO CAPITANO // abbiamo vinto Beppe

(2006 Sky, Car, Siegerehrung)

Auch an diesen beiden Beispielen wird zum einen der Unterschied zu früheren Übertragungen deutlich, zum anderen die Unterschiede zwischen den beiden Sendern 2006. Während 1968 und 1982 die Pokalübergabe eher nebensächlich erfolgt, wird die Übergabe 2006 fast wie bei einem sakralen Ritus zelebriert, mit Konfetti, Musik und Scheinwerferlicht. Ebenso wie eine religiöse Feier wie eine Taufe oder Hochzeit nicht nur mit nicht-sprachlichen Zeichen, sondern auch mit performativen Sprechakten verbunden ist, scheinen die Reporter die Wichtigkeit des Augenblicks durch das ‚Ausrufen‘ des Weltmeisters unterstreichen zu wollen. Beim Sky-Kommentar Caressas wird erneut die Strategie deutlich, eine Gemeinschaft zwischen Publikum, Kommentatoren und der Mannschaft zu bilden. Der capitano wird direkt angesprochen und damit erneut implizit der Eindruck erweckt, Caressa sei Teil des Teams. Zudem wird der Pokal zum Eigentum aller Italiener erklärt und mit der Verwendung der Pluralform abbiamo vinto, verstärkt durch das nicht definierte tutti eine große Gemeinschaft beschworen. Durch die Anrede des Kollegen Giuseppe „Beppe“ Bergomi (abbiamo vinto Beppe) wird schließlich der Moment untrennbar mit den Kommentatoren verbunden und der Anschein erweckt, sie hätten ihren Teil zum Sieg beigetragen. Auch bei diesem Ausruf handelt es sich um keine spontane Entladung der Emotion, sondern geplantes Sprechen. Hier spielt zudem das Phänomen der Intertextualität eine Rolle. Am Tag nach dem WM-Titel 1982 erschien ein Artikel im Corriere dello Sport mit dem patriotischen Titel Oggi è bello essere italiani (zitiert nach Giovanardi 2009, 307). Dieser lässt sich Caressas Kommentar gegenüberstellen:

Caressa verwendet nahezu den gleichen Aufbau und scheint sich sowohl sprachlich als auch inhaltlich an dem Artikel zu orientieren (Rahmen mit wiederholtem Imperativ und direkt angesprochenem Mannschaftskapitän, Betonung der gemeinschaftsstiftenden Wirkung des Titels im mittleren, von Caressa verkürzten und syntaktisch vereinfachten Teil, Konklusion und Schließen des Rahmens mit erneuter Wiederholung des Imperativs).

Giorgio Tosatti, Zeitungsartikel,
Corriere dello Sport, 12. Juli 1982
Fabio Caressa, TV-Kommentar,
Sky Italia, 9. Juli 2006
Alza quella coppa, Dino, alzala perché il mondo la veda. ALZA LA COPPA CAPITANO / ALZA LA ALTA AL CIELO CAPITANO
Senti il ruggito dei trentamila venuti in pelegrinaggio d’amore a Madrid per ritrovare un orgoglio perduto: quello di essere italiani. Hanno gli occhi lucidi tutti: da Pertini, complimentato dal re spagnolo e dal cancelliere tedesco, ai ragazzi che han dormito notti e notti sui prati; da Agnelli all’operaio che ha bruciato in due giorni i soldi delle ferie. PERCHÉ QUESTA È LA COPPA DI TUTTI GLI ITALIANI / PERCHÉ OGGI GRAZIE A VOI ABBIAMO VINTO TUTTI / 
Stasera è bello essere italiani. Alza quella coppa, Dino, alzala perché il mondo la veda. ALZALA ALTA PERCHÉ OGGI È PIÙ BELLO ESSERE ITALIANI / ALZALA ALTO CAPITANO 

Ähnlich wie bei der Steigerung vom drei- zum vierfachen Ausruf nach Schlusspfiff erfolgt ebenfalls eine Steigerung von oggi è bello essere italiani zu OGGI È PIU BELLO ESSERE ITALIANI. Caressa bezieht sich in den planbaren Momenten also sowohl auf frühere TV-Kommentare als auch auf frühere Texte, zitiert diese aber nicht nur, sondern versucht auch, sie zu übertreffen.

Auch Civoli ruft den Titel aus und versucht, durch die Verwendung der ersten Person Plural eine Verbindung zum Publikum aufzubauen, beschränkt sich aber sonst darauf, die Fakten zu nennen und die Bilder sprechen zu lassen, sein kurzes senza commento (Rai 2006, Civ, Siegerehrung) erinnert an Martellinis qualsiasi cosa che io dicessi stonerebbe (1968, Siegerehrung).

Gerade diese Szenen zeigen, dass sich die Sprache der italienischen TV-Kommentare auch heute nicht einem rein spontanen Sprechen zuordnen lassen. Vielmehr sind diese geprägt von Konventionen. Die Reporter versuchen entweder, diese einzuhalten (Civoli) oder sich von ihnen abzugrenzen (Caressa). Die in den neueren Kommentaren betonte Nähe scheint in der Regel nicht ausschließlich spontan zum Ausdruck gebrachter Emotion geschuldet, sondern bewusste Versprachlichungsstrategie zu sein.

Krefeld (2011, 269) sieht Medien aus sprachwissenschaftlicher Perspektive „unweigerlich immer dort und nur dort im Spiel, wo die sprachliche Kommunikation stattfindet, ohne dass die elementare Situation des Sprechens bei physisch unmittelbarer Anwesenheit der Gesprächspartner gegeben ist,.“ Diese Definition macht den großen Einfluss der Medien deutlich, denn wenn die Kommunikation aus dem situativen Kontext gelöst werden kann, können sich folgerichtig ihre Auswirkungen erhöhen. Irreführend ist laut Krefeld dagegen die Bezeichnung von Mündlichkeit und Schriftlichkeit als unterschiedliche Medien (vgl. Koch/Oesterreicher 2011), da Schriftlichkeit, im Gegensatz zur Mündlichkeit per se mediatisiert ist.
Laut Menduni unterschätzt De Mauro jedoch insgesamt den Einfluss des Radios: „È ormai largamente condivisa la tesi di Tullio De Mauro, espressa prima in Storia linguistica dell’Italia unita […] in cui è disegnato a forti tratti il fondamentale apporto della televisione alla costruzione di una lingua nazionale. Ho cercato di dimostrare […] che questa tesi, sostanzialmente fondata, sottovaluta l’apporto della radio.“ (Menduni 2010, 18) Laut Menduni gehen sprachliche Neuerungen hauptsächlich vom Radio aus und werden dann vom Fernsehen übernommen.
Heute ist dieses Lexikon online abrufbar: Link 2.
Der dreifache Ausruf Campioni del Mondo am Spielende scheint sich gerade deshalb so ins kollektive Gedächtnis (Fußball-)Italiens festgesetzt zu haben, da er ein Ausbrechen aus der Konvention bedeutete. Ähnlich verhält es sich in Deutschland mit den Ausrufen Helmut Zimmermanns beim WM-Finale 1954, die ihm zwar im Anschluss viel Kritik einbrachten, an die man sich aber vermutlich noch heute gerade deswegen erinnert, da sie nicht den Konventionen entsprachen.
Die zelebrierte emotionale Beteiligung führt teilweise zu einem Exzess an Ausrufen, wie in einer Sky-Übertragung von 2018, in der der späte Einzug ins Achtelfinale der Champions League von Inter Mailand von Reporter Riccardo Trevisani und Experte Daniele Adani zelebriert wird (Link 10). Nicht immer wird das Übermaß an Ausrufen jedoch vom Publikum goutiert, wie etwa in dieser Kritik am Duo Trevisani-Adani deutlich wird: „Toni entusiastici, urla, strepitii durante i gol dell’Inter alternati a toni funerei allorquando è stato annullato il gol di Lukaku del possibile 2-0 per passare all’1-1 col rigore concesso ai cechi. Il web e i social si sono scatenati: da interisti a esaltati non sono mancati gli epiteti che i due telecronisti si son prontamente beccati con i tifosi delle altre squadre che ovviamente non gradiscono queste telecronache particolarmente sbilanciate.“ (Link 11).
Bei der Entstehung dieser ‚in Mode gekommenen‘ Metapher handelt es sich um ein anschauliches Beispiel zwischen Verbindungen der Sprache der – in diesem Fall stark diatopisch markierten – Sprache der Sportler und der Sprache der Medien (TV und Zeitungen). Giovanardi (2009, 315): „L’espressione fare il cucchiaio ha avuto un grande impulso dai giornali che riportarono con molta evidenza una frase da Totti, giocatore della Roma, durante la semifinale Italia-Olanda del Campionato europeo del 2000. Avviandosi a battere un calcio di rigore decisivo per il passaggio alla finale, il calciatore sussurò ai suoi compagni: Mo je faccio er cucchiaio.

7. Einordnung der Analyse

Der Wandel vom einheitlich-kontrollierten Italienisch des Rai-Monopols hin zu den großteils auf die Nähe zum Publikum ausgerichteten italiani televisivi der Gegenwart wurde deutlich. Dabei sind die Unterschiede zwischen den Kommentaren 1968 und 1982 noch relativ gering. Die beiden Übertragungen von 2006 dagegen heben sich deutlich von den früheren ab. Auffälligster Unterschied ist die Erhöhung der Sprecherzahl, die zu der allgemeinen dialogorientierten Entwicklung im Fernsehen passt. Zudem ist mittels verschiedener Versprachlichungsstrategien eine Annäherung an das Publikum zu sehen, das seit dem Aufkommen der Konkurrenzsituation kontinuierlich an den Sender gebunden werden muss. Gleichzeitig kann jedoch die Fernsehgeschichte nicht unabhängig von der Gattung der Sendung betrachtet werden kann. So zeigt sich etwa, dass die Syntax früher Fußball-Kommentare keineswegs – wie aufgrund der allgemeinen Beschreibung der Fernsehsprache erwartet – besonders komplex ist, sondern gerade durch ihren repetitiven, von holophrastischen Äußerungen durchzogenen Stil geprägt ist.

Auffällig in Bezug auf die spezifisch italienische Tradition der telecronaca calcistica ist die nahezu ununterbrochene Beschreibung des Spielgeschehens. Besonders in der frühen Phase des Fernsehens nimmt die konkrete Beschreibung, oft durch holophrastische Äußerungen oder kurze Sätze, die überwältigende Mehrheit der Übertragung ein. Die Aufgabe des telecronista ist es vor allem, die Ereignisse möglichst korrekt wiederzugeben und jede einzelne Aktion festzuhalten. Diese womöglich aus der Nähe zum Radio zu erklärende Tradition setzt sich auch in den TV-Kommentaren von 2006 fort. Hauptsächlich wird das Spielgeschehen von den telecronisti beschrieben, nicht kommentiert. Durch den ständigen Dialog mit dem Experten werden anders als in den frühen Übertragungen diese Spielsituationen darüber hinaus aber deutlich ausführlicher bewertet und auch Vermutungen über den weiteren Spielverlauf angestellt.

Unterschiede zwischen den Kommentarstilen bei Sky und allen Rai-Übertragungen zeigen sich vor allem in Bezug auf die Rolle des telecronista. Während Civoli deutlicher in der beobachtenden Chronisten-Rolle bleibt und sich dabei auch an den Rai-Vorbildern der Vergangenheit zu orientieren scheint, wird Caressa selbst zum Protagonisten, der sich nicht an den gegebenen Stil anpasst, sondern durch besondere Eigenheiten selbst zur ‚Marke‘ werden möchte. Galt es für die Reporter zu Zeiten eines monolinguismo controllato, sich an die gegebene Norm anzupassen, ist es in Zeiten der Konkurrenzsituation, die in Italien sogar für Länderspiele besteht, wichtig, einen eigenen, wiedererkennbaren Stil zu entwickeln. Caressa betont selbst: „Essere riconoscibili è un lavoro di marketing personale, diventi automaticamente un brand, e se lavori bene aiuti anche il marchio della televisione per cui lavori.“ (Caressa 2006, 111) Gleichzeitig entstehen durch diese Konkurrenzsituation aber auch neue Konventionen, wie die lauten Ausrufe bei Toren.

Krefeld (2011, 269) sieht Medien aus sprachwissenschaftlicher Perspektive „unweigerlich immer dort und nur dort im Spiel, wo die sprachliche Kommunikation stattfindet, ohne dass die elementare Situation des Sprechens bei physisch unmittelbarer Anwesenheit der Gesprächspartner gegeben ist,.“ Diese Definition macht den großen Einfluss der Medien deutlich, denn wenn die Kommunikation aus dem situativen Kontext gelöst werden kann, können sich folgerichtig ihre Auswirkungen erhöhen. Irreführend ist laut Krefeld dagegen die Bezeichnung von Mündlichkeit und Schriftlichkeit als unterschiedliche Medien (vgl. Koch/Oesterreicher 2011), da Schriftlichkeit, im Gegensatz zur Mündlichkeit per se mediatisiert ist.
Laut Menduni unterschätzt De Mauro jedoch insgesamt den Einfluss des Radios: „È ormai largamente condivisa la tesi di Tullio De Mauro, espressa prima in Storia linguistica dell’Italia unita […] in cui è disegnato a forti tratti il fondamentale apporto della televisione alla costruzione di una lingua nazionale. Ho cercato di dimostrare […] che questa tesi, sostanzialmente fondata, sottovaluta l’apporto della radio.“ (Menduni 2010, 18) Laut Menduni gehen sprachliche Neuerungen hauptsächlich vom Radio aus und werden dann vom Fernsehen übernommen.
Heute ist dieses Lexikon online abrufbar: Link 2.
Der dreifache Ausruf Campioni del Mondo am Spielende scheint sich gerade deshalb so ins kollektive Gedächtnis (Fußball-)Italiens festgesetzt zu haben, da er ein Ausbrechen aus der Konvention bedeutete. Ähnlich verhält es sich in Deutschland mit den Ausrufen Helmut Zimmermanns beim WM-Finale 1954, die ihm zwar im Anschluss viel Kritik einbrachten, an die man sich aber vermutlich noch heute gerade deswegen erinnert, da sie nicht den Konventionen entsprachen.
Die zelebrierte emotionale Beteiligung führt teilweise zu einem Exzess an Ausrufen, wie in einer Sky-Übertragung von 2018, in der der späte Einzug ins Achtelfinale der Champions League von Inter Mailand von Reporter Riccardo Trevisani und Experte Daniele Adani zelebriert wird (Link 10). Nicht immer wird das Übermaß an Ausrufen jedoch vom Publikum goutiert, wie etwa in dieser Kritik am Duo Trevisani-Adani deutlich wird: „Toni entusiastici, urla, strepitii durante i gol dell’Inter alternati a toni funerei allorquando è stato annullato il gol di Lukaku del possibile 2-0 per passare all’1-1 col rigore concesso ai cechi. Il web e i social si sono scatenati: da interisti a esaltati non sono mancati gli epiteti che i due telecronisti si son prontamente beccati con i tifosi delle altre squadre che ovviamente non gradiscono queste telecronache particolarmente sbilanciate.“ (Link 11).
Bei der Entstehung dieser ‚in Mode gekommenen‘ Metapher handelt es sich um ein anschauliches Beispiel zwischen Verbindungen der Sprache der – in diesem Fall stark diatopisch markierten – Sprache der Sportler und der Sprache der Medien (TV und Zeitungen). Giovanardi (2009, 315): „L’espressione fare il cucchiaio ha avuto un grande impulso dai giornali che riportarono con molta evidenza una frase da Totti, giocatore della Roma, durante la semifinale Italia-Olanda del Campionato europeo del 2000. Avviandosi a battere un calcio di rigore decisivo per il passaggio alla finale, il calciatore sussurò ai suoi compagni: Mo je faccio er cucchiaio.

8. Fazit und Ausblick

Die Analyse hat gezeigt, dass die unterschiedlichen TV-Übertragungen sich den verschiedenen Phasen des italienischen Fernsehens in vielen Aspekten zuordnen lassen, aber auch unerwartete Erkenntnisse geliefert. In Bezug auf prosodische Aspekte zeigen sich deutliche Veränderungen im Zeitverlauf. 2006 wird im Vergleich zu den Kommentaren 1968 und 1982 deutlich mehr gesprochen, Pausen fallen so gut wie weg, wodurch Überbrückungslaute zunehmen, besonders bei den nicht-professionellen Sprechern. Ausrufe nehmen zu, deutlichere Rhythmuswechsel sind – vor allem bei Sky – erkennbar.

Im lexikalischen Bereich ist der von Giovanardi (2009) erkannte Trend zur ‚Verfachsprachlichung‘ im Ansatz zu erkennen, gleichzeitig eine nähesprachlichere Bezeichnung der Spieler sowie die Entstehung von Neologismen im fernsehbezogenen Vokabular im Zuge technischer Neuerungen (flycam) und der Kommerzialisierung (superspot).

Morphosyntaktisch auffällig ist die hohe Anzahl an holophrastischen Äußerungen, die für die telecronaca calcistica als charakteristisch angesehen werden darf. Deren Anteil am Gesprochenen reduziert sich jedoch im Zeitverlauf, was vermutlich mit der Erhöhung der Sprecherzahl in Verbindung zu bringen ist. Zudem nehmen Satz-Abbrüche zu, ebenso wie die Verwendung von Konjunktionen. Auch die morphosyntaktischen Änderungen in Bezug auf die Veränderung des Standards anhand von Varianten wie dem ci ridondante oder che polivalente zeigen sich 2006, im Gegensatz zu den Kommentaren 1968 und 1982. Deutlich wird auch die sprunghaft gestiegene Verwendung der ersten Person Plural, die als bewusste Versprachlichungsstrategie im Hinblick auf die Publikumsnähe zu betrachten ist.

Pragmatisch bedeutsam ist die Veränderung der Gesprächssituation des TV-Kommentars aufgrund der Zunahme der Sprecherzahl. Dabei sind die Rollen zwischen den drei Rai-Sprechern eindeutig verteilt, während zwischen Sky-Reporter Fabio Caressa und Sky-Experte Bergomi eine größere Nähe und damit verbunden auch eine flexiblere Rollenverteilung herrscht. Durch die Identifikation mit der Nationalmannschaft wird die Nähe zum Publikum besonders betont.

Anhand des konkreten Vergleichs verschiedener Szenen wurde darüber hinaus die im Zuge des Bedeutungsgewinns des Fernsehens deutlich gestiegene Inszenierungsanteil, etwa bei der Pokalübergabe, aufgezeigt. Daneben ließen sich ‚intertextuelle‘ Verweise feststellen, die darauf hindeuten, dass die Live-Kommentare trotz der heute deutlicher betonten emotionalen Beteiligung nicht als spontanes Sprechen zu verstehen sind.

Die Untersuchung hat anhand konkreter Beispiele Veränderungen des im Fernsehen gesprochenen Italienisch gezeigt. Deutlich wurde für den speziellen Fall der telecronaca calcistica vor allem der pragmatische Wandel im Zuge des Wandels vom Monolog zum Dialog hin zu einer Publikumsnähe oder besser, inszenierten Nähe. Das Prinzip der spettacolarizzazione im Zuge der Konkurrenzsituation ist erkennbar. Besonders die Übertragung des Pay-TV-Senders Sky versucht, sich von früheren Übertragungen abzuheben.

Nach dieser vor allem qualitativ orientierten Untersuchung wäre es in einem weiteren Schritt möglich, ein elektronisches Korpus mit den TV-Kommentaren der verschiedenen Partien zu bilden. Dabei könnten mittels Tagging bestimmte sprachliche Phänomene vor allem quantitativ genauer untersucht werden. Auch Kookurrenzphänomene ließen sich damit überprüfen. Sollte es möglich sein, die Rechte zu erhalten – oder auch bei frei zur Verfügung stehenden Spielen – ließen sich mittels Tonaufnahmen auch phonologische und prosodische Aspekte wie die Ausschläge bei Exklamationen genauer analysieren.

