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Hausarbeit: Awarische Personennamen und archäologische Funde aus Bayern




 

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Awaren

1.1 Das Awaren-Khaganat

1.2 Die Awaren in Europa

1.3 Der awarische Reiterkrieger

  1. Awarische Personennamen

2.1 Personennamen awarischer Herkunft in Bayern

  1. Archäologische Funde

3.1 Der awarische Säbel aus dem Gräberfeld von Ergolding, Grab 244

3.2 Der Sattel aus dem Adelsgrab von Aufhausen-Bergham

3.3 Vielteilige Gürtelgarnituren – Die Greifen- und Rankenornamentik

3.4 Steigbügel und Sattel aus dem Gräberfeld von Moos-Burgstall

3.5 Awarische Pfeilspitzen und Reiterlanzen(?)

  1. Literaturverzeichnis
  2. Tabelle siehe hier: Personennamen awarischer Herkunft in Bayern

6. Abbildungen: siehe diese Datei für alle Abbildungen im Text: Awaren-Abbildungen

 

1. 1. Die Awaren

Die Herkunft der europäischen Awaren ist relativ schwierig festzustellen wodurch verschiedene Theorien zu diesem Thema entstanden sind. Nach den chinesischen und persischen Quellen wird angenommen, dass die Awaren ein Teil des besiegten Volkes der Jou-Jan oder Juan-Juan (Schuan-Schuan) waren, die 552 aus dem Gebiet nördlich der Wüste Gobi und östlich des Altai-Gebirges vermutlich vor den Türken nach Westen geflohen sind. Die Hephtaliten-Hunnen haben sich ihnen demnach in Mittelasien angeschlossen. Am Schwarzen Meer kamen osteuropäische Nomadenvölker hinzu, wie die Kutriguren, Utriguren, Bulgaren und wahrscheinlich ebenfalls Slawen. Nach 580 siedelten im Karpatenbecken weitere, vor den Türken fliehende Stämme (Kotzagiren, Tarniacher, Zabender). Alle diese Steppenvölker sind in den byzantinischen Quellen als „Awaren“ bezeichnet [Beck/László 1973, 528; Bóna 1985, 8; Daim 1996, 229; Anke u. a. 2008, 49. Siehe ebenfalls Pohl 1988, 32–34, 36–37; v. Freeden 1991, 593; Gschlößl 2014b, 29].

Laut B. Anke, L. Révész und und T. Vida sind die im Karpatenbecken herrschenden Awaren nicht als ein Volk, das mit Familie, Karren und Vieh von Weide zu Weide wanderten, anzunehmen. Das Charakteristikum der Awaren war eher eine gut aufgebaute, militärische Machtorganisation, die als Fundament ihrer Wirtschaft diente. Diese Krieger haben sich primär auf die Haltung von Pferden konzentriert, da sie, laut den byzantinischen Quellen, immer mit Ersatzpferden ins Feld zogen [Anke u. a. 2008, 49].

Der Name der Awaren erschwert die Suche nach deren Ursprung, da er in der Steppenzone in unterschiedlichen Varianten weit verbreitet war. Außerdem handelt es sich um einen sehr alten Namen mit verzweigter Tradition. Aus dem skythischen „Abaris“-Mythos von Herodot stammt die früheste Form dieses Namens. Abaris war der Name des Apollon-Priesters (Hyperboreus), der auf einem Pfeil die Welt durchzog. Chinesische Quellen nennen mehrmals ein Volk namens „A-pa“, auf dem sich vermutlich der Name „Apar“ aus den türkischen Inschriften bezieht. Außerdem wurde in den iranischen Schriftquellen die Awarenstadt „Abar-šahr“ erwähnt [Beck/László 1973, 527; Pohl 1988, 31]. Etymologisch könnte das Wort aus den türkischen Sprachen hergeleitet werden: abar > avar = der „Sich-Wiedersetzende, der Ungehorsame“, allerdings sollte man die kaum belegbaren etymologischen Deutungen des Awarennamens nicht als Argument für die Herkunft der europäischen Awaren heranziehen [Beck/László 1973, 527; Pohl 1988, 33]. In diesem Rahmen ist ebenfalls der Name „Warchoniten“ (die türkische Bezeichnung der Awaren [Pohl 1988, 34; Anke u. a. 2008, 49]) näher zu betrachten. „Chunni“ bzw. „Ch(i)oniten“ sind Varianten des Ethnonyms „Hunnen“. „War“ könnte lediglich eine Variante des Awarennamens sein. Dieses Wort bedeutete in den iranischen Sprachen „breit, weit“ und wurde oft zur Benennung großer Flüsse verwendet [Pohl 1988, 32]. Laut der Mitteilung des Theophylactus Simocatta haben sich die Awaren diesen Namen – der seit dem 5. Jh. bekannt ist – selbst angeeignet, um potenzielle Gegner dadurch abzuschrecken [Daim 1996, 229; Anke u. a. 2008, 49].

Schließlich ist festzuhalten, dass die nach Europa eingewanderten Awaren nicht aus einem einzigen Gebiet stammen, was anhand von archäologischen Funden ebenfalls nachgewiesen werden konnte [Bóna 1985, 9; Pohl 1988, 37].

1.1. 1.1 Das Awaren-Khaganat

An der Spitze der frühawarischen Gesellschaft stand ein Alleinherrscher, der Khagan Bajan (562-601), der zusammen mit seiner Familie die nomadische Machtorganisation leitete. Der Name „Bajan“ bedeutet türk. „der Mächtige, der Reiche“. Er galt als Souverän, als Sohn des Himmels und war der Heerführer. Nach seinem Tod regierte einer seiner älteren und später einer seiner jüngeren Söhne. Seine Dynastie regierte jahrzehntelang. Während dieser Zeit lag die Macht bis 670 allein in der Hand des Khagans und wurde danach geteilt [Bóna 1985, 12; Pohl 1988, 176–177; Anke u. a. 2008, 57, 70]. Es gibt Hinweise auf ein awarisches „Doppelkönigtum“, das allerdings in den Schriftquellen nicht ausdrücklich überliefert ist [Pohl 1988, 293. Siehe mehr ebd. 294–300]. Dabei soll es sich um zwei Herrscher, Khagan und Iugurrus, handeln, wobei der Letztgenannte – hierarchisch gesehen – wahrscheinlich unter dem Khagan zu setzen ist [Pohl 1988, 293; ders. 1997, 87]. Außer diesen Rangtiteln sind bei den Spätawaren (ca. Ende 8. Jh.) weitere Bezeichnungen für hierarchisch unterschiedliche Positionen belegt. „Tudun“ kommt am häufigsten vor, weiterhin sind „Tarkhan“ und „Kapkhan“ zu erwähnen. Die Bezeichnungen „Canizauci“ und „Župan“ sind eher umstritten. Weiterhin ist ebenfalls der Titel für die (Haupt)gemahlin des Khagans, „Katun“, bekannt, der in den Steppen weit verbreitet ist [Zu den einzelnen Begriffen siehe Pohl 1988, 300–306. Einige dieser Begriffe wurden kurz von ders. 1997, 87; Beck/László 1973, 527 sowie von Anke u. a. 2008, 70 erwähnt]. Nach östlichem Brauch besaß die erste Frau des Khagans ebenfalls eine politische Funktion [Anke u. a. 2008, 70].

