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Pisa, Genua – und ihr Einfluss auf das Romanische in Korsika und Sardinien

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Zitation: Thomas Krefeld (2019): Pisa, Genua – und ihr Einfluss auf das Romanische in Korsika und Sardinien. Version 3 (26.02.2019, 14:02). Lehre in den Digital Humanities. , url: https://www.dh-lehre.gwi.uni-muenchen.de/?p=3829&v=3

Schlagwörter: Katalanismen , Korsika , Korsisch , Hispanismen , Sardinien , Sardisch , Tabarchino , Territorialsprache , Vokalismus , Vulgärlatein

1. Verdeckte Gemeinsamkeiten und Verflechtungen der korsischen und sardischen Sprachareale

Wäre Napoleon Bonaparte (1769-1821) 13 Monate früher geboren worden, hätte er das Licht dieser Welt nicht als Franzose erblickt, denn bis 1768 gehörte die Insel, und zwar seit beinahe 500 Jahren, zur Republik Genua. Die folgende Integration in den zunehmend zentralistischen französischen Staat führt jedoch dazu, dass ihre Wahrnehmung sehr eng mit Frankreich assoziiert worden ist. Das gilt im übrigen auch für die sich im Laufe des 19. Jahrhunderts konsolidierende Sprachwissenschaft, insbesondere die Dialektologie und wirkt  teils bis heute nach. Die sprachwissenschaftlichen Großprojekte, wie z.B. die Sprachatlanten, oder die monumentalen Wörterbücher, wie z.B. das FEW, orientieren sich im wesentlichen an nationalstaatlichen Grenzen (vgl. die popularisierenden üblichen Sprachkarten für Italien und Frankreich).

Die bekannte Karte der italienischen Dialekte aus dem LRL IV zeigt beide Inseln aus romanistischer Tradition immerhin im gemeinsamen Kontext:

Korsika, Sardinien und die Visualisierung der ital. Dialekte nach LRL IV

Karte 1: Korsika, Sardinien und die Visualisierung der ital. Dialekte nach LRL IV (+ = Zusatz von Th.K.)

Allerdings ist auch hier eine Bemerkung angebracht. Denn Kartographie ist als Visualisierungstechnik sehr prägnant, aber gleichzeitig auch suggestiv; im Hinblick auf die  zitierte Vorlage des LRL IV, die ursprünglich wohl G.B. Pellegrini zurückgeht, maximiert die Farbgebung auf der einen Seite den Unterschied zwischen Korsika und Sardinien und rückt auf der anderen Seite Korsika  stark an die Toskana. Weiterhin wird zwar der Ausdruck 'corso'  verwendet,  gleichzeitig jedoch 'sardo' vermieden.

Aus areallinguistischer Sicht sind beide Inseln, trotz divergierender Faktoren (vgl. u. [4]), jedoch in mehrfacher Hinsicht im Zusammenhang zu sehen:

1.1. Verflechtung I: Romanisierung

Korsica und Sardinien bildeten in römischer Zeit eine einzige Provinz (227 v.Chr. offiziell als Sardinia et Corsica eingericht); Rohlfs spricht von der “epoca delle ‘due Sardegne’ ” (Rohlfs 1941, 9).

“La latinità, che mise radice nell’isola in epoca romana, doveva essere press’a poco la stessa della Sardegna. Nelle due isole il latino si sovrappose allo stesso strato etnico. […] In sostanza il latino delle due isole si mantenne, in confronto con le altre parlate romanze, in condizioni più arcaiche, conservando certi fenomeni ed alcuni vocaboli della vecchia lingua nativa. Questa latinità aveva dunque un carattere regionale sui generis; gravitava più su Napoli e Messina che sulla regione dei Toschi.” (Rohlfs 1941, 9f.)