Zudem erscheint ein Vergleich mit anderen kommunikativen Räumen, etwa Deutschland oder England, sinnvoll. Möglicherweise bestehen auch Gemeinsamkeiten zwischen romanischsprachigen Ländern. Dass sich etwa die Fußball-Übertragung mit mehreren Sprechern in Deutschland noch immer nicht endgültig durchgesetzt hat, hängt möglicherweise damit zusammen, dass deutsche Kommentatoren in der Regel weniger sprechen, mehr das Spiel bewerten und damit die Rolle des Experten an Bedeutung verliert. Auch sprachliche Phänomene wie die Verwendung der ersten Person Plural in Bezug auf die Nationalmannschaft lassen sich gut vergleichen. Außerdem wäre es möglich, die Wirkung von TV-Kommentaren nachzuprüfen, etwa wie Zuschauer die Aufnahme eines Tores mit Kommentar im Vergleich zu Aufzeichnungen ohne Kommentar empfinden. Das Themenfeld Fußball und Medien bietet noch weitere interessante Analysemöglichkeiten. So lassen sich etwa anhand von Interviews nicht-italienischer Fußballer Sprachlernprozesse nachvollziehen. Auch Sendungen, in denen über Sport diskutiert wird, bieten Raum für weitere Untersuchungen.

Krefeld (2011, 269) sieht Medien aus sprachwissenschaftlicher Perspektive „unweigerlich immer dort und nur dort im Spiel, wo die sprachliche Kommunikation stattfindet, ohne dass die elementare Situation des Sprechens bei physisch unmittelbarer Anwesenheit der Gesprächspartner gegeben ist,.“ Diese Definition macht den großen Einfluss der Medien deutlich, denn wenn die Kommunikation aus dem situativen Kontext gelöst werden kann, können sich folgerichtig ihre Auswirkungen erhöhen. Irreführend ist laut Krefeld dagegen die Bezeichnung von Mündlichkeit und Schriftlichkeit als unterschiedliche Medien (vgl. Koch/Oesterreicher 2011), da Schriftlichkeit, im Gegensatz zur Mündlichkeit per se mediatisiert ist.
Laut Menduni unterschätzt De Mauro jedoch insgesamt den Einfluss des Radios: „È ormai largamente condivisa la tesi di Tullio De Mauro, espressa prima in Storia linguistica dell’Italia unita […] in cui è disegnato a forti tratti il fondamentale apporto della televisione alla costruzione di una lingua nazionale. Ho cercato di dimostrare […] che questa tesi, sostanzialmente fondata, sottovaluta l’apporto della radio.“ (Menduni 2010, 18) Laut Menduni gehen sprachliche Neuerungen hauptsächlich vom Radio aus und werden dann vom Fernsehen übernommen.
Heute ist dieses Lexikon online abrufbar: Link 2.
Der dreifache Ausruf Campioni del Mondo am Spielende scheint sich gerade deshalb so ins kollektive Gedächtnis (Fußball-)Italiens festgesetzt zu haben, da er ein Ausbrechen aus der Konvention bedeutete. Ähnlich verhält es sich in Deutschland mit den Ausrufen Helmut Zimmermanns beim WM-Finale 1954, die ihm zwar im Anschluss viel Kritik einbrachten, an die man sich aber vermutlich noch heute gerade deswegen erinnert, da sie nicht den Konventionen entsprachen.
Die zelebrierte emotionale Beteiligung führt teilweise zu einem Exzess an Ausrufen, wie in einer Sky-Übertragung von 2018, in der der späte Einzug ins Achtelfinale der Champions League von Inter Mailand von Reporter Riccardo Trevisani und Experte Daniele Adani zelebriert wird (Link 10). Nicht immer wird das Übermaß an Ausrufen jedoch vom Publikum goutiert, wie etwa in dieser Kritik am Duo Trevisani-Adani deutlich wird: „Toni entusiastici, urla, strepitii durante i gol dell’Inter alternati a toni funerei allorquando è stato annullato il gol di Lukaku del possibile 2-0 per passare all’1-1 col rigore concesso ai cechi. Il web e i social si sono scatenati: da interisti a esaltati non sono mancati gli epiteti che i due telecronisti si son prontamente beccati con i tifosi delle altre squadre che ovviamente non gradiscono queste telecronache particolarmente sbilanciate.“ (Link 11).
Bei der Entstehung dieser ‚in Mode gekommenen‘ Metapher handelt es sich um ein anschauliches Beispiel zwischen Verbindungen der Sprache der – in diesem Fall stark diatopisch markierten – Sprache der Sportler und der Sprache der Medien (TV und Zeitungen). Giovanardi (2009, 315): „L’espressione fare il cucchiaio ha avuto un grande impulso dai giornali che riportarono con molta evidenza una frase da Totti, giocatore della Roma, durante la semifinale Italia-Olanda del Campionato europeo del 2000. Avviandosi a battere un calcio di rigore decisivo per il passaggio alla finale, il calciatore sussurò ai suoi compagni: Mo je faccio er cucchiaio.

9. Anhang

9.1. Transkription

9.1.1. EM-Finale 1968 (Rai)

EM-Finale, 10. Juni 1968 (Rai) – Italien-Jugoslawien 2:0 (2:0)
Quelle: 1. Halbzeit: https://www.youtube.com/watch?v=1RMx4cgoMKU
2. Halbzeit: https://www.youtube.com/watch?v=RreANKM1wh8

Sprecher: Nando Martellini (Kommentator)

9.1.1.1. 1968, Start (Video 1.HZ: 0-2:13)

Signori all’ascolto buona sera lo Stadio Olimpico di Roma ancora in festa per la finale definitiva del campionato d’Europa / l’Italia si presenta a questa finale-bis contro la jugoslavia con un nuovo volto / cinque uomini nuovi rispetto a sabato scorso sette rispetto alla semifinale di Napoli / ma la squadra azzurra si presenta soprattutto con idee più chiare e con un nuovo atteggiamento psicologico / scende in campo con più umiltà / consapevole di una chiara superiorità tecnica nelle mani dei nostri avversari / superiorità da annullare con una maggiore determinazione / una valida esperienza / un più alto agonismo / in difesa è stato recuperato Burgnich / e Balcareggi non ha ritenuto opportuno rinunciare al valido terzino / specialmente nella sera in cui è stato obbligato a cambiare un’altra pedina nella retroguardia / Salvadore al posto di Castano / al centrocampo sono schierati Rosato De Sisti con l’altro recuperato Domenghini / il giuocatore che è stato senza dubbio il migliore della nostra rappresentativa nei due incontri che hanno preceduto questa seconda finale / in attacco ci sono tre punte fisse / Riva / Mazzola / Anastasi / quindi la squadra avrà una maggiore propensione offensiva / il pubblico è di circa sessantacinque mila spettatori / una serata abbastanza fresca ha piovuto a Roma nel pomeriggio / il terreno è in perfette condizioni / da questa partita uscirà senza dubbio il campione d’europa / infatti sono previsti due tempi supplementari di quindici minuti ciascuno in caso di pareggio / ma poi il ricorso al sorteggio / in tribuna d’onore notiamo nell’ordine in cui sono seduti l’ambasciatore jugoslavo Prissa / l’ambasciatore dell’Unione sovietica a Roma / l’onorevole Andreotti Corona Zerioli D’anzini Gasperi Sarti / le autorità del comune della provincia di Roma / il presidente della federazione italiana Franchi / il presidente della lega Stacchi / il presidente dell’Uefa Wiederkehr / che premierà la squadra vincitrice /

9.1.1.2. 1968, 0-15 (Video 1.HZ: 2:14-17:14) 

iniziata la partita gli azzurri sono alla vostra (xxx) / ecco Mazzola / lo segue De Sisti Mazzola // la formazione / la squadra italiana vi ripeto giuoca il primo tempo alla destra dei vostri teleschermi con Zoff numero ventidue Burgnich numero cinque / Facchetti numero dieci / Rosato numero dicianove / Guarneri numero dodici / Salvadore numero venti / Domenghini numero nove Mazzola numero quindici / Anastasi numero due / De Sisti numero otto / Riva numero diciasette / ed è proprio Riva / a compiere la prima offensiva / in area di rigore jugoslava / perfettamente lanciato / da / Rosato / la squadra jugoslava gioca con Pantelic / Fazlagic Damjanovic Pavlocic Paunovic Holcer Hosic Trivic Musemic Acimovic Dracic / avete notato / una sola sostituzione rispetto alla squadra di sabato scorso / non c’è l’ala destra Petkovic / c’è l’ala destra Hosic / ecco in azione Damjanovic / il terzino sinistro Damjanovic sulla sinistra // sul suo cross il colpo di testa indietro di Musemic allontana De Sisti / Mazzola / Domenghini / apertura sulla destra per Anastasi / non riesce il cross di Anastasi ma la palla rimane in possesso del nostro giocatore / sempre Anastasi / palla sul fondo / calcio d’angolo / dirige la partita l’arbitro spagnolo Ortiz de Mendibil / lo spagnolo che ha già diretto / la prima semifinale fra Inghilterra e Jugoslavia / calcio d’angolo in favore degli azzurri terzo minuto del primo tempo // persa la palla dal portiere / in azione Facchetti spostato all’ala sinistra / fallo laterale / degli azzurri rimessa in giuoco dello stesso Facchetti / Riva // fallo di Riva nei confronti di Trivic in posizione difensiva / punizione battuta in favore degli jugoslavi // è in azione Pavlovic / De Sisti lo ferma / questi è Musemic / Pavlocic / sul suo cross è un colpo di testa di Rosato / anzi di Burgnich in calcio d’angolo / d’altra parte dietro Burgnich c’era Drazic in buona posizione / poteva essere una situazione pericolosa nei nostri confronti / calcio d’angolo in favore degli jugoslavi / quarto minuto del primo tempo / Domenghini ha contrastato il terzino / una seconda volta / una terza volta e Domenghini conquista il pallone / servito Riva dalla parte opposta / prosegue l’azione per Facchetti / colpo di testa di Fazlagic / poi è stato commesso un fallo nei confronti di Guarneri ad opera di Musemic punizione già battuta palla a Riva / tunnel di Riva / nei confronti di Acimovic / perde la palla Mazzola / un lancio per Musemic / recupera molto bene Burgnich / fallo laterale per gli slavi / la rimessa in giuoco di Acimovic / Pavlocic // colpo di testa di Dragic / parata senza difficoltà di Zoff / Domenghini aggira un avversario / commette fallo l’avversario giuoco pericoloso ma l’azione prosegue per la regola del vantaggio / Riva / fallo laterale per gli azzurri / il terzino Damjanovic / ha spinto la palla in tribuna / rimessa in giuoco degli azzurri / palla a Mazzola // Riva / chiuso Riva dagli avversari / allontana il portiere Pantelic / da Musemic a Pavlocic / il terzino Fazlagic / sul cross un colpo di testa di Acimovic / palla nettamente sul fondo / partenza lanciata degli azzurri che cercano di togliere l’iniziativa ai più tecnici avversari / sono di fronte il calcio ragionato / degli jugoslavi e quello veloce / degli azzurri / l’arma nelle nostre mani è appunto la velocità stasera / Pavlocic / contrastato da De Sisti // Acimocic Pavlocic / è stato Mazzola / a compiere l’azione difensiva / fallo compiuto su Mazzola / da parte di Musemic calcio di punizione in favore degli azzurri // ha battuto Facchetti per Domenghini / Salvadore si sposta all’ala sinistra / traversone di Salvadore / la palla è sul fondo // Dragic / Musemic / tiro sul fondo di Musemic ma intanto era terminato in fuorigiuoco Azimo- Acimovic / ha battuto la punizione Zoff / Guarneri / De Sisti // Facchetti / non passa in avanti perché era terminato Anasta- in fuorigiuoco Anastasi / ecco il passaggio per Anastasi impostato alla sinistra recupera Pavlocic / il fallo laterale di Mazzola / Facchetti / Mazzola / Facchetti / Mazzola / messo a terra / da Pavlocic calcio di punizione in favore degli azzurri / lo batte lo stesso Mazzola / traversone piuttosto arretrato allontanato di testa da Damjanovic / un colpo di testa di Burgnich / uno di Salvadore / palla a terra da parte di De Sisti / messo a terra senza complimenti De Sisti da / Hosic / punizione in favore degli azzurri // batte la punizione Rosato / colpo di testa di Riva / di Anastasi / Anastasi / tira in mezza rovesciata Anastasi la palla sfiora il palo sinistro della porta jugoslava / dopo un colpo di testa di Riva / ha tirato Anastasi in mezza rovesciata ecco rivediamo l’azione / tiro di Anastasi la palla avete visto ha sfiorato proprio di pochi centimetri il palo sinistro / intanto il giuoco è ripreso / Domenghini riconquista la palla a metàcampo / lancio per Anastasi / fuorigiuoco di Riva / peccato / fermato Anastasi per fuorigiuoco di Riva // il terzino Damjanovic / Dragic (falsch) / Damjanovic / l’altro terzino Fazlagic // Drazic / tiro sul fondo // la squadra jugoslava avanza e retrocede collettivamente / quando attacchiamo noi sono otto i difensori quando attaccano loro attaccano in otto / fallo laterale causato su Riva da Paunovic / la rimessa in giuoco di Facchetti / Salvadore / Facchetti / lancio per Anastasi ancora in posizione di ala sinistra / perde la palla Anastasi / sbilanciato nel contrasto con l’avversario / contrasto però regolare da parte di Pavlocic / Fazlagic / fuorigiuoco di Musemic // Salvadore a Mazzola / Domenghini // passaggio a Rosato / deviazione di Olcic / Trivic / Holcer / Acimocic / Damjanovic / ecco un lancio in profondità / riesce a effetuare un cross / in qualche modo / Drazic ma la palla è sul fondo // Burgnich / De Sisti / bello il passaggio smarcante per Rosato / Mazzola / Riva / tira l- Riva / riconquista il pallone / tira ancora / palla / deviata in calcio d’angolo / da Pantelic / la (xxx) azione di Riva che ha tirato una prima volta / e gli ha respinto la palla con il corpo Paunovic / la seconda volta ha deviato in calcio d’angolo il portiere Pantelic / secondo corner in favore degli azzurri / Facchetti / Domenghini / allontanato il tiro di Domenghini raccolto da Rosato / Domenghini ancora / tiro di Domenghini / Riva / Riva / rete / rete di Riva / al tredicesimo minuto / del primo tempo / il tiro era stato di Domenghini / Riva lo ha fermato e a sua volta / ha messo in rete sulla sinistra del portiere / ha segnato Riva / al tredicesimo minuto / del primo tempo / Italia uno / Jugoslavia zero // il gol di Riva conclude una fase iniziale nettamente in favore italiana / e dobbiamo dire che questo gol di Riva è anche / una vendetta / della / sorte / per il giuocatore del Cagliari che proprio su questo campo l’ultima volta in cui indossò la maglia azzura subì un grave infortunio contro il Portogallo / ora al tredicesimo minuto del primo tempo Riva ha portato in vantaggio l’Italia / il cross di Acimovic colpisce Facchetti lo tiene in campo De Sisti / viene messo a terra De Sisti da Trivic / calcio di punizione / in favore / degli azzurri // ha toccato per ultimo Musemic / rimessa in giuoco di Guarneri / Salvadore / Guarneri è lo stoppatore / il libero / il giuocatore della Juventus ritorna / nel ruolo di libero che già / rivestiva in maglia azzurra nella nazionale di Fabbri / Holcer / il passaggio a Musemic rinvia Salvadore / il terzino / Damjanovic // Facchetti mette al lato su Hosic la rimessa in giuoco è jugoslava / avanza ed effetuata il terzino Fazlagic / fallo di mano / fallo di mano / calcio di punizione in nostro favore / con un gol di Riva / che abbiamo visto / nella ripetizione / che ci ha mandato poi il regista Conti / l’Italia conduce per uno a zero sulla Jugoslavia / Riva ha segnato al tredicesimo minuto

9.1.1.3. 1968, 75-90 (Video 2.HZ: 29:40-44:40)

esce poi il portiere manca la palla / RIVA / E MANCA LA PORTA VUOTA / peccato / potevamo mettere al sicuro definitivamente il risultato / uscita del portiere Pantelic / che ha perso la palla / si è gettato Riva / che ostacolato / ha mandato la palla / sopra la traversa della porta vuota / trentunesimo minuto del secondo tempo // Fazlagic // Pantelic / Dzajic / esce Zoff / SALVADORE / CALCIO D’ANGOLO / pericolo gravissimo corso dalla nostra porta / vedete il tiro di Dzajic / l’uscita provvidenziale di Zoff e il colpo di testa di Salvadore / onore a Zoff e a Salvadore / che hanno salvato la nostra squadra in questa occasione / in tanto la Jugoslavia batte il calcio d’angolo / libera di pugno Zoff / fuorigiuoco / o fallo di qualche attaccante / jugoslavo / calcio di punizione in favore degli azzurri // al trentunesimo abbiamo corso un gravissimo rischio / tiro di Drazic / la palla era andata sulla destra per Hosic / sul quale è uscito coraggiosamente / in maniera provvidenziale Zoff / poi di testa Salvadore / ha mandato in calcio d’angolo / Domenghini / Anastasi / Mazzola / De Sisti Mazzola / De Sisti / Mazzola / passaggio indietro di Fazlagic / messo fuori causa il nostro giuocatore rinvio del portiere / libera molto bene Rosato su Hosic / cross di Domenghini / libera Fazlagic / Acimovic / Musemic // Holcer poi Damjanovic // Rosato / ha messo in fallo laterale / sulla palla filtrante che doveva raggiungere Hosic / Damjanovic // colpo di testa di Musemic / che travolge Guarneri e mette la palla sul fondo // trentatreesimo minuto del secondo tempo // un passaggio indietro di Mazzola serve Musemic / Musemic / Musemic / sul traversone tenta la rovesciata / Holcer / ed esce Zoff di pugno / la stanchezza annebbia / i riflessi dei nostri giuocatori / poco più di dieci minuti / alla fine / Guarneri / il lancio per Mazzola / Mazzola / raggiunge la palla / Facchetti / tiro di Facchetti parata / di Pantelic // intercetta De Sisti / Domenghini / Riva si aspettava un traversone alto / non è intervenuto libera Damjanovic / ma riprende Domenghini / Domenghini / messo a terra / sgambetto / da parte di Trivic // calcio di punizione in favore degli azzurri / sulla palla Domenghini / e De Sisti trentaquattresimo minuto / respinge il portiere calcio d’angolo // l’ha calciato Facchetti / troppo lungo per Riva / fallo laterale per gli slavi / dieci minuti alla fine / l’Italia conduce per due a zero // la Jugoslavia in avanti con il terzino Fazlagic / Musemic / Fazlagic / il traversone è sul fondo // sul rinvio di Zoff un colpo di testa di Paunovic / non aggancia Facchetti / Trivic / Drazic / Rosato / in lotta con Hosic / calcio di punizione in favore / degli slavi no non concesso / soltanto fallo di fondo ha toccato per ultimo Hosic / avevo visto a correre l’arbitro Ortiz de Mendibil pensavo coordinasse un calcio di punizione per il fallo di Rosato / fallo di fondo invece per i nostri / trentasettesimo minuto del secondo tempo // Pavlocic // sulla destra un pallone rincorso da Domenghini / il fallo laterale è degli azzurri / la rimessa in giuoco di Rosato / Burgnich a Mazzola / applausi per il dribbling di Mazzola il passaggio a Domenghini / De Sisti / malinteso fra Domenghini e Riva / rinvio degli slavi palla ancora su tocco di Burgnich / Anastasi / Riva / controlla la palla Paunovic / poi l’ha allontata Damjanovic / Mazzola si inserisce ancora bene fra due avversari / lotta con Holcer / mette in fallo laterale / calcio di punizione per il fallo di Mazzola su Holcer / l’ha battuta lo stesso Holcer / cinque minuti alla fine / della seconda finale della coppa / d’Europa per nazioni / in attacco / la Jugoslavia con Damjanovic / cross di Damjanovic e colpo di testa / del centroavanti Musemic / e palla alta sulla traversa / ecco / abbiamo rivisto il colpo di testa di Musemic e la palla alta sulla traversa // porta la palla avanti Rosato / il suo passaggio a Riva / ha liberato Paunovic / torna la palla agli slavi / Dzajic / Damjanovic // colpo di testa di Musemic e ha allontanato calmissimo Salvadore / Domenghini / Mazzola / ormai nessuno degli azzurri mantiene il posto originale / tutti sono / a salvaguardia / di questo prezioso risultato / due a zero / quarantesimo minuto del secondo tempo / anche / gli slavi sono esausti abbiamo visto Trivic cadere sulla palla la rimessa in giuoco di Mazzola / Domenghini / Mazzola / sbaglia il passaggio Mazzola / il colpo di testa di Burgnich / Facchetti / De Sisti / Domenghini // colpo di testa di Holcer / De Sisti / Riva / Riva / Riva sgambettato / al limite dell’area / mentre si apprestava a concludere / non fanno complimenti / i giuocatori jugoslavi calcio di punizione in nostro favore / è press’a poco il punto da dove Domenghini / ha segnato sabato sera / sempre contro questa stessa difesa // quarantunesimo minuto del secondo tempo / sono i più lenti minuti di tutta la coppa d’Europa // l’arbitro spagnolo si affanna a mettere i giuocatori a distanza / Domenghini / non tira Domenghini giustamente / perché Trivic si era avvicinato / Domenghini / tiro / e la palla un bolide passa al lato / della porta jugoslava / rivediamo ancora sembra la scena del gol di sabato sera / ecco Domenghini che tira / e avete visto la palla anche con un effetto esterno / ha sfiorato il palo sarebbe stata imprendibile per Pantelic così come lo era stato / sabato sera / tre minuti alla fine / Salvadore in fallo laterale // la rimessa in giuoco di Fazlagic / ferma Salvadore / sul rinvio rovesciata di Riva / che si impossessa poi della palla / Anastasi / Anastasi / Riva / gli ha tolto la palla Paunovic / la recupera Riva / la riprende Fazlagic / due minuti alla fine / Fazlagic // Damjanovic / lodiamo anche la generosissima prova degli slavi / che combattono con le poche energie che gli sono rimaste / Pavlovic / colpo di testa di Dzajic / Facchetti rovesciata / di Musemic e parata di Zoff // un minuto e mezzo / Domenghini / Mazzola / l’Olimpico si è già acceso / di miglaia di fiaccole / Domenghini / De Sisti / Mazzola / De Sisti / Domenghini / Anastasi / traversone di Anastasi / Facchetti / Facchetti / Facchetti / commette fallo Facchetti ai danni del terzino punizione in favore degli slavi quarantacinque secondi // quaranta secondi // trenta secondi // venticinque secondi / colpo di testa di Burgnich non riesce palla a Dracic / quindici secondi / cross di Dzajic esce Zoff para / e c’è il fischio / dell’arbitro / Ortiz de Mendibil