1.2. 1.2 Die Awaren in Europa

Die Awaren gelangten 558 an die Grenzen des Byzantinischen Reiches. Sie boten dem byzantinischen Kaiser ein Waffenbündnis an und verlangten für den Frieden ein regelmäßiges Jahresgeld und ein Besiedlungsgebiet. Die Awaren haben für Kaiser Justinian I verschiedene Nomaden- und Halbnomadenstämme im Schwarzmeergebiet unterworfen. Jedoch zogen sie 562 auf der Suche nach einem geeigneten Siedlungsgebiet über die Karpaten weiter. Wegen verschiedener (politischer) Bedrohungen hat der Khagan Bajan das Bündnisangebot des Langobardenkönigs Alboin gegen die Gepiden angenommen. Nach der Niederlage der Gepiden 567, nahmen die Awaren das Gebiet des östlichen Karpatenbeckens ein. Mit Hilfe dieser Unterstützung durch die Awaren hatten die Langobarden die Vormachtstellung in Mitteleuropa erlangt und haben dadurch 568 Norditalien erobert. Dadurch nahmen die Awaren ebenfalls Pannonien ein und besaßen somit ein weit verbreitetes Gebiet (Abb. 1). Die Awaren bildeten in diesem Gebiet einen polyethnischen Verband, einen Nomadenstaat asiatischen Typs, der für die Aufnahme neuer Zuwanderer immer offen war [Beck/László 1973, 529; Bóna 1985, 5–7; Pohl 1988, 89; Daim 1996, 227; Anke u. a. 2008, 47–48; Gschlößl 2014b, 29]. Die Vereinigung von Pannonien, der Großen Ungarischen Tiefebene und eines Teils Siebenbürgen durch die Awaren ist von großer historischer Bedeutung, da sie in diesem Raum neue politische und wirtschaftliche Verhältnisse sowie Kommunikationsmöglichkeiten schufen [Anke u. a. 2008, 48]. Die awarische Eroberung des Karpatenbeckens und der Abzug der Langobarden markiert, laut W. Pohl, das Ende der Völkerwanderungszeit bzw. der Antike und kündigt den Beginn des Mittelalters an [Bóna 1985, 8; Pohl 1988, 52].

Das Ende der Awarenherrschaft und des awarischen Fundmaterials wird von Historikern und Archäologen unterschiedlich beurteilt. Eine der historischen Angaben bezüglich des Untergangs des Awarenreiches sind bereits die Kriegszüge gegen Karl dem Großen, der die Awaren 796 unterwarf. Allerdings weisen neue archäologische Funde auf einen Fortbestand der awarischen Kultur in Pannonien bis in die 30er und 40er Jahre des 9. Jh. hin. Es wird angenommen, dass in der Großen Tiefebene die – etwas umgestaltete – awarische Kultur bis zum Eindringen der Ungarn 895 fortbestanden hat [Anke u. a. 2008, 73. Siehe mehr bei Bóna 1985, 18–19; Pohl 1988, 312–323; Gschlößl 2014b, 29].

1.3. 1.3 Der awarische Reiterkrieger

Im Mittelpunkt des Awarenreiches steht das Heer bzw. die Reiterkrieger. Der byzantinische Kaiser Maurikios Tiberios hat die awarischen Panzerreiter um 600 folgendermaßen beschrieben: „Gerüstet sind sie mit Panzerhemden, Schwert, Bogen und Lanze, weswegen die meisten von ihnen im Kampf zwei Waffen mitnehmen, indem sie an der Schulter die Lanze tragen und den Bogen in Händen halten und beides je nach Bedarf verwenden. Nicht nur sie tragen Waffen, auch die Pferde der Vornehmen sind an der Brust durch Eisen oder Filz geschützt.“ (Beispiele solcher Funde siehe auf Abb. 2-3; 30-33; 35-38). Eine Neuerung, die auf die Awaren zurückgeht, ist der Steigbügel (Abb. 26-27) [Pohl 1988, 170–171; Anke u. a. 2008, 50; Gschlößl 2014b, 30. Siehe ferner v. Freeden 1991, 593. Hier ist allerdings zu erwähnen, dass die Steigbügel und die Reiterlanzen im byzantinischen Heer um 600 bereits lange in Verwendung waren (v. Freeden 1991, 622)]. Mit Hilfe des Steigbügels saß der Reiter fest im Sattel und konnte sich somit auch daraus erheben, um den Bogen schneller zu führen und sowohl nach vorne als auch nach hinten zu schießen. Der Reflexbogen und die dreiflügeligen Pfeilspitzen waren typisch für die Nomadenkrieger dieser Zeit und galten als schreckenerregende Waffen. Die charakteristische Kampfweise der Awaren bestand aus schnellen Reiterattacken, der Verwendung des weit reichenden Reflexbogens sowie aus der vorgetäuschten Flucht und dem plötzlichen Angriff aus dem Hinterhalt. Solche Kampftaktiken wurden bereits 100 Jahre zuvor auch von den Hunnen praktiziert [Anke u. a. 2008, 50].

2. 2. Awarische Personennamen

Über die Sprache der Awaren sind bislang unterschiedliche Hypothesen aufgestellt worden. Einige Forscher haben versucht zu belegen, dass die Awaren mongolisch sprachen, was allerdings umstritten ist, da die mongolische Sprache erst nach dem 13. Jh. fassbar ist. Andere Forscher meinen hingegen, dass die Awaren ein Turkvolk seien. Neuere Meinungen gehen von Mehrsprachigkeit und Sprachwechsel aus [Pohl 1988, 223]. Es ist schwierig zu entscheiden, ob die Awaren eine Turksprache oder einen mongolischen Dialekt verwendeten. Ebenso ist nicht auszuschließen, dass ihre Sprache keiner der bekannten Sprachgruppen angehörte bzw. einer inzwischen ausgestorbenen [Pohl 1997, 85]. Awarische Sprachreste blieben hauptsächlich in Namen erhalten [Beck/László 1973, 527]. Die Überlieferungen von Personennamen der Awaren sind allerdings relativ selten. Aus der langen awarischen Herrschaft ist der Name eines einzigen Khagans überliefert, Baian. Außerdem ist erst 805 ein christianisierter Khagan namens Abraham erwähnt. Selbst der allgemein bekannte Name „Baian“ ist problematisch. Er wird als solcher lediglich von Menander Protector erwähnt, sonst wird der Herrscher nicht ausdrücklich bezeichnet. Die westlichen Überlieferungen sind noch spärlicher [Pohl 1997, 85]. Die erste Erwähnung des Namens eines awarischen Herrschers in den karolingischen Quellen ist erst ein christlicher, der oben erwähnte Abraham [Pohl 1997, 86]. Baians Name selbst könnte in Verbindung mit dem Titel „Ban“ gebracht werden, der eine typische Bezeichnung für die späteren kroatischen Fürsten darstellt [Pohl 1997, 88]. Auf Türkisch heißt „Bajan“ der „Mächtige, der Reiche“ [Bóna 1985, 12], daneben wird vermutet, dass dieser Name aus dem mongolischen oder tschuwaschisch-türkischen stammt und ist bei den Bulgaren sowie später bei den Mongolen ebenfalls belegt [Pohl 1988, 223; ders. 1997, 88–89].