1.1.1. Identischer Vokalismus

Anders als im allergrößten Teil der Romania hat sich zum Beispiel das lateinische Vokalsystem entwickelt. Es gelten die folgenden Regeln:

Sardischer Vokalismus

Sardischer Vokalismus (Sardinien, Südkorsika, einige Gegenden Lukaniens, des Cilento, Nordkalabriens und der untergegangenen  norafrikanischen Romania)

Im Kontrast dazu steht der so genannte vulgärlateinische Vokalismus in der ganzen Westromania sowie (vom äußersten Süden und Sizilien abgesehen) in Italien

So genannter vulgärlateinischer Vokalismus

So genannter vulgärlateinischer Vokalismus

1.1.2. Lexikon

Auffällige Gemeinsamkeiten verbinden auch den korsischen und sardischen Wortschatz. 

“Un’analogia strettissima tra la Corsica e la Sardegna si nota anche nel lessico. Assai numerose sono le parole tipiche sarde che si ritrovano in Corsica.” (Rohlfs 1941, 13)

Sard. Kors.  
mènte mènti ‘tempia’, deu. 'Schläfe'
cantégghia (G), cantérzu (L) cantéghia 'guancia, mascella’, deu. 'Kiefer', < lat. cantherius
pala ‘spalla’ pala ‘parte del maiale che corrisponde alla spalla’ < lat. pala ‘omoplato’, deu. 'Schulterblatt'
talolcu (G.) talorcu

‘noce del piede’, 'Fußknöchel', identisches vorlateinisches Substratwort

lingueɖɖa lingueɖɖa ‘ugola’, deu. 'Zäpfchen'
minore minori ‘piccolo’
tavone tavone, tafone ‘buco’, deu. 'Loch'
edu edu (eghiu) ‘capretto’ < lat. haedus (*haedeus)
chirchinnare, chirzinare circinà ‘tagliare in tondo’ < lat. circinare
nieɖɖu niellu, nieɖɖu ‘nero’ < lat. nigellus
veranu, beranu veranu, vranu, branu primavera’, deu. 'Frühling'

Mit Unterschieden im alten Lexikon ist insofern zu rechnen, als Korsika nach dem Zusammenbruch der römischen Infrastruktur Korsika Bestandteil des langobardischen Reichs wurde, Sardinien jedoch nicht. In Sardinien fehlen daher alle alten germanischen Lehnwörter. ⇒ Eine vergleichende Untersuchung beider Sprachareale (z.B. im Rahmen einer Abschlussarbeit) wäre in dieser Hinsicht lohnend.  

1.1.3. Morphosyntax

Auch zwei morphosyntaktische Gemeinsamkeiten sind zu nennen, die beide eher charakterisch für den süditalienischen Dialektraum sind:

  • das enklitische Possessivum der 2. Pers. bei Verwandtschaftsnamen (Zonen III und IV auf Karte 2, sowie Elba): mammata 'tua madre', babbitu 'tuo padre' (wobei babbo 'padre' typisch toskanisch ist);
  • die differenzielle Objektmarkierung (so genannter 'präpositionaler Akkusativ'; ebenfalls auch auf Elba und Giglio): chiama a Ghiuvà ‘chiama Giovanni’;
  • stammbetonte und apokopierte Infinitive (['kanta] ‘cantare’):

    “con uscita -a per tutte le coniugazioni nell’area centro-meridionale, con uscita –a per la prima coniugazione ed –e per le altre in quella settentrionale” (Nesi in Loi Corvetto/Nesi 1993, 214);

  • Pronomen / Konjunktion chi ‘che’: pensu chi…, ésci da u sòle chi è troppu caldu, chi dite?, i libri chi so in casa, chi libracciu!

Alle Erscheinungen scheinen so wie der Vokalismus die alte, noch spätantike romanische Basis zu repräsentieren. Mittelalterliche, auch gesamtromanische Entwicklungen, zeigen dagegen  bereits Unterschiede; besonders deutlich sind die unterschiedlichen Artikel, die im Korsischen, wie auch sonst in der Romania, auf lat. ille zurückgehen, während im Sardischen (wie sonst nur im Katalanischen der Balearen) lat. ipse zugrunde liegt. 