9.1.1.4. 1968, Siegerehrung (Video 2.HZ: 44:30-45:30 + 46:40-49:28)

Abpfiff (44:30-45:30)
Signori all’ascolto / qualunque cosa io ora dicessi stonerebbe / stonerebbe di fronte allo spettacolo / che sta svolgendosi all’Olimpico / spettacolo che ci porta alla commozione / perché / dopo trent’anni / dopo trent’anni la Nazionale italiana raggiunge un titolo internazionale / trent’anni che sono stati spesso di delusione / talaltra di amarezza ma che in ogni caso possono essere ora bene accettati / per la gioia che ci procurano in questo momento / Italia batte Jugoslavia due a zero / Italia è campione d’Europa / ha vinto la Nazionale azzura la terza edizione della coppa d’Europa per nazioni

Pokalübergabe (46:40-49:28)
ecco gli azzurri / che salgono in tribuna d’onore per ricevere / la coppa d’Europa per nazioni / Riva / Anastasi / sono già passati Burgnich / Rosato / Facchetti / Salvadore vedete / dietro di lui è Anastasi / poi Facchetti // eccoli nell’ordine vedete Facchetti che riceve le congratulazioni di Wiederkehr / il presidente dell’Uefa / l’ente organizzatore di questa manifestazione / poi ecco Zoff / avete visto / nell’ordine / ed ecco Facchetti che alza per l’applauso / degli spettatori dell’Olimpico che continuano la loro fiaccolata / la coppa d’Europa per nazioni / Anastasi / ecco Rosato / ecco Riva / l’autore del nostro primo gol / Mazzola / Domenghini che indossa la maglia / della nazionale jugoslava / che ha scambiato conne Trivic / poi ecco De Sisti / che raccoglie il trionfo nella sua Roma / poi Burgnich / anche Burgnich indossa una maglia bianca della nazionale jugoslava / alle spalle c’è Domenghini / l’eroe di Napoli / poi Guarneri // ed ecco ora la premiazione / meritatissima / di medaglia d’argento della giovane rappresentativa jugoslava / che ha offerto sul piano tecnico / la prova senza dubbio migliore / in queste finali del campionato d’Europa / i jugoslavi sono stati superati questa sera nella seconda finale / dall’agonismo / dallo slancio dalla determinazione della squadra azzurra ma non dobbiamo dimenticare sportivamente la loro splendida prova nella prova di / sabato sera / e / la dimostrazione di una tecnica / raffinata / che pone la squadra jugoslava senza dubbio / al primo posto sul piano tecnico in questa / manifestazione

9.1.1.5. 1968, Tore

1:0 Riva (12. / Video 1.HZ: 14:00-15:20)

secondo corner in favore degli azzurri / Facchetti / Domenghini / allontanato il tiro di Domenghini raccolto da Rosato / Domenghini ancora / tiro di Domenghini / Riva / Riva / rete / rete di Riva / al tredicesimo minuto / del primo tempo / il tiro era stato di Domenghini / Riva lo ha fermato e a sua volta / ha messo in rete sulla sinistra del portiere / ha segnato Riva / al tredicesimo minuto / del primo tempo / Italia uno / Jugoslavia zero // il gol di Riva conclude una fase iniziale nettamente in favore italiana / e dobbiamo dire che questo gol di Riva è anche / una vendetta / della / sorte / per il giuocatore del Cagliari che proprio su questo campo l’ultima volta in cui indossò la maglia azzura subì un grave infortunio contro il Portogallo / ora al tredicesimo minuto del primo tempo Riva ha portato in vantaggio l’Italia

2:0 Anastasi (32. / Video 1.HZ: 33:00-33:50)

Mazzola De Sisti Domenghini De Sisti Anastasi RETE SPLENDIDA RETE DI ANASTASI / RETE DI ANASTASI MERAVIGLIOSA / su passaggio di De Sisti / Anastasi / ha radoppiato / fantastico il tiro al volo di Anastasi al trentaduesimo del primo tempo / Italia due Jugoslavia zero / ha radoppiato Anastasi / guardate il tiro al volo di Anastasi / splendido imprendibile // due a zero al trentaduesimo del primo tempo // l’azione di reazione jugoslava è stata fermata da un intervento / di Salvadore poi ecco Facchetti

9.1.2. WM-Finale 1982 (Rai)

WM-Finale, 11. Juli 1982 (Rai) – Italien-Deutschland (BRD) 3:1 (0:0) Quelle: https://vimeo.com/12300745

Sprecher: Nando Martellini (Kommentator)

9.1.2.1. 1982, Start (Video: 0-5:50)

telespettatori italiani / buonasera / è con grande emozione / che prendiamo la linea / dai bordi del campo / dello stadio Bernabeu di Madrid / per la finale / del campionato del mondo / millenovecento ottantadue // l’Italia / dopo un inizio incerto / ha conquistato lo slancio / per disputare questa finale / nostri avversari sono / i / tedeschi / dell’Ovest / sono presenti / in tribuna il presidente / Sandro Pertini / e il re di Spagna / Juan Carlos [Beginn italienische Nationalhymne] / ascoltiamo gli inni nazionali // come avete visto / dalla panoramica / della televisione spagnola / non gioca Antonioni / non gioca nemmeno / Marini // sono in campo Bergomi e Oriani / [Ende italienische Nationalhyme, Beginn deutsche Nationalhymne] vedete in tribuna d’onore Havelange il cancelliere Schmidt // [Ende deutsche Nationalhymne] // il presidente della Repubblica Sandro Pertini è giunto alle dicianove e quarantacinque / ha preso posto in tribuna / e quando alle dicianove e cinquantasei è giunto Juan Carlos / i due capi di stato si sono / abbracciati // è anche in prima fila come avete visto / il presidente della Fifa Havelange e c’è Schmidt / il capo del governo / tedesco // iniziando questa finale / riandiamo con la memoria alle altre tre finali / che ha disputato / l’Italia nella storia dei dodici campionati del mondo / quella del millenovecento trentaquattro a Roma / contro la Cecoslovacchia / vinta per due a uno / era la nazionale di Orsi Guaita Combi e Schiavio / poi quella del millenovecentotrentotto a Parigi contro l’Ungheria / vinta per quattro a due / era la nazionale di Piola Meazza Ferrara Colausti / poi nel millenovecentosettanta in Messico contro il Brasile / perduta per quattro a uno / ed era la nazionale di Facchetti De Sisti Boninsegna Riva et cetera / però più di queste tre finali / oggi vedendo in campo le maglie azzurre e quelle bianche della Germania / ci torna alla mente la semifinale di Città del Messico allo stadio Azteka / quella famosa dei supplementari / decisi dal gol di Schnellinger / segnato all’ultimo minuto il pareggio uno a uno e poi quel quattro a tre fantastico / che ancora / è ricordato da tutti gli sportivi del mondo // Italia e Germania / dopo dodici anni / si ritrovano quindi / in una finale / in una partita ancora più importante di quella dell’Azteka / lo stadio Bernabeu è cotto (xxx) centoventimila spettatori / almeno quarantamila sono italiani / non diremo mai abbastanza quanto apporto / hanno / regalato i tifosi italiani alla squadra azzurra in questo campionato del mondo / dal (xxx) fino qui a Madrid per la finale / il tifo tedesco / è quasi sommerso / la formazione / come avete visto / vede l’assenza di Antonioni / che purtroppo era prevista / e l’inserimento di Bergomi / quindi la nostra squadra si schiera con Zoff Gentile e Cabrini / Bergomi Collovati Scirea / Conti Tardelli Rossi / Oriali Graziani / in panchina ci sono Dossena Marini Bordon Causio e Altobelli / la squadra tedesca ha in porta Schumacher / la linea di difensiva è Kaltz Förster Karl-Heinz Förster / Stielike e Briegel / la linea di centrocampo è di Dremmler Breitner e Bernhard Förster / in attacco ci sono Littbarski Fischer e Rumenigge / dirige la partita un brasiliano / il signor Coelho / i guardalinee sono / un israeliano / Klein / e un cecoslovaccho Christov / calcio d’inizio degli italiani che giocano il primo tempo alla destra dei nostri teleschermi / è iniziata / la finale / del campionato del mondo / o Brasile / che ha già i tre / campionati del mondo / o Germania o Italia saranno questa sera tri-campeon cioè tre volte campioni del mondo //

9.1.2.2. 1982, 0-15 (Video: 5:50-20:50)

Graziani / Rossi tocca il suo primo pallone // ha ribattuto Karl-Heinz Förster / Conti lascia terminare al lato il pallone che va a rimettere in giuoco / Gentile / Oriali / Gentile / Conti / rimpallo favorevole a Tardelli / scatta bene Littbarski / il lancio è su Fischer / ancora Fischer che mette al centro un bel pallone Littbarski / primo tiro della partita Littbarski / un minuto esatto dall’inizio / parata di Zoff / tiro di Littbarski // dopo una bella fuga che aveva chiamato in causa anche Briegel // il rilancio di Scirea Graziani / è stato fermato / da / Bernhard Förster / ancora Graziani Conti indietro a Rossi è corto il passaggio Karl-Heinz Förster // fallo di Conti ai danni di Karl-Heinz Förster / calcio di punizione in favore della Germania // Briegel / Littbarski / Briegel / Conti / rilancio su Tardelli // Graziani // Tardelli / verso Rossi / ha agganciato Briegel poi c’è il disimpegno ordinato con palla su / Bernhard Förster / Breitner / è fallo di Collovati su Fischer / calcio di punizione in favore della Germania fallo di Collovati su Fischer // l’ha battuto Rumenigge // Bernhard Förster è suo il cross / colpo di testa di Gentile che gioca su Littbarski / Conti / Rossi / è stato fermato da Karl-Heinz Förster Briegel / è una partenza / molto forte della squadra tedesca è andato Scirea / a fermare Briegel / il fallo laterale è per la Germania la rimessa in giuoco di Littbarski // su Breitner // lungo cross / ha sfiorato la palla in attacco Fischer / la lascia terminare fuori Manfred Kaltz / è sua la rimessa in giuoco / Rumenigge controllato da Bergomi / riesce Rumenigge a mantenere la palla cross di Kaltz ha fermato Scirea // il lancio di Scirea / colpo di testa di Bernhard Förster / Breitner / Littbarski / Stielike Breitner spostato a sinistra impostato bene da Stielike / Breitner / cross di Breitner / Rumenigge / su cross di Breitner / ha sfiorato la palla di testa / Littbarski / ecco vedete il cross di Breitner / sfiora la palla di testa Littbarski / e serve Rumenigge / in mezza rovesciata il tiro di Rumenigge / fuori / tiro di Rumenigge al quinto minuto // Collovati // Rossi // Cabrini / Oriali / Graziani / Bergomi che ha lasciato a Tardelli / ferma Kaltz / l’attacco di Briegel / di Breitner / mentre c’è un’incidente a Graziani / Dremmler / Briegel / Graziani a terra / Briegel / affrontato da Conti Briegel / e il nostro attaccante in funzione difensiva ecco avete visto Graziani che sta ancora a terra mentre Briegel rimette in giuoco / su Littbarski / è stato fermato Littbarski da Gentile / mentre Graziani / si è rialzato ma / mostra di essere ancora in sofferenze / Oriali / Bergomi / Oriali / Cabrini / è andato Bernhard Förster a mettere fuori la rimessa in giuoco di Cabrini / mentre Graziani chiede di uscire / è dolorante a una spalla si sta scaldando Altobelli / Rossi / verso Cabrini / e Kaltz che aveva sbagliato il primo passaggio rimedia fermando il servizio di tacco di Rossi verso / Cabrini / Graziani chiede di uscire / e Altobelli sta per sostituirlo / mentre la Germania viene avanti Kaltz / Littbarski eh Fischer fuori il pallone / avete visto il eh guardalinee che è l’israeliano Klein mentre ecco che Graziani dolorante al braccio destro esce e al suo posto entra Altobelli // sostituzione dopo sette minuti e mezzo / ripreso il giuoco da Collovati a Cabrini / Rossi // il lancio verso Altobelli che sfiora il suo primo pallone e non può evitare il eh fallo laterale la rimessa in giuoco è di Kaltz / su Stielike // Bernhard Förster / Breitner / ecco Littbarski / colpo di testa di Gentile / che riceve / un’intervento irregolare di Littbarski / calcio di punizione in favore della squadra azzurra / fallo di Littbarski su Gentile // Bergomi / Collovati / Tardelli / Scirea / Altobelli / fermato in fallo laterale da Briegel / palla rimessa in giuoco Tardelli // Altobelli / verso Conti / intercetta Briegel / Fischer / Stielike / l’inserimento del libero Littbarski / Breitner / contro Gentile Breitner la deviazione di Stielike / Littbarski / riesce il cross di Littbarski va Collovati / e rinvia / Rossi contrattacco impostato da Oriali / Rossi / Altobelli / Rossi / arriva Bergomi dalle retrovie Bergomi / tiro di Bergomi fuori / il tiro di Bergomi al decimo minuto / è il primo tiro di scagliato verso la porta / tedesca / anche i tedeschi hanno effetuato un tiro / con Littbarski nel primo minuto / ora dopo dieci minuti il tiro verso la porta di Schumacher / da parte di Begomi / mentre vedete è uscito / Breitner / si è scontrato con Gentile / il pallone non torna in campo // eccolo finalmente in campo / anche Breitner riprende il giuoco / e la palla in possesso di Stielike / Karl-Heinz Förster / Manfred Kaltz / Stielike / Kaltz // Rumenigge / apertura verso Bernhard Förster / Littbarski / tocca per ultimo Littbarski la rimessa in- in giuoco è italiana / la effetua Gentile su Oriali / Cabrini / malinteso Oriali Cabrini / fallo laterale regalato ai tedeschi / la rimessa in giuoco di Breitner / Littbarski / era fuori al momento del rinvio di Gentile / quindi la rimessa in giuoco di Kaltz / verso Rumenigge / cerca lo spazio per il cross Rumenigge / contrastato da Bergomi / e porta la palla oltre il fondo / dodici minuti di giuoco zero a zero nella finale di Madrid tra Italia e Germania / grande partenza della squadra / tedesca / adesso gli attacchi dei nostri avversari sembrano un pochino placati / troppo alto il passaggio verso Rossi / protetto da Karlheinz Förster / la palla è in fallo laterale rimessa in giuoco di Förster / Stielike / Bernhard Förster // Kaltz // Stielike / Bernhard Förster / Dremmler / verso Rumenigge / intervento di Bergomi / corre Oriali evita un corner / Cabrini / Tardelli / Altobelli / Tardelli / si era alzato bene la palla Tardelli per proseguire verso l’aria e Stielike / con un intervento acrobatico lo ha fermato / bello inserimento di Tardelli e bello l’intervento difensivo di Stielike / contrattacco tedesco adesso / l’ha impostato Breitner ha proseguito / Rumenigge / adesso è Fischer / che sbaglia l’appoggio su Breitner / ha approffitato Oriali adesso Cabrini / Rossi / Cabrini / Altobelli / c’è fallo su Altobelli da parte di Bernhard Förster / calcio di punizione in favore degli azzurri lo batte Cabrini // Rossi // Oriali / Tardelli / ha deviato Dremmler ma la rimessa in giuoco è nostra la effettua Cabrini / Conti / l’ha fermato Briegel // e c’è un fallo di Cabrini / con eh incidente a Dremmler / ecco era in ritardo Cabrini non ha preso la palla ma la gamba dell’avversario / che comunque / può riprendere subito il giuoco era Dremmler / attacco di Littbarski // anzi di Fischer sul quale ha messo fuori Collovati rimessa in giuoco di Breitner su Kaltz