Jedoch beruht dieses Problem nicht lediglich auf dem Mangel an Nachrichten über den Awarenherrscher. Es wäre anzunehmen, dass der in Europa einzigartige Khagantitel auch ohne die Nennung des Namens identifiziert werden konnte. Dahinter müsste auch ein Prinzip awarischer Namengebung stecken, sonst hätten die antiken Geschichtsschreiber keine so komplizierten Umschreibungen verwenden müssen, wenn es um die Unterscheidung mehrerer Herrscher ging. Hinter dem Titel verschwand der Personenname, wie hinter dem Amt der Amtsträger [Pohl 1988, 223; ders. 1997, 86]. Diese Verknappung der Herrschernamen hatte sich spätestens im 8. Jh. auf alle Amtsträger ausgedehnt. Laut den karolingischen Autoren gab es hierarchisch unterschiedliche Rangtitel, wie oben bereits erwähnt (Bsp.: „Tudun“, „Tarkhan“). Diese Titel sind ebenfalls aus anderen, zeitgleichen Steppenreichen bekannt, wie bei den Türken, Karachaniden oder Chasaren [Pohl 1997, 87]. Außer Baian ist der Aware Alzeco/Alciocus zu erwähnen. Bei diesem liegt die türkische Etymologie „altioq“/„Sechs Pfeile“ nahe, was gut zu einem Titel passen würde, da der Pfeil bei den Steppenvölkern ein bedeutendes Würdezeichen war. Der Rang wurde in der Steppe häufig durch die Zahl der Pfeile ausgedrückt [Pohl 1988, 270; ders. 1997, 88]. Weiterhin ist „Kandich“ belegt, der an den alanischen Namen „Candac“ erinnert sowie „Apsich“, was ebenfalls der Name eines zeitgleichen byzantinischen Feldherrn „hunnischer“ Herkunft war. Beide Namen enden auf –ich, was oft bei den Attila-Hunnen belegt ist. Der Name „Targitios“ kommt bereits bei Herodot als Skythenkönig „Targitaos“ vor und „Kunimon“ hieß ebenfalls der Gepidenkönig [Pohl 1988, 223; ders. 1997, 89]. Als letztes ist „Unguimeri“ zu erwähnen, der als germanisch zu betrachten ist [Pohl 1997, 87].

2.1. 2.1 Personennamen awarischer Herkunft in Bayern

2.2. (siehe Tabelle Personennamen awarischer Herkunft in Bayern)

Zu bemerken ist ferner der mögliche Beitrag der Awaren zur Namensgebung bei ihren westlichen Nachbarn bzw. die awarische Spuren im altbaierischen Personennamenbestand. Damit hat sich ausführlich Erich Zöllner auseinandergesetzt, dessen 1950 erschienene Arbeit heute noch ein wichtiger Beitrag darstellt [Pohl 1997, 91; Wagner 2004, 433]. Laut E. Zöllner sind verschiedene Personennamen aus den bayerischen Urkunden des 8. und 9. Jh. von awarischen Rangtiteln abzuleiten. Die Namen Chagan erscheint in Freising zwischen 783-793 und Ilchagan in Passau zwischen 818-838, beide entsprechen der turksprachigen Würdebezeichnung Khagan [Zöllner 1950, 257–258. Siehe ebenfalls Wagner 2004, 434]. Sie stehen innerhalb der althochdeutschen Personennamengebung relativ vereinzelt dar. Bezüglich der damaligen baierischen Orthographie ist deren ch als Affrikata (Verschlusslaut mit folgendem Reibelaut) zu betrachten und ist charakteristisch und notwendig für die Gleichsetzung mit der awarischen Herrscherbezeichnung. Ferner ist ein Chagan presbiter aus dem Jahre 813 aus Mondsee bekannt sowie ein Chagandus aus dem 9. Jh. aus Salzburg. Der letztere entspricht dem Chagan, der nach Anführung eines unorganischen d mittels -us latinisiert wurde. Eine –ing-Ableitung mit seiner Affrikata bildet somit der Ortsname Chaganinga (Kaging, Alt-Landkreis Ebersberg), der 896 belegt ist [Wagner 2004, 435–436. Zum Chaganinga siehe auch ebd. 434]. Der Name Cotani, wie die Tochter Tassilos III. hieß, wäre mit dem awarischen Fürstinnentitel Katun zu vergleichen [Pohl 1997, 91].

Der baierische und alemannische Personenname Zotan wird von Zöllner mit jenem Zotan gleichgesetzt, welcher – durch die zweite Lautverschiebung bedingt – in fränkischen Annalen als gleichwertig mit dem awarischen Rangtitel Tudun erscheine [Pertz 1826, 75; Zöllner 1950, 260; Wagner 2004, 434]. Mit Tudun wäre möglicherweise ebenfalls der 772 in den Freisinger Traditionen erwähnte Tutan in Verbindung zu bringen. Der Name Zotan, der zwischen 816-830 in den Freisinger Traditionen erscheint, könnte durch eine Lautverschiebung dem awarischen *Tudan entsprechen. Allerdings wurde für Zotan auch eine Ableitung von ahd. zota ‚Zotte‘/‚juba, coma‘ (Pferdemähne) vorgeschlagen [Zöllner 1950, 260; Wagner 2004, 434, 438]. Weiterhin wurde für Tutan eine Zuordnung zu einem romanischen Namen vorgeschlagen – wie Aurillan, Orilan, Meioran, Maiaran (der Zusammenhang zwischen diesen Namen erfolgt über die Endung –an) –, was eine Ableitung von tūtus relativ sicher nahelegt. Als Name einer römischen Gottheit ist *Tūtānus belegt [Wagner 2004, 438–439. Zu den Namen siehe ebenfalls Pohl 1997, 91].

Für die baierischen Personennamen Esit und Farit (Farut) wird eine Herleitung von den arabischen Namen Farîd und Yesîd angenommen, die über die Awaren nach Bayern gelangt sein könnten; der baierische Asoltan wäre vom arab. asultan ‚der Fürst‘ abzuleiten [Zöllner 1950, 260–261. Siehe auch Wagner 2004, 434–435].

Anhand ihrer Endung erinnern Elit aus den Regensburger und Freisinger Traditionen sowie Spulit aus den Freisinger Traditionen an den awarischen Personennamen Targit [Zöllner 1950, 260–261. Weiter siehe Wagner 2004, 435]. Hierbei ist zu erwähnen, dass ein Spulit seinen Besitz zu Wiedenzhausen 815 übergibt [Bitterauf 1905, Nr. 348]. Turksprachige Spuren weisen ebenfalls die baierischen Namen Koza, -un und Uzant (türk. uzun ‚lang‘) auf [Zöllner 1950, 260–261. Weiter siehe Wagner 2004, 435]. Koza wird hier im Rahmen der Erneuerung seiner Schenkung zu Sulzbach erwähnt [Heuwieser 1930, Nr. 70].

