FLUCHT IN DEN WALD

Neben dem Sklavenaufstand, der immer gewaltsam niedergeschlagen wird, gibt es ein Verbrechen, das die Herren besonders fürchten und nicht vermeiden können. Der Versuch zur Flucht in die Wälder ist auf Martinique und auf den anderen Inseln der Kleinen Antillen ein meist zum Scheitern verurteiltes und hart bestraftes Verbrechen. Meistens sind es neu angekommene Sklaven, die […]

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HEXEREI

Die alltägliche Realität des Sklaven wird von seinem Verhältnis zu seinem Herrn bestimmt. Der Sklave ist dem Herrn hilflos ausgeliefert und sein Schicksal kann er kaum selbst beeinflussen. Diese Hilflosigkeit führt dazu, dass innerhalb der Subkultur der Sklaven verschiedene geheime Kulte im Rahmen der Hexerei und Magie praktiziert werden. Auf Martinique gibt es den Quimbois, […]

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Subkultur

Trotz aller Unterdrückung und Diskriminierung entsteht unter den Sklaven eine Subkultur, die zum einen die Anpassung an neue Lebensumstände und zum anderen die Fortführung alter afrikanischer Kulturpraktiken bedeutet. Trotz der Unterschiede in Sprache und Ethnie verbinden die gemeinsame Hautfarbe und der soziale Status schon bald die Sklaven untereinander und bilden so eine gemeinsame Kultur . […]

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Verbrechen und Bestrafung

In einem System, in dem die Sklaven der Willkür des Herrn ausgeliefert sind, gilt jedes Verhalten der Sklaven, das dem Herrn widerstrebt als Verbrechen und kann nach seinem Ermessen bestraft werden. Die Regelungen des Code noir von 1685 legen zwar Verbrechen und Bestrafung per Gesetz fest, allerdings werden die Sklaven dadurch nicht vor willkürlicher Bestrafung […]

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FELDSKLAVE

Der FELDSKLAVE auf der Plantage des Herrschaftsanwesens. Auf einer Zuckerrohrplantage gibt es Feldsklaven, die für das Pflanzen und Ernten des Zuckerrohrs zuständig und andere, die an der Mühle und beim Siedekessel beschäftigt sind. In der Mühle wird das Zuckerrohr gepresst, um den Saft zu gewinnen. Nach mehrfachem Aufkochen des Saftes im Siedekessel entsteht der unraffinierte […]

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Arbeit

Zentral für eine lexikologische Untersuchung kolonialer Konzepte auf Martinique ist die Arbeit auf dem Herrschaftsanwesen. Je nach gesellschaftlicher Funktion der Sklaven, gibt es Bezeichnungen für die Gruppe der Sklaven, die sich auf ihre Arbeit beziehen. Die Sklaven sind nach ihrer Arbeitsfunktion in drei Gruppen aufgeteilt: Haussklaven, qualifizierte Sklaven und Feldsklaven. Haussklaven arbeiten als Bedienstete im […]

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Rasse

Der Begriff „Rasse“ ist kulturhistorisch sehr umstritten und bezeichnet etwas, das es so in der Welt überhaupt nicht gibt. Natürlich sind alle Menschen bereits Mischungen verschiedener Gene und eine Einteilung der Menschen in reine Rassen ist durch diese Mischung unmöglich. Durch die Einteilung von Menschen in Kategorien, die nach offensichtlichen Kriterien erfolgt, kann man komplexe […]

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Koloniale Gesellschaft

Die Gesellschaft des kolonialen Martiniques von 1660 setzt sich aus 2.580 Franzosen und anderen Europäern, sowie 2.683 Afrikanern (diese sind in der Regel versklavt) und autochthonen Kariben (teilweise versklavt, teilweise frei) zusammen, die sich auf insgesamt 621 habitations verteilen . Die Zahl der Sklaven ist mit etwas über 50%  schon in den Anfängen der Kolonialgesellschaft […]

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SCHWARZER

In der kolonialen Gesellschaft auf Martinique korreliert die Rasse mit dem sozialen und rechtlichen Status, was bedeutet, dass die Sklaven fast ausnahmslos schwarz und Schwarze fast immer Sklaven sind. Aus diesem Grund werden „Schwarzer“ und „Sklave“ in den Literaturquellen und in dieser Arbeit als Synonyme verwendet. Es wurde bereits in dem Kapitel „Rassen“ deutlich gemacht, […]

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SKLAVE

Der SKLAVE auf Martinique ist ein aus Afrika stammender schwarzer Arbeiter (in den ersten Jahren der Kolonialgesellschaft auch seltener ein autochthoner Karibe), der auf einem kolonialen Anwesen lebt und arbeitet. Der Sklave ist als Funktion zu sehen, eine unfreie Arbeitsfigur, die der Funktion des Konzepts HERR gegenübersteht. Diese Funktion wird fast ausschließlich von schwarzen Afrikanern, später […]

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