9.1.2.3. 1982, 75-90 (Video: 1:23:03-1:38:03)

né Hrubesch né Collovati / toccano la palla / e la para Zoff // Altobelli /c’è fallo / chiaramente comesso da Bernd Förster / che è entrato a gamba tesa calcio di punizione in favore dell’Italia / BATTUTO / SU CONTI / AVANZA CONTI / CROSS / E DEVIAZIONE / di Karlheinz / Förster in calcio d’angolo / Conti insomma / ripetendo il cross a beneficio di Rossi che si era liberato / dalla parte opposta dell’area di rigore / il terzo corner per gli azzurri / i tedeschi ne hanno batutti cinque / dalla bandierina Conti / è il trentaduesimo / ha liberato Karlheinz Förster / riprende Gentile // Tardelli / Gentile / Cabrini / Scirea // Gentile Cabrini / Conti / VERSO ORIALI / ancora un’uscita / alla disperata di Schumacher / su Oriali / Briegel / e Breitner / Müller / Littbarski / finta di Cabrini / che disorienta l’avversario la palla sul fondo // ecco il rilancio di Zoff / Rossi lotta con Karlheinz Förster / rilancio di Gentile / Müller / Hrubesch in profondità verso Fischer / e ancora una volta Cabrini / va / ad attendere che la palla termini sul fondo / trentaquattro minuti del secondo tempo / due a zero per l’Italia // è fallo su Rossi / l’ha commesso Karlheinz Förster / balzando sulle spalle del nostro / centroavanti / calcio di punizione per gli azzurri / Gentile / su Rossi / ancora un fallo su Rossi / l’ha commesso Karlheinz Förster / o Rossi o Conti o Tardelli per la punizione / VERSO TARDELLI / ha allontanato Bernd Förster / Müller // Hrubesch / Stielike verso Müller / Briegel / va a terra Briegel ma / Gentile / riesce a liberare CONTI / CONTROPIEDE TRE CONTRO DUE SIAMO IN VANTAGGIO / VA IN AVANTI CONTI / TRAVERSONE / ALTOBELLI / E SONO TRE / E SONO TRE / ALTOBELLI / TERZO GOL DI ALTOBELLI // NOVE MINUTI ALLA FINE TRE A ZERO / è il trentatresimo minuto / lunga volata di Conti / e capolavoro di Altobelli / che ha dribblato il portiere / e ha segnato a porta vuota // il cross di Littbarski / colpo di testa di / Hrubesch // su rilancio di Zoff / il colpo di testa di Karlheinz Förster / Breitner / Stielike / Briegel / Briegel / c’è fallo di Conti su Briegel calcio di punizione in favore della Germania // batte la punizione Hansi Müller / allontana Gentile tiro di BREITNER / che accorcia le distanze / Breitner tre a uno / è il trentottesimo minuto / trentottesimo tre a uno / ha segnato Breitner // c’è fallo sul portiere l’ha commesso Hansi Müller / che ha disturbato il rinvio di Zoff / quindi c’è calcio di punizione / in favore dell’Italia // Karlheinz Förster controlla male in fallo laterale / e mancano sei minuti alla fine tre a uno per l’Italia / rimessa in giuoco di Oriali / su Rossi / è fuori il pallone // e l’ha toccato per ultimo Karlheinz Förster / quindi cal- la rimessa in giuoco è per l’Italia / la effetua Gentile / CONTI / ha effetuato Conti / un colpo di tacco / poi c’è il rilancio di Karlheinz Förster / palla a Kaltz sulla destra l’ha ricevuta dim- da Müller / piove la palla in area colpo di testa di Cabrini / che aspetta su tutti fallo laterale la rimessa laterale è di Kaltz cinque minuti alla fine / Stielike / SI INSERISCE ALLA PERFEZIONE TARDELLI / Conti / un gesto di confidenza non ha fermato la palla poi non l’ha più raggiunta / ancora un cross di Kaltz / colpo di testa di Cabrini / BRIEGEL / tiro di Briegel / scatto di Hansi Müller / nuovo cross / è sul fondo // non è uscita la palla / era ancora sul cross di Müller / quindi la rimessa in giuoco / è azzurra Conti / perde la palla Conti / malinteso fra Kaltz e Littbarski / fallo laterale ma ha toccato ancora Conti quindi rimessa in giuoco per i tedeschi Kaltz / colpo di testa di Gentile / rinvio di Tardelli / colpo di testa di Karlheinz Förster / Stielike / Breitner / ha rinviato Gentile riprende ancora Kaltz / parata di Zoff / sul cross di Kaltz / tre minuti e mezzo / Altobelli / ALTOBELLI / e riesce / con un intervento alla disperata Bernd Förster a far intervenire poi il portiere / Briegel / tre minuti alla fine / fallo di Cabrini su Fischer punizione per i tedeschi / Müller / Stielike / Littbarski / va a terra Littbarski reclamano il calcio di rigore / rilancio di Gentile / non c’è nessuno nella metacampo tedesca / Breitner su Kaltz / due minuti e mezzo / ha respinto Conti / Altobelli / Altobelli / aaah sbaglia l’appoggio su Oriali / fallo di Tardelli su Stielike due minuti / battuta la punizione Müller / Briegel / Littbarski e Gentile / è entrato / di spalla / E C’È L’AMMONIZIONE / per Littbarski che ha protestato mentre Bearzot manda in campo / Causio // man- manda in campo Causio al posto di Altobelli / è chiaramente una sostituzione per guadagnare tempo e spezzare il ritmo dei tedeschi / vedete manca un minuto / manca un minuto / alla fine del campionato del mondo // rimessa in giuoco di Zoff / verso Oriali / ancora in attacco gli azzurri / Causio ecco che tocca il suo primo pallone / Scirea / Tardelli / Gentile TRENTA SECONDI / sbaglia Gentile ma la palla rimane a lui / Zoff / Cabrini dalla parte opposta venti secondi / Bergomi / Collovati / quindici secondi / Tardelli / Scirea / Tardelli / Oriali / giustamente Oriali non affonda / SCADE IL NOVANTESIMO / ancora Oriali / c’è un fallo su Oriali da parte di Karlheinz Förster / QUINDICI SECONDI OLTRE IL TEMPO REGOLAMENTARE / rimessa in giuoco per fallo laterale Rossi / guadagna tempo anche Rossi / perde la palla / SIAMO A QUARRANTA SECONDI OLTRE IL TEMPO REGOLAMENTARE QUANDO ATTACCA LITTBARSKI / palla al centro per Müller / ferma Scirea / Bergomi / Gentile È FINITO / CAMPIONI DEL MONDO / CAMPIONI DEL MONDO / CAMPIONI DEL MONDO

9.1.2.4. 1982, Siegerehrung

Abpfiff (1:38:05-1:39:14)

L’ITALIA HA VINTO LA FINALE / BATTENDO LA GERMANIA PER TRE A UNO / INSIEME CON IL BRASILE / È TRE VOLTE CAMPIONE DEL MONDO // ai titoli del trentaquattro e del trentotto / al secondo posto del settanta / il calcio azzurro aggiunge adesso / il primo posto il titolo di campione del mondo / del millenovecento ottantadue // una finale grandiosa che ha portato gli azzurri sul tre a zero / punteggio inequivocabile / e gli azzurri hanno consentito / ai tedeschi / soltanto di accorciare le distanze sul tre a uno / ecco gli applausi anche di Schmidt / e le congratulazioni dei nostri avversari / che hanno perso / sul campo / ma hanno perso lealmente / giocando il tutto per tutto per i loro colori così come hanno fatto gli azzurri 

Pokalübergabe (1:42:20-1:47:30)
lo meritava Antonioni / ed ecco che / Juan Carlos re di Spagna / consegna a Zoff / campione del mondo / la coppa del mondo / e nominiamo anche Antonioni che non ha potuto giocare la partita più importante / ma che ha disputato le migliori partite in azzurro / e Graziani generoso / ma anche pratico / ricordiamo il suo gol al Camerun / e poi tutti gli altri che hanno giocato / Causio / Altobelli / e tutti gli altri che non hanno giocato ma hanno consentito / con un atteggiamento leale / una unità di intenti / e una serenità di impostazione di tutta la spedizione in Spagna / sfilano gli azzurri / i campioni del mondo / vedete Sordillo che abbraccia / Paolo Rossi / ed ora Gentile / mentre / Pertini è il primo a stringere la mano ai nostri ecco anche Dossena dietro Marini / poi vedete c’è il Re di Spagna la regina / Sordillo che abbraccia ad uno ad uno i nostri giocatori / adesso Bordon e poi Havelange / il presidente della Fifa / mentre lo stadio è tutto un tricolore / gli azzurri hanno avuto un appoggio dai tifosi enorme / in questo mondiale / così come voi / l’avete seguito dai teleschermi in Italia / i tifosi / sono venuti qui / e hanno incoraggiato gli azzuri nei momenti difficili / in particolare questa sera / dopo il rigore sbagliato / dopo l’inizio incerto del secondo tempo quando sembrava che i tedeschi / dovessero / con la loro costanza atletica avere ragione della classe dei nostri / ecco ora i tedeschi / medaglia d’argento / che sfilano / davanti al Re di Spagna Pertini ed Havelange / ecco Rumenigge grande campione / che non ha potuto esprimere appieno / le sue possibilità per un incidente / ed ecco ora gli azzurri che compiono il giro / andando a salutare e direi a ringraziare i tifosi / è giusto la coppa / passa di mano in mano / tutti hanno contribuito titolari e riserve / Bearzot / il professor Bechiet / che ha curato e ha rimesso in piede rapidamente gli infortunati / i nostri massaggiatori / gli assistenti della federazione / Sordillo // mentre rivediamo il eh gol di Rossi // ecco Derwall / il selezionatore della valida e anche non fortunata squadra tedesca / ecco l’arbitro Coelho / che ha diretto questa finale / molto delicata / ecco l’inquadratura del meraviglioso stadio / Santiago Bernabeu / dove si è svolta / la finale l’atto conclusivo del mundial millenovecentottandadue vinto dall’Italia /

[…]

terza volta che l’Italia vince il campionato del mondo / ed ora / mi rendo conto di quello che provò / l’amico Niccolò Carosio nel millenovecentotrentaquattro e millenovecentotrentotto / quando disse dal microfono dell’EIAR quello che questa sera modestamente posso ripetere io / l’Italia è campione del mondo / campione del mondo / il titolo più grande che possa essere conquistato / nello sport più popolare del mondo / una vittoria limpida / le partite di vicolo non sono state esaltanti / ma l’Italia è esplosa / nel secondo turno / ha eliminato dal mundial / Argentina e Brasile che erano due / delle favorite / vale a dire la rappresentanza del Sudamerica / l’aristocrazia del calcio mondiale / poi ha battuto la Polonia / ha conquistato il diritto a questa finale / e si è scontrata contro la temibile / forte squadra tedesca / e l’ha superata con un punteggio che non ha messo in discussione / un tre a uno che fino a sette minuti dalla fine era un tre a zero / con un rigore sbagliato // ecco rivediamo il terzo gol il cross / di Conti e il eh tiro di Altobelli a porta vuota

9.1.2.5. 1982, Tore

1:0 Rossi (56. / 1:03:25-1:04:25)
È battuta la punizione / il cross di Gentile / GOL / ha segnato / Rossi / Rossi // Rossi // Gol di Rossi al / dodicesimo del secondo tempo // vediamo le congratulazioni / di Juan Carlos a Pertini e l’esultanza / dei nostri tifosi / ecco rivediamo / Rossi / di testa // uno a zero per gli azzuri / dodicesimo del secondo tempo // è il sesto gol di Rossi / del campionato del mondo

2:0 Tardelli (68. / 1:15:20-1:16:27)
Paolo Rossi in difesa / contrattacco di Scirea / Conti / subentra Rossi / Rossi / Scirea / Bergomi / Scirea / Tardelli / GOOL / GOL / TARDELLI / RADOPPIO / TARDELLI / UNO SPLENDIDO GOL DI TARDELLI / ESULTIAMO CON PERTINI / DUE A ZERO TARDELLI HA RADOPPIATO / UNO SPLENDIDO GOL / AL VENTIQUATTRESIMO // radoppio di Tardelli / ventiquattresimo del secondo tempo / due Italia zero Germania

3:0 Altobelli (80.) + 3:1 Breitner (82. / 1:27:38-1:30:17)
Gentile / riesce a liberare CONTI / CONTROPIEDE TRE CONTRO DUE SIAMO IN VANTAGGIO / VA IN AVANTI CONTI / TRAVERSONE / ALTOBELLI / E SONO TRE / E SONO TRE / ALTOBELLI / TERZO GOL DI ALTOBELLI // NOVE MINUTI ALLA FINE TRE A ZERO / è il trentatresimo minuto / lunga volata di Conti / e capolavoro di Altobelli / che ha dribblato il portiere / e ha segnato a porta vuota // il cross di Littbarski / colpo di testa di / Hrubesch // su rilancio di Zoff / il colpo di testa di Karlheinz Förster / Breitner / Stielike / Briegel / Briegel / c’è fallo di Conti su Briegel / calcio di punizione in favore della Germania // batte la punizione (H)ansi Müller / allontana Gentile tiro di BREITNER / che accorcia le distanze / Breitner tre a uno / è il trentottesimo minuto / trentottesimo tre a uno ha segnato Breitner

9.1.3. WM-Finale 2006 (Rai)

WM-Finale, 9. Juli 2006 (Rai) – Italien-Frankreich 5:3 n.E. (1:1, 1:1,1:1)
Quelle: private Aufnahme

Sprecher: Marco Civoli (Kommentator), Alessandro Mazzola (Experte), Carlo Paris (Feld-Reporter)

9.1.3.1. 2006 Rai, Start (Video: 0-7:02)

Civoli: Non abbiamo di quella- di quella finale di Rotterdam un buon ricordo
Mazzola: No assolutamente ma io credo che eh con i ricordi non si va avanti / bisogna guardare a quello che ti aspetta / a quello che c’è in campo e avere la determinazione per colpire gli avversari nei punti deboli / e loro qualcuno ce l’hanno
Civoli: La flycam entra nel cuore dell’Olympiastadion è una festa / di tricolori questa sera / uno stadio che è un monumento nazionale che trasuda storia / e che questa sera è il proscenio di questa che- di questa finale che ci auguriamo sia / bella / e naturalmente felice per noi ma / accetteremo qualsiasi verdetto che arriverà dal / terreno di gioco / le due squadre / stanno facendo il loro ingresso in campo agli ordini / dell’arbitro Oracio Helizondo / argentino / e mentre / vediamo il palco d’onore con i due presidenti / Giorgio Napolitano / e Jacques Chirac / e vedete questo squarcio delle tribune dell’Olympiastadion le due formazioni che prendono posto / e fra qualche istante / come non mai sarà emozionante ascoltare / i due inni / nazionali per cui / ci fermiamo anche noi ad ascoltarli a sentirli [Italienische Nationalhymne] [2:48] / fratelli d’Italia a squarcia gola / e adesso l’inno nazionale francese [Französische Nationalhymne] / e noi ci fermiamo per pochissimi istanti [Werbung] in completa tenuta azzura l’Italia che si schiera con Buffon / Zambratto Cannavaro Materazzi e Grosso Pirlo Camoranesi Gattuso Perrotta / Totti e Toni
Mazzola: credo che eh il modulo nostro ci potrà permettere di contenere abbastanza bene al loro centrocampo per poi dare la palla a Totti che deve innescare Toni
Civoli: i francesi in tenuta bianca con Barthez tra i pali / Sagnol Thuram Gallas Abidal Ribéry Makelele Vieira Malouda Zidane Henry
Mazzola: credo che i pericoli eh possono venire / dalle fasce eh Malouda e Ribéry vanno tenuti d’occhio perché possono fare i trenta quaranta metri per poi innescare Henry
Civoli: Carlo Paris a bordocampo
Paris: si Marco migliaia di lucciole illuminano lo stadio sono tutti i flash / che in continuazione eh stanno lavorando dagli spalti / il eh un’atmosfera incredibile ci vuole tutta la bravura delle telecamere di Giancarlo Tomasetti per far vivere anche il eh la pelle d’oca eh che abbiamo tutti qui sopratutto qui a bordocampo e alle mie spalle / nella curva dove c’è anche la fiaccola / olimpica c’è la maggior concentrazione di tifosi / italiani eh Cannavoro muro di Berlino c’è scritto su un- su uno striscione / quel muro è durato ventotto anni speriamo che duri molto di più quello del / nostro capitano
Civoli: Italia e Francia arrivano a questo mondiale imbattute / mentre c’è questo abbraccio fra Gigi Buffon e Fabio Cannavaro / questa sera cento presenze per lui / ha davanti Dino Zoff e Paolo Maldini / due monumenti del calcio italiano / eccolo qui / Fabio Cannavaro / per la quarantunesima volta capitano della nostra nazionale / e allora tutto è pronto / pochissimi secondo per l’avvio / e allora diciamo caro Sandro / noi con voi e voi / con noi ancora questa volta e questa volta più che mai eh Sandro
Mazzola: e forza ragazzi
Civoli: Totti / Francesco Totti / Luca Toni sul pallone l’espressione di Gigi Buffon / c’è ancora chiarore / nel cielo di Berlino / Thierry Henry uno dei giocatori più / temuti / si guarda attorno Francesco Totti / Elizondo è pronto per dare / l’avvio di questo match / un’occhiata ai due assistenti / e questo è il pallone della finale si chiama spirito / di squadra / grande attesa naturalmente / miglaia di flash / dagli spalti / Italia Francia sta per essere consegnata alla storia / del calcio / pronti a partire / ancora qualche istante / VIA