  Korsisch Sardisch (log. und nuor.) Süditalienisch
  Sing. Pl. Mas. Pl. Sing. Pl.
Mask. u bane i muri su sus (l)u

(l)i

Fem. a donna e betre sa sas (l)a

 

1.2. Verflechtung II: Die pisanische und genuesische Territorialsprache

Ähnliche historische Bedingen ergaben sich wieder, als eine gemeinsame pisanisch/genuesische Flotte  im Jahre 1016 ein wichtigen Sieg gegen die Sarazenen gelang. Es kam auch deshalb zu keiner nachhaltigen Arabisierung beider Inseln (vor allem im Unterschiede zu Sizilien.); anstatt dessen erfolgte eine Einbindung der Inseln in die Herrschaftsgebiete der Seerepubliken gerieten beide unter einen massiven Einfluss der pisanischen und genuesischen Territorialsprache, der sich direkt in der sprachlichen Gestalt der Dialekte widerspiegelt, und der sich in Gestalt ligurischer Sprachinseln auch in der Sprachlandschaft als solcher manifestiert; Sprachinseln entstanden in Bonifacio (Korsika), das von Rohlfs 1941 als  “un genovese arcaizzante che rispecchia le forme e la pronuncia del Trecento” (Rohlfs 1941, 30, Anm. 2) charakterisiert wird, aber heute ausgestorben ist, sowie in Carloforte und Calasetta (Prov. di Cagliari; Sardinien), deren Dialekt als Tabarchino bezeichnet wird, da es sich um ligurische Rückwanderer handelt, die im 18. Jahrhundert von der ehemals genuesischen Insel Tabarka (vor Tunis) gekommen sind.

Der Umgang der beiden Territorialmächte mit den Inseln wird in der Literatur unterschiedlich dargestellt; in einer neueren Arbeit wird im Blick auf Sardinien die ökonomische Ausbeutung kategorisch betont:   

"Es gibt nur eine korrekte Bezeichnung für den Umgang Pisas und Genuas mit Sardinien: Ausbeutung." (Abulafia 2013, 362)

"Auf Sardinien sammelten Pisa und Genua ihre ersten kolonialen Erfahrungen." (Abulafia 2013, 363) 

In einer älteren Arbeit (die vielleicht durch eine etwas italophile Grundeinstellung geprägt ist) heißt im Hinblick auf Korsika dagegen:

“È distrutta ormai la stupida leggende che dipingeva la Corsica gemente sotto l’odioso giogo di Genova. Ecco come un corso in questi anni ha giudicato l’azione della repubblica marinara: ‘La repubblica fondò città e villaggi, tra cui Bastia, e Aiaccio, fortificò San Fiorenzo, Calvi, Bonifacio, scavò porti, costruì strade, obbligò i proprietari a piantare ogni anno venti ceppi di viti, cinque alberi fruttiferi, almeno, e proibì la distruzione dei nostri castagneti, come dei nostri uliveti. Vi fu un’amministrazione civile organizzata in modo da dar soddisfazione alle popolazioni soggette […]’ ” (Dalzeto zit. in Rohlfs 1941, 8, Anm. 1)

Auf Korsika beginnt die pisanische Phase mit der Eingliederung ins Bistum Pisa (1078):  “si apre un periodo di grande prosperità” (Volpe zit. in Rohlfs 1941, 7). Genua hat den pisanischen Anspruch von Beginn an bestritten und zunehmend an Einfluss gewonnen:

“Nel 1288 i Pisani si vedono costretti a cedere il possesso dell’isola alla repubblica di Genova rinunciando per l’avvenire ad ogni ingerenza negli affari di Corsica. I secoli seguenti per la Corsica sono travagliati da contrasti feudali, da lotte fratricide tra feudatari e popolani, da frequenti rivolte contro la dominazione genovese” (Rohlfs 1941, 8)

Auf Korsika löst die genuesische Herrschaft also die pisanische ab; auf Sardinien bestehen beide nebeneinander; hier finden sich im Übrigen auch Beispiele typisch pisanischer Architektur, wie zum Beispiel Santa Trinità di Saccargia.

1.3. Verflechtung III: Korsische Einwanderung

In den Nordosten Sardiniens (auf Karte 1 mit der römischen Ziffer III verzeichnet), die so genannte Gallura, wanderten zahlreichen Korsen aus dem Süden der Nachbarinsel ein; ihre als Galluresisch bezeichneten Dialekte habe sich dort bis heute bis heute erhalten.