Allerdings ist bei den Namen Esit, Farit (Farut), Asoltan, Elit, Spulit, Koza und Uzant die awarische Etymologie sehr umstritten. Farit (Farut) entstand durch eine Deminutivbildung: as. Bennuco neben Bennic(o), ahd. Benni(c)h, daneben as. Benned, ahd. Pennit. Neben dem Deminutivsuffix steht folglich im sekundären Ablaut –i(c)h- sowie –id > ahd. –it. Farit ist somit ein Deminutivum auf –it und Farut eines im Ablaut dazu auf –ut von Faro, einer Kurzform auf –o von Faramunt. Esit wäre von *Asit abzuleiten, welchem die Kurzform Aso voraus steht. Asoltan, mit der maskulinen starken Adjektivendung –an, ist auf Asolt zurückzuführen. Elit < *Alit ist eine Kurzform mit dem Deminutivsuffix –it von einem Personennamen wie Eli-lant < *Ali-. Spulit weist ebenfalls dieses Deminutivsuffix auf, sein Grundwort ist mit einer germanischen Etymologie zu verbinden. Das gleiche gilt für Uzant. Das Femininum Koza mit dem zugehörigen Genitiv Kozun nach Fōn ist die Kurzform mittels –n-Suffix von einem zweigliedrigen Frauennamen mit Gōz- ‚Gaute‘ als Erstglied wie Coz-birg, Coz-drud, Coz-hilt [Wagner 2004, 437–438].

Der altbaierische Personenname Tarch(a)nat, ae. deorc ‚tenebrosus‘ (dunkel), ahd. tarhnên, tarnjan ‚dissimulare‘ (sich verstellen) wurde mit dem awarischen Rangtitel Tarkhan plus die Endung –at (türk. ata ‚Vater‘) verknüpft. Tark- erinnert weiterhin an den etruskischen Tarquinius, wobei die Endung –at sowohl im Awarischen als auch im Etruskischen bei Personennamen kaum nachweisbar ist [Wagner 2004, 435].

Der Personenname Tarchanat kommt lediglich in den Freisinger Traditionen vor, wo er teilweise als diaconus, presbiter oder archipresbiter ewähnt wird. Außerdem erscheint er unter mehreren Namensformen: Tarchnat, Tarchanat, Tarcanat, Tarchanaat, wobei die Verdoppelung des Buchstabes a bei der letzteren Form als eine Fehlschreibung zu deuten wäre [Wagner 2004, 436]. Zu erwähnen ist hier weiterhin, dass ein Tarchnat presbiter ein Bethaus zu Schwindau (Suuindaha) 775 schenkt [Bitterauf 1905, Nr. 68. Für Suuindaha siehe weiter bei Wagner 1997]. Außerdem übergibt 783-790 ein Tarchanat presbiter zusammen mit seinem Bruder Heribert Besitz zu Langenpreising (Prisinga) [Bitterauf 1905, Nr. 111; Wagner 2004, 436]. Mit Hilfe der Vergleiche von Deminutivbildungen verschiedener Personennamen aus dem Altsächsischen und Althochdeutschen konnte man feststellen, dass Tarchanat die Deminutivbildung auf ahd. –at von Tarchan* ist und somit dem awarischen Titel genau entspricht. Ein Beispiel dafür wäre Hai(i)o, Heio < Heiiat, was ein Deminutivum auf ahd. –at von den Simplex Heio, welches mit dem Appellativum ahd. –heio ‚Hüter‘ in wisa-heio (praturaris; Wiesenhüter) identisch ist [Wagner 2004, 437].

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Namen Tarchanat, Chagan, Ilchagan und daher ebenfalls Chagandus sicherlich awarische Spuren aufweisen [Wagner 2004, 439]. Diese Feststellung deutet somit auf baierisch-awarischen Kontakten hin, die höchstwahrscheinlich bereits seit dem Aufkommen der Awaren in Pannonien 568 gegeben haben [Wagner 2004, 435].

Es lässt sich herausstellen, dass es sich hier um eine Namenlandschaft mit sehr unterschiedlichen Funktionen und Formationen handelt. Namen und Titel der awarischen Führungsschicht gehören zu einer Symbolsprache, die sich von der/den Verständigungssprache/-n abheben lässt [Pohl 1997, 92]. Diese Symbolsprache wurde wahrscheinlich über weite Gebiete rezipiert und verstanden. Laut Theophylakt hätten die Awaren ihren Namen lediglich zur Täuschung angenommen, da sie für ihren Nachbarn so schreckenerregend waren. Die zentrale Bedeutung der awarischen Ethnizität war eine politische Struktur, die den Amtsträger und seine Herkunft anhand seines Amts und Titels darstellen ließ [Pohl 1997, 93].

3. 3. Archäologische Funde

Die archäologischen Befunde, die den Awaren zugeschrieben werden können, setzen sich aus mehr als 60 000 Gräbern sowie mehreren Hortfunden und Siedlungen zusammen (Abb. 4) [Daim 2003, 463]. Anhand der Funde wurden drei Stufen der Awarenzeit unterschieden: die Frühawarenzeit (568-650/670), die Mittelawarenzeit (650/670-710) und die Spätawarenzeit (ab 710) [Mehr dazu siehe bei Daim 1996, 200–201, 227; ders. 2003, 465–516].

3.1. 3.1 Der awarische Säbel aus dem Gräberfeld von Ergolding, Grab 244

Das Grab 244 ist ein teilweise beraubtes Grab mit sechs Bestatteten, wobei die drei Individuen aus dem südwestlichen Teil der Grabkammer und deren Beigaben ungestört erhalten geblieben sind (Abb. 5-6) [Koch 2014, 16–17]. Außer den sechs Individuen wurde zwischen Skelett B und C einen Leichenbrandschüttung entdeckt, die als Nachbestattung gedeutet wurde. Der Leichenbrand weist Überreste dreier Individuen auf (Mann, Frau und Kind). Bei den sechs Bestatteten handelt es sich um Männer im frühadulten Sterbealter [Koch 2014, 19].

Aufgrund der Beigaben ist anzunehmen, dass die Toten berittene Krieger des 7. Jh. waren, die mit Schwertern, Lanzen, Saxe und Schilden vollbewaffnet bestattet wurden (Abb. 7). Zwei Männer (A und B) waren mit Spatha und Sax ausgestattet [Koch 2014, 19]. Ein Spathagurt wurde bei Individuum B anhand der verzierten Riemenschnalle, die zu einem mehrteiligen Spathagurt zugeordnet wurde, nachgewiesen [Koch 2014, 20]. Außerdem lagen im Grab vier Lanzen und drei Schildbuckel. Drei Lanzen hat man neben Individuum C eng beieinander wie gebündelt niedergelegt (Abb. 8, die letzten drei). Die vierte lag neben Individuum A (Abb. 8, ganz links). Die schmal-weidenblattförmigen Klingen datieren in die zweite Hälfte des 7. Jh. und wurden in drei Fällen mit Rillen- bzw. Riefendekor versehen. Die drei Schildbuckel (Abb. 9) haben einen breiten Rand, niedrigen Kragen und eine aufgewölbte Kuppe und gehören in das zweite Drittel des 7. Jh. In der Regel waren die Schilde im frühen Mittelalter aus zusammengeleimten Brettern hergestellt und mit Leder überzogen [Koch 2014, 21].