2006 Rai, 0-15 (Video: 7:03-22:03)
Civoli: Totti / Andrea Pirlo / in direzione di Zambrotta / si fa vedere subito Gattuso / cerca l’apertura sulla sinistra per Fabio Grosso / a raccogliere il suo passaggio c’è Materazzi non può disputare questa finale Alessandro Nesta / cui va un ideale nostro abbraccio / il lancio di Materazzi a cercare la testa di Toni / il controllo poi successivo di Vieira / arriva ancora Gattuso / quindi Toni che strappa il pallone a Zidane / Pirlo attaccato sempre da Makelele / possono partire i francesi con Henry / c’è Zidane che prova ad innescare / Malouda sulla sinistra copre / da quella parte / Zambrotta / e il pallone che viene poi depositato in fallo laterale perché c’è Thierry Henry / disteso sul terreno di gioco
Mazzola: Comunque vedremo spesso di questi eh mucchi a centrocampo perché tutte e due le squadre hanno giocatori che sanno pressare / e quindi molto spesso troveremo quattro contro quattro o tre contro tre
Civoli: C’è stato uno scontro fortuito con Cannavaro Henry è rimasto a terra / dolorante un colpo al costato credo / c’è preoccupazione anche eh nelle file dei giocatori francesi ma non solo anche Fabio Cannavaro antutt- è andato subito a rendersi conto / di ciò che era accaduto a Thierry Henry lo vediamo dolorante molto preoccupato Raymond Domenech / Thierry Henry ecco stordito c’è la borsa del ghiaccio / sulla testa fatica a riprendersi
Mazzola: si comunque eh è involontario come fallo è stato proprio uno scontro di gioco
Civoli: Rivediamo ancora / si oppone Cannavaro / è andato (Mazzola: si è più Henry che va contro senza vederlo) si forse il gomito / di Cannavaro per cercare la propria protezione e adesso apre / quasi sconsolato le braccia Cannavaro proprio vicino a lui c’è Zidane mentre stanno cercando di capire se è in grado Sandro di riprendere l’incontro se è lucido
Mazzola: si sembra un po‘ intontito di fatti la borsa del ghiaccio è proprio per questo per eh per vedere di di di ridarglii tonal- eh vitalità
Civoli: e credo che non sia in grado di riprendere Henry questo / questo match
Mazzola: subito mi pare di no
Civoli: e vorrei far intervenire Carlo Paris
Paris: si perché ci sono già due giocatori / francesi che si stanno / scaldando alcuni giocatori / che sono in campo invece eh scuotono / preoccupati un po eh la testa e anche Cannavaro si è avvicinato adesso ad Henry / vediamo se sarà in / grado
Civoli: sempre inquadrato Raymond Domenech / viene accompagnato fuori con piccoli passi / Thierry Henry / ricordiamo una / brevissima parentesi italiana per lui proprio nelle file / della Juventus poi è diventato l’incontrastato re di Londra / a- all’Arsenal / accompagnato fuori / qualche secondo ancora per / riprendere / ce lo auguriamo il suo posto sul terreno di gioco / e naturale che / Domenech temporeggi
Mazzola: si è logico è appena partita la partita quindi ha bisogno di di valutare / perché Henry è una pedina importante nel suo schema
Civoli: tre reti segnati in questi campionati del mondo per / Thierry Henry / ancora inquadrato dalle telecamere / presenti sul terreno dell’Olympiastadion / il rilancio di Barthez il colpo di testa di Materazzi / controllo poi di Malouda che prova a passare fra le linie azzurre / poi Ribéry che ha commesso fallo su Andrea Pirlo calcio di punizione / per la formazione azzurra / eccolo qui Ribéry
Mazzola: Ribéry mi eh sembra eh la rivelazione di quel- di questo mondiale giocatore molto rapido / sa rientrare al centrocampo e poi partire
Civoli: è entrato è rientrato Thierry Henry applausi per lui / meno male / non poteva mancare a questa finale / Cannavaro per Materazzi / si fa vedere Totti / controllato da Vieira / parte il lancio di Materazzi a cercare lo stacco di Toni quindi il recupero di Barthez / Barthez / campione del mondo nel novantotto mentre qui [lacht] Sandro / commenta questa immagine [Henry bekommt Salz unter die Nase gehalten]
Mazzola: [lacht] eh beh è che chiaramente era intontito quindi cercavano di di (Civoli: di sali) di sali
Civoli: Gattuso / Camoranesi / dentro a cercare l’inserimento di Perrotta ancora per Camoranesi / sulla sinistra Grosso / dentro Camoranesi / il passaggio in direzione di Grosso / la posizione ideale per il cross / palla in mezzo / Toni a terra poi stacca Malouda / arriva Zambrotta dalle retrovie / e l’intervento duro nei confronti di Vieira / e scatta l’ammonizione per Zambrotta / d’impeto di forza a cercare lo sfondamento è andato però a far male a Vieir- a Vieira
Mazzola: si era sulla corsa era lanciato e non si è fermato
Civoli: eccolo qui l’impatto fra Zambrotta e Vieira due compagni di squadra nella Juventus quest’anno
Mazzola: eh beh ma non si guarda qui la partita la postinpalia è troppo importante / cercava la palla era nettamente in ritardo non è riuscito a fermarsi
Civoli: insomma un inizio (Mazzola: esposto) estremamente teso / rivediamo Domenech che allarga le braccia
Mazzola: il nostro amico amico degli italiani Domenech
Civoli: si sopratutto un si fa per dire grande amico di Cesare Maldini e Marco Tardelli che lo hanno regolarmente battuto con le nazionali under ventuno / il colpo di testa / in direzione di Malouda / PROVA A SFONDARE IN ARIA / calcio di rigore / al quinto minuto calcio di rigore per la Francia / ha sfondato Malouda / è andato a cercare il- la percussione / è stato messo giù / si alza preoccupato Marcello Lippi rivediamo ancora ecco il controllo di Malouda è arrivato Materazzi un po scoordinato (Mazzola: scoordinato) è andato a prenderlo
Mazzola: ha colpito la gamba dietro e l’ha colpita nettamente
Civoli: è andato a prenderlo è finito per le terre Malouda / calcio di rigore / Zidane contro Buffon / prime grandi emozioni a questo campionato del mondo / non c’è tempo per respirare / Zidane sul dischetto / Gigi fai il miracolo / il portiere più forte a questi mondiali / contro un vecchio leone / parte ZIDANE / E C’È LA TRAVERSA / LA TRAVERSA / MA C’È IL GOL HA SEGNATO ALLA FRANCIA / CON / LA PALLA CHE È RIMBALZATA OLTRE LA LINEA / IL CUCCHIAIO DI ZIDANE / LA SEGNALAZIONE CHE È ARRIVATA / DALL’ASSISTENTE RODOLFO OTERO / ALL’ARBITRO ELIZONDO RIVEDIAMO ANCORA / POSSIAMO CAPIRNE DI PIÙ / IL CUCCHIAIO DI ZIDANE / LA PALLA (Mazzola: si) DENTRO (Mazzola: era dentro era dentro) NETTAMENTE DENTRO (Mazzola: calciato molto bene) IL RIGORE A CUCCHIAIO DI ZIDANE
Mazzola: ha guardato Buffon / Buffon si è spostato sulla propria destra e Zidane ha messo la palla a cucchiaio sulla mezza sinistra / un rigore da grande campione / niente da dire
Civoli: COSÌ COME ERA ACCADUTO CON IL PORTOGALLO / IN SEMIFINALE ZIDANE VA A MARCARE DAL DISCHETTO / mentre vediamo subito che cosa combina l’Italia con Camoranesi che è al cospetto di Abidal vorrei sentire Carlo Paris
Paris: si per dirvi che dal momento del eh del calcio di rigore da quando la palla è entrata in porta / Marcello Lippi ha cominciato a dire ai suoi ragazzi lo sta facendo / ancora adesso / calma calma / calmatevi
Civoli: alla sua dodicesima presenza mondiale Zidane / ha messo a segno il suo calcio di rigore / il trentunesimo mentre qui applaude eh Jacques Chirac il trentunesimo gol per lui con la maglia della nazionale francese / calcio di punizione per gli azzurri che si devono / riorganizzare colpiti a freddo / non era mai successo a questi campionati del mondo
Mazzola: sopratutto secondo me dobbiamo cercare di giocare sugli esterni / per poi servire Totti che può andare al tiro oppure innescare Toni
Civoli: Totti per Materazzi / Pirlo / attaccato da Henry che si è ripreso / Materazzi ancora / alta la retroguardia francese parte il cross di Materazzi / quindi Gallas / con il supporto di / Makelele / si riparte ancora con Ribéry toccato da Pirlo / calcio di punizione a favore dei francesi / mentre adesso con calma riprendano i transalpini c’è Sagnol / e c’è Lilian Thuram / da quelle parti / San- Sagnol per Ribéry / indietro ancora per Lilian Thuram / pensate a / gioca regolarmente da dieci anni insieme a / Gigi Buffon / Gallas / adesso si fanno sentire i tifosi italiani / il lancio in direzione di Zidane / alle spalle l’intervento di Gattuso su Malid- su Malouda / da riassorbire il colpo / il calcio di rigore / il rigore siglato da Zinedine Zidane / il lancio adesso verso Ribéry / Sagnol / ANCORA una deviazione di Materazzi e la palla che termina in calcio d’angolo
Mazzola: dobbiamo stare attenti alle due fasce secondo me è dove loro ci possono dare molto molto fastidio
Civoli: nono minuto / con Camoranesi e con Buffon / che sono andati quasi a tranquilizzare Materazzi
Mazzola: si lo conoscono sanno che eh è partito ha fatto il rigore potrebbe pers- perdere un po eh così le distanze / deve stare tranquillo
Civoli: Zidane dalla bandierina / l’espressione di Henry / nel cuore della nostra area di rigore / parte il traversone / non tocca Perrotta / e il pallone scivola lentamente in fallo laterale ma la rimessa è azzurra / si fa sentire Marcello Lippi dalla panchina / per lui la ventinovesima partita alla guida della nazionale italiana / ecco intanto ancora il calcio di rigore di Zidane che cosa ha rischiato con quel cucchiaio imitando Francesco Totti
Mazzola: e la personalità dei grandi giocatori che nel momento importante hanno il coraggio di fare cose di rischiare di fare cose importanti
Civoli: il tocco adesso di Materazzi per Cannavaro / applaude / aveva applaudito anche Fabien Barthez / Zambrotta per Totti / controlla Makelele / quindi Pirlo / adesso Materazzi è partito Grosso sulla sinistra / il lunghissimo lancio in direzione di Grosso / la palla che termina in fallo laterale
Mazzola: Materazzi / l’ho già detto in altre- in altre trasmissioni non è questo il modo di eh affrontare gli avversari dobbiamo cercare di giocare palla a metàcampo / andare avanti uniti per poi innescare le punte o Totti
Civoli: Barthez / c’è Cannavaro / su Henry / lo stacco di testa del capitano azzurro / quindi Vieira / a destra per Ribery / il giocatore nato a Boulogne-sur-Mer / si è affermato grazie a Domenech nella nazionale francese che lo ha fatto debuttare il / ventisette maggio scorso / adesso Thuram / ancora per Sagnol / quindi arriva anche Ribéry / fischia / Horacio Elizondo il calcio di punizione a favore dell’Italia / fino adesso un solo ammonito Zambrotta ma l’Italia è sotto / colpita dopo sei minuti da / Zidane su calcio di rigore / Grosso / ancora a terra / sembra rialzarsi il- lo scontro che c’è stato con Sagnol / che viene ammonito adesso dal direttore di gara argentino
Mazzola: beh mi sembra giusto la palla era già passata e quindi lui non ha saputo fermarsi andar- è andato a uomo contro uomo
Civoli: il secondo- la seconda rete che subisce Gigi Buffon a questi campionati del mondo / lo aveva battuto solo Zaccardo fino a questo momento nel match contro gli Stati Uniti / Zambrotta per Camoranesi l’attimo in cui Elizondo ha ammonito Sagnol / il tocco per Camoranesi / l’Italia deve dimostrarsi viva / Zambrotta adesso con Abidal che va / a pressarlo sull’esterno c’è anche Thuram / quindi Totti / il tocco in direzione di Pirlo / PALLA AL CENTRO / chiude bene in diagonale Sagnol / quindi arriva Abidal / il rilancio in direzione di Henry / controllato perfettamente da Cannavaro / riparte Camoranesi / chiama il pallone Toni / il rimpallo su Makelele
Mazzola: comunque adesso eh è così che dobbiamo giocare / abbiamo giocato molto sulla parte sinistra adesso sulla parte destra alternare sinistra e destra e cercar di mettere dentro le palle per Toni
Civoli: attaccato alle spalle Totti / reclama un calcio di punizione che non c’è / la rimessa laterale è francese / i due assistenti si chiamano Dario Garcia e Rodolfo Otero ed è stato Otero a dare il via libera ad Elizondo per convalidare la rete di Zidane non aveva visto bene (Mazzola: l’arbitro no non l’aveva visto) Pirlo / Toni / stacca ancora una volta Eric Abidal / rimessa laterale azzurra c’è Zambrotta / in direzione di Camoranesi / attaccato alle spalle da Makelele l’ex giocatore del // Real / calcio di punizione adesso per gli azzurri mentre sta colloquiando con Medina Cantallejo / quarto ufficiale di gara / Marcello Lippi / calcio di punizione per gli azzurri / Andrea Pirlo / pronto a calciare / Fabien Barthez / la sua concentrazione Italia Italia dalle tribune dell’Olympiastadion di Berlino / c’è Cannavaro c’è anche Materazzi c’è Toni / c’è Grosso / più spostato lateralmente Camoranesi / adesso Pirlo / un’occhiata in area di rigore / è pronto a calciare col suo destro che talvolta è magico / PARTE IL TRAVERSONE / e poi il tuffo di Lil- Lilian Thuram in calcio d’angolo
Mazzola: e c’ha dell’esperienza Thuram è riuscito ad anticipare eh Toni proprio all’ultimo momento
Civoli: Pirlo dalla bandierina / parte il traversone il colpo di Grosso pallone che s’impenna stacca Henry / recupera ancora Pirlo / lo affronta proprio Henry / il tocco laterale per Gattuso / però non dobbiamo farci trovare scoperti Perrotta / buono il passaggio per / Pirlo / in chiusura c’è il solito Abidal / che gioca nel Lione / ancora Pirlo / cerca il varco per servire Zambrotta non lo trova / attaccato poi alle spalle da Henry / se ne libera bene / ancora Pirlo deve prendere per mano la squadra Pirlo / cerca adesso il passaggio in profondità ma Zambrotta era definitivamente arretrato
Mazzola: comunque l’importante è che noi restiamo nella loro metà campo e li attacchiamo / secondo me la parte sinistra loro è la parte meno eh meno forte quindi dobbiamo insistere lì / con gli sganciamenti anche di Zambrotta che finora / ha dovuto stare abbastanza in fase difensiva
Civoli: la calma di Barthez / avevamo detto campione del mondo nel novantotto campione europeo nel duemila / non battiamo la Francia ai mondiali dal settantotto / Cannavaro / alza la gamba Ribéry / Elizondo assegna la rimessa laterale agli azzurri eccolo qui Ribéry giocatore del Marsiglia

9.1.3.2. 2006 Rai, 105-120 (Video 16:33-31:33)

Civoli: gli azzurri adesso / che battono il- la ripresa / il secondo tempo supplementare / De Rossi per Materazzi / il lancio di Materazzi / in direzione di Toni / alle sue spalle Gallas / pallone recuperato da Alessandro Del Piero / che tocca per De Rossi / da questi a Grosso / circondato / riesce in qualche modo a / servire Del Piero pallone deviato rimessa laterale per gli azzurri / sempre su Del Piero / attaccato da Sagnol / alla meglio quindi Zidane / pallone alto / stacca De Rossi / ed è forse attaccato irregolarmente così da Malouda rimane a terra Daniele De Rossi / l’impatto con il terreno anche se secondo me c’era un infrazione da parte di Abidal / e così hai fatto
Mazzola: si si mentre era in area De Rossi lui è andato a spingerlo / forse l’ha anche toccato però più che altro è stato l’impatto con il terreno
Civoli: Carlo Paris dalle parti di Lippi
Paris: Lippi intanto sta parlottando continuamente con i suoi collaboratori / ma per quanto riguarda De Rossi deve avere subito anche una- una botta al volto proprio lì che si / è stato curato
Civoli: ancora in equilibrio il trentatresimo confronto nella storia fra Italia e Francia / e adesso c’è un cambio / un cambio nelle file dei francesi / con Thierry Henry che lascia il terreno dell’Olympiastadion e al suo posto c’è Sylvain Wiltord
Mazzola: beh un giocatore con carratteristiche completamente diverse un giocatore rapido un giocatore che fa movimento / e uno che / si può integrare bene anche con eh con Trezeguet / però Henry è meglio / secondo me / aveva fatto un primo tempo così così / un secondo tempo molto buono
Civoli: ex Bordeaux ex Harsenal / adesso nel Lione / dominatore in Francia da un lustro / finisce qui il mondiale di Thierry Henry / e si siede vicino a Ribéry / colui che ci aveva dato una frustata prima di uscire / De Rossi / in direzione di Toni / il fallo commesso da Luca Toni / partita però direi molto corretta fino a questo momento / davvero una finale esemplare dal punto di vista disciplinare / parte il lancio di Abidal / colpo di testa di Cannavaro / quindi Pirlo / ancora Pirlo che esce dalla propria trequarti / c’è Diarra / che destina poi su Malouda / lo affronta adesso Grosso / prova la finta / poi parte il traversone / con il petto smorza Gattuso sempre sui piedi di Pirlo / che viene attaccato da Diarra / poi il rilancio di Grosso / Toni che adesso battaglia con (Mazzola: bravo) Thuram / c’è Del Piero / Del Piero in azione / ancora Del Piero lo scontro con Makelele / finisce a tterra Del Piero ha toccato con la mano / Elizondo / calcio di punizione per la Francia / ma c’è un giocatore azzurro a terra / forse sullo scontro precedente / dovrebbe trattarsi di Materazzi
Mazzola: io non avevo-
Paris: e c’è Bufon che sta parlando con il guardalinee perché Buffon ha visto sicuramente più di tutti noi
Civoli: si eh un- vedremo naturalmente nella riprosozione che cosa è successo esattemen- esattemente probabilmente una scorettezza e se Buffon-
Paris: si Buffon anche sta parlando con Domenech ha indicato Domenech adesso con-
Civoli: ce l’ha con Makelele rivediamo Zidane (Paris: e sta parlando con Zidane) Materazzi / uuuh questo è un gesto sconsiderato
Mazzola: strano
Civoli: è un gesto sconsiderato
Mazzola: Zidane deve aver perso la testa è la stanchezza perché uno come lui non può fare una cosa simile
Civoli: è un gesto sconsiderato da parte di un grande campione / la testata di Zidane / sul petto di Materazzi una testata violenta che gli sarebbe costata l’espulsione immediata / e ci dispiace che / termini la sua carriera se davvero la terminerà stasera / e fra le cose che ha fatto in questa finale rimarrà anche questa immagine
Mazzola: questa è una macchia / è una macchia per qualunque giocatore
Civoli: e pensate (Mazzola: (xxx)) che i fischi da parte naturalmente dei tanti sostenitori francesi sono indirizzati a Materazzi
Paris: e adesso sono indirizzati anche da parte dei sostenitori italiani a Domenech che sta insultando / non sento le parole ma sta insultando anche con i gesti / Buffon
Civoli: io ricordo Domenech alla guida dell’under ventuno delle battaglie epiche
Paris: ESPULSIONE
Civoli: ED È ROSSO / ROSSO PER ZIDANE / e qui è intervenuta la tecnologia
Mazzola: sicuramente ma eh probabilmente anche il guardalinee di destra che aveva tutto il campo per vederlo a mio modo
Civoli: secondo me è intervenuta la tecnologia / non c’è- non c’è altro / altrimenti ci sarebbe stata- ci sarebbe stato il provvedimento immediato / e comunque è un atto di doverosa giustizia (Mazzola: si) ci dispiace per un campione come Zidane / qui ecco rivediamo anche perché si è arrivati a questo / Materazzi colloquia con Zidane / confabula / qualche parola / si ferma Materazzi gli dice qualcosa / e questa è la reazione di Zidane / l’espulsione di Zidane è netta / ma Elizondo ci ha messo un bel po‘ / (Mazzola: (xxx)) ricordiamo che Elizondo aveva espulso anche Rooney in Inghilterra Portogallo / qui secondo me è intervenuta la tecnologia
Mazzola: si perché l’arbitro stava correndo verso la parte opposta / e quindi non poteva vederla / e o la tecnologia o il guardalinee gliel’hanno detto
Civoli: è chiaro che la tecnologia centra / centra probabilmente anche Medina Cantallejo ma è chiaro che il supporto delle immagini c’è stato
Mazzola: ma sicuramente eh
Paris: mi sembra che sia stato ammonito anche Malouda / c’è stato un cartellino giallo qualche istante fa proprio
Civoli: grazie Carlo preziosa questa precisazone / Francia in dieci uomini / una macchia enorme sulla carriera di Zidane
Mazzola: si incomprensibile
Civoli: Gattuso / il pallone che finisce a Barthez / ci sarà da recuperare non è concesso ancora / l’ingresso in campo a Materazzi / via libera da parte di Elizondo / dicevamo prima di Domenech / anche Lippi si era avvicinato minacciosamente al commisario tecnico francese / quante battaglie verbali con Tardelli e Maldini alla guida dell’under ventuno / un cliente scomodissimo / una persona forse antipatica in campo e da quanto ci dicono nemmeno ben visto dai suoi giocatori / ma li ha portati comunque in finale
Mazzola: si / in questo dobbiamo dirgli che è stato bravo perché prima le- dopo le prime due partite che erano non state giocate bene ha trovato la formula giusta e ha messo- che ha messo in mostra una buona Francia anzi un’ottima Francia
Civoli: Gallas per Thuram / Iaquinta adesso con Toni / in direzione di- ancora di Gallas il re- rilancio verso Wiltord / alle prese con Zambrotta / la rimessa laterale è per gli azzurri / Cannavaro / verso Materazzi / ci sarà naturalmente da recuperare / mentre lo stadio si è nettamente diviso / i fischi dei francesi quando la palla è in possesso degli azzurri / e l’incitamento da parte dei nostri tifosi qui allo stadio di Berlino / l’attacco di Wiltord / lo scambio con Trezeguet / quindi Makelele / ancora per Makelele / il rilancio di Gallas / stacca Materazzi ma stacca prima di lui Malouda / Trezeguet lo vede c’è Cannavaro / quindi il colpo di testa indietro di Materazzi per Buffon
Mazzola: Trezeguet è stato troppo precipitoso nel cercare il compagno molto bene posizionato i nostri erano rimasti in linea (xxx)
Civoli: il rilancio di Buffon / in direzione di Del Piero / centotredici minui di questa finale / attacca Sagnol / difesa azzurra alta in questo momento / ancora Sagnol / supera De Rossi / il tocco basso per Trezeguet / alle sue spalle c’è Cannavaro / quindi Wiltord / va a difendere anche Iaquinta / Malouda / parte il traversone / c’è De Rossi / poi rincorre il pallone Del Piero / prova a difenderlo con successo Sagnol / che ripropone l’azione per la Francia / va via Sagnol ancora / va ci De Rossi a chiudere / il ritorno di Del Piero / reclama la rimessa laterale Domenech / poi il- l’intervento di Diarra scoretto / Diarra è già ammonito ricordiamo / ai danni di Luca Toni / Elizondo nei pressi calcio di punizione per gli azzurri
Mazzola: adesso dobbiamo metterci / abbiamo la palla noi / dobbiamo andare nella loro metà campo / abbiamo un uomo in più dobbiamo approffitarne
Civoli: Zambrotta / undici contro dieci / Iaquinta largo riceve / si propone ancora Zambrotta c’è De Rossi alle spalle di Iaquinta / viene puntualmente servito / adesso Pirlo / lo affronta in zona Diarra / Pirlo a cercare il varco per Zambrotta niente da fare / Makelele va via / ha ancora energia in corpo / lancia per Malouda / lo ferma poi Materazzi / attaccato alle spalle ancora da Malouda / è finito a terra Materazzi / si prosegue quindi Gattuso / Malouda che cerca il calcio di punizione ma non lo trova / Elizondo ha una condotta di gara (Mazzola: bravo l’arbitro)
Civoli/Mazzola: (xxx)
Mazzola: bravo l’arbitro non abboccare
Civoli: l’ha mantenuta dall’inizio alla fine
Paris: c’è Domenech che lancia una bottiglietta in campo che adesso il guardalinee lo va-
Civoli: si / in ripresa da Medina Cantallejo / ATTACCA GROSSO / ATTACCA GROSSO / ANCORA GROSSO / HA CERCATO LA PERCUSSIONE / non è nuovo / Grosso a farci vivere emozioni / Wiltord / che partita / lo attende De Rossi / si sgancia Trezeguet dalla marcatura di Cannavaro / gli arriva incontro anche Gattuso / quindi Makelel c’è Del Piero / ancora l’intervento di Del Piero / pronto alle scuse Makelele / in piedi / Malouda / undicesimo del secondo tempo supplementare ma bisognerà recuperare sicuramente / Gattuso Malouda / tocca per ultimo il giocatore azzurro / stretta di mano adesso tra Gattuso e Malouda (Mazzola: bravi) stemperare / un match che sempre è stato corretto independemente da quel gesto / di Zidane
Mazzola: si solo quell’episodio per il resto molta correttezza in campo
Civoli: il lancio di Trezeguet per Abidal / adesso si posiziona al centro dell’area / parte il traversone ma c’è De Rossi a difendere / GATTUSO / il lancio in direzione di Grosso / cinque anni fa in C2 con il Chieti / adesso nella finale mondiale / in direzione di Toni / che tocca per Iaquinta / adesso per Del Piero / Gattuso / riordinare le idee / e le forze soprattutto / le poche che ci sono / il dispegno di energie è stato da una parte e dall’altra / il lancio di Pirlo / ecco la lucidità / la genialità / ma il cross è troppo profondo
Mazzola: troppo lunga questa palla / però era è il modo di giocare cioé tenere palla tenere palla cercare di avere la superiorità numerica e poi cercare l’affondo
Civoli: Marcello Lippi / che sofferenza anche per lui / dopo due anni di lavoro / come due anni / come da due anni sta lavorando Domenech sulla panchina francese / Barthez / il lungo lancio in direzione di Trezeguet / che prolunga per Wiltord / il rilancio intanto di Cannavaro / nella zona di Iaquinta / che controlla bene / e viene Gattuso da questi a Pirlo / palla per De Rossi / deve stare attento al ritorno di Wiltord / adesso c’è Zambrotta servito da Gattuso / si muove Iaquinta / ma sono movimenti anche talvolta lenti / Pirlo intanto nello spazio / per il movimento di Grosso / che ancora (xxx) per salire / Del Piero / scatta ancora Del Piero / va via / va attacare lo spazio di Diarra / poi ha cercato l’intuizione su Grosso
Mazzola: peccato troppo lungo comunque eh eh era partito molto bene Del Piero facendo la finta accentrandosi forse avrebbe potuto anche fare qualche altro passo e tirare in porta
Civoli: è il tredicesimo minuto del secondo supplementare / posiziona la palla Fabien / Barthez / il trentacinquenne estremo difensore dell’Olympique Marsiglia / il lancio con il suo sinistro / in de direzione di Trezeguet che stacca per Wiltord che però si era accettrato fuori Zidane naturalmente sono rimasti ad offendere David Trezeguet e Sylvain Wiltord / fuori Zidane fuori Henry / la Spagna comunque è in die eh la Francia in dieci / adesso c’è Del Piero / Sagnol / il tocco è in direzione di Malouda / ancora per il terzino del Bayern Monaco / ha difronte Gattuso / ritorna sui propri passi / prova a servire Thuram grande partita del difensore centrale della Juventus / quindi Malouda / lo affronta in zona De Rossi / parte il lancio sulla sinistra / ma non è serata almeno fino ad ora per Wiltord
Mazzola: è la stanchezza anche eh la stanchezza ti fa perdere lucidità ti fa perdere precisione
Civoli: un minuto di recupero / un minuto di recupero / Iaquinta / Zambrotta / De Rossi / Cannavaro Buffon / il lancio di Buffon / verso Toni / stacca Toni / Del Piero / il lancio verso Iaquinta largo sulla destra / ma finisce poi in fallo laterale il pallone / squadre adesso lunghissime / Makelele / vicino a De Rossi / Malouda / adesso il tocco per Makelele che esce fuori ancora alla grande quindi Malouda parte il traversone c’è Wiltord / c’è Trezeguet in aria / Wiltord ha cercato nella spaccata di andare a fare qualcosa a metrà metà fra il tiro e l’assist
Mazzola: si aveva anche il tempo per poter fare un altro passo e metterla in mezzo comunque meglio così con il pi la precipitazione non va mai bene nel calcio / però per noi va bene
Civoli: ci sono due in campo / che mi ricordano una finale di qualche anno fa nelle file francesi / siamo agli sgoccioli / il lancio di Buffon / in direzione di Toni / quasi in recupero / Wiltord / recupera il pallone Gattuso / c’è Grosso / che deve rilanciare per forza così / in direzione di DEL PIERO / l’aggancio è su Sagnol / poi finisce a terra / lo stesso Del Piero ma si riprende con una rimessa dal fondo / con Alessandro Del Piero che cercava il calcio d’angolo ma non l’ha trovato / lo rivediamo
Mazzola: molto intelligente nel cercarlo perché con un uomo in più potevamo metterli in difficoltà
Civoli: ha toccato per ultimo con la gamba destra Del Piero / quindici e venti / quaranti secondi ai calci di rigore / questa finale berlinese / è pronto Barthez // il lancio / in direzione di Malouda / stacca Zambrotta / Iaquinta / Abidal / quindi Cannavaro / d’impeto / si gioca ancora / dieci secondi / Abidal / Malouda / parte il traversone in aria sventa Materazzi / FISCHIA ELIZONDO SI VA AI CALCI DI RIGORE

