München ist von der kulturellen, ethnischen und religiösen Diversität seiner Bürger:innen geprägt. Im Juni 2023 lebten in München rund 468.696 Menschen, die einen ausländischen Pass besitzen (29,7 %), hinzukommen 289.364 Personen, die einen Migrationsanteil haben (18,3 %). Das sind insgesamt 48% der Münchner Gesamtbevölkerung (vgl. statistische Daten zur Bevölkerung der LHM, https://www.mstatistik-muenchen.de/monatszahlenmonitoring/atlas.html?indicator=i0&date=Jan&select=24,23, Zugriff am 27.09.2023). Seit Jahrzehnten ist das Leben in der Stadt von Zuwanderung und der daraus resultierenden Vielfalt geprägt. Das spiegelt sich in vielen Aspekten des Alltags wieder: die Gastronomie ist international, die Bildungs- und Arbeitslandschaft mehrsprachig und interkulturell geprägt, die Kultur- und Unterhaltungsbranche lebt von den Impulsen unterschiedlicher Kulturen und die sprachliche Landschaft (Linguistic Landscape) der Stadt ist längst nicht mehr auf das Deutsche beschränkt.
In diesem Seminar werden wir München als multi- und interkulturelle Großstadt erforschen. Dabei werden wir uns in den ersten Wochen mit kulturtheoretischen Konzepten wie Multi-, Inter– und Transkulturalität sowie der Migrationsgeschichte der Stadt befassen (in diesem Zusammenhang ist u.a. eine Exkursion in die Ausstellung „Migration bewegt die Stadt“ geplant). Darauf folgt eine Einheit, in der Sie Methoden der Datenerhebung kennenlernen, damit sie in der darauffolgenden praxisbezogenen Phase in Einrichtungen (Schulen, Jugendzentren, Kulturvereine, Behörden etc.) hospitieren können, um dort in Interviews und durch teilnehmende Beobachtung interkulturelle und integrative Arbeit zu dokumentieren. Die Ergebnisse werden nach den Weihnachtsferien ausgewertet, diskutiert und in kürzere Wikibeiträge überführt. Diese Beiträge werden anschließend in auf dieser Plattform veröffentlicht und sind zugangsbeschränkt.
Als Leistungsnachweis (3 ECTS) gilt das Verfassen des Beitrags. Voraussetzung sind regelmäßige und aktive Teilnahme sowie die Bereitschaft zur Durchführung der Datenerhebungen ggf. in kleineren Teams. Der Zugang zur Kursdokumentation auf DH-Lehre wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Das Seminar findet überwiegend regelmäßig im wöchentlichen Takt statt, wobei einzelnen Termine (Museumsbeuch, Hospitation in den Einrichtungen) abweichen können, teilweise aber flexibel planbar sind. Auch der genaue Zeitplan wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.