Eine der bedeutendsten Beigaben ist der awarische Säbel, der bei der linken Hand des Individuums C niedergelegt wurde (Abb. 5/Nr. 55; Abb. 7, ganz links; Abb. 10-11). Dieser wird wegen der, im Verhältnis zur Griffachse, leicht gebogenen, an der Spitze abgerundeten Klinge als „Säbel“ bezeichnet. Die bronzene Parierstange ist mit Silberblech überzogen, auf dem Griffstück sitzen zwei rhombische Beschläge, die ebenfalls aus Bronze und Silber gefertigt sind (Abb. 10). Solche Hiebwaffen sind charakteristisch für die östlichen Reitervölker. Anhand der Typologie konnte man eine awarische Herkunft feststellen. Echte awarische Funde sind in Süddeutschland lediglich wenig belegt [Koch 2014, 20]. In der Frühawarenzeit war der Austausch mit dem awarischen Macht eher gering. Allerdings ist eine Herstellung des Säbels im bajuwarischen Raum nicht vorstellbar, was auf die Exklusivität dieser Waffenbeigabe hindeutet. Aufgrund dieser Tatsache kann man den Bestatteten eine hohe soziale Stellung zuordnen. Laut den naturwissenschaftlichen Analysen war er wohl ein Einheimischer. Demzufolge ist der Säbel wahrscheinlich als ein Geschenk oder ein Beutestück zu interpretieren [Koch 2014, 21. Zum Säbel siehe ebenfalls bei Gschlößl 2014b, 29].

Weiterhin sind im Grab Sporen vorhanden. Das bandförmige Sporenpaar des Individuums A stellt eine Sonderanfertigung dar. Die Sporen sind aus dünnem Silberblech mit imitierten Nieten hergestellt und weisen Durchlochungen für eine Befestigung mittels Bindfäden auf (Abb. 12). Silbersporen kommen ausschließlich in besonders reichen Gräber vor und sind somit als Statussymbol zu deuten, sie wurden wahrscheinlich extra für die Bestattung angefertigt. Außerdem lag bei Individuum B ein messing- und silbertauschierte Schlaufensporn (Abb. 13). Vom Sporenpaar des Individuums C hat sich lediglich ein größeres, in eine Textilschicht eingebettetes Fragment am linken Fuß erhalten (Abb. 14). Man konnte allerdings erkennen, dass die Dornbasis mit einem silbernen Perlranddraht und einer Manschette aus Silberblech verziert war (Abb. 14, die unteren zwei Bilder) [Koch 2014, 22].

Erwähnenswert sind weiter verschiedene Gürtelgarnituren, wie die Saxgarnitur des Individuums A, die sich aus einer Schnalle mit festem Beschlag, einem rechteckigen Gegenbeschlag mit symmetrisch profilierten Längskanten, zwei durchbrochenen, rechteckigen Beschlägen, einem Riemendurchzug und einer bemerkenswert langen Riemenzunge von 31 cm (Abb. 15) zusammensetzt. Die zwei durchbrochenen Rechteckbeschläge dienten zur Befestigung der Saxscheide mittels Lederschlaufen. Alle Teile wurden mit Einlagen aus kleinen roten Schmucksteinen und mit Kreisverzierung versehen. Die Schnalle dieser Garnitur ist anhand der Formmerkmale auf „byzantinische“ Vorbilder zurückzuführen. Kennzeichnend dafür ist besonders die Form des Bügels mit der ausgeprägten Dornrast, der knopfförmige Abschluss des Beschlags sowie der „Knopf“ auf dem Schnallendorn. Laut Koch soll die Gürtelgarnitur ebenfalls awarische Charakteristiken aufweisen [Koch 2014, 23]. Allerdings wird es angenommen, dass die Garnitur lokal hergestellt wurde. Bei Individuum B lag eine wabenplattierte Gürtelgarnitur, die am Ende der Entwicklung der vielteiligen Gürtel zu setzen ist (Abb. 16). Sie kommen erst nach 670/680 vor. Der Gürtel des Individuums C mit einfacher ovaler Schnalle und Riemenzunge (Abb. 17) ist dagegen ein Vertreter einer neuen Gürtelmode, die auf die wabenplattierten Gürtel folgt [Koch 2014, 24]. Einen Hinweis für die allgemein späte Zeitstellung ist außerdem die Fazettierung der Riemenzunge an den Kanten [Koch 2014, 24–25].

Das Grab beinhaltet ebenfalls verschiedene Gefäße aus Bronze, Glas, Keramik und Holz. Gläser waren in der Merowingerzeit ein Luxusartikel und wurden lediglich für wohlhabende Personen bestimmt. Ein Beispiel für einen Glasbecher aus Grab 244 ist der sog. Tummler (Abb. 18) [Koch 2014, 25]. Zu den reichen Beigaben gehören außerdem die Bronzegefäße, wie das Bronzebecken mit Henkelattaschen und sechsfüßigem Standring aus Grab 244 (Abb. 19) [Koch 2014, 26].

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Toten berittene Krieger der Oberschicht waren, die in der Zeit um 700 n. Chr. bestattet wurden [Koch 2014, 28].

3.2. 3.2 Der Sattel aus dem Adelsgrab von Aufhausen-Bergham

Zwischen 1994-1996 sowie 2010 wurde in Aufhausen-Bergham, südlich von Erding, eine frühmittelalterliche Siedlung untersucht, die vom 7. bis 11. Jh. bewohnt wurde. Außerhalb der Siedlung lagen zwei Grabgruppen der Oberschicht des späten 7./frühen 8. Jh. Innerhalb der Siedlung wurden ebenfalls 34 Hofgrablegen entdeckt, die einer höheren sozialen Schicht zugeschrieben werden können. Unter diesen befindet sich ein sehr bedeutendes Grab.

Das Holzkammergrab wurde leider stark beraubt, allerdings haben die Grabräuber die separate kleine Kammer übersehen. Hier lagen die Überreste einer Frau mit einem Sattel und Teile eines Zaumzeugs. Allerdings ist das Grab noch nicht vollständig publiziert.

Der hölzerne Sattel stellt einen Ausnahmefund dar (Abb. 20). Das Holz des Sattelbogens war nur fragmentarisch erhalten, dennoch konnte man die Holzart bestimmen, nämlich Bergahorn. Die beinernen Beschläge des Sattels sind mit Rankenornamentik verziert (Abb. 21) und lassen sich den Awaren zuordnen, erinnern aber ebenfalls an sassanidische (persische) Ornamente. Der Sattel ist von zweizipfligem Aufbau und gehört zum östlichen reiternomadischen Typ. Vergleiche dazu sind im Karpatenbecken (Zentrum des Awarenreiches) zu finden. Jedoch stammt die beste Parallele aus einem alttürkischen Fürstengrab im Altai-Gebirge. Bezüglich der Anfertigung des Sattels wird angenommen, dass er im reiternomadischen Kontext, vermutlich an der Schwarzmeerküste, um 680/690 hergestellt wurde. Allerdings wurden die propellerförmigen Metallbeschläge des Zaumzeugs um 715/720 in einer fränkischen Werkstatt gefertigt.