9.1.3.3. 2006 Rai, Siegerehrung

Abpfiff (10:30-12:30)

Civoli: il destino dà a Fabio Grosso la più grande opportunità della sua vita / calcistica / Grosso contro Barthez
Mazzola: Ci vuole calma / forza / determinazione //
Civoli: Il batticuore sale // ED È GOL / È FINITA / È FINITA / È FINITA / (Mazzola: bravi) È FINITA / IL CIELO È AZZURRO SOPRA BERLINO / SIAMO CAMPIONI DEL MONDO / CAMPIONI DEL MONDO SANDRO
Mazzola: bravissimi bravissimi con una maturità una concentrazione / sono momenti difficilissimi quelli dei calci di rigore / e questi ragazzi sono stati fantastici
Civoli: E FESTEGGIATE MARCELLO LIPPI / E QUI / L’ABBRACCIO FRA IL PRESIDENTE NAPOLETA- NAPOLITANO E IL MINISTRO MELANDRI / GIANNI PETRUCCI PRESIDENTE DEL CONI / UN ABBRACCIO / COLLETTIVO / ANDREA PIRLO
Paris: C’è il pianto di Materazzi
Civoli: DE ROSSI DEL PIERO GROSSO / TUTTI A SEGNO / CAMPIONI DEL MONDO / CARLO PARIS
Paris: Il pianto di Materazzi / vanno tutti quanti da lui / era voluto rimanere da solo / verso la curva degli- dei tifosi / azzurri / rimasto lì per eh / minuti e minuti dei calci di rigore / adesso è steso / non si alza
Civoli: C’è- ci sono pianti collettivi da una parte dall’altra / qui vediamo / la realizzazione di Fabio Grosso / il destino / ha dato a questo ragazzo / un campionato del mondo incredibile / e guardate come ci si libera
Paris: e Gattuso sta addiritura mangiando l’erba / (Mazzola: ride) si è buttato sulla striscia bianca del terreno di gioco / ha tutto il volto imbiancato / dal gesto […]

Civoli: e se mi permettete adesso una cosa personale / io vorrei mandare un grandissimo / saluto lassù / a Nando Martellini che ebbe la fortuna / di commentare la finale dell’Ottantadue / vorrei mandare un grande abbraccio a Bruno Pizzul / perché questo mondiale è anche suo

Pokalübergabe (30:20-32:20)

Civoli: attenzione Sandro perché Johansson / consegna / il trofeo a / Joseph Blatter / arriva per ultimo Fabio Cannavaro / l’abbraccio di Franz Beckenbauer / e Fabio Cannavaro / da grande capitano / cento presenze per lui / riceve la coppa del mondo / ECCOLA / TE LA CONSEGNIAMO / ITALIA CAMPIONE DEL MONDO A BERLINO / PER LA QUARTA VOLTA DELLA SUA STORIA / senza commento
Mazzola: no si commentano da solo queste immagini / la gioia le eh gli occhi / di questi ragazzi
Civoli: tutti la vogliono toccare tutti la vogliono stringere / per ognuno ecco Ciro Ferrara / entrato nello staff / di Marcello Lippi / c’è questa grande festa / alla quale stanno partecipando tutti / in maniera più silenziosa naturalmente / i tifosi transalpini / ma sono rimasti / correttamente al proprio posto / e con questi coriandoli / che investano / che investano questo / azzurro intenso / sul prato / dell’Olympiastadion / questa questa nevicata / eh Sandro questa nevicata di luglio / che non può che farci bene // e sono immagini davvero che che vengono consegnate alla storia del calcio / e la storia del calcio dirà che nel duemilaesei / l’Italia / contro tutto e tutti (Mazzola: e tutti) è diventata campione del mondo
Mazzola: eh si / e che questo gruppo / di ragazzi intorno al loro condottiero / ha saputo veramente dare dimostrazione di concretezza e di buon calcio

9.1.3.4. 2006 Rai, Tore

0:1 Zidane (7. / 12:36-14:36)
Civoli: è andato a prenderlo è finito per le terre Malouda / calcio di rigore / Zidane contro Buffon / prime grandi emozioni a questo campionato del mondo / non c’è tempo per respirare / Zidane sul dischetto / Gigi fai il miracolo / il portiere più forte a questi mondiali / contro un vecchio leone / parte ZIDANE / E C’È LA TRAVERSA / LA TRAVERSA / MA C’È IL GOL HA SEGNATO ALLA FRANCIA / CON / LA PALLA CHE È RIMBALZATA OLTRE LA LINEA / IL CUCCHIAIO DI ZIDANE / LA SEGNALAZIONE CHE È ARRIVATA / DALL’ASSISTENTE RODOLFO OTERO / ALL’ARBITRO ELIZONDO RIVEDIAMO ANCORA / POSSIAMO CAPIRNE DI PIÙ / IL CUCCHIAIO DI ZIDANE / LA PALLA (Mazzola: si) DENTRO (Mazzola: era dentro era dentro) NETTAMENTE DENTRO (Mazzola: calciato molto bene) IL RIGORE A CUCCHIAIO DI ZIDANE
Mazzola: ha guardato Buffon / Buffon si è spostato sulla propria destra e Zidane ha messo la palla a cucchiaio sulla mezza sinistra / un rigore da grande campione / niente da dire
Civoli: COSÌ COME ERA ACCADUTO CON IL PORTOGALLO / IN SEMIFINALE ZIDANE VA A MARCARE DAL DISCHETTO / mentre vediamo subito che cosa combina l’Italia con Camoranesi che è al cospetto di Abidal vorrei sentire Carlo Paris
Paris: si per dirvi che dal momento del eh del calcio di rigore da quando la palla è entrata in porta / Marcello Lippi ha cominciato a dire ai suoi ragazzi lo sta facendo / ancora adesso / calma calma / calmatevi
Civoli: alla sua dodicesima presenza mondiale Zidane / ha messo a segno il suo calcio di rigore / il trentunesimo mentre qui applaude eh Jacques Chirac il trentunesimo gol per lui con la maglia della nazionale francese / calcio di punizione per gli azzurri che si devono / riorganizzare colpiti a freddo / non era mai successo a questi campionati del mondo

1:1 Materazzi (19. / 25:40-27:00):
Civoli: è proprio Pirlo che va a calciare dalla bandierina quanti minuti sono dicianove del corso del primo tempo / parte il cross / di Pirlo / STACCA MATERAZZI / ED È IL GOL / DI MARCO MATERAZZI / QUESTO RAGAZZO RIESCE SEMPRE / A SORPRENDERCI / SI / SI È RIABILITATO COSÌ / ECCOLO QUI / È STACCATO ANCORA / È ANDATO AL PIÙ IN ALTO DI TUTTI / È ANDATO IN CIELO / E PORTA GLI AZZURI / SULL’UNO A UNO AL DICIANOVESIMO MINUTO / COSÌ COME HA FATTO AD AMBURGO / CON LA REPUBBLICA CECA / LO VEDIAMO ANCORA / IMPRENDIBILE / IL GOL DI MATERAZZI / UNO A UNO
Mazzola: è andato altissimo / comunque il fatto che eh sia stato Pirlo a battere il corner è segno che c’è uno schema / che i due giocatori si trovano / vedete anche Cannavaro che era pronto comunque Materazzi ha staccato in- in modo perfetto / veramente perfetto
Civoli: uno a uno si riparte scatta la nostra panchina / Thuram / Ribery / assorbito lo choc del rigore / Grosso / Pirlo / lascia sul posto Zidane / reclamano il calcio di punizione gli azzurri e Elizondo / arriva e / sancisce / la fermata del gioco / Marco Materazzi / il suo secondo gol ai campionati del mondo guardate come stacca / supera Vieira / è una battaglia fra giganti in in quell’area / due metri quasi a testa

9.1.4. WM-Finale 2006 (Sky Italia)

WM-Finale, 9. Juli 2006 (Sky Italia) – Italien-Frankreich 5:3 n.E. (1:1, 1:1,1:1)
Quelle: Italia. Campione del Mondo 2006. La squadra che ha fatto l’impresa!, DVD 3/4

Sprecher: Fabio Caressa (Kommentator), Giuseppe Bergomi (Experte)

9.1.4.1. 2006 Sky, Start (DVD: 0-6:05)

Caressa: La Marsigliese fu composta da Claude Joseph Rouget de la Lisle / un generale dell’armata d’Egitto Francois Rivet recatosi a Marsiglia per mettere appunto la marcia per i volontari di Montpellier a Marsiglia l’ha adotta come canto di guerra per l’armata a la frontiera / e il canto fa il suo ingresso a Parigi con la truppa marsigliese diventa la Marsigliese [französische Nationalhymne] anche i francesi cantano tutti in piedi il loro inno / TRA POCO C’È LA FINALE / Italia Francia / superspot [Werbung] bentornati all’Olympiastadion / l’Italia gioca con Buffon Zambrotta e Materazzi / Cannavaro Grosso e Camoranesi / Gattuso / Perrotta / Totti e Toni / sono Pirlo Totti e Toni (xxx) è l’emozione [Bergomi lacht] / invece la Francia risponde con Barthez / Sagnol e Thuram / Gallas Abidal e Ribéry Vieira Makelele Malouda e Zidane e Henry / è l’ultima partita di Zidane nella sua carriera / è la centesima partita con la maglia della nazionale per Fabio Cannavaro / i due capitani / l’Italia conferma dunque la formazione della semifinale / fuori Nesta che non ha recuperato dal guaio muscolare / conferma invece per Toni con alle spalle Totti confermata la vedete anche la formazione della Francia / che gioca dunque con Zidane centrocampista avanzato di fatto però quasi seconda punta poi quando la Francia prende in mano il pallone
Bergomi: ma sicuramente nessuna sorpresa da parte dei due allenatori / perché più o meno hanno- rispecchiano le due squadre si assomigliano parrechio / la posizione di Zidane dietro la prima punta pronto ad innescare la velocità di Henry / dovremo essere molto attenti sui due aggressivi / non farlo girare poterlo attaccare / e poi ripartire / sicuramente Totti dall’altra parte giocherà più o meno nella stessa posizione di Zidane magari meno mobile / ma più efficace più efficante più verso la porta / dei francesi
Caressa: siamo in azzurro / a quanto pare cominciamo noi / Elizondo sta parlando ancora le ultime indicazioni ai due guardalinee / vi faccio entrare dentro lo stadio / sentiamo com’è adesso l’Olympiastadion a trenta secondi dall’inizio // è tutto pronto / cala un silenzio di attesa / mille flash illuminano la serata di Berlino / la splendida Berlino che accoglie la finale di un bellissimo mondiale organizzato meravigliosamente qui in Germania / e che ci ha fatto vibrare fino a qui / Totti / Henry / sono tutti pronti / e negli occhi dei ventidue in campo leggete le stesse cose // sono le venti in punto //

9.1.4.2. 2006 Sky, 0-15 (DVD: 6:05-21:05)

