Notation

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Zitation: Thomas Krefeld (2017): Notation. Version 5 (24.08.2017, 21:46). Lehre in den Digital Humanities. , url: https://www.dh-lehre.gwi.uni-muenchen.de/?p=38359&v=5

Schlagwörter: Notation

Es gelten die folgenden, weitgehend üblichen Notationsprinzipien: objektsprachliche Formen werden kursiviert  und einzelsprachliche Inhalte, d.h. Bedeutungsangaben werden durch einfache Anführungszeichen markiert, z. B. ita. formaggio 'Käse'; u.U. ist es sinnvoll nach orthographischer Darstellung in Graphemen (<...>) und phonologischer Darstellung in Phonemen zu differenzieren (/.../). Außersprachliche Kategorien (Konzepte) werden durch Majuskeln repräsentiert, also z.B. KÄSE (vgl. zur Onomasiologie MILCHVERARBEITUNG ). Da man bei der Beschreibung der Konzepte jedoch notgedrungen auf einzelsprachliche Wörter zurückgreifen muss, wird der Unterschied zwischen der Welt der Zeichen und der Konzepte oft verwischt. Strenggenommen sollte man daher in Konzeptbeschreibungen einzelsprachliche Bezeichnungen wie z.B. Käse vermeiden und nur 'technische' Umschreibungen verwenden, also etwa von LEBENSMITTEL AUS DEN FESTSTOFFEN DER MILCH, DIE NACH DER ERSTEN SCHEIDUNG GEWONNEN WERDEN (vgl. deu. Käse, ita. formaggio) reden. Der Unterschied zwischen sprachlichem Inhalt (Bedeutung) und Konzept ist vor allem dann wichtig, wenn es in einzelnen Sprachen/Dialekten kein Wort für bestimmte Konzepte gibt, wie im Fall von KÄSE AUS DEN FESTSTOFFEN NACH DER ZWEITEN SCHEIDUNG DER MILCH. Dafür sagt man ita. ricotta, fra sérac, alemannisch Ziger usw.; ein hochdeutsches Wort fehlt jedoch.

/var/cache/html/dhlehre/html/wp content/uploads/2016/11/1478532589 Zeichen Kase

Notationskonvention am Beispiel von ita. formaggio (auf Grundlage des Zeichenmodells von Blank 2001, 9)

Da die italienische Orthographie weitgehend phonologischen Prinzipien folgt, ist der Unterschied zwischen graphematischer und phonologischer Notation oft nicht gravierend; vgl. immerhin die beiden Verwendungsweisen des ita. Graphems <h>:

  • etymologische Verwendung von ital. <h> ohne phonologische Entsprechung: <ha> vs. /a/ 'er|sie|es hat'; 
  • diakritische Verwendung von ital. <h> in digraphischer Verbindung mit vorhergehendem <c>: <che> vs. /ke/ 'dass'.

Im Englischen oder Französischen können die Unterschiede radikal sein; vgl. das folgende fra. Beispiel:

/var/cache/html/dhlehre/html/wp content/uploads/2016/11/1478761409 Wasser

Totale Divergenz zwischen graphematischer und phonologischer Notation am Beispiel von fra. eau

 

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