Positionierung des Sprachkontakts in der Sprachgeschichtsschreibung

Lizenzierung Das Thema der Vorlesung erfordert zunächst eine doppelte theoretische Klärung; einerseits muss der Sprachkontakt in der Sprachgeschichtsschreibung positioniert werden und andererseits müssen Parameter für die Spezifizierung historischen Sprachkontakts formuliert werden. 1. Zweistöckige Architektur Konstitutiv für die romanischen Sprachen ist das Miteinander einer Ebene lokaler Sprachen und einer großräumig gegliederten  Ebene von Standardvarietäten, durch die […]

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Sprachgeschichtliche Forschungstraditionen und das nationalphilologische Paradigma

Wenn man nun die drei hauptsächlichen Forschungsfelder der Sprachgeschichtsschreibung auf die romanistische Tradition abbildet, zeigen sich klare Präferenzen und Defizite. Sprachgeschichtliche Arbeit wurde bislang ganz überwiegend im Bereich (2) geleistet. Dafür sind unterschiedliche, aber miteinander verflochtene Faktoren verantwortlich, in vorderster Linie wohl die Tatsache, dass die  philologischen Disziplinen in der Zeit der Nationalstaatengründungen universitär institutionalisiert wurden […]

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Der Gegenstand der Sprachgeschichtsschreibung

Vor dem Hintergrund der zweistöckigen Architektur der ‚großen‘ romanischen Sprachen lassen sich nun gewissermaßen drei zentrale Aufgabenbereiche der romanischen Sprachgeschichtsschreibung formulieren; sie zielen im Wesentlichen auf die folgenden Komplexe: (1) die Entstehung und Entwicklung des dialektalen Kontinuums, d.h. des dialektalen Abstands (‚Ausgliederung‘); (2) den Ausbau und die Entstehung und Entwicklung der Standardvarietäten; (3) die Überdachungsprozesse […]

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