Caressa: comincia la finale del campionato del mondo duemilaesei / partiamo noi / Zambrotta / Gattuso / cambia dalla parte opposta per Fabio Grosso / all’indietro il pallone per Materazzi / c’è già movimento di Toni in avanti / Materazzi controlla / vuole il lancio lungo proprio per Toni / arriva in anticipo prova a mettere giù di petto non ce la fa alle sue spalle Vieira / arriva ancora Gattuso poi si lotta Zidane Totti / Toni esce vittorioso poi Pirlo Gattuso / possibilità subito per la Francia che prova a ripartire Zidane di prima dentro per Vie- per Henry / che si è scontrato con Cannavaro invece di proseguire il direttore di gara il pallone viene messo fuori / per permettere proprio / ai francesi / di curare Henry va detto però che Abidal / ha toccato il pallone per ultimo / (noi lo avevamo messo fuori / Abidal ha toccato per ultimo / quindi adesso bisognerà vedere che noi il pallone non lo dovevamo restituire / perché eravamo noi che eravamo in possesso di palla lo abbiamo messo fuori e Abidal ha ritoccato quindi si è preso la rimessa laterale alla fine)
Bergomi: sicuramente ha fatto un po‘ il suo perché la palla la poteva lasciar scorrere in fallo laterale invece (xxx) e l’ha toccata
Caressa: Abbiamo visto il primo scontro tra Cannavaro e Henry / Henry e rimasto subito a terra / Toni ha giocato il suo primo pallone / è riuscito a vincere un contrasto / con eh Zinedou- Zizou Zidane che era retrocesso / mentre vedete il nostro presidente Napoletano / era retrocesso per riconquistare palla poi di rilanciare in profondità proprio Henry che è rimasto a terra / ha subito un colpo Henry che sembra stordito // eccolo
Bergomi: e l’ha preso anche sulla-
Caressa: forse più che sulla testa l’ha preso sull’aria sullo sterno quella spallata / o sotto la gola
Bergomi: secondo me sotto la gola / o sulla mascella / (Caressa: si) ha colpito
Caressa: quasi attenzioni / da boxeur per Henry / gli ha fatto seguire l’occhio / il medico della Francia vuole essere sicuro che sia apposto / che il colpo subito possa essere superato / sembra ancora stordito Henry / HENRY È STORDITO
Bergomi: una brutta botta Fabio / brutta botta perché non se l’aspettava / lui si era girato per ripartire / e si è trovato Cann- all’opposizione di Cannavaro
Caressa: si prepara Trezeguet // ancora ghiaccio per Henry / preoccupato Domenech / se ne sono andati due minuti e trentasette secondi ma in realtà si è giocato non- poco più di un minuto / Henry accompagnato fuori / sembra ancora stordito / hai visto l’espressione del medico? / hai visto l’espressione del medico? / quasi a voler dire non lo rischiamo // guardate qui come cerca di far seguire il dito per vedere se è tutto apposto se la vista non è / in qualche modo offuscata / Henry ancora a bordo campo noi abbiamo correttamente restituito il pallone ai francesi ma era nostro / in profondità cercato Zidane che adesso è la punta più avanzata in anticipo Materazzi / prova Malouda / dentro ancora per Ribéry / chiuso da Gattuso commette fallo c’è calcio di punizione per l’Italia era lì vicino Elizondo
Bergomi: si subito grande pressione abbiam visto anche qui nella prima azione quando la palla l’aveva presa Toni c’è stato subito il radoppio di Vieira che era venuto bene fuori a centrocampo poi c’è stato il contrasto su Henry / che intanto rientra
Caressa: Henry rientra applaudito da tutto lo stadio / Cannavaro / Materazzi / fa ancora movimento in avanti Totti / aspetta molto chiuso tra le due linie vicine la Francia / Toni riesce a toccare appena il pallone facile per Barthez
Bergomi: si noi dovremo alternare un po‘ questa manovra un po‘ ragionata / e anche immediata con il lancio lungo / tra i due centrali dove si muove bene To- eh Toni
Caressa: sbaglia Gallas il pallone in profondità allora c’è Gattuso / il corridoio interno per Camoranesi dentro ancora uno-due con Perotta ancora Camoranesi c’è Grosso in movimento poi ancora Camoranesi allarga per Grosso / possibilità di traversone per Grosso c’è Toni dentro eccolo il traversone per Toni che scivola / pallone fuori allontana Ribéry / insiste ancora l’Italia con Zambrotta prova a passare FALLO di Zambrotta / entrata dura di Zambrotta calcio di punizione / giallo
Bergomi: abbiamo sviluppato bene l’azione sulla sinistra / perché siamo stati molto aggressivi poi siamo (xxx) trovare spazio qui un po‘ scivola anche Zambrotta peró il fallo c’è e ci sta anche l’ammonizione
Caressa: ci sta l’ammonizione ma non- non ha voluto entrare in maniera cattiva no è entrato solamente a toccare l’avversario ma non ha voluto colpirlooo in maniera cattiva con il piede a martello
Bergomi: si cerca di rallentare la corsa / poi a quel punto va a rischiare anche di andare a prendere la palla perché adesso conquistato palla lì poi si va a trovare l’uomo / il fallo c’è c’è tutto e ci sta l’ammonizione
Caressa: si è rialzato Vieira primo ammonito della partita Zambrotta / palla allargata arriva il colpo di testa di Henry c’è Malouda in aria di rigore Malouda passa / CALCIO DI RIGORE
Bergomi: lo voglio rivedere Fabio secondo me si è lasciato andare / lo voglio rivedere
Caressa: non lo prende
Bergomi: non- Materazzi tira via la gamba vediamo se involontariamente lo tocca
Caressa: non lo prende si butta prop- da questo sembra proprio che si butti anche in malo modo eh / non lo prende non lo prende per prop- non lo prende propriooo Beppe
Bergomi/Caressa: (xxx)
Caressa: forse gli ha levato leggermente la scarpa ma lui ci aveva già il piede sollevato / il rigore non c’era
Bergomi: ho l’avuto subito in diretta la sensazione che / che non l’ho toccato
Caressa: Buffon conosce Zidane // TRAVERSA TRAVERSA NON È GOOL / NON È GOL /
Bergomi: è gol è gol
Caressa: È GOL (Bergomi: è gol è gol) è gol ha toccato dentro / Francia in vantaggio / il guardalinee ha dato indicazione ad Elizondo che non aveva deciso / (Bergomi: anche qui mi sembrava) ha fatto il cucchiaio (Bergomi: mi sembrava corretta vediamo) / gol netto (Bergomi: gol) gol netto
Bergomi: peccato perché ci siamo fatti sorprendere sulla posizione di Henry che è venu- che è venuto a / a prendere palla di testa sull’esterno con l’inserimento a tagliare di di Malouda / e lì la nostra difesa abbastanza larga si è fatta sorprendere / e poi il rigore non c’era
Caressa: in vantaggio la Francia / sette minuti di gioco uno a zero / Elizondo non aveva dato il gol ma poi il guardalinee invece giustamente lo ha segnato ma il rigore non c’era / c’è rimessa dal fondo adesso per la Francia / siamo sotto al settimo minuto un brutto inizio di finale
Bergomi: brutto sicuramente perché eravamo partiti abbastanza bene / decisi e concentrati forse fin troppo perché il fallo di Zambrotta al limite dell’area avversaria non ci stava / poi il cross di Grosso era stato interessante / poi vedi la posizione di Henry ancora adesso molto largo / vicino a Zambrotta / hanno giocato palla su di lui di testa inserimento di Malouda / e lì ci ha sorpreso //
Caressa: Materazzi in anticipo arriva la chiusura di Zidane ancora Materazzi subisce fallo c’è calcio di punizione per l’Italia
Bergomi: e dovremo stare attenti perché / vedi anche la posizione di Ribéry / molto stretto su questo lancio lungo dal portiere a cercare la testa di Henry molto largo sulla destra / sulla sinistra
Caressa: Totti / ha fatto il cucchiaio Zidane eh
Bergomi: ha rischiato tantissimo
Caressa: Camoranesi / Materazzi / pallone in profondità per Totti / è arrivato l’anticipo di Thuram poi ha messo fuori Makelele / il tocco di Vieira / ha sbagliato però Sagnol insiste però ancora la Francia / Ribéry / subisce fallo c’è calcio di punizione per i francesi
Bergomi: si l’arbitro sempre molto attento in questi primi minuti e vuole fischiare tutto quanto anche i minimi contatti
Caressa: anche quelli che non c’erano
Bergomi: si / purtroppo per noi
Caressa: Ribéry / all’indietro il suggerimento / Thuram / Gallas / siamo sotto per la prima volta nel mondiale / adesso c’È bisogno di una reazione immediata / pallone in profondità Zidane di prima / passa davanti Gattuso commette fallo c’è calcio di punizione per la Francia dobbiamo scuoterci subito
Bergomi: giocano con questi lanci lunghi e per la sponda di Henry o di / o di Zidane per il taglio interno dei- dei due esterni soprattutto con Malouda
Caressa: il pallone aperto per Wily Sagnol / cerca il traversone Sagnol DEVIATO / palla in calcio d’angolo per la Francia / ha toccato Materazzi Buffon sembrava sulla traiettoria non è riuscito però a evitare il calcio d’angolo
Bergomi: il cross era interessante / per Henry che aveva tagliato sul primo palo con mara- con Cannavaro che era in marcatura precisa
Caressa: calcio d’angolo dunque per la Francia / è pronto a battere Zidane sale Vieira / sale anche Henry // il pallone verso l’interno dell’area di rigore non arriva a toccarlo Perrotta forse però lo sfiora la rimessa laterale sarà per l’Italia non l’ha toccato Perrotta / anche se i francesi chiedevano la rimessa per loro / c’è Lippi che vuole caricare la sua squadra / abbiamo iniziato nel peggiore dei modi con questo rigore beffa di Zidane che tira / rischia tantissimo tantissimo / è molto fortunato / nel rimbalzo che trova la palla interna alla linea di porta / Elizondo non era sicuro si è voltato verso il guardalinee il guardalinee ha pensato un attimo poi è andato verso centrocampo giustamente
Bergomi: giustamente era in posizione perfetta / a cinque metri dalla linea de- di fondo e ha visto correttamente
Caressa: Zambrotta / cerca Totti arriva in anticipo su di lui c’è Pirlo / Materazzi / bisogna ritrovare corraggio anche sugli spalti / il pallone aperto per Grosso molto lungo prova ad arrivare Grosso non ce la fa però a tenere il pallone in campo ci sarà rimessa laterale per l’Italia
Bergomi: calma però ci vuole Fabio sicuramente c’è ancora tanto tempo per recuperare questa partita non dobbiamo scoprirci / giocare con intelligenza / perché insomma noi se lasciamo campo la velocità di Henry ci può fare male
Caressa: Barthez / cerca il rinvio lungo / colpo di testa di Cannavaro / a centrocampo Vieira / prova a recuperare Perrotta / si sgancia Ribéry / ancora Ribéry all’indietro Thuram / si allarga Gallas / Thuram eh cerca invece la profondità trova ancora Ribéry buono il movimento fermato da Grosso c’è fallo di Ribéry che allunga la gamba calcio di punizione si sono fatti male tutti e due // finiva a terra Sagnol / nello scontro con eh Grosso / forse ginocchio contro ginocchio / eccolo qua / ginocchio contro ginocchio / va a terra Grosso / va a terra anche Sagnol / sono botte molto dolorose
Bergomi: si movimento contrario tra i due esterni della Francia con Ribéry che era venuto incontro e Sagnol che ha attaccato la profondità Grosso era in anticipo ha messo il piede a martello per eh per proteggersi dall’arrivo da- di Sagnol e poi c’è stato lo scontro durissimo
Caressa: e Sagnol è stato ammonito / per il fallo / eccolo qua / prova ancora l’Italia Zambrotta ha dato a Toni uno-due poi Toni allarga per Camoranesi c’è ancora Zambrotta sulla fascia può andare Zambrotta uno contro uno / cerca uno spazio per il traversone riesce a mettere la palla al centro in qualche modo per Totti Totti si gira d’esterno la tocca Pirlo dentro Toni IN POSIZIONE REGOLARE / ha chiuso Sagnol sulla diagonale / sul rinvio prova ad andare Henry / colpo di testa di Cannavaro Camoranesi restiamo lì / ancora Camoranesi / prendono un po‘ di corraggio i nostri tifosi / arriva il traversone deviato ancora Camoranesi / ma ci sarà rimessa laterale per l’Italia
Bergomi: si dobbiamo fare movimento davanti abbiamo visto prima con il movimento ad allargare come abbiamo tirato fuori Thuram da dentro nel cuore dell’area di rigore poi è stato bravo Sagnol a far la diagonale / ma ci eravamo procurati una buona occasione
Caressa: c’è rimessa laterale per la Francia Totti ha toccato il pallone riteneva di essere stato toccato alle spalle invece no secondo l’antenna arbitrale rimessa laterale per la Francia con Abidal
Bergomi: per me si invece / perché era andato incontro poi con nessuna possibilità di prendere la palla è stato colpito da dietro
Caressa: colpo di testa di Henry Zidane non può arrivare sul pallone Pirlo / cerca la profondità per Toni / arrivato in anticipo colpo di testa su di lui di Abidal poi non riesce però Malouda a tenere in campo rimessa in gioco per Zambrotta / cercato subito Camoranesi / toccano ancora il pallone a Camoranesi buona la chiusura di Makelele / la rimessa laterale sarà ancora per Zambrotta con il piedone Abidal c’è calcio di punizione per l’Italia tutti dentro / c’è Totti vicino al pallone / adesso si allontana / perché si avvicina Andrea Pirlo // dentro c’è Toni / ma anche Totti / è salito Grosso / c’è Cannavaro
Bergomi: Grosso non lo marca nessuno
Caressa: e sta in linea con l’uomo in barriera quindi in posizione regolare // è pronto ad andare Pirlo / cerca IL PRIMO PALO / SI È SALVATO LA FRANCIA CON IL COLPO DI TESTA DI THURAM IN CALCIO D’ANGOLO
Bergomi: si che si è staccato dalla marcatura di Toni lui è quello adetto a Toni vedi / lo vede lo sente poi si stacca e va a colpire la palla rischiando anche l’autorete
Caressa: ancora Pirlo pronto a battere il calcio d’angolo / PALLA DI NUOVO SUL PRIMO PALO / ha messo fuori di testa Zidane / poi il colpo di testa di Henry / insiste l’Italia ancora con Pirlo / ricomincia da capo Gattuso ultimo uomo / prova a far girare Perrotta un po‘ in difficoltà riesce ad aprire per Pirlo benissimo ancora a uno contro uno chiuso Pirlo c’è rimessa laterale per l’Italia / ha chiuso Abidal su di lui / con le mani Pirlo per Camoranesi la mette giù / cerca di sfruttare Zambrotta ancora Pirlo nello stretto / dentro cerca Zambrotta non lo trova scivola Henry arriva prima Pirlo ancora salta Henry / buona la veronica ancora Pirlo / prova ad andar via / circondato Pirlo cerca di dare un pallone in profondità Makelele lo fa passare ma non c’è nessuno rimesso dal fondo per Barthez / quindici minuti uno a zero per la Francia
Bergomi: si cercava di far carambolare la palla su / su Makelele visto che era chiuso e raddoppiato
Caressa: questa è l’inquadratura dove sembra di più per la prospettiva che venga toccato ma guardate proprio non lo tocca forse inconcepibilmente sul piede
Bergomi: forse si / da questa ultima immagine leggermente
Caressa/Bergomi: (xxx)
Caressa: si però aveva già il piede per area avveva già il piede per area c’aveva il piede alzato da un quarto d’ora // anticipo di Ribéry che trova la palla su Cannavaro nel contrasto la palla esce per l’Italia che la rimetterà in gioco

9.1.4.3. 2006 Sky, 105-120 (DVD: 1:58:05-2:13:05)