Bemerkenswert ist außerdem das Vorhandensein der Überreste eines Maultieres im Grab. Die Maultiere waren im Spätmittelalter sehr teuer, sie waren kostbarer als ein edles Pferd. Der Awaren-Khagan soll ebenfalls auf einem Maultier geritten sein.

Schließlich kann man hier mit einer Adelsdame des frühen 8. Jh. rechnen, die auf einem reiternomadischen Sattel ritt. Ob sie eine Einheimische oder eine Awarin bzw. Türkin war, ist noch nicht bestimmbar [Gschlößl 2014a, 31].

3.3. 3.3 Vielteilige Gürtelgarnituren – Die Greifen- und Rankenornamentik

Das 8. Jahrhundert spielt eine bedeutende Rolle für die Kunst der Awaren und wird als „das Jahrhundert der Greifen und Ranken“ bezeichnet. Diese Ornamentik findet sich auf Gürtelbeschlägen, die ausschließlich in Bronzegusstechnik hergestellt wurden. Aufgrund ihrer Herstellungstechnik wirken sie wie durchbrochen gearbeitet. Da sie von hoher Qualität sind, haben sie wahrscheinlich als Statuszeichen gedient [Bóna 1985, 17; Pohl 1988, 288; Anke u. a. 2008, 68]. Es gibt eine Theorie anhand dessen man behauptet, dass sie lediglich von ungefähr 10% der Gesamtbevölkerung getragen wurden bzw. von den Eliten, höheren Gebietswürdenträgers, Reiterkriegern und Leitern der lokalen Gemeinschaften. Allerdings sind diese Vermutungen eher schwer nachzuweisen. Die Bronzebeschläge der Gürtel waren hauptsächlich mit Greifen- und Rankenmotiven versehen und hatten zwei bis sechs Nebenriemen [Anke u. a. 2008, 68]. Goldene und silberne Exemplare sind ebenfalls belegt [Anke u. a. 2008, 69].

Bezüglich der Herkunft dieser Motive wird neuerdings die überholte Einwanderertheorie [Als Beispiel dafür siehe Bóna 1985, 17] abgelehnt. Es wird eher einen mediterranen bzw. byzantinischen Ursprung dieser Ornamentik angenommen. Zu den typischen Darstellungen gehören Zirkusszenen, Nereiden auf Delfinen, Kaiserporträts, Lebensbaum, Vogel mit Schlange, Pfauendrachen, Ranken, Weinranken etc. Darüber wie diese Motivik zu den Awaren gelangten, gibt es zwei Behauptungen. Entweder haben die Awaren diese Motive aus dem byzantinischen Raum direkt entlehnt oder sie haben die Darstellungen aus dem Osten mitgebracht, wo sie bereits zu einem früheren Zeitpunkt, auch aus dem Mittelmeerraum entlehnt wurden [Daim 1996, 261; Anke u. a. 2008, 69]. Die in der Mitte des 8. Jh. beliebten Tierkampfszenen (zwei Greife gegen ein Huftier) sind die einzigen Motive, die als Eigenschöpfungen der awarischen Kunst betrachtet werden können. Die Flachplastik der miteinander verschlungenen Tiere erinnert an die Kunst der Bein- und Holzschnitzereien der Steppentraditionen (Abb. 22) [Anke u. a. 2008, 69].

Anhand der Halbfertigwaren und Fehlgüsse aus den Siedlungen, konnte man feststellen, dass die Bronzegussstücke lokal, nach dem Vorbild byzantinischer Exemplare gefertigt wurden. Hierbei ist zu erwähnen, dass jeder Gürtel ein Einzelstück darstellt. Diese Bronzegusstechnik ist im Gegensatz zur Fertigung aus Blech eine Zeiterscheinung und kommt überall an der byzantinischen Peripherie zwischen Norditalien und dem Don vor. Sie lässt sich bereits im ausgehenden 7. Jh. nachweisen [Anke u. a. 2008, 69]. Bemerkenswert ist das Auftauchen solcher Gürtelgarnituren, teilweise auch aus Edelmetall, bei den Eliten der Nachbarvölker der Awaren (Mährern, Karantanen, Südslawen), wobei noch nicht fassbar ist, ob die Objekte direkt aus byzantinischem Import stammen oder ob sie in Verbindung mit den awarischen Werkstätten zu setzen sind [Anke u. a. 2008, 69–70].

Ein Beispiel für solche Gürtelbeschläge ist die spätawarische Gürtelgarnitur aus der slawischen Nekropole bei Iffelsdorf, Ldkr. Schwandorf, Oberpfalz (Abb. 23). Die Nekropole weist bis dato 37 Bestattungen überwiegend junger Individuen auf. Die vielteilige Gürtelgarnitur lag im Grab 37, wo ein 17-25 Jahre alter Mann bestattet wurde. Allerdings hatte er auch „nicht-awarische“ Beigaben, wie die fünf Pfeile (Abb. 24/1, ursprünglich in einem Köcher), deren Form typisch für die Slawen und Germanen ist. Das Grab beinhaltete außerdem ein Feuerstahl mit Silex (Abb. 24/4) und ein Messer, das ursprünglich in einer Lederscheide steckte (Abb. 24/5), zwei Schnallen, die wahrscheinlich zum Tragegurt des Köchers gehörten (Abb. 24/2-3) sowie eine Zwinge aus einem oval zusammengebogenen Bronzeblechstreifen (Abb. 24/6). Die meisten Gürtelteile wurden im Bauch- und Hüftbereich entdeckt. Etwa 10 cm über der Brust lag eine doppelte Riemenzunge, die anscheinend durch Tiere verzogen war. Eine Beraubung wurde nicht nachgewiesen. Die Garnitur setzt sich aus 32 Teilen zusammen und ist bezüglich Material und Dekor nicht ganz einheitlich. Die meisten Stücke haben eine homogene silbergraue Oberfläche und bestehen aus bleihaltiger Bronze (Abb. 23/3-26, 30-32), allerdings gibt es Stücke, die aus teils etwas fleckiger Bronze bestehen (Abb. 23/1-2, 27-29) [Losert 2014, 32].

