Zwischen Turin und Lyon

Am Beispiel der romanischsprachigen Westalpen, d.h. hier grosso modo  des Gebiets zwischen dem Rhônetal im Westen und dem Ossolatal im Osten, kann exemplarisch gezeigt werden, auf welche Voraussetzungen eine regionale Sprachgeschichtsschreibung bereits zurückgreifen kann, und welche Datenlücken erst geschlossen werden müssten. 0.1. Dokumentation der überdachten Idiome Die lokalen Mundarten des skizzierten Gebiets werden durch mehrere, […]

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Sprachgeschichtliche Forschungstraditionen

Wenn man nun die drei soeben umrissenen Felder auf die romanistische Forschungstradition abbildet, zeigen sich klare Präferenzen und Defizite. Sprachgeschichtliche Arbeit wurde bislang ganz überwiegend im Bereich (2) geleistet. Dafür sind unterschiedliche, aber miteinander verflochtene Faktoren verantwortlich, in vorderster Linie wohl die Tatsache, dass die  philologischen Disziplinen in der Zeit der Nationalstaatengründungen universitär institutionalisiert wurden sowie […]

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Sprachgeschichtliche Forschungstraditionen und das nationalphilologische Paradigma

Wenn man nun die drei hauptsächlichen Forschungsfelder der Sprachgeschichtsschreibung auf die romanistische Tradition abbildet, zeigen sich klare Präferenzen und Defizite. Sprachgeschichtliche Arbeit wurde bislang ganz überwiegend im Bereich (2) geleistet. Dafür sind unterschiedliche, aber miteinander verflochtene Faktoren verantwortlich, in vorderster Linie wohl die Tatsache, dass die  philologischen Disziplinen in der Zeit der Nationalstaatengründungen universitär institutionalisiert wurden […]

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Von der Varietätenlinguistik zur Linguistik der Variation im kommunikativen Raum

Die varietätenlinguistische Modellierung  des einzelsprachlichen Raums als zweistöckige Architektur von Varietäten markiert zweifellos einen grundlegenden Fortschritt für die Sprachgeschichtsschreibung. Sie greift allerdings noch zu kurz; sie operiert mit zwar dynamisch konzipierten, aber doch stets ausgebildeten und in sich funktionsfähigen sprachlichen Systemen, eben mit ‚Sprachen‘ in Gestalt von ‚Varietäten‘. Dieser Ansatz ist für den Umgang mit empirischen […]

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Der Gegenstand der Sprachgeschichtsschreibung

Vor dem Hintergrund der zweistöckigen Architektur der ‚großen‘ romanischen Sprachen lassen sich nun gewissermaßen drei zentrale Aufgabenbereiche der romanischen Sprachgeschichtsschreibung formulieren; sie zielen im Wesentlichen auf die folgenden Komplexe: (1) die Entstehung und Entwicklung des dialektalen Kontinuums, d.h. des dialektalen Abstands (‚Ausgliederung‘); (2) den Ausbau und die Entstehung und Entwicklung der Standardvarietäten; (3) die Überdachungsprozesse […]

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Die zwei Ebenen der europäischen Ausbausprachen

Die Architektur der gegenwärtigen europäischen Sprachen besteht im Wesentlichen aus zwei Etagen, nämlich aus mehr oder weniger zahlreichen lokalen Dialekten, deren Zusammengehörigkeit durch den Bezug auf eine gemeinsame Standardvarietät gestiftet wird. Sowohl die Dialekte als auch der Standard sind in sich vollständige und potentiell selbstgenügsame sprachliche Systeme (und in diesem Sinn SPRACHEN).   Die Standardvarietäten […]

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5. Zusammenfassung und Ausblick

Schlussbetrachtend kann gesagt werden, dass aufgrund der oben dargestellten Ergebnisse der Untersuchung die der Arbeit zugrunde liegenden Fragestellungen positiv beantwortet werden können. Die Analyse zur Arealdistribution kastilischer und katalanischer Familiennamen in Italien hat ergeben, dass diese sich auch heute noch in den Gebieten der ehemaligen Italia Spagnola, den von den Spaniern zwischen dem 15. und […]

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4.5 Bewertung der Methode und Störfaktoren

Da die Präsenz der kastilischen und katalanischen Familiennamen in der Italia Spagnola nachgewiesen werden konnte, möchte ich nun die zur Analyse angewendete Methode bewerten und darauf eingehen, wie gravierend die aufgetretenen Störfaktoren eine solche Untersuchung beeinflussen können. Die Verwendung der Listen statistischer Institute kann allgemein nicht bemängelt werden. Wenn es, wie bei INE (Gebiet Spanien), […]

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4.4 Historische Deutung und Interpretation

Bevor die quantitativen Ergebnisse, die durch GENS erhalten worden sind, historisch gedeutet werden, möchte ich darauf eingehen, ob die daraus resultierenden Ballungszentren der spanischen FN in Italien die Gebiete sind, welche früher zur Italia Spagnola gehört hatten. Aus den Gesamtergebnissen der GENS-Suche ist zu erkennen, dass die häufigsten FN Spaniens besonders um Mailand und Neapel, […]

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