2. Sardinien

Die dialektale Gliederung Sardiniens ist sehr differenziert; in  der Regel werden die zahlreichen Lokaldialekte zu den vier Arealen zusammengefasst, die grundsätzlich, wenn auch nicht sehr genau, im Netz der AIS-Aufnahmeorte repräsentiert sind. 

Dazu die folgende Überblickskarte:

Das Netz der sardischen Erhebungsorte des AIS und die Dialektareale

Karte 3: Das Netz der sardischen Erhebungsorte des AIS und die Dialektareale

Als 'Sardisch' im engeren Sinn gelten das campidanese und die beiden enger zusammengehörende Gruppen des logudorese und nurorese. Davon unterscheiden sich die beiden anderen Dialekte, die allenfalls in einem weiteren Sinn zum Sardischen gerechnet werden dürfen, sehr stark: das sassarese und gallurese.  Während der Dialekt der Gallura im wesentlichen mit Einwanderern aus dem Süden Korsikas gekommen ist, gilt der Stadtdialekt von Sassari und seiner näheren Umgebung als das Produkt vielfältigen Sprachkontakts.

Ein anschauliches Beispiel für die genuesischen und pisanischen Einflüsse geben die Varianten des Numerals FÜNFZEHN; die logudoresischen und kampidanesischen Formen entsprechen den Regel der historischen sardischen Phonetik (Erhalt von lat. /k/ vor /e/ und /i/; reduktion von lat. /kw/ > /b/). 

Das Numeral 15 in Sardinien

Karte 4: Das Numeral 15 in Sardinien

Alle Formen mit anlautendem [kw-] sind klar als toskanische 'Importe'  zu erkennen, wie der folgenden Kartenausschnitt zeigt:

Das Numeral für 15 im Ligurischen und Pisanischen

2.1. Divergierende Entwicklung der korsischen und sardischen Sprachareale durch die katalanische und kastilische Territorialsprache

Ein grundlegend divergierende sprachgeschichtliche Entwicklung beider Inseln ergab sich dagegen aus der Jahrhunderte währenden Präsenz der katalanischen und kastilischen Territorialsprachen auf Sardinien. Die Situation wird zu Beginn des 17. Jahrhunderts sehr klar durch einen Gesandten des spanischen Königs beschrieben, der vor allem die Sonderstellung der Stadt Sassari herausstreicht:

“El reyno de Sardeña tiene peculiar y particular lengua que llaman sarda, la qual no se halla, ni se sabe que está en otra parte del mundo ; y aún en el mismo reyno ay alguna differencia de la deste cabo de Cáller [= Cagliari; Th.K.] y la del otro cabo de Sácer [= Sassari; Th.K.]: en las ciudades principales hablan y entienden la lengua castellana y catalana. La catalana es más ordinaria en este cabo de Cáller por auer más comunicación con catalanes y castellanos; en el otro cabo usan más la  italiana y genovesa por tener más comunicación con Italia y Genova: todos entienden la lengua sarda  como la común al reyno, y se conserva tanto en las aldeas que no entienden otra lengua.” (Martín Carrillo, Canónigo de la sancta Iglesia de la Seo de Çaragoça, Visitator general y Real del dicho Reyno [de Sardeña] en el año 1611; zit. in Wagner 31993, 186)  

Der Einfluss aller genannten Kontaktsprachen auf die Differenzierung der sardischen Dialekte lässt sich ausgehend von den Bezeichnungen für das Konzept FENSTER exemplarisch zeigen.