Die Gürtelschnalle mit ovalem Bügel und Scharnierbeschläg sowie das fast quadratische doppelte Gegenbeschlag (Abb. 23/1-2) sind unverziert. Der obere Teil der sechs durchbrochenen Scharnierbeschlägen ist mit einer achsensymmetrischen Ranke bzw. der Darstellung eines Männerkopfes versehen (Abb. 23/3-8), die Unterteile gehörten teils ursprünglich nicht dazu [Losert 2014, 32–33]. Die Riemenzungen spätawarischer Gürtel sind im Gegensatz zu den vielteiligen Gürtelgarnituren des 7. Jh. bei Alamannen, Bajuwaren oder Langobarden häufig an beiden Seiten des Riemenendes befestigt (Abb. 23/27-28, 30-32). Drei Nebenriemenzungen und die Hauptriemenzunge (Abb. 23/30-32) mit Nietplatten in Form gegenständiger Greifenköpfe sind mit Wellenranken mit großen Blättern (sog. Kreislappen) versehen, die typisch für die Stufe spätawarisch III (um 765-810) sind. Weiterhin ist eine doppelte Riemenzunge (Abb. 23/27) mit 20 runden Bohrungen, intermittierender Wellenranke und Nietplatten in Form gegenständiger Tiere mit erhobenem Vorderbein zu erwähnen sowie eine nicht durchbrochene Riemenzunge (Abb. 23/28), ebenfalls mit intermittierender Wellenranke. Auf dem Nebenriemen waren 15 kleine, profilierte, dreieckige Beschläge (Abb. 23/12-26) befestigt, drei größere (Abb. 23/9-11) dienten am Hauptriemen als Lochverstärker.

Die awarischen Männergürtel des späten 6. bis 8. Jh. wirken – ebenso wie die merowingerzeitlichen von Bajuwaren, Alamannen, Franken oder Langobarden – standardisiert. Sie deuten auf eine Art Uniform waffenfähiger Männer hin, indem sie vielleicht auch einen militärischen Rang anzeigten. Der Status des hier bestatteten Mannes ist allerdings nur schwer festzustellen [Losert 2014, 33].

Eine durchbrochene U-förmige Riemenzunge aus homogener Bronze mit Resten von Vergoldung und zwei Randnieten (Abb. 23/29; Abb. 25) gehört nicht zu einem bekannten Typ spätawarischer Garnituren. Das zentrale Wesen mit gespreizten Beinen und erhobenen Armen erinnert an einen Oranten. Wegen des eher reptilien- oder amphibienartigen Kopfes könnte es sich aber auch um eine von oben abgebildete Kröte handeln. Eine Schlange bildet den Rahmen. Da die Köpfe unterschiedlich gestaltet sind, kann es sich nicht um eine doppelköpfige Schlange handeln. Diese Darstellung kann unterschiedlich interpretiert werden, entweder verschlingt die Schlange die Gestalt, spuckt diese aus oder dringt in dessen Körper ein. Diese Handlungen können allgemein mit Zeugung und Geburt bzw. Fruchtbarkeit assoziiert werden, aber auch mit Entstehen und Vergehen, Auf- und Untergang oder Tod und Wiedergeburt. Bilder von Mensch und Schlange sind bereits aus der Vorgeschichte bekannt und können unterschiedliche Bedeutungen aufweisen. Anhand mehrerer Vergleiche könnte die Schlange in diesem Fall ein himmlisches Kind (Sonne oder Mond) verschlingen und wieder ausspucken. Somit könnte es sich um die Darstellung des Auf- und Unterganges von Sonne oder Mond bzw. die Wiedergabe eines Sonnen- oder Mondfinsternis handeln [Losert 2014, 34]. Schließlich könnte diese Riemenzunge mit religionsübergreifenden Vorstellungen von Kosmologie und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht werden [Losert 2014, 35].

3.4. 3.4 Steigbügel und Sattel aus dem Gräberfeld von Moos-Burgstall

Funde awarischer Herkunft kommen ebenfalls im Gräberfeld von Moos-Burgstall (Lkr. Deggendorf) vor. Zu erwähnen wäre das Steigbügelpaar aus dem Männergrab 35 (Abb. 26-27). Die runden Steigbügel besitzen eine Schlaufenöse und eine breite Fußplatte mit einem deutlichen Mittelsteg an der Unterseite [v. Freeden 1987, 523]. Die besten Vergleichsstücke zu diesen Steigbügeln sind in Pannonien zu finden und gehören in die frühawarische Zeit [v. Freeden 1987, 524]. Somit datieren die zwei Exemplare von Moos-Burgstall in die erste Hälfte des 7. Jh. und sind als awarisch zu interpretieren. Außerdem weist die anthropologischen Untersuchungen des Bestatteten auf eine „awarische“ Abstammung hin. Zu vermerken ist die Flickstelle an einem der beiden Steigbügel (Abb. 26, links; Abb. 27). Die Trittplatte wurde an einer Stelle durchgeschnitten und beide Enden leicht überlappend mit Kupfer wieder aneinandergefügt. Somit konnte der ursprünglich größere Steigbügel dem anderen angeglichen werden. In awarischen Gräbern kommt es häufig vor, dass unterschiedliche Steigbügel ein Paar bilden. Es könnte durchaus sein, dass durch Verlust, die entsprechenden Bügel ersetzt werden mussten und nicht immer ein passendes Exemplar zur Verfügung stand [v. Freeden 1987, 525, 594. Siehe ebenfalls Gschlößl 2014b, 30].

Hierbei ist weiterhin das Männergrab 3 zu betrachten, wo anhand verschiedener Eisenteile, ein Sattel mit zwei hölzernen Steigbügeln rekonstruiert werden konnten. Es handelt sich um folgende Eisenteile: Nägel (Abb. 28/19); zwei dreieckige Schlaufen mit eingehängter Zwinge (Abb. 28/8,12); ein Doppelbeschlag mit quergestellter Öse (Abb. 28/13) sowie möglicherweise Reste eines zweiten (Abb. 28/14,15) und drei Schnallen (Abb. 28/9-11).

Die Nägel werden als Teil des Sattels gedeutet, wobei die genaue Stelle nicht mehr rekonstruierbar ist [v. Freeden 1987, 526]. Es wird vermutet, dass sie bei der Befestigung von Zierapplikationen aus vergänglichem Material am vorderen Sattelbogen verwendet wurden. Die beiden dreieckigen Schlaufen waren mit Hilfe der Zwingen im Holz des Sattels eingelassen. Wo die Schlaufen genau saßen ist hier wiederum umstritten. Sie sind hinsichtlich ihrer Größe und Breite besonders gut zur Anbringung des Sattelgurtes geeignet [v. Freeden 1987, 527]. Der Doppelbeschlag und die Fragmente eines weiteren wurden anhand mehrerer Vergleiche als Beschläge für hölzerne Steigbügel interpretiert (Abb. 29) [v. Freeden 1987, 528]. Die drei Schnallen sind höchstwahrscheinlich den verschiedenen Riemen und Gurten des Sattels zuzuordnen [v. Freeden 1987, 529–530]. Schließlich war der Sattel (Abb. 30) aus Grab 3 mit hölzernen Steigbügeln ausgestattet, die anhand der Doppelbeschläge mit querstehender Schlaufe Halt und Stabilität erhielten. Die zugehörigen Riemen zur Aufhängung führten durch Öffnungen in den Sattelbrettern und waren vermutlich durch ovale Schnallen verstellbar. Die Riemen des Bauchgurtes hingen in den Ösen von Zwingen, die im Holz der Sattelbretter verankert waren. Zu diesem Riemen ist die große Schnalle mit eingezogenen Seiten zuzuordnen. Chronologisch sind dieser Sattels und die zwei Holzbügel an den Beginn des letzten Drittels des 7. Jh. zu setzen [v. Freeden 1987, 531].

