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ALD-I

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Zitation: Thomas Krefeld (2018): ALD-I. Version 2 (07.06.2018, 08:49). Lehre in den Digital Humanities. , url: https://www.dh-lehre.gwi.uni-muenchen.de/?p=29463&v=2



Der ALD-I befasst sich mit der Phonetik und der elementaren Morphologie. Die Homepage gibt zahlreiche Informationen, die hier nicht wiederholt werden müssen: 

  • Untersuchungsnetz / rete
    • Datensammlung
    • Datenerfassung
    • Kartengenerierung
    • Indexgenerierung

Im Hinblick auf die Methodologie ist angebracht, spezifische Aspekte der auf diesen Menüpunkten erscheinenden Inhalte kurz zu kommentierten.  

Das geschlossene Untersuchungsnetz / rete wurde nach topographischen und nicht etwa nach historischen Gesichtspunkten so gewählt, dass die dolomitenladinischen Täler im Zentrum eines Ausschnitts des romanischen Dialektkontinuums stehen.  Nur so lässt sich der prägende Einfluss historischer Faktoren, wie zum Beispiel der Zugehörigkeit zu Österreich,   auf die Entstehung und Veränderung des sprachlichen Raums induktiv, aus den Daten heraus zeigen; denn im Fall einer historisch Abgrenzung des Untersuchungsraums wird diese Prägung deduktiv vorausgesetzt. Abgesehen von den aktuellen politischen Grenzen wurden daher keine außersprachlichen, historischen und demographischen Faktoren auf der Grundkarte kartiert, so dass sie sich auch nicht mit sprachlichen Daten kombinieren lassen; die einzige Ausnahme bildet der “limite della Ladinia brissino-tirolese“.

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Grundlage der Datensammlung sind die Aufnahmen von zwei Informanten pro Ort. Es wurde jedoch systematisch jeweils nur eine Antwort als 'definitiv' in die Datenbank übernommen wird, so dass etwaige Variation am Ort selbst kategorisch ausgeschlossen wird. Es liegt, mit anderen Worten, im Gegensatz zum ALS eine Auffassung zu Grunde, die von stabilen sprachlichen Systemen ausgeht.   

Die Datenerfassung ist datenbankbasiert; durch die Tatsache, dass die Datenbank grundsätzlich die Stimuli des Fragebuchs abbildet, werden alle Daten in einer sehr gut strukturierten Weise erfasst, die  dem Digitalisierungsgrad D 3  entspricht.

Für die Kartengenerierung wurde ein spezielles Programm (CARD) geschrieben, mit dem die jeweils gewünschten Sprachdaten aus der Datenbank abgefragt werden; das System ist jedoch für den Ausdruck auf Papier und auf einer graphischen Grundkarte konzipiert worden.  

Die unter Indexgenerierung aufrufbare Funktion ist leider inaktiv; sie ist jedoch unter einer anderen URL zugänglich.  

Die Karten selbst sind über die Homepage nicht zugänglich, sondern liegen nur in gedruckter Form vor. Außerdem ist es schade, dass die dialektometrische Analyse nicht (mehr) funktioniert. Es wird allenfalls ein ganz oberflächlicher Eindruck vermittelt (vgl. Bauer 2009; vgl. dazu die Bemerkungen zum ALD-II); eine konkrete Fallstudie zum Trentino von Roland Bauer findet sich hier

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