FENSTER in Sardinien

Karte 6: FENSTER in Sardinien

Die ligurische Herkunft des Typs balcone geht ebenfalls wieder aus dem entsprchenden Kartenausschnitt hervor:

FENSTER im Ligurischen und Genuesischen

Karte 7: FENSTER im Ligurischen und Genuesischen

3. Korsika

Die genuesische Herrschaft dauerte auf Korsika zwar deutlich länger als die vorhergehende pisanische, aber dennoch scheint sich der Sprachkontakt mit dem Pisanischen erheblich stärker ausgewirkt zu haben, wie so unterschiedliche Forscher wie Rohlfs und Giacomo-Marcellesi festgestellt haben: 

“Ai cinque secoli (press’a poco) d’infiltrazione toscana seguono cinque secoli di dominazione genovese. Non è dunque da maravigliarsi che la Corsica abbia risentito forti influenze anche da questa parte. Però nel periodo anteriore la Corsica aveva già nettamente configurato la sua fisionomia linguistica; quindi l’azione dell’elemento ligure non riesce più a intaccare la struttura linguistica del corso. Gli influssi genovesi restano limitati a un tributo lessicale. Si tratterà di un centinaio di vocaboli” (Rohlfs 1941, 30)

“Même avec la prédominance des Gênois, Pise a continué à exercer en Corse l’influence la plus profonde et la plus durable. Villes et régions de Corse continuent de se régler sur l’administration communale et régionale toscane, de nombreux artisans et journaliers viennent travailler et parfois vivre en Corse.” (Giacomo-Marcellesi 1989, 823)

In der Arealeinteilung der korsischen Dialekte zeichnet sich die von Norden, bzw. Nordwesten nach Süden abnehmende Intensität des genuesischen bzw. pisanischen Kontakteinflusses ab:

Arealgliederung der korsischen Dialekte in Nesi 1989, 803

Karte 9: Arealgliederung der korsischen Dialekte in Nesi 1989, 803

Bezeichnend für die Bedeutung der Toskanisierung (und vielleicht auch der ‘Ligurisierung)’ sind die die traditionellen (volkslinguistischen) Namen der korsischen Varietäten: Die auf der LRL Karte 1 (aus dem LRL) genannten Dialektbezeichnungen  “cismontano, oltramonatano”, sind Adaptationen der Ausdrücke: di qua dei monti / di là dei monti bzw. banda di dentro / banda di fuori, d.h. in der Sicht des Festlands motiviert; vgl. die folgende Chronik aus dem Jahre 1594:

“[…] al presente basta haver dichiarato qual sia la banda di dentro dell’Isola, e qual sia quella di fuori, aggiungendo che tutta quella parte la quale è da i monti verso Capocorso, volgarmente si dice di qua da’ monti, e di là da’ monti quello che è verso Bonifatio, non ostante che gli abitatori di tutte due le parti così gli uni, a gli altri, come gli altri a gli uni in lingua loro, Pumontinchi si dicono, cioè oltremontani” (Filippini 1594, I, 2 zit. Loi Corvetto /Nesi 1993, 215 f., Anm. 4)

Sehr viele lexikalische aber auch morphosyntaktische Gemeinsamkeiten zwischen der Toscana und Korsika sind mittlerweile in der Toscana selbst verschwunden, wie Rohlfs  anschaulich formuliert:

“Possiamo difatti paragonare la Corsica a un parco nazionale, in cui moltissimi arcaismi [toscani; Th.K.] hanno trovato il loro ultimo rifugio.” (Rohlfs 1941, 30)

Hier einige Beispiele für korsisch-alt toskanischen Gemeinsamkeiten: 

  • zwei Formen für die  1. Pers.Pl. : partimu ‘partiamo’ vs. sappemu ‘sappiamo’, cantemu ‘cantiamo’ (= lig.?); alttosk. avemo, dicemo, vedemo, potemo (Siena);
  • die Stellung Akkusativpromnomen vor dem Dativpronomen: dallumi ‘dammelo’, lu ti lasciu ‘te lo do’; vgl. Dante in Vita nova: dilloci, io il ti dono, se io il vi dico (Rohlfs 1941, 21); 
  • unpersönliche Konstruktion mit omu: omu (si) canta ‘si canta’; dazu Rohlfs: quand’omu è un corciu paisanu ‘quando si è un povero contadinu’, so wie franz. on oder auch deu. man:

“[…] è stato una volta comunissimo anche in Toscana. Lo troviamo spesso nella lingua dei trecentisti […] (Dec. I,7) veramente è questi così magnifico come uom dice

 

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