3.5. 3.5 Awarische Pfeilspitzen und Reiterlanzen(?)

Zu den Funden awarischer Herkunft gehören außerdem die dreiflügeligen Pfeilspitzen und die Reiter-/Stoßlanzen mit schmaler Klinge. Allerdings stellt sich die Frage ob es sich tatsächlich immer um echt awarische Exemplare handelt. Hierbei ist die Rede von Funden aus der Frühawarenzeit (568-650/670) [v. Freeden 1991, 593]. Demzufolge kann die Herkunft der dreiflügeligen Pfeilspitzen aus den merowingerzeitlichen Gräbern Süddeutschlands einerseits durch Verbindungen zum attilazeitlichen Horizont der zweiten Hälfte des 5. Jh. nachgewiesen werden. Eine weitgehende Verwendung von dreiflügeligen Pfeilspitzen noch im 6. Jh. ist somit aufgrund dieser Kontakte anzunehmen. Weitere Hinweise auf die Herkunft dieser Pfeilspitzen sind die Beziehungen zum oströmisch-byzantinischen Heer oder die direkten Kontakte mit den Awaren. Außerdem ist ihre Vermittlung seit dem letzten Drittel des 6. Jh. durch die Langobarden aus Italien in Betracht zu ziehen [v. Freeden 1991, 594–595].

Die frühawarischen Pfeilspitzen aus dem Karpatenbecken weisen bestimmte Merkmale auf, die bei anderen dreiflügeligen Pfeilspitzen nicht zu finden sind. Erstens sind die stumpfen Pfeilformen zu erwähnen, deren Flügel einen rechteckigen bis rautenförmigen Umriss besitzen (Abb. 31/1-2). Ein awarisches Merkmal sind außerdem die Löcher in den Flügeln, die sowohl bei den stumpfen als auch bei den spitzen dreiflügeligen Pfeilspitzen auftreten (Abb. 31/3-4; Abb. 32/2). Ein Charakteristikum kann ebenfalls der zweifach geknickte Umriss darstellen (Abb. 31/3-4; Abb. 32). Wichtig ist weiterhin die Größe der frühawarischen Pfeilspitzen: sie sind mindestens 2 cm breit (Abb. 32/4-5) und können eine Breite von 3 cm überschreiten (Abb. 32/1). Die Länge ohne Dorn ist nicht kürzer als 4 cm (Abb. 32/5) und kann mehr als 7 cm erreichen (Abb. 32/1). Insgesamt sind die frühawarischen dreiflügeligen Pfeilspitzen größer und schwerer als die älteren und jüngeren Exemplare dieser Art [v. Freeden 1991, 600–601].

Nimmt man diese Charakteristiken zur Kenntnis, so sind frühawarische, dreiflügelige Pfeilspitzen in den Gräbern Süddeutschlands sehr wenig vertreten. Belegt sind Pfeilspitzen mit Löchern oder stumpfer Spitze (Abb. 33/2). Weitere Pfeilspitzen konnte man aufgrund der Größe als awarisch deuten (Abb. 33/1,3). Bezüglich der chronologischen Einordnung dieser Pfeilspitzen aus Süddeutschland ist zu bemerken, dass sie vor dem 7. Jh. nicht nachgewiesen sind. Sie datieren eher erst ab dem zweiten Drittel des 7. Jh [v. Freeden 1991, 601, 609] und kommen lediglich in Ostbayern vor, westlich von Isar sind sie kaum belegt (Abb. 34) [v. Freeden 1991, 609]. Schließlich stellen die dreiflügelige Pfeilspitzen lediglich Hinweise auf gelegentliche Kontakte zwischen Awaren und Bajuwaren dar, alleine aufgrund dieser Pfeilspitzen kann man keinen awarischen Einfluss behaupten. Die Meisten der dreiflügeligen Pfeilspitzen sind höchstwahrscheinlich nicht als awarisch zu deuten, sie weisen eher auf Kontakte mit dem Mittelmeerraum hin [v. Freeden 1991, 610. Zu den „nicht awarischen“ Pfeilspitzen siehe mehr ebd. 595–599, 601–609].

Typisch für die awarischen Lanzen ist eine schmale Klinge mit annähernd parallelen Schneiden, die nach einem kurzen Einzug in eine Tülle übergeht (Abb. 35-36). Die Lanzen der frühawarischen Zeit können typologisch in zwei Gruppen unterteilt werden. Einerseits gibt es einfache, unverzierte Lanzen (Abb. 36), bei denen Klinge und Tülle ohne äußere Differenzierung ineinander übergehen, sie stellen die meisten der frühawarischen Reiterlanzen dar. Andererseits gibt es eine Gruppe von Lanzen, die eine hervorragende Machart und qualitätvolles Material aufweisen (Abb. 35). Sie zeichnen sich durch eine Art „Zwischenfutter“ bzw. den im Querschnitt rautenförmige Absatz zwischen Klinge und Tülle (Abb. 35/1-2) sowie/oder durch die mit Gittermuster bandförmig verzierten Tüllen aus (Abb. 35/1-3). Die Lanzen mit schmaler Klinge sind mit Sicherheit als Waffen zu interpretieren, die ausschließlich von den Reitern verwendet wurden. Sie steckten somit in Futteralen am Sattel des Pferdes, wie die Darstellungen auf Wandmalereien zeigen [v. Freeden 1991, 610, 612, 614. Siehe ebenfalls ebd. 610 Anm. 107].

Die Reiter-/Stoßlanzen aus Süddeutschland sind mit (Abb. 37) oder ohne „Zwischenfutter“ (Abb. 38) belegt. Das gegitterte Band, wie es aus Ungarn bekannt ist, kommt in Süddeutschland lediglich ein einziges Mal vor. Stattdessen sind Wulsten und Hohlkehlen belegt [v. Freeden 1991, 614–616]. Ein weiterer Unterschied zwischen den süddeutschen und awarischen Exemplaren ist, dass die meisten Funde aus Süddeutschland nicht aus Reitergräbern stammen, somit sind sie nicht als reine Reiter- oder Stoßlanzen zu deuten. Da sich die meisten dieser Lanzen sowohl in der formalen Gestaltung als auch in der Handhabung von den awarischen Exemplaren unterscheiden, ist eine awarische Herkunft in Frage zu stellen [v. Freeden 1991, 616, 619]. Vielmehr wird angenommen, dass die Lanzen aus den süddeutschen Gräbern durch die Langobarden über Italien aus dem byzantinischen Mittelmeerraum vermittelt wurden [v. Freeden 1991, 623; Gschlößl 2014b, 29]. Es wird vermutet, dass diese Reiterlanzen in byzantinischen Werkstätten hergestellt wurden und von dort einerseits zu den Awaren und andererseits zu den Langobarden gelangt sein müssen; von den letzteren gelangten sie nach Süddeutschland. Diese Feststellungen wurden mit Hilfe der verschiedenen Verzierungen auf den Lanzen getroffen, anhand dessen man mehrere Werkstattkreise rekonstruieren konnte [v. Freeden 1991, 623. Mehr dazu siehe ebd. 621–623].

4. 4. Literaturverzeichnis

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Master: Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie (120)

  1. Fachsemester

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