Caressa: ancora quindici minuti Pirlo De Rossi / Materazzi / cerca subito la profondità per Toni / Toni attacato alle spalle non c’è fallo neanche in questa occasione secondo il direttore di gara con la punta del piede Del Piero De Rossi / Grosso / attaccato Grosso / se la cava / e guadagna la rimessa laterale / su Malouda / con le mani ancora Grosso che ha lasciato lì il pallone a Del Piero che va a prendere la rimessa / attaccato da Sagnol che gli porta via palla Zidane alza per Malouda c’è De Rossi / De Rossi va giù / Malouda dice Gattuso che ha colpito De Rossi con una gomitata / Elizondo lì vicino / e vicino anche il guardalinee si stanno guardando il guardalinee / no l’ha toccato dietro con il braccio (non in faccia) / stavano guardando il guardalinee e il direttore di gara ecco la manata di Malouda // si sta rialzando De Rossi / rimane in campo ma in realtà dovrebbe uscire / che era entrata la barella ma non si è accomodato sulla barella è rimasto in campo Elizondo lo fa giocare / sta per effetuare un nuovo cambio // ma ho visto un numero ma non credo (Bergomi: undici) ma non credo ESCE HENRY / fuori Titi Henry / e dentro Sylvain Wiltord / cioè mette uno di ruolo in quella posizione lì / perché Wiltord nel Lione ha giocato anche da seconda punta però ha fatto molto l’esterno (xxx)
Bergomi: decisione coraggiosa Fabio coraggiosa
Caressa: fuori Henry dentro Sylvain Wiltord / adesso ha giocatori di ruolo sui due esterni Malouda e Wiltord / Zidane nel suo ruolo e Trezeguet prima punta
Bergomi: si mentre prima aveva rischiato qualcosina adesso eh è ritornato nel suo sistema di gioco classico / poi con Wiltord che andrà a fare la- la fascia sinistra / con Malouda che rimane a destra
Caressa: De Rossi prolunga / Toni / riesce a toccare in qualche modo ma si è appoggiato irregolarmente su Sagnol / calcio di punizione / Gallas / viene fischiato tutto all’incontro neanche un avantaggio / Abidal / arriva il pallone tagliato verso il centro lo mette fuori Cannavaro poi Pirlo / insiste ancora la Francia / c’è ancora Pirlo che può intervenire / c’è l’anticipo però secco di Diarra / Diarra che poi va al largo per Malouda / controllo con il sinistro di Malouda rientra ancora sul suo piede preferito arriva il traversone / Gattuso di petto / Pirlo / Grosso / loro ci attacano molto più alti ci impediscono di ragionare / Toni può far salire la squadra c’è Del Piero c’è il movimento di Iaquinta Del Piero prova ad andare Del Piero accelera ancora Del Piero / non c’è fallo poi Del Piero commette fallo di mano calcio di punizione ma ci hanno fischiato (niente neanche questa punizione Beppe) intanto c’è un giocatore dell’Italia a terra dalla parte opposta / Trezeguet non ha fatto un bel gesto / Trezeguet ha detto continua continua gli italiani sono dal guardalinee / C’È STATO UNA GOMITATA DICE BUFFON / C’È STATA UNA GOMITATA DI TREZEGUET DICE BUFFON / IL QUARTO E IL QUINTO UOMO VENGONO CHIAMATI IN CAUSA / ELIZONDO NON HA VISTO / STA CERCANDO DI CAPIRE / TU STAI ZITTO CHE NON HAI VISTO / (vediamo un po‘) / AH NOOO / E NOO / E NOO / E NOO
Bergomi: clamoroso
Caressa: NON SI PUÒ / RISCHIA DI ROVINARE UNA CARRIERA CON UNA TESTATA / INDECENTE ZIDANE / INDECENTE / INDECENTE ZIDANE / È IL GIOCATORE CHE HO AMATO DI PIÙ NELLA MIA VITA / INDECENTE QUESTA TESTATA DI ZIDANE / SE NON LO CACCIANO È UNO SCANDALO / È UNO SCANDALO / SE NON LO CACCIANO È UNO SCANDALO
Bergomi: e non è la prima volta nella sua carriera Fabio / che ha perso la testa
Caressa: ZIDANE / GIOCAVA DA LIBERO / gli cambiarano la posizione da ragazzo perché una volta / a quattordici anni fece tutto il campo per dare una testata a un giocatore avversario / l’ha fatto con il Bayer Leverkusen se ti ricordi anche in Champions League con la Juventus
Bergomi: prese quattro giornate di squalificata
Caressa: INDECENTE / UN EPISODIO INDECENTE / mi dispiace dirlo
Bergomi: ma no ma bisogna dirlo Fabio / è sotto gli occhi di tutti / è la giusta esso la tira fuori
Caressa: no non l’ha visto gliel’hanno detto / ROSSO PER ZIDANE / CHE SE NE VA GIUSTAMENTE / SOTTO LA DOCCIA / SOTTO LA DOCCIA / SOTTO LA DOCCIA / SOTTO LA DOCCIA / e Domenech non voglio dire cosa sia / SOTTO LA DOCCIA ZIDANE / che rovina secondo me / non tutta la carriera intendiamoci è un giocatore meraviglioso / ma un gesto così / in finale / è bruttissimo
Bergomi: ma capire perché cosa scatta nella testa
Caressa: ma forse qualcosa si sono detti / vedi che lo prende lo tiene / bella ce l’abbiamo tutta tienila tienila tienila Angelo Carosi / niente non è successo / indecente / un’indecenza
Bergomi: sicuramente l’avrà anche provocato a parole / ma questo non vuol dire che uno
Caressa: vuoi sapere cosa penso?
Bergomi: una reazione del genere
Caressa: vuoi sapere cosa penso? / in campo non l’ha visto nessuno / questa è prova tv
Bergomi: è arrivata dopo / come anche con sempre Elizondo l’episidio con Rooney secondo me / lì non l’aveva visto bene / non lo voleva buttar fuori gli è arrivata e l’ha- l’ha espulso
Caressa: FRANCIA IN DIECI / SEI MINUTI DI GIOCO / un peccato / mi dispiace tanto per Zidane / però non si fa /
Bergomi: no no assolutamente
Caressa: non meritava una fine di carriera così / però è colpa sua
Bergomi: no bisogna- anche se sei stato provocato / devi riuscire a tenere a posto i nervi / assolutamente / un campione come lui
Caressa: si riprende con la Francia in dieci / senza Zidane // Gattuso in profondità restituisce il pallone ai francesi / l’arbitro aveva fermato il gioco quando i francesi / avevano il pallone tra i piedi / può rientrare Materazzi / l’uomo in più per l’Italia / Barthez con Sagnol / batte profondo / trova Gattuso / vediamo se prendiamo coraggio da questo episodio De Rossi all’indietro pericoloso / Grosso / colpo di testa di Iaquinta / /ancora Iaquinta / io mi ricordo che ogni tanto vanno dei replay allo stadio in questo caso ovviamente il fairplay non è andato / il replay della testata di Zidane e quindi i francesi erano convinti che non sia successo nulla / Thuram // pallone di Abidal in profondità / prova a tenere Wiltord / c’è fallo laterale per l’Italia / Elizondo si avvicina e dice a Wiltord che può proseguire / Cannavaro / Materazzi / Pirlo / e adesso sale il grido Italia Italia / E ADESSO È IL MOMENTO DI EH CREDERCI OTTO MINUTI / PROVA AD ANDARE PIRLO / C’È DE ROSSI CHE CHIEDE PALLA IN MEZZO / VA IN PROFONDITÀ GATTUSO / NON RIESCE A RAGGIUNGERE IAQUINTA ABIDAL / TIENE IL PALLONE IN PROFONDITÀ / C’È WILTORD / DENTRO PER TREZEGUET CHE FA LA SPONDA / ANCORA ABIDAL / rallenta la Francia / Makelele / attaccato da Pirlo / il rinvio di Gallas / prende il tempo Materazzi Malouda prima di lui attenzione a Trezeguet CANNAVARO / poi Materazzi adesso Buffon
Bergomi: ha capito tutto in anticipo Cannavaro vedere prevedere prima degli altri / ha capito che Trezeguet voleva dare la palla in profondità su Malouda si è staccato molto bene
Caressa: NOVE MINUTI / Buffon di controbalzo / Sagnol / Trezeguet fa la sponda ancora Sagnol / spinge lo stesso la Francia / prova ad andare Sagnol in velocità / gli corre accanto Malouda / Sagnol eh si libera / poi centrale il suggerimento per Trezeguet dà fuori Wiltord / Wiltord allarga ancora per Malouda / uno contro uno di Malouda / cerca il traversone ribattuto da De Rossi / il tocco di Del Piero / Sagnol / De Rossi / prova ad arrivare Del Piero sul pallone / riesce a tenerlo in campo / colpo di testa in anticipo poi però c’è fallo anche ai danni di Luca Toni calcio di punizione per l’Italia / NOVE MINUTI / ANDIAMO
Bergomi: dai coraggio ragazzi coraggio
Caressa: ANDIAMO / CALCIO DI PUNIZIONE PER PIRLO / BATTE PER DE ROSSI / INTANTO VEDETE IL REPLAY DEL FALLO PRECEDENTE / L’APERTURA PER ZAMBROTTA / C’È ANCORA UN PO‘ DI SPAZIO PER ZAMBROTTA / POI VA A SALIRE L’ITALIA I FRANCESI FISCHIANO PERCHÉ HANNO PAURA / IAQUINTA / VUOLE TENERE IL PALLONE LÌ / ALL’INDIETRO PER DE ROSSI / IL PALLONE ANCORA PER PIRLO / VIENE UN MOVIMENTO IN PROFONDITÀ non riesce a servire però / era Zambrotta che era andato / poi Gattuso / questa volta lo saltano / prova la Francia in contropiede / tre contro tre / c’è Materazzi resiste Malouda / NON C’È FALLO / INSISTE ANCORA MALOUDA / PROVA AD ANDARE MALOUDA Malouda contenuto E FERMATO DAL RITORNO DI RINO / RINO GATTUSO / E ALLORA ANDIAMO ANCORA / ANDIAMO CON PIRLO / STAI SEDUTO DOMENECH / LA PALLA È PER DEL PIERO / ALLARGA PER GROSSO / GROSSO TAGLIA DENTRO / GROSSO TAGLIA DENTRO / ANCORA GROSSO / PROVA A FARLA PASSARE / non c’è nessuno a destra / PROVA A RIPARTIRE LA FRANCIA / LO FA CON ABIDAL / UNDICI MINUTI SUL CRONOMETRO / LA PALLA LA TIENE WILTORD / L’ITALIA PROVA A RECUPERARE / C’È ABIDAL CHE CORRE A SINISTRA / WILTORD PROVA A TENERE IL PALLONE / HA VISTO IL MOVIMENTO DI TREZEGUET INCONTRO / TREZEGUET USCITO DA CANNAVARO / PROVANO A RICOMINCIARE / C’È DEL PIERO CHE VUOLE DARE FASTIDIO / ATTACCA A CENTROCAMPO MAKELELE CHE RIESCE AD ALLARGARE PER DIARRA / insiste Malouda / uno contro uno di Malouda / attaccato da Gattuso Malouda Gattuso fallo laterale / UNDICI MINUTI SUL CRONOMETRO // la rimessa di Sagnol / il pallone girato da Trezeguet / dalla parte opposta c’è Abidal / arriva il traversone di Abidal colpo di testa di Cannavaro / Gattuso / la mette giù male / e finisce al recupero Grosso / c’è il rinvio profondo per Toni / Toni la sfiora appena di testa c’è Iaquinta / possiamo andare in contropiede / però Iaquinta dà all’indietro c’è Gattuso / allora la Francia ha già recuperato / Del Piero / Pirlo / TONI / fuorigioco /
Bergomi: non dobbiamo rialzarci e dare questa palla in profondità loro rischiano / tengono la difesa sempre molto alta / facciamola girare / capisco che abbiamo poche energie / ma falla girare / sfondare sull’esterno / noi- adesso abbiamo l’uomo in più dobbiamo sfruttare questa- questo vantaggio
Caressa: non c’era il fuorigioco di Toni
Bergomi: si però è una tematica ci può anche stare perché Sagnol stava salendo
Caressa: si si si
Caressa/Bergomi: (xxx)
Caressa: colpo di testa di Trezeguet per Wiltord / Cannavaro / allunga il pallone per Iaquinta / che mette giù / fa girare ancora per Gattuso / Pirlo / De Rossi / Gattuso / Zambrotta / Pirlo / Grosso / Del Piero / va Del Piero / ancora Del Piero / dentro per Grosso non ce la fa
Bergomi: buona l’iniziativa comunque / a stringere poi portare la palla dentro al campo poi aspettare la sovvraposizione di Grosso / che nel secondo tempo ha spinto veramente poco è rimasto più sulle sue nel primo tempo ha fatto veramente il campo su e giù tantissime volte / si è sfiancato tantissimo / qui c’è stata la copertura perfetta di Sagnol
Caressa: Tredici sul cronometro amici / c’è il rinvio di Barthez / palla altissima per il colpo di testa di Trezeguet / che non riesce a tenerla in campo c’è rimessa laterale per l’Italia / Gattuso // apre per Del Piero ha letto Sagnol che riesce arrivare bene di testa Malouda / Sagnol / sempre Gattuso a tenerlo lì / Sagnol all’indietro allora / in profondità il suggerimento è per Malouda / si fa vedere Malouda / cerca il pallone largo dove non c’è nessuno perché stringeva Wiltord palla in fallo laterale rimessa in gioco per l’Italia
Bergomi: si l’aveva visto il movimento di Wiltord / a venire dentro il campo / però ha sbagliato la misura del passaggio //
Caressa: Iaquinta rischia Zambrotta / De Rossi / Cannavaro / Buffon andrà a lungo / cerca il pallone Toni / che stavolta dà fastidio / c’è Del Piero e c’è il movimento di Iaquinta che Del Piero ha visto lo trova però con un pallone troppo lungo sul quale Iaquinta non può arrivare / c’è rimessa laterale ancora per la Francia / quattordicesimo in corso / Makelele // Malouda / ultimo giro di orologio / lo prende Gattuso / poi escono però da un doppio tackle i francesi / c’è Wiltord IN AREA DI RIGORE WILTORD / sbaglia tutto
Bergomi: Malouda che partita (Caressa: straordinaria / straordinaria partita di Malouda) anche lì in mezzo a due è venuto fuori con una giocata incredibile poi su questo lancio in profondità di Wiltord che cercava solamente a servire Trezeguet / e non trova- non trova la misura //
Caressa: rinvio di Buffon / stacca di testa Gallas prima di Toni Wiltord / ha interrotto Gattuso / c’è Grosso / e dieci secondi / il pallone è per Del Piero / controlla Del Piero prendi angolo o punizione / niente / rimessa dal fondo / con Del Piero (Bergomi: ma questa è calcio d’angolo) era calcio d’angolo o calcio di punizione (Bergomi: esatto) non c’erano dubbi //(nessuno dei due ci ha ragione l’arbitro) [Caressa lacht]
Bergomi: dovevamo aspettare il replay scusate
Caressa: [lachend] (c’aveva ragione l’arbitro) (xxx) / è pronto al rinvio Barthez / quindici e trenta / è pronto al rinvio Barthez / l’arbitro ha già controllato il cronometro / Malouda di testa / meglio Zambrotta / pallone ancora controllato dalla Francia / messo fuori dall’Italia / fa giocare ancora Elizondo / Abidal / poi il pallone tagliato verso il centro Materazzi lo mette fuori / l’arbitro dice che può bastare / si va ai calci di rigori //

9.1.4.4. 2006 Sky, Siegerehrung

Abpfiff (2:26:30-2:27:15)

Caressa: GOOOL / GOOOL / E ALLORA DICIAMOLO TUTTI INSIEME (Bergomi: Campioni) TUTTI INSIEME / QUATTRO VOLTE / SIAMO CAMPIONI DEL MONDO
Caressa/Bergomi: CAMPIONI DEL MONDO / CAMPIONI DEL MONDO / CAMPIONI DEL MONDO 
Caressa: ABBRACIAMOCI FORTE E VOGLIAMOCI TANTO BENE / VOGLIAMOCI TANTO BENE / PERCHÉ ABBIAMO VINTO / ABBIAMO VINTO TUTTI STASERA / ABBIAMO VINTO TUTTI / ABBIAMO VINTO TUTTI / abbiamo vinto tutti amici / guardate dove siete perché non ve lo dimenticherete mai / guardate con chi siete / perché non ve lo dimenticherete mai

Pokalübergabe (2:45:35-2:46:35)

Caressa: ALZA LA COPPA CAPITANO / ALZA LA ALTA AL CIELO CAPITANO / PERCHÉ QUESTA È LA COPPA DI TUTTI GLI ITALIANI / PERCHÉ OGGI GRAZIE A VOI ABBIAMO VINTO TUTTI / ALZALA ALTA PERCHÉ OGGI È PIÙ BELLO ESSERE ITALIANI / ALZALA ALTO CAPITANO // abbiamo vinto Beppe
Bergomi: grande / grandissimi ragazzi / bravi / bravi a tutti / non ho altre parole //
Caressa: adesso seguiteci ancora un po e poi uscite per strada / e fate sentire a tutti / cosa vuol dire vincere un mondiale in Italia / e poi andateli a prendere all’aeroporto / per festeggiare con loro / perché se lo meritano / se lo meritano davvero 

9.1.4.5. 2006 Sky, Tore

0:1 Zidane ( 7. / 12:00- 13:51)

Caressa: Buffon conosce Zidane // TRAVERSA TRAVERSA NON È GOOL / NON È GOL /
Bergomi: è gol è gol

Caressa: È GOL (Bergomi: è gol è gol) è gol ha toccato dentro / Francia in vantaggio / il guardalinee ha dato indicazione ad Elizondo che non aveva deciso / (Bergomi: anche qui mi sembrava) ha fatto il cucchiaio (Bergomi: mi sembrava corretta vediamo) / gol netto (Bergomi: gol) gol netto
Bergomi: peccato perché ci siamo fatti sorprendere sulla posizione di Henry che è venu- che è venuto a / a prendere palla di testa sull’esterno con l’inserimento a tagliare di di Malouda / e lì la nostra difesa abbastanza larga si è fatta sorprendere / e poi il rigore non c’era
Caressa: in vantaggio la Francia / sette minuti di gioco uno a zero / Elizondo non aveva dato il gol ma poi il guardalinee invece giustamente lo ha segnato ma il rigore non c’era / c’è rimessa dal fondo adesso per la Francia / siamo sotto al settimo minuto un brutto inizio di finale
Bergomi: brutto sicuramente perché eravamo partiti abbastanza bene / decisi e concentrati forse fin troppo perché il fallo di Zambrotta al limite dell’area avversaria non ci stava / poi il cross di Grosso era stato interessante / poi vedi la posizione di Henry ancora adesso molto largo / vicino a Zambrotta / hanno giocato palla su di lui di testa inserimento di Malouda / e lì ci ha sorpreso //
Caressa: Materazzi in anticipo arriva la chiusura di Zidane ancora Materazzi subisce fallo c’è calcio di punizione per l’Italia
Bergomi: e dovremo stare attenti perché / vedi anche la posizione di Ribéry / molto stretto su questo lancio lungo dal portiere a cercare la testa di Henry molto largo sulla destra / sulla sinistra
Caressa: Totti / ha fatto il cucchiaio Zidane eh
Bergomi: ha rischiato tantissimo

1:1 Materazzi (19. / 24:45-25:45)

Caressa: è pronto ad andare Pirlo al secondo palo / il pallone in arrivavo / GOOOL / MATERAZZI / GOOOL / MATERAZZI / SIAMO ANCORA VIVI / SIAMO ANCORA VIVI
Bergomi: Fabio ma l’avevamo dimostrato subito perché la squadra e viva c’è / sta benissimo in campo / sfruttare le palle da fermo / loro solo disattenti / non riescono a marcare come marchiamo noi / bravissimo Marco Materazzi
Caressa: SECONDO GOL DEL MONDIALE PER MATERAZZI / UNO A UNO L’ABBIAMO RIPRESA SUBITO / DICIANOVE MINUTI
Bergomi: e con grande merito / Vieira // sempre lo stesso difetto / anche nel nostro campionato / si fida troppo della sua altezza / non sente mai l’uomo / Materazzi stacca meglio di lui

Link 1: https://www.dh-lehre.gwi.uni-muenchen.de/?p=104827

Link 2: http://www.dizionario.rai.it/

Link 3: https://www.gazzetta.it/Calcio/Mondiali/28-05-2014/mondiale-1994-roberto-baggio-codino-brasile-finale-80777179611.shtml

Link 4: https://accademiadellacrusca.it/it/consulenza/il-var-o-la-var/1496

Link 5:
https://sport.sky.it/calcio/fotogallery/2012/12/14/gianni_brera_ricordo_20_anni_dopo_neologismi_calcio.html

Link 6: http://www.treccani.it/vocabolario/sarrismo_(Neologismi)

Link 7: https://www.youtube.com/watch?v=UpXOAIFFpBQ

Link 8: https://www.adnkronos.com/fatti/politica/2016/06/07/elezioni-pallone-linguista-spiega-boom-delle-metafore-calcistiche_mM363dF6dpRzj1yE1r3zmM.html

Link 9: https://publish.twitter.com/?query=https%3A%2F%2Ftwitter.com%2Fmatteorenzi%2Fstatus%2F1301201935459024896&widget=Tweet

Link 10: https://www.youtube.com/watch?v=t_qJZnBevDI

Link 11: https://momentidicalcio.com/2019/11/27/altra-telecronaca-invasata-di-trevisani-e-adani-i-due-ci-ricascano-in-slavia-inter/

Link 12: https://www.youtube.com/watch?v=7SZTi-fGWQQ

Link 13: http://www.teche.rai.it/2018/08/nando-martellini-campione-del-mondo-della-cronaca-sportiva/

Link 14: http://testicanzoni.mtv.it/testi-Jovanotti_8976/testo-In-Italia-78037136

Krefeld (2011, 269) sieht Medien aus sprachwissenschaftlicher Perspektive „unweigerlich immer dort und nur dort im Spiel, wo die sprachliche Kommunikation stattfindet, ohne dass die elementare Situation des Sprechens bei physisch unmittelbarer Anwesenheit der Gesprächspartner gegeben ist,.“ Diese Definition macht den großen Einfluss der Medien deutlich, denn wenn die Kommunikation aus dem situativen Kontext gelöst werden kann, können sich folgerichtig ihre Auswirkungen erhöhen. Irreführend ist laut Krefeld dagegen die Bezeichnung von Mündlichkeit und Schriftlichkeit als unterschiedliche Medien (vgl. Koch/Oesterreicher 2011), da Schriftlichkeit, im Gegensatz zur Mündlichkeit per se mediatisiert ist.
Laut Menduni unterschätzt De Mauro jedoch insgesamt den Einfluss des Radios: „È ormai largamente condivisa la tesi di Tullio De Mauro, espressa prima in Storia linguistica dell’Italia unita […] in cui è disegnato a forti tratti il fondamentale apporto della televisione alla costruzione di una lingua nazionale. Ho cercato di dimostrare […] che questa tesi, sostanzialmente fondata, sottovaluta l’apporto della radio.“ (Menduni 2010, 18) Laut Menduni gehen sprachliche Neuerungen hauptsächlich vom Radio aus und werden dann vom Fernsehen übernommen.
Heute ist dieses Lexikon online abrufbar: Link 2.
Der dreifache Ausruf Campioni del Mondo am Spielende scheint sich gerade deshalb so ins kollektive Gedächtnis (Fußball-)Italiens festgesetzt zu haben, da er ein Ausbrechen aus der Konvention bedeutete. Ähnlich verhält es sich in Deutschland mit den Ausrufen Helmut Zimmermanns beim WM-Finale 1954, die ihm zwar im Anschluss viel Kritik einbrachten, an die man sich aber vermutlich noch heute gerade deswegen erinnert, da sie nicht den Konventionen entsprachen.
Die zelebrierte emotionale Beteiligung führt teilweise zu einem Exzess an Ausrufen, wie in einer Sky-Übertragung von 2018, in der der späte Einzug ins Achtelfinale der Champions League von Inter Mailand von Reporter Riccardo Trevisani und Experte Daniele Adani zelebriert wird (Link 10). Nicht immer wird das Übermaß an Ausrufen jedoch vom Publikum goutiert, wie etwa in dieser Kritik am Duo Trevisani-Adani deutlich wird: „Toni entusiastici, urla, strepitii durante i gol dell’Inter alternati a toni funerei allorquando è stato annullato il gol di Lukaku del possibile 2-0 per passare all’1-1 col rigore concesso ai cechi. Il web e i social si sono scatenati: da interisti a esaltati non sono mancati gli epiteti che i due telecronisti si son prontamente beccati con i tifosi delle altre squadre che ovviamente non gradiscono queste telecronache particolarmente sbilanciate.“ (Link 11).
Bei der Entstehung dieser ‚in Mode gekommenen‘ Metapher handelt es sich um ein anschauliches Beispiel zwischen Verbindungen der Sprache der – in diesem Fall stark diatopisch markierten – Sprache der Sportler und der Sprache der Medien (TV und Zeitungen). Giovanardi (2009, 315): „L’espressione fare il cucchiaio ha avuto un grande impulso dai giornali che riportarono con molta evidenza una frase da Totti, giocatore della Roma, durante la semifinale Italia-Olanda del Campionato europeo del 2000. Avviandosi a battere un calcio di rigore decisivo per il passaggio alla finale, il calciatore sussurò ai suoi compagni: Mo je faccio er cucchiaio.

Bibliographie

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